Die Ausbildung zum Radio und Fernsehmechaniker(-Techniker) im Privatgewerbe und in der GRUNDIG Lehrwerkstätte 1120 Wien Meidling.
Nachmals Kommunikations- und Netzwerktechniker.
Eine Zeitreise zu Erinnerungen an zum Teil noch andere Werten und Lebensgewohnheiten.
Those where the days – Memories are made of this:
Es war die schon frühe Faszination an der Technik im Allgemeinen und an dem was man elektrisches und „mit Strom“ nannte im Besonderen.
Der Wunsch aus einer "kaputten Kiste" wieder ein funktionierendes Gerät - was für den Außenstehenden ein Geheimnis und Rätsel blieb zu machen war dabei ein treibender Motor.
Leider gelang dies bis zur Fachausbildung nicht allzu oft – fehlte es doch zumeist am konkreten Wissen um die Vorgänge bzw. waren die nötigen Teile dann nicht zu vernünftigen sprich kostenlosen Konditionen zu beschaffen.
Bild: Damals neu bekommener Elektrobaukasten, hergestellt in Jugoslawien für diverse Grundschaltungen wie u.a. dem Elektromagnetismus, der Galvanik und der Elektrotechnik allgemein. Nachmals hatte ich noch einen gebrauchten fernost Elektronikbaukasten der wohl auszugsweise das Seinige für die Zukunft beigetragen hat.
Mit dem Ende der Schulzeit stand dann die Wahl als Lehrling in Richtung des Elektrogewerbes zu gehen – seinerzeit landsläufig fallweise etwas derb als „Stemmtrottel mit Führerschein“ bezeichnet oder aber in die „erhabene“ Welt der Unterhaltungselektronik und Mikroelektronik einzusteigen.
Das klassische Elektrogewerbe fiel schon deshalb aus da ich die Grundschaltungen und das nötige handwerkliche Basisgeschick für die Verdrahtungen ohnehin schon aus dem FF „beherrschte“ und der Gedanke mit dem Stemmeisen herumzuhantieren meiner damaligen körperlichen Konstitution nicht gerade zusprach.
So begann im Wiener Raum die Suche nach einem Lehrplatz für das Radio- und Fernsehmechaniker Handwerk wie es damals noch hieß.
Wiewohl das genaue Tätigkeitsprofil noch etwas diffus war, sah mich schon im weißen Mantel – einem Doktor des Fernsehwesens gleich an Geräten herumhantieren so das es dem immaginären Publikum dabei nur so staunte.
Vom weißen Mantel abgesehen sollte sich das Bild dann tatsächlich eine Zeit später so ähnlich bestätigen.
Ich darf nicht sagen ich hätte nicht gewußt, das dieses Gewerbe von seiner Kernfunktion her eigentlich schon seinen Zenit überschritten hatte.
Ein Lehrer mit deftig deutlicher Sprache in der 9. Schulstufe - der Name ist mir entfallen - nicht aber so mancher seiner kernigen Aussagen, gab schon in einem Gespräch mit den Eltern bekannt wonach dieser Beruf nur mehr "ein Modul raus - neues Modul rein" Job werden würde und es kaum Sinn mache dies zu lernen. Er kritisierte aber auch den Besuch einer privaten Computerschule wo man "nur" Programmierer lernen könne. In seinen Augen letztlich nur ein besserer Hilfsarbeiter.
Da mir der Computer und das was er in seinem tiefen Inneren macht damals wie heute leider stets zu abstrakt war, verblieb der Wunsch das Fernsehtechnikerhandwerk als Einstieg in die (analoge) Welt der Elektronik zu erlernen.
Und wiewohl ich dies keineswegs bereue so kann man schon sagen das ich damit wohl wider besserem Wissen gehandelt habe.
Da waren einmal unzählige Bewerbungen zu schreiben an alle mehr oder weniger namhaften Unternehmen wie sie damals alle im dicken gelben Branchen Telefonbuch der Post standen.
Geworden sind es dann vergebliche Aufnahmeprüfungen bei GRUNDIG, ev. auch PHILIPS?, Köck und ein weiterer Branchengroßer, beim Elektro Haas(!).
Haas(!) war da überhaupt so eine Sache. Ich denke ich war zweimal dort. Einmal zum allgemeinen Aufnahmetest und dann noch eine individuelle Einladung. In jedem Fall blieb mir die endlose Prozedur der Anfahrt mit mehrfachen Umsteigen in Erinnerung um erst einmal von Wien 22 nach Wien 21 zu gelangen. Dann mit einem Überlandbus die Brünnerstraße stadtauswärts bis Gerasdorf, wie es das Haas(!) Hauptquartier mit deren architektonisch markanten Pyramide gab. Gab deshalb, da das Unternehmen wie viele andere schon längst in Insolvenz und geschlossen ist.
Alleine die Idee dies dann so gut wie jeden Tag zu absolvieren war wohl schon eine Bremse im Unterbewusstsein dazu.
Eine Lehrstelle wurde über das Arbeitsamt vermittelt, und hier ist der Name soweit phonetisch in Erinnerung geblieben ausnahmsweise genannt da die Firma schon sehr bald später in Konkurs ging, "Radio Ritz" auf der Favoriten, oder doch in der Reinprechtsdorferstraße? im 5. Wiener Bezirk.
Mit der Geschäftsinhaberin war eine Art Probetag vereinbart der zugleich den Aufnahmetest darstellen sollte.
Das Geschäft, eine schmale längliche Ladenzeile in einem Gründerzeithaus an der Geschäftsstraße gelegen hatte seine Zeit schon lange hinter sich. Es war auch mehr als Schallplattengeschäft ausgerichtet und bot alles und zugleich nichts.
Die Inhaberin machte den Eindruck sie sitze nur hier um mit Altkunden zu tratschen und vielleicht einmal eine Batterie zu verkaufen.
Der "Meister", ein Angestellter der wie sich später herausstellen sollte noch gar kein Meister war und "Horstl" der Geselle kümmerten sich ums Service.
Den "Meister" traf ich wenige Monate später dann in "unserem Betrieb" wo er sich tatsächlich auf die Meisterprüfung vorbereitete und in Folge in Wien 20 sein eigenes Geschäft eröffnete.
Mit besagtem Horst fuhr ich bzw. zuerst gingen wir einen reparierten Farbfernseher in einem Nachbarhaus ausliefern.
Dann ging es zu einem Kunden den damals neuen UHF Kanal 34 des Wiener Stadtfernsehens einzustellen. Es gab glaube ich damals so eine vom ORF mit dem Handel bzw. der Innung vereinbarten Aktion wonach dies zum Betrag X ich nehme an unter öS 100 Schilling pauschal durchgeführt wurde.
Die Einstellung war gemacht und wir bekamen ein schönes Trinkgeld. Wir, das war Horst der es für sich behielt und im Auto auch noch stolz darauf hinwies das dies wohl nicht schlecht gewesen sei. Ich hatte leider nicht den Mut das zu sagen was zu sagen nötig gewesen wäre...
Dann ging es zum PHILIPS ERSAtzteilverkauf in den 10.(23.) Bezirk irgendein Fernseh-Ersatzteil zu holen was aber in bar zu bezahlen gewesen wäre (im Nachhinein betrachtet zeigte dies schon den Stand und die Reputation des Unternehmens an).
Horst hatte zu wenig Geld mit und fragte doch glatt mich ob ich nicht eine für mich ungeheure Summe von ein paar 100 Schilling dabei hätte und ihm borgen könne. Ich hatte sie nicht und so ging es zurück in die Werkstatt.
Dort gab mir der "Meister" eine Serien- oder Parallelrechnung mit Widerständen die ich lösen sollte was mir auch keine Schwierigkeiten bereitete und der "Meister" die Rechnung abnahm.
Dann war der Probetag zu Ende und ich hörte entweder nichts mehr oder eine Absage von der Firma.
Ein weiteres Unternehmen, Radio K. in Wien 16 wurde von mir und meiner Mutter aufgesucht zwecks Vorstellungsgespräch beim Inhaber. Ein Mann mit gepflegtem Oberlippenbart, alias einem Schnurrbart saß mir gegenüber und fragte was denn am Typenschild meines Gerätes zu Hause zu lesen sei.
Ich dachte dabei an mein Multimeter dem "Jemco US100" und begann mit den Ausführungen all seiner Meßbereiche.
Er unterbrach und meinte was am Typenschild meines eigenen Radios steht was ich ihm auch beantworten konnte. Signifikant in einer Ehrenecke oben am Kasten stehend war der DKE - Deutscher Kleinempfänger aus 1938 der die lange Tradition des Hauses unterstreichen sollte und gleich meinen Blick fesselte.
Bild: Der Deutsche Kleinempfänger DKE 1938 als Stellvertreter der Volksempfänger wie sie in dne Jahren 1938 bis 1945 von den Machthabern für den Einsatz als Rundfunktechnisches Propagandainstrument massenweise unters Volk gebracht wurde.
Auch las ich dort auf einem Werbeplakat zum ersten Mal bewußt den für mich etwas streng norddeutsch klingenden Markennamen "NORDMENDE" mit dem ich noch nichts anfangen konnte.
Bild: Ein NORDMENDE Werbeplakat wie sie im Geschäft ausgestellt waren. Der Markenname selbst, das spezielle Design wie auch deren Darstellung waren damals völlig neu wie auch etwas befremdlich für mich [©NORDMENDE Katalog um 1984].
Ausschlaggebend warum auch hier nichts daraus geworden ist war wohl meine in seinen Augen zu schwache körperliche Statur.
War es doch ein Unternehmen wo vom Fernseher über die Waschmaschine alles auch ausgeliefert werden sollte.
Meine Mutter bot einen Probetag an was auch in meinem Interesse stand. Der Inhaber lehnte jedoch ab da er das Risiko eines möglichen Unfalles nicht tragen wollte. Es wurde nichts daraus. Jahre später lernte ich im SONY Service den Kollegen, Andreas W., kennen der die Stelle statt mir bekam.
Was er aus seinem Alltag damals zu berichten wusste ließ jeden ohnehin nie vorhandenen Neid gar nicht wieder aufkommen.
Bei einer Firma in Wien 21 die ich vom Namen aufgrund deren lokalen Präsenz her kannte versuchte ich es alleine auf gut Glück.
Da man offensichtlich gar keinen Lehrling aufnehmen wollte baute man im Gespräch die Komplexität der Materie zur für mich unüberwindbaren Hürde auf was ich aber aufgrund der auch sonstigen Reserviertheit der Leute nicht allzu ernst nahm. "Bis hin zum kleinsten Farbfehler..." sei das Wissen um die zugehörige Reparaturkompetenz gefragt die man mir nicht zutrauen könne weil.....
Und so ging es zur letzten Vorstellung, vermittelt über das Arbeitsamt, nach den Versuchen alleine, die mit der Mutter und jetzt mit dem Vater zum Unternehmen in die bessere Gegend am anderen Ende Wiens.
Das Gespräch fand glaube ich an einem Spätnachmittag/Abend sozusagen zwischen Tür und Angel stehend statt.
Auf der einen Seite der Straße lag das Eckgeschäft in einer kleinen Ladenzeile. Schräg Vis-a-Vis in einem Souterrainlokal, einer ehemaligen Wäscherei, fand sich die Werkstatt ein wie ich erst später erfahren sollte.
Es war eine kleine Firma mit nur wenigen Mitarbeitern, die sich zudem teilweise über persönliche Bekanntschaften gefunden hatten. Der Chef, ein bis zwei mitunter Halbtags-Mitarbeiterinnen "hinter der Budel", zwei Gesellen und mit mir ein, später dann zwei Lehrlinge. Die Fahrer(in) sowie weitere temporäre Kräfte.
Allgemeine Fragen wurden gestellt, darunter welche Lehrer ich in der Schule hatte. Vor lauter Aufregung verstand ich den Satz aber nicht ganz und begann die Summe der nicht allzu guten Zeugnisnoten ins Gespräch zu bringen bis mich mein Vater unterbrach und im Gespräch herauskam das meine Schulgeneration zwangsweise nicht mehr die gleichen Lehrer wie einst der Meister hatte.
Dann fragte er wieviele Zigaretten ich denn rauche wenn der Papa nicht dabei ist was mich in Verlegenheit brachte. Aber nicht weil ich etwa heimlich rauchte sondern weil für mich die Frage generell etwas befremdend war.
Dann holte der Meister weit aus und sprach davon das bei einer damals kollektivvertraglichen Lehrlingsentschädigung von öS ~2.500,- Schilling/Monat (€ ca. 180,-) im ersten Lehrjahr aufgrund eines großartigen von ihm eingeführten Prämiensystems ich schon bis Weihnachten auf gut und gern öS 8.000,-/Monat kommen kann wenn ich denn fleißig sei.
Im Vergleich zu den bisherigen bescheidenen Beträgen während meiner Schulzeit klang dies zu schön um wahr zu sein.
War es dann auch, was zwischen meinem Vater und dem Chef ob der geleisteten Überstunden und dem Umstand dass die Prämie sehr oft nicht einmal den Zeitlohn gemäß dem Lehrlingskollektivvertrag abdeckte zu Auseinandersetzungen und letztenendlich in Zusammenarbeit mit der Berufschule zum vorzeitigen Abbruch des Lehrverhältnisses unsererseits führte.
Überstunden gab es ja formell keine. Zumindest keine die zur Auszahlung gelangen würden sondern ein vom Chef selbst erdachtes Prämiensystem. Für einen erst dazugekommenen Lehrling natürlich intransparent, nicht einfach nachvollziehbar und von Anfang an Grund für Unzufriedenheit.
Die Einkünfte der Werkstatt bzw. deren Überschusseinnahmen jenseits von damals über öS 100.000 Schilling im Monat wurden nach einem bestimmten Schlüssel an die Mitarbeiter verteilt. Dass ein neuer Lehrling dabei ganz unten in der Kette stand kann man sich denken.
Dazu kam noch die überraschende Erkenntnis, das jüngst nach meinem Eintreten “nach langem” diese Werkstattfixkostenpauschale, welch ein Zufall, nun endlich einmal erhöht werden musste und nun folglich überhaupt noch weniger zur Auszahlung gelangen konnte.
Die Lehre für mein Leben war und ist, dass Arbeitsplätze bei denen welcherart “Prämien” auch immer ein wesentlicher Gehaltsbestandteil sind grundsätzlich zu meiden ist, bzw. rasch wieder zu verlassen sei.
Es folgte später noch die Feststellung des Meisters wonach bald wieder die Zeit käme, wonach ein Lehrling seinem Lehrherrn ein Ausbildungsentgelt zu entrichten hätte.
Zwar nahm die Anzahl an angebotenen Ausbildungsplätzen in Folge eher ab. Die Lehrlingsentschädigungen stiegen aber zunehmend, zudem auf dann attraktives Niveau an!
Bis es damals rund 16 Monate später soweit kommen konnte war aber zuvor noch die "schwere" Aufnahmeprüfung zu bestehen:
Nachstehende Geschichte würde man eher aus den 1950er Jahren erwarten, trug sich aber tatsächlich so zu.
Schwer im wahrsten Sinn des Wortes, denn es galt einen geschätzt 63cm NORDMENDE Farb TV alleine zu schnappen und in einen anderen Raum zu tragen ohne ihn natürlich fallen zu lassen.
Da ich nicht einmal wußte wie man so einen Kasten packen soll führte mir dies ein Geselle kurz vor.
Das Prinzip funktionierte, der "Test" war bestanden und ich hatte den Lehrplatz was mich mit stolz und großer Vorfreude erfüllte. Als Beweis dafür kann ich angeben in meinem Sinne die Lehre einen Monat früher bereits im August anstelle im September wie alle anderen angetreten zu haben weil ich es schon nicht mehr erwarten konnte.
Ewiges Fernseher schleppen, auspacken, aufstellen, abholen, liefern und Sender einstellen – Speziell bei Kunden mit Kabelfernsehen, die die Programme nach der Reihung aus der Fernsehzeitung eingestellt haben wollten, war das mit den früheren Sendersuchlauf Versionen ohne Kanalanzeige eine Prozedur.
Zudem musste man immer auf die Telekabel Kanaltafel warten wo alle Kanäle angeführt waren. Eine Tabelle hatten wir nie dabei!
Bild: Nur fünf Tasten beim damaligen PHILIPS Sendersuchlauf der zu meiner Zeit "modernen" Geräte die es aber in sich hatten, sowie die vormals verwendete bekannte 6fach-bzw. hier 8fach Abstimmlade im Typ Rubens SL von PHILIPS, alias "ich drehe schon seit Stunden, hier so meine Runden..."
Das endlose Wuzeln an den mechanischen PHILIPS Einstellladen der K9 Chassis Generation mit je 6 (8) Programmen bescherte wiederum wunde Finger.
Kartons (von Ausstellungsgeräten) waren zwischenzulagern in der Hoffnung sie nach dem Verkauf samt den zugehörigen Unterlagen wieder aufzufinden. Mit Zimmerantennen galt es in Wohnungen für einen bestmöglichen Empfang herumzugeistern wo eigentlich eine Außenantenne angesagt gewesen wäre.
Bild: Der obligatorische Servicekoffer war mit dem Verbrauchsmaterial nachbestücken. Siehe auch den empfehlenswerten Artikellink zum Thema dazu.
Die „Ausbildung“ bestand im Wesentlichen durch selbst ausprobieren und zusehen. Also "Learning by doing". Da ich die meiste Zeit nur mit den anderen beiden theoretisch nicht so versierten Gesellen verbrachte, und der „Ing. Meister“ viel Zeit privat im Ausland war kam der theoretische Abschnitt des Ausbildungszieles in dieser Phase wohl etwas zu kurz.
So bestand das „täglich Brot“ auch im Außendienstservice beim Kunden Vorort zusammen mit dem Gesellen aus dem Nachlöten von Prints und dem Tauschen der Hochspannungskaskaden aufgrund eines Ausfalls oder weil sie rissig geworden waren und bereits Funken sprühten.
Speziell in Erinnerung in dieser Disziplin sind die Volltransistor Telefunken und PHILIPS K9 Chassis Geräte. Ebenso das Tauschen der BU108/BU208 Zeilenendstufentransistoren.
Bild: Servicefreundlich: Der "Altar" ist geöffnet - Einsicht in das damals sehr häufig anzutreffende bereits volltransistorisierte PHILIPS K9/K11 Chassis der 1970er Jahre bei sehr vielen Modellen des Hauses.
Links unten die ewig dreckige grüne Hochspannungskaskade. Mittig herauslösbar das nicht netzgetrennte Sperrschwingernetzteil mit dem obligatorisch defekten PTC Widerstand [Bild aus dem HTL Donaustadt Elektronikmuseum].
Im Gegensatz zu GRUNDIG und anderen Herstellern, waren die K9/K11 Module nicht selbst servicierbar oder reparierbar. Zu klein war der Bauteileabstand. Zudem gab es keine Detail-Schaltpläne der Module selbst und die "Boxen" waren in Schachteln verpackt jeweils neu von PHILIPS zu beziehen.
Weiters waren häufig ausgebrannte damals "modernere" PHILIPS Chassis K12 Modulleisten am Hauptprint zu überbrücken und die Prints mit Brandlöchern zu flicken.
Hinzu kamen die auf keramischen Trägermaterial befindlichen Hybridmodule die zuerst nachgelötet wurden, um dann weil meist hoffnungslos defekt letztlich neu getauscht zu werden.
Sackweise die GRUNDIG Super Color Modulbausteine (Die mit der LED Anzeige die leuchtet wenn das Modul in Ordnung ist) mitnehmen und so lange tauschen bis „er“ wieder geht – wenn nicht = schleppen – es war ein Gerät mit eingebautem 50 Hz Trenntrafo! Netzteilreparaturen bei Kleingeräten – damals auch noch Seilzug tauschen und der Skalenlampen wechsel.
Bild: Beispiel eines Ost-West Moduls des GRUNDIG Super Color Bausteinfernsehgeräts
Bild rechts: Nur einmal verirrte sich gar ein Heim-Kino in Form des GRUNDIG Fernseh-Videoprojektor Cinema 9000 bestückt mit ebenfalls solchen Modulen in die Werkstatt. Ein Videoprojektor bestehend aus drei eigentlich s/w Strahlerröhren die in den Komplementärfarben und SEHR VIEL Konvergenz und Abgleicharbeiten an einer Leinwand ein brauchbares Bild bis auf 152cm Diagonale erzeugen konnte.
Das war bevor es "handlichere" Videobeamer gab, siehe auch diesen Artikel von mir zum PHILIPS LC2000.
Unvergesslich natürlich die stets gebrochenen Seilzugkunststoffantriebsrollen beim Transistorradio HEA Trixi 2500 und ähnlichen Geräten dieser Serie. Dennoch ein tolles Gerät welches wohl auch ein „Pflichtradio“ jedes österreichischen Radiosammlers ist!
Bild: Der weitverbreitete österreichische HEA Trixi Transistorradio
Der Chef hatte seinerzeit in den 1970er Jahren wie man sagt als "One Man Show" klein und bescheiden begonnen. Seine kleine Werkstatt nötigte ihm ab ohnehin soviel wie es ging direkt beim Kunden zu reparieren weil einfach schlicht kein Platz für Geräte gewesen wäre.
An der Türe gab es noch das mir bis dahin unbekannte Logo "MVT", das ich mir eines Tages vom Chef erklären ließ: Er führte aus, das dies ein Pendant zur damals weit bekannten "Funkberater" Einkaufsvereinigung, nachmals "Red Zac" darstellte.
Bild: MVT Logo am Beispiel des Kremser Fachbetriebs Slatner & Söhne. Die Wahl der Farben sowie die Tripple Anordnung entsprach dem Design der damalig gebräuchlichen Delta Farbbildröhren.
MVT für "Meistervereinigung der Elektronik-, Radio- und Fernsehtechniker Österreichs" stehend, die sich in ähnlicher Weise mit Rat und Tat sowie einem besseren Auftritt gegenüber der Industrie behaupten wollten. "Zu meiner Zeit" war dies wohl schon eine Totgeburt ohne Rat und ohne all zuviel Tat.
Mit 1978/79 zählte diese Vereinigung bereits 160 Mitglieder. Als Unterscheidungsmerkmal galt, das der Meister persönlich im Betrieb mitarbeitete.
Bild: Textauszug zur MVT aus der Zeitung "Burgenländische Freiheit" vom 14. November 1979 vom Anno Portal. Alleine die auch aus dem Text nicht klar hervorgehende Buchstabendeutung für MVT zeigt mir schon das da wohl von Anfang an "Sand im Getriebe" war.
Eine Aussage des Chefs war, die jeder spätere Techniker bestätigen kann, wonach ein Gerät das überhaupt nicht mehr funktioniert in der Regel leichter zu reparieren ist denn eines mit einem zeitweisen Aussetzfehler oder einem sonstigen "kleinen" Defekt während des Betriebs. Als Lehrling musste ich dies natürlich erst verstehen lernen.
Es muss ziemlich am Anfang gewesen sein, als ich in der Werkstatt zusammen mit dem Chef und womöglich gar beiden Gesellen war und jeder an Geräten reparierte.
Ich war an einem GRUNDIG Tischradio dran wo neben Skalenlämpchen auch der abgerissene Seilzug zu erneuern war. Es war ein Stahlseil das ich, jedoch nur empirisch, Anleitung gab es keine, wieder neu zu bewickeln hatte. Damit es nicht so langweilig wird ließ ich den ja grundsätzlich funktionierenden Radio mit einem manuell eingestellten Sender im Hintergrund laufen.
Bis, ja bis mir das Stahlseil plötzlich vom Abstimmrad glitt und auf die Chassisoberseite mit all den Bauteilen fiel. Es schnalzte und weg war der Empfang.
Zu meiner Überraschung hielt sich die Kritik des Meisters dazu in Grenzen. "Ich hätte nun eine Lektion in Sachen laufen lassen von Geräten an denen man repariert gelernt" hieß es sinngemäß. Der Meister stellte in Folge fest "schwingen tut er noch" und überließ die weitere Fehlersuche im Detail einem der Gesellen.
Es war für mich ein Schlüsselereignis das mich bestärkte ebenso wie es beim Chef der Fall war so rasch wie möglich ein hohes fachliches Niveau und Kompetenz erreichen zu wollen.
Der Weg dazu war steinig, die spätere Meisterprüfung mit nur 22 Jahren letztlich erst erneut eine Zwischenstufe dazu. Aber das wäre eine andere Geschichte.
Die Werkstatt bestand aus zwei vielleicht waren es drei metallene fahrbare Servicegestelle in denen, ich denke es werden NORDMENDE Meßgeräte gewesen sein wie ein Oszilloskop, Farbsignalgenerator und ein Trenntrafo.
Inwieweit es für Rundfunktechnik Messgeneratoren gab ist mir nicht mehr geläufig.
Daran die Halterung mit dem ERSA 30 Lötkolben. Multimeter waren denke ich allesamt noch analoge Typen.
Auf einem ebenso fahrbaren Rollständer war der große Umlenkspiegel und weiters ein paar Service-Rollwagen mit antistatischer Gummimatte.
In der Werkstatt standen aber ein paar Lautsprecherboxen an denen mit langen Kabeln, abwechselnd mit oder ohne den damals gebräuchlichen DIN LS Adaptern die Kundengeräte angeschlossen wurden.
In Einzelfällen gehörte noch das Flicken (Kleben) von VHS-, ßBeta- und Video 2000 Kassetten dazu. Hierfür gab es ein spezielles Set um einen kopftrommelschonenden Schrägschnitt durchzuführen.
Die damals übliche Verrechnung einer Mindestviertelstunde ~ öS 100,- (~ € 7) - was ungefähr auch dem tatsächlichen Zeitaufwand entsprach, machte jedoch das Flicken der Kassetten für den Kunden schon damals unwirtschaftlich was mitunter zu Unmutsäußerungen ob des hohen Reparaturpreises führte.
In Erinnerung blieb ein Kunde, der sich voll des Lobes über meine rasche Arbeit in der Werkstatt wortreich äußerte. Beim Bezahlvorgang im gegenüberliegenden Geschäft dann jedoch "seine andere Seite" zum Vorschein brachte.
Die VCR Kassettentechnik von GRUNDIG war schon kein Thema mehr und SONY/Sanyo ß-Geräte aber auch Video 2000 waren da klar zugunsten von VHS mit Marken wie SHARP und JVC bereits am sinkenden Ast.
Umlenkrollen auszugsweise waren auf Lager vorrätig und konnten so u.a. bei stets wiederkehrenden in einer Art freundschaftlichem Verhältnis mit den Gesellen stehenden Kunden "just in time" getauscht werden.
Dies in Erinnerung an den "Mercedes 190er Adi" der u.a. günstig Geräte bei Versteigerungen erwarb und bei uns wenn nötig ebenso günstig instandsetzen ließ. Er durfte sich seinen Tag frei gestalten und konnte dennoch gut leben.
Er war aber nicht der einzige: Auch andere "hammerharte gute Bekannte" grasten mit Erlaubnis der Gesellen die Werkstatt nach brauchbaren Ersatzteilen etc. bisweilen gegen ein Trinkgeld ab.
Genau genommen eher was zum Trinken: Billiges "Goldana Cola" vom Hofer (Aldi) was uns die Forderung nach dem Originalen Coca Cola für das nächste mal nachdrücklich hat aussprechen lassen. Sonst würde er nichts mehr bekommen war dann die "Drohung".
Was der Chef von dieser Art "Geschäfte" hielt kann man sich denken. Dann gab es eine zeitlang Werkstatt-Betretungsverbot für solche Typen.
Ein U-Matic Videorecorder hatte sich nur einmal in die Werkstatt verirrt, was auch den Bezug einer extra Kassette zum Testen dafür erforderlich machte.
Weiters als Tageswerk zu nennen: Batterien tauschen – manchmal auch gleich ein neues Anschlussclip dazu wenn die Kontakte oxidiert waren. Selbst batteriebetriebene "Massagestäbe" kamen so auf den Reparaturwagen mit zugehöriger Gesprächsfülle unter Kollegen.
Es war auch die Zeit wo sich Vertreter der Geräteindustrie wie auch Vertreter von Elektronikersatzteilen bisweilen die Klinke in die Hand gaben was den Vorteil hatte so all die üblichen Standardprodukte auf Lager zu haben.
In Erinnerung blieb mir da besonders der NORDMENDE Vertreter.
Es gab eine eigens dafür angestellte Mitarbeiterin genannt "Waldi", nachmals ein Mitarbeiter "Gilli" die mit einem der Kastenwagen den ganzen Tag kreuz und quer durch Wien fuhren um einerseits spezielle Ersatzteile vor Ort bei den Niederlassungen zu besorgen. Und andererseits auch Geräte die nicht direkt reparabel waren an diese Niederlassungen für die dortige Reparatur abzuliefern bzw. wieder abzuholen.
Für diese Materialbestellungen gab es wahlweise einen weißen normalen Ausfüllschein und einen rot oder gelbfarbenen für dringliche Bestellungen.
Bild: So sahen damals Adresslisten aus zu denen tagtäglich je nach Bedarf gefahren wurde um alles "Einzusammeln" was in der Werkstatt und im Service gebraucht wurde..... [1]
Während ich mir noch Gedanken machte welche Priorität mein Ersatzteil haben würde verwendete der Geselle obligatorisch stets die Gelben für die hohe Dringlichkeit.
In Erinnerung blieb mir das daraus entstehende Wortspiel, wonach ich einen kleinen Elektromotor für ein Kassettenrecordergerät benötigte und dieser dann wie der Verpackungsabschnitt zeigte bei "Bosch Elektro-Diesel" abgeholt wurde.
Bild: Der Stempel von Elektro-Diesel, Wien 11. Dabei denkt man eher an KFZ Technik.
Diese Kollegen waren dann zum Teil auch mit uns Lehrlingen für Transport und Entsorgungsfahrten unterwegs.
Wirklich effizient wird díeses Herumfahren in Summe nicht gewesen sein. Damals aber gab es die Schnellzustelldienste wie DPD, GLS etc. in der uns heute bekannten Form nicht und der Postversand hatte noch andere sprich längere Spielregeln.
Auch gab es damals stellvertretend die AIWA Miniaturbausteinserie mit einem Timer Baustein mit dem man sich nebst Anzeige der Uhr per Display auch in der Früh auf hohem technischen Niveau hat wecken lassen.
Bild: Immer schon State of the Art bzw. gar seiner Zeit voraus. Der AIWA Mini-Serie 60 Hifi Turm, ein Alleskönner auf kleinsten Raum. Damals schon voll fernbedienbar und eben mit dem mitunter problematischen Timerbaustein (oben) ausgestattet. [© Hifi-archiv, AIWA Prospekt um 1981]
Dieses Steuergerät machte Probleme, da half auch das Tauschen des 40 poligen Hauptprozessors nichts, zudem die dafür zuständige ASWO Niederlassung dies in Folge wegen "Fremdeingriffs" zurückwies.
In Verbindung damit wurde in der Geschäftsleitung besprochen ein richtiges Lötabsauggerät für die Werkstatt anzuschaffen. Denn bisher wurde immer nur mit den einfachen bekannten Handabsaugern gearbeitet was man naturgemäß an einem Print sehen konnte. "Die merken dann nicht einmal das da überhaupt jemand dran war" so die wohl etwas zu optimistische Vision des Chefs dazu.
Bei einem wohl besonders gut betuchten Kunden unweit des Geschäfts sah ich dann sowas einmal im Echtbetrieb in dessen Schlafzimmer stehen. Der exquisite B&O Fernseher war dort zudem in die Wand integriert. Etwas was man ohnehin auch später während der Bildröhrenära kaum zu Gesicht bekam.
Deren Maisonettenwohnung hatte unter der Stiege dann auch noch ein "Studio" in der Bar integriert wo es eben u.a. den ebenso hochwertigen EUMIG Metropolitan Kassettenrecorder gab.
Leider aber gab es auch einen Brumm im Ton aufgrund der Einstreuungen und Massethemen die solche zum Teil kreuz und quer verlegten NF Leitungen brachten. Der Chef wollte sich um den nachträglichen Einbau von NF Symmetrieübertrager kümmern deren Eigenschaften solche Brummerscheinungen auszunullen vermögen. Zumindest in meiner Zeit blieb es dazu beim Wunsch.
Davon war auch der Geselle betroffen, der bei einem Kundenbesuch in einer lokalen Disko bzw. einem Veranstaltungssaal gerne einmal die Musikanlagenausstattung ausgeführt hätte.
"Der Alte" aber will das nicht hieß es zu seiner Enttäuschung. Es war eben eine Werkstatt, spezialisiert auf in erster Linie Reparaturen und nicht auf Projektarbeiten die mehr Zeit und vor allem auch Planungsarbeit erforderten die wiederum damals nur der Chef fachlich machen hätte können.
In der Regel kamen aus dem näheren Umfeld Kunden direkt zu Fuß ins Geschäft um einen Heimserviceauftrag zu vereinbaren. Zur Wahl standen der Vormittag oder die Nachmittagstour. Wenn möglich noch am selben, spätestens am nächsten Tag. Hinzu kamen die "Nachschwärmer" die ihr Telegenes Leid telefonisch dem Anrufbeantworter geklagt hatten und nun ebenso auf die "Tour kamen".
Mitunter noch mit Rücksprache soweit dies Telefonisch möglich war. Und dann die, die direkt Telefonisch einen Termin vereinbart hatten.
Notiert wurden alle Daten handschriftlich auf einem Mehrfachdurchschlagsformular. Der unterste blieb zur Orientierung im Geschäft, die zwei bis drei weiteren kamen mit auf die Tour wo der Geselle zumeist schon vorab die Adressen aber auch die Art der möglichen technischen Herausforderung abcheckte und dementsprechend anpasste.
Autotelefon gab es damals noch keines für uns. So rief mitunter die inoffizielle "Chefin" während des Tages den Kunden nach um noch Termine oder sonstige Informationen nachzureichen.
Es dürften im Schnitt so gut 8 Einsätze je Geselle/Team pro Tag gewesen sein. Mitunter auch mehr. Bei geplanten Antennenbauten entsprechend weniger. Montags werden es den Wochenenden mit ihren den erhöhten Betriebsstunden "gestrandeten Fernsehern" geschuldet ebenso mehr gewesen sein.
Soweit ich es als Lehrling damals mitbekam, fand gegenüber den Kunden grundsätzlich eine ehrliche Abrechnungsmodalität statt. Dies schloß aber zugleich auch aus mit dieser Art Geschäft jemals "reich" zu werden.
Es gab mehrere Tarife die je nach Servicefall zur Anwendung kamen:
Dies war eine Zeit wo man gerade noch mit den noch brauchbaren Gewinnmargen zwischen 20 und 35 % auf verkaufte Geräte relativ gut leben konnte. Das sollte sich in dieser Branche dann schon bald schlagartig ändern.
Der Chef erklärte mir zudem auch, das es Verkäufe ohne Rechnung bei ihm nicht gäbe.
Was ihn aber in leicht aufgebrachter Stimmung einmal dazu brachte mir gegenüber bei einem etwas kritischen Kunden alles dafür in "Länge mal Breite mal Kubik" zu verrechnen was als ein fiktiver Aufschlag für Kleinmaterial gemeint war. Letztlich tat er es dann doch nicht.
Einmal sprach ich ihn an, da eine Werkstattreparatur an der ich mitgewirkt hatte lediglich ca. eine halbe Stunde gebraucht hat und der Chef in Kenntnis davon eine volle Stunde auf den Auftragsschein für die Abrechnung geschrieben hat.
"Und was machst du, wenn du einmal stundenlang an einem Kübel mit einem sehr schwierigen Fehler sitzt? All diese Stunden kann man dann doch nie diesem einen Kunden verrechnen....". Zugegeben: Damals verstand ich das noch nicht.
Wo es in meiner Erinnerung nicht so ganz Ideal zugunsten des Kunden passte, das waren die Abrechnungen bestimmter zum Teil nur kurzzeitig beschäftigter Servicetechniker in der Werkstatt wo schon nur für einen Skalenlampenwechsel sehr großzügig aufgeschriebene Stundenabrechnungen zu zahlen waren.
Dies wiederum war dem Druck geschuldet die diesen "nicht zur Familie" gehörenden Technikern aufgebürdet wurde und die im Einzelfall vielleicht auch nicht wirklich fachlich auf der Höhe waren bzw. effizient gearbeitet hatten.
Als zukünftiger Radionostalgiker blutete mir schon damals das Herz, als besagter "Fremdtechniker" mit häßlichem braunen Spray einen Nachkriegs Blaupunkt Kleinradio neu "lackierte" und reparierte. Hier war dann auch die Erwartungshaltung der Kundin aus dem Altersheim zu hoch da diese Art Geräte außer Radio Ö1 auf Mittelwelle kaum etwas anderes wiedergeben konnten.
Einmal, es ging um eine Einstellarbeit in einem der beiden zu betreuenden Pensionistenhäusern wo die Kundin die öS 315,- Schilling, die als Pauschale zur Verrechnung gelangte nicht bezahlen wollte.
Warum wir den überhaupt zu zweit gekommen seien? Und hätte sie gewusst, dann.....
Mit Engelsworten versuchte der Geselle das Prinzip der (grundsätzlich fairen) zudem ohnehin kleineren Pauschale zu erklären doch sie blieb eisern. Letztlich hat sie gewonnen. Die Firma verzichtete ob des Aufsehens auf Inkassomaßnahmen gegenüber der Kundin.
Der Heimleitung wurde jedoch der Sachverhalt kommuniziert.
Eine Geschichte die man kaum erfinden könnte:
Eine Kundin rief uns zum Serviceeinsatz da ihr Fernsehgerät "ein schlechtes Bild" hatte.
Kontrastarm, unscharf und sehr dunkel war dann die visuelle Bestätigung die sich uns vor Ort bot.
Der Geselle bat in Folge die Kundin um einen Putzlappen und um ein Fensterputzmittel und begann die Oberfläche der Bildröhre zu putzen.
"Millimeterdick" trug er die schwarz-gelbe Schmutzschicht, wohl aus Staub in Verbindung mit Nikotin und Teer, vielleicht waren auch Küchenfettabluft dabei, nach und nach von der Bildröhre ab, ehe ein normales bereits zu kontraststarkes zudem gutes Bild zum Vorschein kam. Es war sogar erforderlich den Kontrastregler wieder zurückzustellen.
Sie, die Kundin war leicht beschämt und sprach etwas von "sie traute sich nicht die Bildröhre anzugreifen".
Der Geselle äußerte sich dann in einem anderen Zusammenhang in der Werkstatt zu solcherart verschmutzten Bildröhren von Kundengeräten die den Weg in die Werkstatt fanden: Er würde in solchen Fällen "immer nur eine ganz kleine Ecke an der Bildröhre putzen und den Rest den Kunden (zum Blosstellen) wieder zu Hause überlassen".
Inwieweit das Angabe war oder von ihm tatsächlich umgesetzt wurde entzog sich meiner damaligen Beobachtung. Mit dem allgemeinen Kundenservice hätte sich diese Handlung nicht wirklich vertragen.
Es war auch kein Alltagsthema wirklich sehr stark verschmutzte Bildröhren ins Haus zu bekommen.
Anders verhielt sich jedoch die Sache mit dem Schmutz in, um und hinter dem Fernsehgerät:
Die großen Kisten standen ja im Regelfall sei es auf einem Fenrnsehtischchen, in einem eng bemessenen Wohnzimmerverbau wo ihnen zudem der Hitzetod nicht selten ereilte oder wo immer sonst von Kunden aufgestellt unbeweglich an ihren Platz.
Wenn nun der Techniker kam musste man natürlich hinter das Gerät gelangen, sei es durch wegheben, querdrehen oder anderen Kunstgriffen. Dabei kam so gut wie immer der "Staub der Jahrzehnte" ans Tageslicht was fast alle Hausfrauen zumeist unangenehm berührte und nach Begründungen und Rechtfertigungen suchen ließ.
Doch das war unnötig, da es in der der Regel absolut nichts über den Sauberkeitsstatus eines Haushaltes aussagte.
Hatte ein Wohnzimmer einen Parketboden, so war zu 100% der Fernseher innen wie in einer Geisterhausszene voll mit dem Staub den der TV wie ein Staubsauger in seinem inneren angesammelt hatte. Er war ja durch die Hochspannung statisch geladen.
Dieser Staub musste erstmal vom Techniker grob weggesaugt werden um dann erst mit der eigentlichen Arbeit beginnen zu können. Hiezu wurde der, in den meisten Fällen die Kundin um den Staubsauger ersucht. Als Lehrling half ich dann mit dem Herbeitragen, anstecken und Aufstellen etc.
Lieferten wir einen neuen Fernsehapparat aus, dazu gehörte nebst dem Auspacken und Aufstellen, natürlich auch das Einstellen und anschließende Erklären der Grundbedienung sowie die Übergabe der Unterlagen wie der Bedienungsanleitung, dann war dieser Vorgang mitunter von Vorfreude wie aber auch hohen Erwartungshaltungen der Kunden an das nun neue Gerät verknüpft.
So war es kein Wunder, dass die Bildqualität mitunter nun besonders kritisch gleich nach dem Aufststellen hinterfragt wurde:
Lieferte man ein solches Neugerät (damals ausnahmslos alles 50 Hertz Geräte) unter Tags aus, dann lief damals das obligatorische Testbild.
Dieses hatte zwar für uns Techniker den Vorteil die häufig in Verwendung stehenden Zimmerantennen auf bestmöglichen Empfang hin gleich miteinzujustieren.
Es lieferte aber auch systemimmanent genau in der Mitte des Testbildes den "hüpfenden" Strich der zum Prüfen der korrekt eingestellten Zeilensprungabfolge einst für diese Testbildanordnung geschaffen wurde.
Und genau an diesem "Hüpfen oder Springen" des Bildes mokierten sich manche Kunden. Denen musste dann erklärt werden das sie sich in der Regel ja ohnehin kein Testbild ansehen würden und beim normalen Fernsehprogramm diese Effekte nicht auftreten würden.
So war es dann auch und die Kunden ließen sich "beruhigen" bzw. nahmen die Begründung akzeptierend entgegen:
Anders gelagert war es bei der Auslieferung von Neugeräten am frühen Abend bis die Hauptnachrichten ab 19:30h begannen.
Kaum eingestellt, zeigte sich der Kunde sogleich von der schlechten Bildqualität einer US-Amerikanischen TV Serie wenig begeistert und ließ zumindest sanft durchklingen das er sich von seinem neuen (teuren) Fernseher etwas besseres erwartet hätte.
Im wienerischen Dialekt antwortet ihm der Chef "Des san nur büllig (billig) owedrahte (heruntergedrehte) Fülm", beim Hauptabendprogramm und den Nachrichten sehen Sie dann die bestmögliche Bildqualität.
So war es stets dann auch. Denn der Vorwurf den sich öffentlich rechtliche Fernsehanstalten womöglich nicht nur in Österreich gefallen lassen mussten war und mehr noch ist (2023) das massenhafte Abspielen von US TV Serien zudem in der Xten Wiederholung.
Es gab nur einen wesentlichen Unterschied zu heute: Während heute diese Serien in der Regel eine normale bzw. "bessere" technische Bildqualität aufweisen, so waren diese 1980er Serien fast allesamt auf U-Matic Videorecordern mit etwa 3 MHz Bildauflösung im US NTSC Format aufgenommen und geschnitten worden. Man war grob gesagt auf dem Qualitätsiveau einer Heim-VHS Aufnahme.
Für das Ausstrahlen in Europa mussten diese Videos dann auf unser PAL System umgewandelt werden, was systembedingt eine schlechtere Bildqualität zur Folge hatte.
Wenn sie mir gelegentlich unterkommen, dann füge ich hier noch einmal einige Namen der betreffenden Serien unter.
Es betraf ja nicht alle gleichermaßen: Denn auch damals wurden die besseren Serien in 16 oder gar als 36 mm Film gedreht und diese Qualität war immer schon besser oder gar Top. Europäische Serien, auch wenn sie auf Video gedreht wurden boten in der PAL Qualität ebenso eine akzeptable Wiedergabe.
Der damals am Markt befindliche Altgerätebestand hatte vielfach rückseitig einen sogenannten Serviceschalter angebracht.
Zweck war es, um damit bei den anfänglichen Deltabildröhren das Gerät auf "Rot" schalten zu können um eine Einstellung der Farbreinheit vornehmen zu können.
Mit der zweiten Schalterstellung "schickte man den Fernseher auf den Strich":
Die Vertikalablenkung wurde dabei abgeschaltet und ein heller im Idealfall weißer Strich blieb am Bildschirm übrig.
Dieser helle Strich wurde zum Einen sofort in der Helligkeit durch den Techniker dünkler gedreht um ein Einbrennen in die Phosphorschicht im Bildröhreninneren zu vermeiden.
- Dazu fällt mir eine Kundin ein, wo sich tatsächlich der Strich in die Bildröhre schon sichtbar eingebrannt hatte: Aber nicht weil sie etwa an dem Serviceschalter gespielt hätte, nein, sondern weil die Vertikalendstufe defekt war was den gleichen Effekt erzeugte und sie aber immer solange vor dem Fernseher wartete bis der TV irgendwann wieder von selbst "sich regenerierte" und wieder funktionierte.
Das Ganze so lange bis er das eben nicht mehr tat und entweder ein Nachlöten oder gar der Tausch der Endstufentransistoren von nöten wurde.
Dieser Strich aber war für das Einstellen des Schwarzwertes der Bildröhre gedacht. Damit Schwarz wirklich Schwarz wird und nicht einen Farbstich hat.
Bild: Beispiel für diese Serviceschalter (links im Bild): Der MINERVA 707 Color TV von ca. 1970. Bei den vielen Reglern musste man wissen was man zu tun hatte!
Erst die Minimierung des Bildinhaltes auf diesen kleinen konzentrierten vielleicht 3mm starken Strich ermöglichte alle drei Bildröhrenfarbansteuersysteme für Rot, Blau, Grün im Dunkelbereich so zu justieren, das es ein echtes reines Weiß ergab.
Im vollständigen Fernsehbild wiederum war dieses "Weiß" dann das korrekte echte Schwarz. Den Weißwert wiederum konnte man ohnehin am ganzen Bildschirm, auch bei keinem Empfang wie "Schneegestöber" nach Augenmaß auf einen relativen passenden Weißwert einstellen.
Die war natürlich subjektiv vom Farbempfinden des Technikers, vom Tageslicht, der Kunstbeleuchtung etc. mitbeeinflußt.
In der Werkstatt sagte ein "Gasttechniker", vom Gesellen mir gegenüber bezeichnet mit dem Spitznamen "Räuberhauptmann" während seines Arbeitens an einem britischen "Thorn" TV wonach er diese Weißwerte grundsätzlich nie einstellt, da er schon Kunden hatte die ihm danach fragten was er denn mit ihrem schönen Fernseher getan hätte da er ja früher so ein schönes rot oder grün schimmerndes Bild hatte.
Nicht zu verwechseln ist obiges mit dem Farbtonregler alias Farbgeschmacksregler den frühe Farbfernseher vielfach noch hatten.
Bild: Der Farbgeschmacksregler bzw. Farbtonregler der frühen PAL Farbfernsehgeräte. Hier im Beispiel des MINERVA 707 - 707/26
Denn dort konnte der Zuseher individuell ein eher “wärmeres oder kälteres Bild einstellen wie er es eben vom s/w TV mit seinem blau schimmern noch gewohnt war. Dieses Thema war aber in den 1980er Jahren schon lange durch.
Die Geräte der neueren Generationen hatten diesen Schalter nicht mehr. Die Arbeitspunkte waren da schon deutlich stabiler. Zudem wurden die Strahlströme etc. durch IC's sowie zum Teil durch Computertechnik selbsttätig im korrekten Arbeitspunkt gehalten. Lediglich bei der Bildröhrenregenerierung oder gar Tausch musste man sich dem Thema der Weißwerte wieder zuwenden.
Eine Farbreinheit gab es zudem ebenso keine mehr einzustellen.
Dieses "Alles" schloss auch ganz bewusst alles Alte also auch “Omas” altes Radio ein, wie das Werbeblatt bzw. der Auftritt des Unternehmens suggerierte. Umso größer muß die Enttäuschung von Kunden gewesen sein, die dann schon gleich bei der Geräteannahme eines besseren belehrt wurden:
Eine Familie brachte ein altes Tonbandgerät ins Geschäft um zu fragen, ob man damit noch was machen könne und wie man es denn bedient.
Das Gespräch endete mit dem Satz des Chefs: “....und auch die Röhren halten ja nicht ewig…” und enttäuscht verließen die Leute das Geschäft.
Vor den Kunden hielt ich mich zurück, doch danach sagte ich dem Chef, man hätte doch die Empfehlung geben können, das Gerät an das damals in Wien 14 in einem ehemaligen Kohlenkeller gelegene Tonbandmuseum von Herrn Böhm zu spenden.
“Na sowas darf man nicht sagen, es könnte als Beleidigung aufgefasst werden”.... war seine Antwort.
Ein andermal, ich erfuhr es erst später erzählt, brachte eine Kundin den PHILIPS RB634 mit einem so der Text defekten Lautstärke/Ein Ausschalter ins Geschäft zum Reparieren.
Bild: Als Stellvertreter dieser um 1983 in Mode gekommenen klarerweise voll halbleiterbestückten Retro-Radios im Design der 1930er Jahre.
Hier der PHILIPS RB634 gefertigt damals in der DDR(!). Siehe auch der LINK zu meinem Artikel(entwurf) zu dieser Geräteklasse.
Die Annahmekollegin bemühte sich nach Kräften das Gerät abzulehnen mit dem Hinweis, dafür gäbe es ja schon lange keine Ersatzteile mehr und Bla Bla Bla.
Die Kundin beharrte jedoch darauf, dass das Gerät, womit sie ja recht hatte, erst wenige Jahre alt war und eben ein Retro Radio war.
Letztlich wurde es angenommen und damals auch noch mit handelsüblichen beziehbaren PHILIPS Ersatzteilen repariert.
Ich wurde aber auch schon einmal des Nächtens mitsamt dem Chef, besser ausgedrückt der Chef mit mir, aus der Wohnung eines Kunden zudem unweit des Geschäfts gelegen hinauskomplimentiert:
Wir kamen erst nach 20:00h zu dem Kundenehepaar das schon im Schlafrock gekleidet öffnete und uns auch noch bis zum TV an seinem Ehrenplatz im großen Wohnzimmer der Altbauwohnung aufgestellt vorließen. Dann folgte dem Chef gegenüber ein anklagender letztlich immer heftiger werdender Wortwechsel und wir zogen unverrichteter Dinge ab da eigentlich ein Zeitfenster von 14:00h bis 18:00h, das war die Nachmittagstour grob vorgegeben war. Vormittag war von 9:00h bis 12:00h.
Ein Thema, das heutzutage ebenso kaum einer mehr kennen kann:
Erste Generationen der europäischen Volltransistor-Farbfernsehgeräte aus den 1970ern waren damals bestenfalls “Video vorbereitet”. Heimvideo war ein Trend der sich zwar in den 1970ern schon angekündigt hatte, aber bei uns erst ab etwa Anfang der 1980er Jahre nach und nach zum Massenphänomen wurde.
Zitat einer Kundin, Frau "B" aus Deutsch Wagram zur Empfehlung für eine Anschaffung: "Sie sind mir noch zu billig". Die Schmerzgrenze für VHS Videorecorder lag damals bei rund öS 10.000,- Schilling, tendenz abwärts.
Üblicherweise wurde an der jeweils letzten Programmwahltaste eines Fernsehgerätes, z.B 7 oder 8, der Kanal des Videorecorder eigenen UHF Modulators, zumeist der freie Kanal 36 eingestellt.
Das schaffte noch fast jeder Fernseher. Was aber für die Fernseher jener Tage neu war, das war die nun kürzere bzw. schnellere Synchronzeit für die Horizontalablenkung die sonst zu einem Ausreißen am oberen Bildrand bei Videorecorder Wiedergabe führte.
GRUNDIG war auszugsweise genannt hiezu bereits vorbereitet. Das heißt, ein zusammengerollter Draht kommend vom Horizontalablenkteil hing schon beim Kanalwähler innen, und war vom Techniker innen per Steckverbindung an einer Steckbuchse bei der 7. Programmtaste anzuschließen.
Fortan funktionierte auch die Videorecorderwiedergabe ohne “Ausreißer”.
Das ganze waren wenige Handgriffe, die damals mit öS 315,- Schilling beim Vor-Ort Service verrechnet wurden.
Bild: Beispielhafte AV (Audio/Video) Zuordnung für den Videorecorder noch vor der Scart Buchsen Zeit auf dem letzten Programmplatz eines Fernsehgerätes. Hier der GRUNDIG Super Color 1815!
Der Kunde äußerte dennoch einen allgemeinen leichten Unmut darüber, das dies nicht serienmäßig angeschlossen war und so wiederum ein Techniker kostenpflichtig bemüht werden musste.
Umgekehrt, von Haus aus war es bei den früheren Gerätegenerationen ebenso nicht in allen Empfangslagen ideal diese Programmtaste gleich fix für Video vorzusehen, da dann wiederum bei kritischeren Empfangslagen und mehreren Sendern eben auch Programm 7 oder 8 und höher belegt worden wäre, mit dem Risiko, dass dann der Fernsehbild weggekippt wäre. Ost-Österreich mit seinen nur zwei Fernsehprogrammen wäre aber da ohnehin kaum betroffen gewesen.
Rasierapparate und Kleingeräte blieben in Einzelfällen unrepariert wenn sich von den Gesellen niemand mehr der Sache annehmen wollte und man meinte der Lehrling soll sich darum kümmern. (Anmerkung: Die Firma gibt es heute (2009/23) noch! Der Beitrag schildert lediglich eine bestimmte für den Autor relevante Zeitspanne!)
Und wenn der ReparaturgeräteANNAHMEraum, der zugleich der Lagerraum für fertig reparierte Geräte wie auch Verkaufsraum war schon überquoll, dann durfte man zu den in näherer Umgebung wohnenden Kunden hinlaufen und Bote samt Inkassomann spielen.
Der Versuch einer Übergabe eines als Toilettpapierspender gestalteten AM! Radios (nur Radio Ö1 vom Sender Bisamberg war damit zu empfangen) an einen etwas peinlich berührten Kunden wird wohl unvergeßlich bleiben.
Bild: WC - Toilettenpapierhalter und Radio in einem. Diese Geräte gab es in den verschiedensten Farben und Ausführungen einige Jahre als Gag zu kaufen.
Hin und wieder stand Aufräumen und Ausmustern in der Werkstatt, einer ehemaligen Wäscherei, im Souterrain eines Gründerzeithauses gelegen auf dem Programm wo bunt in einer riesigen Fernsehgeräteschachtel zusammengeworfene ungeprüfte Fernsehmodule aller Fabrikate und Typen von nachvollziehbarerweise sachunkundigen Lehrlingen neu zu sortieren waren.
Zu diesem Zweck wurden schon vor meiner Zeit zwei große rohe Pressspannplattenfachregale mit einigen jedoch größeren Fächern gebaut die theoretisch beschriftet hätten sein sollen und in denen die richtigen Module zugeordnet gewesen sein sollten.
Da es an einem brauchbaren Muster für die Arbeit und damit einer Vorbildwirkung fehlte blieb das Projekt eine unvollendete Dauerbaustelle.
Das dabei auch das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wurde war klar. Besonders gerügt wurden wir, weil wir die Hochspannungskaskadenanschlüsse (die ja immer extrem schmutzig und klebrig sowie störend am Chassis wegstehend waren) abgeschnitten haben und diese daher nicht mehr zu einem zweiten Leben in einem Reparaturgerät herangezogen werden konnten.
Bild: Beispiel einer Hochspannungskaskade deren Aufbauprinzip mit den Dioden deutlich zu sehen ist. Nach Jahren des Betriebes sahen sie leider meist "etwas" anders aus.
Auch gab es einen Raum der zugleich die "Werkstattküche" war, vollgestopft mit alten Ausschlacht TV's die vereinzelt dann nach und nach als Gebrauchsfernseher wieder aufbereitet wurden.
Das die Hygienebedingungen kaum einer Küche gerecht wurden bedarf hier keiner weiteren Erläuterung. Eigene Reinigungskräfte gab es keine.
Es wäre kein Ort der in einem öffentlichen Medium ob seines Zustandes Erwähnung finden sollte. Wir schenken es uns daher über den Grad der Verschmutzung zu sprechen. Es war aber der Ort, wo die seitens der Industrie herausgegebenen Reparaturanleitungen für die TV Geräte zum Lesen abgelegt waren.
Im Werkstattalltag selbst war dies in der Regel keine Lektüre bzw. es gab keine Zeit und Muße dazu. Bestenfalls, dass diese Unterlagen im Nebenraum in einem Ordnersystem dann nach Marken und Typen bzw. Jahrgängen wo eingeordnet waren.
Bild: Beispiel der damals von der Industrie dem Gewerbe zur Verfügung gestellten Service Unterlagen. PHILIPS und GRUNDIG waren dabei besonders intensiv bemüht und umfangreich!
Dennoch ist mir eine markante Schilderung des Gesellen in Erinnerung geblieben, wonach er einmal doch am WC eine PHILIPS Reparaturmappe durchstudiert hatte.
Dies mit einem erstaunlichen Wissensgewinn:
Waren doch bei PHILIPS wie auch HORNYPHON die obligatorischen Abstimmradladen in der Verbreitung der Geräte geschuldet recht häufigen Vorkommen zu tauschen, wenn sie Aussetzer und damit Empfangsfehler produzierten.
Bisher wurde dabei stets von den Gesellen aufwendig "der halbe" Bedienteil mit der Konvergenzeinheit etc. auseinandergenommen, ehe nun die neue Erkenntnis folgte, wo durch ein einfaches wegklappen eines Haltestegs die Abstimmlade einfach und zeitsparend nach vorne herausgezogen werden konnte.
Lektion: Lesen bildet.
Eigentlich kam es zu einem Rückschritt in der Fernsehgeräteentwicklung unserer Gegenwart 2023:
Schaltet man heute einen Flat Screen ein, dann benötigt das Gerät, sprich der integrierte Rechner doch einige Sekunden zum Hochfahren bis endlich ein Bild gezeigt wird und man die Programmwahl durchführen kann.
Noch länger dauerte dies bei den Vollröhrenfernsehgeräten. Bei den volltransistorisierten Fernsehgeräten ab Anfang der 1970er Jahre jedoch lag es nur mehr an der Bildröhre selbst die eben so und soviel Sekunden benötigte um die Kathoden aufgeheizt zu bekommen.
PHILIPS entwickelte folglich stellvertretend für auch andere Bildröhrenhersteller dann später Bildröhren mit "Quick-Start" Schnellheizkathoden.
Es kam also wirklich sofort nach dem Einschalten eines TV's der Fernsehton. Das Bild jedoch ließ stets auf sich warten.
Als Marketingfeature haben dann fast alle Hersteller bei diversen Modellen eine zeitlang "Sofort Bild" Tasten oder auch "Instant On" Tasten eingebaut.
Bild: Der japanische National (Panasonic) TC-83S (rechts) um 1974/75 mit der Instant Taste. Ein vollständiges (Bildröhrenschonendes) Ausschalten war unten am Drehregler möglich. Als weiteres Feature gab es den "Magic Line" Knopf als Abstimmhilfe. [© National Katalog 1974 by Hifi-Archiv.info & Sammlung Scheida]
Dies war nichts anderes, als das die Bildröhre von nun an per Schalterstellung dauerhaft mit einem eigenen kleinen Transformator vorgeheizt wurde um für den Fall des Einschaltens ebenso sofort ein Bild darstellen zu können.
Den zusätzlichen Energieverbrauch lassen wir außer Betracht, da dies damals kaum ein Thema war.
Thema aber wurde bei fast allen dieser Gerätebesitzer der Umstand, das diese Bildröhren wie es damals hieß fast alle vorzeitig verschlissen und folglich nur mehr ein unbrauchbares konstrastschwaches, mit ausgeblichenen Farben befindliches Bild von sich gaben, da eben die Bildröhrenkathoden verbraucht waren*.
*Andere Sammlerkollegen aus Australien berichten wiederum, das diese Instant Start betriebenen Röhren keinen vorzeitigen Verschleiß unterlegen wären. Was noch zu prüfen wäre.
Im Unterschied zur später beschriebenen Behandlung in der Industriewerkstatt, gab es in der Gewerbewerkstatt ein Bildröhrenregeneriergerät, ob von MÜTER oder KÖNIG Elektronic ist mir entfallen, mit dem schwache Bildröhren, nicht immer, aber recht häufig noch für eine zeitlang auf die Sprünge sprich auf das herauskitzeln von Bildqualität geholfen werden konnte.
Als Marken seien auszugsweise GRUNDIG Super Color mit dieser Spezialfunktion und auch der National-Panasonic mit der späteren Quintrix Bildröhre mit "Black-Matrix" genannt wo an letzterer der Geselle damals gerade arbeitete.
Einmal ging es noch die umgangssprachlich schon "ausgelutschte" Bildröhre zu regenerieren.
Dann aber sagte der Geselle zu mir: "Diese Geräte gehören ausgerottet" da sie nach so und so vielen Jahren ein Negativbeispiel in Sachen Bildqualität für Farbfernsehgeräte geworden sind.
Diese Gerätetypen verschwanden, so wie alle anderen ebenso nach und nach in der Entsorgung.
Einer aber hat sich in meiner Sammlung eingefunden. Bei Gelegenheit werde ich den Zustand der Bildröhre wie auch die Schaltung "studieren".
Zwar schon damals nicht generell neu aber dennoch keineswegs alltäglich waren Fernsehgeräte die auch fernbedienbar waren.
Und selbst davon gab es welche die man zwar im Betrieb fernbedienen konnte, nach dem Abschalten jedoch man sie wieder nur "zu Fuß" am Hauptschalter wiedereinschalten konnte.
Der Rest des Gerätebestandes bei den Kunden, aber auch einzelne zumeist preiswertere neue Modelle hatten da gerade auch noch keine Fernbedienungen was sich aber schon im Monatsrythmus in den Modellangeboten der Hersteller änderte.
So war die thematische Auseinandersetzung mit diesem Fachthema eben u.a. immer wieder auch unser Gesprächsinhalt.
Bis der Geselle mich und den anderen Lehrling einmal aufforderte "geht schon einmal rüber und bleibt auf Stand-By bis ich komme" um auf ihn zu warten.
Ich nahm dies buchstäblich und wartete mit einer eingeschaltenen Lichtquelle auf sein kommen worauf er mich fragte was das für ein Blödsinn sein soll. Ich erwiderte ich solle ja im St.By Modus auf ihn warten und dies sei mein Bereitschaftslicht dazu...... Soviel zu solch geistreichen Spielereien zwischendurch.
Hintergrund dazu war auch, wonach im Geschäftslokal die Morgenbesprechung und deren Kaffeetrinken in einem winzigen geschätzt zwei m² großen Verschlag hinter der Budel statt fand.
Abgesehen davon, da ich damals ohnehin kein Kaffeetrinker war wäre auch für zusätzliche Leute gar kein Platz gewesen.
Wahrscheinlich etwas was jeder in der Branche einmal hinter sich brachte. Für die Fehlersuche gab es obligatorisch in jeder dieser Fachwerkstätten die Kältespray K75 Sprühdosen des Herstellers KontaktChemie um insbesondere lästige Zeitfehler die in Abhängigkeit zur Wärmeentwicklung im Gerät standen lokalisieren zu können.
Schnell waren auch artfremde Experimente damit gemacht die ihren Höhepunkt noch dazu im Beisein des Chefs im Abkühlen der Cola Dose am Arbeitstisch mündeten.
Natürlich kosteten diese Sprays auch damals schon Geld. Dennoch zeigten sich alle Begeistert von diesem Einsatz. Vor der Wiederholung selbigen jedoch wurde ich mit Hinweis auf die Kosten zurückgepfiffen.
Wenn ein solcher Gebrauchtfernseher (dessen Verkauf einen nicht unerheblichen Beitrag zum wirtschaftlichen Gesamterfolg darstellte) in der Garantiezeit defekt wurde, so war dies durchaus willkommen, da wie man heute sagen würde ein Upgrade auf ein Neugerät mit Abgeltung des Gebrauchtgerätepreises fast immer zur Zufriedenheit des Kunden vollzogen wurde.
Und der „Gebrauchte“ trat kurze Zeit später nach einer Reparatur wieder seinen Gang zuerst in den Schauraum und alsbald zum nächsten Kunden an. Röhrengeräte (Bildröhre ausgenommen) aber wurden als Gebrauchtgeräte nicht mehr herangezogen.
Eines Tages, ich war mit dem Chef unterwegs freute sich selbiger sehr das er in Verbindung mit einem Neugeräteverkauf das bereits volltransistorisierte Altgerät zur Entsorgung, vielleicht aber gar noch günstig in Zahlungsnahme und eben in Folge als neuen Gebrauchten bekommen hatte.
Ich dämpfte ihn und erwähnte wohl etwas altklug, "aber eine Röhre, die Bildröhre sei da schon noch drin" worauf es in meine Richtung hieß "Willst mich verarschen?" ,,,,,,
Zu dieser Zeit hörte man buchstäblich erst aus dritter Hand von Kunden die in Hong-Kong waren, das es einmal Fernseher die man an die Wand hängen könne geben wird. Doch bis dahin waren es noch grob 15 Jahre ehe der Flat Screen TV Boom einsetzte.
Ab und an wenn man in der Werkstatt schon nicht mehr stehen konnte, wurden die Rücknahme Geräte älterer Generationen vor die Türe gestellt wo sich vereinzelt Bastler dieser Geräte bemächtigten. Das Groß der Menge wurde aber zur Entsorgung geführt (natürlich auch MINERVA 50er Jahre Typen!).
In leider unangenehmer Erinnerung blieb mir ein unter einem dichten Strauchschnitt zu erkennender DKE 1938 Batterie Volksempfänger im Müllcontainer. Zu stark war das Begehren der Fahrerin "Waldi" den Ort wieder verlassen zu wollen, ehe ich mich da hätte hineingraben können.
Nicht erst seit heute weiß man um den Wert insbesonders der eher selteneren DKE Batterieversionen.
Es war allgemein die Zeit, wo bei vielen der Ersatz des Erstfarbfernsehers anstand (PAL Einführung in Österreich 1. Januar 1969), vereinzelt aber auch schon der 2. oder gar 3. Fernsehapparat in Haushalten im betreffenden noblen Wiener Vorortbezirk angeschafft wurde.
Bild: Der MINERVA 707 als Symboltype der ersten PAL Farbfernseher in Österreich als Erstausstattungen um 1970 die "zu meiner Zeit" nun nach und nach zu erneuern waren [© MINERVA Werbefaltblatt um 1970]
s/w war bis auf portable TV's kein Thema mehr. Ich erinnere mich aber noch eine Kundin mit Kabel TV, wo wir noch mit einem (schlecht bestückten) Röhrenkoffer ausrückten um den MINERVA s/w TV (mit Tesla Bildröhre die von MINERVA noch in Garantie getauscht wurde) zu reparieren.
Danach fragten wir uns wie denn das sein müsse – Kabel TV und s/w TV mit UHF Abstimmrad Tuner, wo sie mühevoll die Sender jedes Mal neu einstellen musste.
Bild: Symbolbild zu obiger Beschreibung am Beispiel eines PHILIPS s/w TV's mit ebensolchen Benutzerschicksal am Kabelfernsehnetz mit der ewigen Spielerei am UHF Abstimmrad.
Ein japanischer Farb Portable der 1970er Jahre wurde in der Werkstatt repariert und sollte gleich an den Kunden ausgeliefert werden.
Damalige Fernsehgeräte hatten mitunter eine AFC - Automatische Senderscharfstellung, um eben ein Wegdriften der Empfangsfrequenz und damit der Bildqualität bei Erwärmung zu verhindern.
PLL Schaltungen erfolgten in der Regel erst in den 1980er Jahren wo dies nicht mehr von nöten war.
Bild: Symbolbild am Beispiel eines NoName 14" Farb TV's aus den 1980ern: Es gab viel zu schalten und zu betätigen, wenn denn wirklich immer alle wussten wofür: Hier der AFC Schalter (links im Deckel) der aber nur während des Abstimmvorganges den AFC Taster (Weiß) abgeschaltet hat. Wehe die dahinterliegende Schaltung war verstimmt!
Zumeist gab es dafür einen manuell zu bedienenden AFC Schalter. Da die meisten Kunden aber sicher nie wussten wofür man den eigentlich braucht und wie man diese Schaltung richtig bedient, haben Hersteller dies anders gestaltet:
Der Geselle hatte also den Sender scharf mittels der Abstimmräder abgestimmt.
Wann immer er jedoch die frontseitige Abdeckklappe zu diesen Abstimmrädern schloß wurde der AFC Schalter per automatisch hineindrückenden Stift betätigt und der Tuner verstimmte sich sofort in der Frequenz.
Es lag also ein Folgefehler vor, der vermutlich einen Abgleich dieser Automatik erforderlich gemacht hätte.
Doch dafür war aber weder Zeit, noch denke ich wäre das Know How beim Gesellen tatsächlich da gewesen dies durchzuführen.
So griff er in die Hosentasche. Zog seinen Nagelzwicker heraus und zwickte eben den weißen AFC Stift ab und schon ging der Apparat als repariert hinaus.
Blieb zu hoffen das der Kunde kein Wegdriften des Bild hatte. Und wenn, dann wäre es einer der "still leidenden" Kunden gewesen der sich sicher nicht mehr gemeldet hätte.
Der TV könnte ein SHARP Linytron gewesen sein?
Das Geschäft führte neben PHILIPS und NORDMENDE sowie wie es hieß "als Generalvertretung" auch noch LUXOR aus Schweden. Als "Nebenmarken" für die Braunware dürfte es noch SABA, Metz, SHARP und andere gegeben haben. GRUNDIG und Telefunken aber war stellvertretend genannt nicht dabei!
All dies reichte aber scheinbar nicht, denn eine Kundschaft hatte wohl zuvor auf einer Messe einen ich denke im Design kompakteren JVC Fernseher gesehen den sie unbedingt haben wollte.
So wurde für den Kunden dieses Gerät bestellt und aufgestellt. Unsere Vorschläge auf die Hausmarken zu wechseln wurden abgelehnt und es drohte sonst der Auftrag verlustig zu gehen.
Es dauerte nicht lange und der Kunde reklamierte das starke Brummen im Ton.
Zur Erklärung: Im Mittel/Osteuropäischen analogen Fernsehen wurde das sogenannte Intercarrier Verfahren zur einfacheren (billigeren) Tonsignalverarbeitung im Gerät angewandt. Ausnahmen davon kamen mengenmäßig dann eher erst mit den Stereogeräten und den damit verbundenen Paralleltonverfahren auf den Markt.
Bild: Wie es tatsächlich 1987 gesendet wurde: Zu erkennen, dass die Einblendung des Moderatorennamens deutlich "weißer" und kontrastreicher ist und daher technisch begründet ein "Tonbrummen" verstärkte [SRG].
Somit kam es insbesonders bei Testbildübertragungen wie auch bei "Inserts" also z.B. den kontrastreichen weißen Texteinblendungen bei Sportereignissen etc. zu einem systembedingten Intercarrierbrumm, einem störenden tiefen 50Hz Brummton.
Beim JVC war dieser warum auch immer deutlich lauter und störender wahrzunehmen als dies bei anderen Herstellern der Fall war und das Gerät ging, da ohnehin noch in der Garantie an die JVC Vertretung zur Nachbesserung.
Kurze Zeit darauf bekamen wir das Gerät wieder zurück mit dem Vermerk, das dies in der Toleranzgrenze sei und folglich zu akzeptieren ist.
Dies wollte der Kunde aber nicht akzeptieren, er machte ein Upgrade auf ein von uns offeriertes Markengerät und wir hatten nun den "brummenden Kübel" in Folge wieder als Neuware für den nächsten Kunden im Geschäft stehen.....
Mit 1983 ist in Deutschland das A2 Standard Stereo sowie Zweikanalton Fernsehverfahren eingeführt worden. Folglich konnte ab dann eben ein Musikkonzert oder ein in Stereo vertonter Film auf direktem Empfangsweg an die Zuseher übertragen werden.
Ebenso war ab dann alternativ dazu die Ausstrahlung eines Deutschen Synchrontonkanals- wie auch z.B. des Englischen Originaltons möglich.
Bis dahin war in Deutschland wie auch in Österreich stets nur eine Simultanübertragung von z.B. dem berühmten Neujahrskonzert in Stereo über Radio Ö1 und der heimischen Stereoanlage möglich, während dann nur das Bild vom TV kam und dessen reiner Mono TV Ton weggedreht wurde.
Allzu häufig gab es diese Ereignisse ohnehin nicht. Und wenn, dann wurden sie sicher nur von einer Minderheit wie obig beschrieben in dieser Art Wiedergegeben,
Zunehmend kamen auch Fernsehgeräte die Stereo konnten auch auf den österreichischen Markt. Erkennbar zumeist an den nun beidseitig angebrachten Lautsprechern.
Im Unterschied zur ARD oder dem ZDF gab es aber bis etwa Anfang der 1990er Jahre in Österreich keine Stereoton oder Zweikanalausstrahlungen vom alleinigen ORF.
So fragten dennoch Kunden in den 1980er Jahren beim Kauf eines Neugerätes ob sie nicht gleich einen Stereo Fernseher kaufen sollten.
"Haben Sie Kabelfernsehen oder werden Sie es in kürze installiert bekommen?" war dann die stets knapp im "Kommissarstil" gehaltene Standardfrage des Chefs.
Nur mit Kabel TV oder der baldigen Aussicht darauf hat sich dann ein solcher Kunde in den Augen des Chefs für ein echtes Stereo Gerät Qualifiziert und wurde dahingehend weiter beraten.
Bei einem Nein des Kunden aber kam seine obligatorische Empfehlung hin zu einem nur "Pseudo-Stereo Fernsehgerät" wie es sie u.a. von vereinzelten Herstellern (Marke/Type wird beizeiten ergänzt, es könnte sich im Gegensatz zu den Modellen in Deutschland hier um eine Art Exportversion für Mono Länder gehandelt haben) gab und die im Vergleich zum echten Stereo TV ein wenig günstiger waren:
Außen sahen sie wie ein Stereo TV aus. Innen jedoch gab es keinen dahingehend ausgebauten ZF-Verstärker (5,742 MHz Kreise) und auch keinen Stereo Dekoder. Statt dessen war ein TDA3810 IC verbaut der eben einen künstlichen Stereo Sound simulierte.
Das Grundprinzip dazu selbst war dabei keineswegs neu:
Viele Radiogerätehersteller boten etwa mitte der 1950er Jahre Rundfunkempfänger, oft auch als Aufpreisoption eines bestehenden Standardmodells in einer "3D Raumtontechnik bzw. Raumklang" Ausführung an.
Bild: Beispiel eines 1954/55er Radiogerätes von PHILIPS: Der PHILIPS Präludio BA 643A/3 eben in der 3D Raumklang Ausführung!
Technisch gesehen wurden dazu zwei Hochtonlautsprecher links und rechts im Gehäuse verbaut die mit Kondensatoren das Tonsignal etwas Phasengedreht an den Lautsprecher bekamen was den Zuhörer den Klang plastischer vorkommen ließ.
Damals wie auch später beim Pseudo Stereo TV gab es daraus natürlich kein echtes Stereo und auch keinen Zweikanalton aus dem Apparat.
Ich selbst wie auch die Gesellen fanden diese "Chefempfehlung" etwas kurzsichtig da ja früher oder später auch der ORF Stereo senden würde oder eben das Kabelfernsehnetz weiter ausgebaut werden würde.
Das sich dann ein Kunde vorzeitig einen neuen Fernseher mit echtem Stereo kaufen würde dachte vielleicht der Chef was aber wohl kaum so statt fand.
Ebenso stieß ich mich ohnehin immer am Begriff "Pseudo" was eben nichts echtes nichts ganzes andeutete.
Betreffs Fernseh-Stereosender im Kabelnetz hing es jedoch nicht nur von der Sendeanstalt ab ob diese überhaupt in Stereo A2 Ton Ausstrahlte, sondern auch der Kabelnetzbetreiber war gefordert seine bisherigen Mono Modulatoren in der Kopfstelle gegen dann Stereo taugliche auszutauschen was mitunter erst sehr zeitverzögert von statten ging.
Luxus von LUXOR!
Aus Schweden kannten wir in Österreich die unser Land damals wesentlich prägende Sozialdemokratie in der Version als Wohlfahrtsstaat den sich Langzeit-Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky von eben diesem Land abgeschaut hat.
Weiters neben dem bekannten Möbelhaus auch die damals bereits aufgelöste Popgruppe ABBA, zudem den Schwedenstahl in Form von deren Volvos, wo ich damals in einem neuen 740er einen Autoradio einbaute,
Bild: Der Volvo 740 mit klaren Konturen [© Volvo Car Group, Public Affairs, 405 31 Göteborg, Schweden, https://www.media.volvocars.com/at/de-at/media/photos/list Feb 05, 2003 ID: 6354 für Medienzwecke]
....und eben auch Unterhaltungselektronik wie hochwertige Fernsehgeräte der Marke "LUXOR" aus Motala.
Bild: Symbolbild dieser mit etwas anderem eben skandinavischen Design versehenen hochwertigen LUXOR Fernsehgeräte.
Ein markantes Detail mitte der 1980er Jahre war die elegant ganz flach und folienartig angebrachten Bedientasten am Gerät wie auch auf den Fernbedienungen [Bild: LUXOR Werbeschaltung um 1983].
Wie auch die zugehörige Radiowerbung jener Tage wusste, konnte man von nun an endlich auch beruhigt Fernsehen:
So hieß es hieß im Werberadio sinngemäß auf die etwas verzweifelt dargebrachte Frage eines Anrufers der sich nun einen neuen Fernseher gekauft hätte und fortan alle seine Freunde immer zu ihm Fernsehen kämen:
"Wie lange hält denn so ein Fernseher das überhaupt aus?"
"Das kommt ganz auf die Marke drauf an" antwortete eine ruhige etwas basslastige Stimme aus dem Off.
"Einen LUXOR aus Schweden" habe er!
"Einen LUXOR aus Schweden? Na, den haben Sie ewig!" worauf ein erleichteres "Danke schön" vom Anrufer zu vernehmen war.
Verwundert warum wir nun dennoch zu einem Kunden fuhren der einen defekten LUXOR aus Schweden hatte klärte mich der Geselle im Sinne unseres Geschäfts ebenso beruhigend auf: "Das er ewig hält heißt ja nicht das er nie defekt werden kann...."
Es hieß wir hätten für die Marke den Generalvertrieb. Dafür haben wir aber mengenmäßig kaum Geräte dieser Marke verkauft. Am ehesten dann wenn spezielle Designs passend zur Wohnzimmerausstattung angesagt waren oder im Fall eines Diplomaten, der einen LUXOR wollte, da dieser als wohl einer der ganz wenigen Hersteller damals schon ein SAT Receiver Modul integriert gehabt hatte.
Bild: Das LUXOR-Hauptwerk in Motala mit 3.000 Mitarbeitern (1975) und noch OHNE Fließbänder was bei den für Schweden typisch hohen Arbeitskosten buchstäblich Luxus war! [LUXOR Katalog 1975 aus Hifi-Archiv.info]
"Fahrst du gerne Auto?" war die Frage des Gesellen an einen zur Familie gehörenden im Büro temporär mitwirkenden körperlich etwas beinträchtigten Mitarbeiter da der Fernseher raschest aus dem LUXOR Lager in Linz heranzuschaffen war.
Der Kunde bekam den Fernseher. Nicht aber den für ihn wichtigen zudem "heimlich bereits im TV integrierten" SAT Receiver, da diese Technik je nach Land noch so manchen Restriktionen, Verboten und Vorschriften unterzogen war.
Bild: Nicht ohne Grund war LUXOR aus Schweden auch ein Vorreiter in Sachen SAT TV Empfangstechnik. Ein riesiges Land mit spärlicher Besiedelung läßt einen terresstrischen Senderaufbau oder gar Kabelfernsehen außerhalb der Städte wirtschaftlich und technisch nicht zu. So machte diese Branche aus der Not eine Tugend und exportierte zudem fleißig in die USA mit einem ähnlichen Bedarf [Bild: LUXOR Werbefilm um 1985].
So musste er dieses irgendwie später nachbestellen und extra in sein Land exportieren.
Die Marke LUXOR ging dann auf Nokia über wo auch Salora ein weitere Skandinavischer Hersteller aufging. Das Ganze ziemlich zeitgleich mit meinem Berufseinstieg.
Das hier erwähnte Thema SAT Empfang war da in Österreich noch nicht in der Breite angekommen. Noch waren Antennengrößen von bis zu 180cm erforderlich sowie auch die zugehörigen postalischen Genehmigungen.
Als "Zukunftsmusik" tat ein Geselle noch das diesbezügliche Interesse eines Kunden zum Thema ab. Sehr zu meinem Mißfallen, da mich das Thema ja schon damals gerne auch in der echten Praxis sehr interessiert hätte.
Es war eine Stadtgegend in der es vielfach Kabelfernsehen noch lange Jahre nicht geben würde.
Passende sinngemäß mir in Erinnerung gebliebene Äußerung unseres Berufschullehrers Herrn Ing. Martin Stiny zur Firma Nokia so als Nebensatz beim Unterricht:
"Es ist einer dieser großen Mischkonzerne - Wenn die Leute einmal keinen neuen Fernseher brauchen, vielleicht kaufen sie sich dann die Winterreifen oder den Klodeckel von denen... "
Es folgten dann zwischenkollegiale Ausschmückungen zum Thema....
Vereinzelt tauchen auch heute nebst B&O was ohnehin stets etwas stärker bei uns präsent war, auch LUXOR HIFI Geräte, also Stereoanlagen in Verkaufsplattformen auf. Vom Design eben tatsächlich etwas anders gestaltet als die uns bekannten 08/15 Geräte.
Es kam schon vor, das ein Geselle an einem eher neuwertigen NORDMENDE Fernseher womöglich als Garantiereparatur, wofür es eine eigene Abgeltung durch den Hersteller gab, arbeitete.
Fehlten ihm dann "just in time" die Ersatzteile wie etwa Spezialtypen für Zeilenendtransistoren lockte ihm schon mal die Versuchung aus einem der neuen Ausstellungsgeräte mit baugleichem Chassis diese Ersatzteile zu kanibalisieren, da die Geräte ja noch nicht verkauft waren und dann halboffen im Schauraum natürlich nicht vorführ- und auch nicht verkaufsfähig standen.
Eine Praxis die natürlich nicht schön ist und den Chef zur Mahnung ausrufen ließ "Ich möchte nicht, das unsere Ausstellungsgeräte für euch als Ersatzteillager herhalten müssen".
In ähnlichem Zusammenhang gab er vor, das er sie, gemeint war die Industrie, nur einmal dabei erwischen möchte wenn sie ihm ein in der Fertigung bereits repariertes Gerät als Neugerät für den Kundenverkauf unterjubeln wollten.
Dies war wohl etwas Schaumschlägerei, da es z.B. bei GRUNDIG und sicher auch bei den meisten anderen Herstellern im laufenden Fertigungsbetrieb ja permanent zu defekten Neugeräten kam die in der Endfertigung auch gleich repariert worden sind.
Nur wenige Spezialfälle wurden ausgeschieden an die man dann als Werksangehöriger mitunter kommen konnte wovon der Autor ebenso berichten könnte.
Kabel TV, lokal war dies stets der Anbieter >Telekabel<, war in jener Zeit generell eine "Rauschorgie".
Weniger wegen des Pegels sondern aufgrund zumeist schlechter C/N (Signal/Rausch-)Verhältnisse schon bei der Aufbereitung (VHF & UHF Netz!). Ebenfalls in dieser Zeit wurde ein Teil des Wiener Netzes (Es Bestand aus drei Teilen) auf das untere Sonderkanalband erweitert, was natürlich viele Kunden nötigte eine Neuanschaffung zu tätigen um diese Kanäle dann auch empfangen zu können. (siehe dazu auch der Beitrag: Die Geschichte des Fernsehens in Österreich)
Bei einer Kundin blieb mir in Erinnerung:
Sie hatte einen alten MINERVA s/w TV von uns reparieren lassen, und das der Geselle ihr keine Empfehlung zur Neuanschaffung eines Farbfernsehers aussprechen wollte, da das Gerät (von einer anderen Firma zuvor noch in der Garantiezeit eine neue Tesla Bildröhre erhalten hatte) und ein einwandfreies sehr gutes s/w Bild erzeugte.
Im Nachhinein kann man wohl vereinzelt Szenen aus der Trickfilmfigur "Werner - Das muss Kesseln" o.ä. in dem einen oder anderen Ereignis wiederfinden.
Auch meinen ersten Arbeitstag habe ich noch in Erinnerung.
Es ging direkt vis-a-vis vom Südbahnhof am Gürtel gelegen zu einer Kundschaft wo sich in Folge die Notwendigkeit eines Antennenverstärkers zur Dachantenne für einen brauchbaren Empfang ergab. Es war eine Gegend die ohnehin nicht gerade mit gutem Senderempfang gesegnet war.
Bild: Beispiel der häufig als ausreichend errichteten VHF Band III (oben) und UHF (unten) Fernsehantennen geschützt im Dachboden aufgebaut.
Der Geselle ließ mich gleich mit dem Fernsehmeßempfänger, hängend "an der langen Leine" in Form der Kabeltrommel zwecks Stromversorgung zum Dachboden zurück, während er bei der WISI Niederlassung die nötigen Teile wie einen phantomgespeisten Antennenverstärker besorgte.
Ich vertrieb mir derweil die Wartezeit mit Fernsehen am s/w Meßempfänger ehe die Kundin nachsehen kam ob hoffentlich nicht geraucht wird. Es wurde nicht, und nachdem der Geselle zurückkam ist die entsprechende Verschaltung (Phantomgespeister HF Verstärker) vorgenommen worden.
Einen offenkundig bleibenden Eindruck auf mich machte wohl der Antennenbau, wo wir fallweise bis zu 5! Mann hoch = Gesamte männliche Firmenbelegschaft auf der Montage waren. Wie bei einem Militärmanöver wurde die erforderliche Ausrüstung kistenweise in die Fahrzeuge verladen - in der trügerischen Hoffnung man hätte dann alles notwendige mit dabei.
Erforderliche Antennen und Masten sowie Montagematerial wurden aber zumeist erst "Just-in time", also unmittelbar vor der Montage bei der örtlichen WISI Vertretung gekauft und abgeholt.
Als häufig, ausgerechnet für solche Antennenbau-Einsätze verwendetes Fahrzeug blieb mir dabei der Privat PKW des Chefs, der SIMCA 1308 o.ä. mit beigen Velourssitzen in Erinnerung!
Ich glaube es war der einzige Wagen der damals einen Dachträger oder durch die umlegbaren Sitze mehr Platz für Leiter und Antennenmasttransport hatte – die beiden alten benzinbetriebenen Kastenwägen, selbst schon als gebraucht vom Flughafen Wien-Schwechat gekauft hatten diesen nicht.
Leider hatte der SIMCA eine defekte Lichtmaschine die auch eine bereits neue Batterie gleich wieder überladen und damit zerstört hatte. Danach hatte ich ihn nie wieder gesehen.
Bild: Es waren nicht die SEAT Terra Lieferwagen die relativ bauähnlich dem FIAT Fiorino gewesen wären, sondern die aus dem Peugeot-Talbot-Simca Konsortium stammenden SIMCA 1100 Kompaktlaster alias City-Laster die von 1973 bis 1979 also noch vor meiner Lehrzeit vom Band liefen und in zweifacher Auflage im Betrieb dienten.
Da es mit dem Fahrer nur ein Zweisitzer war, hieß es im Alltag schon mal "hüpf hinten rein", wo man getrennt per einem aus steuerlichen Gründen fest eingebauten Metallgitter vom Fond getrennt hinten am Werkzeugkoffer oder dem Radkasten "Platz" zu nehmen hatte. Themen über Sicherheit waren da eher nicht angesagt. Das damals so gut wie alle "wie die Schlote von den VOEST Stahlwerken" am Rauchen waren sei nur so nebenbei in die nicht immer angenehme Erinnerung gerufen.
Einfach, man müsste fast sagen primitiv in der Ausstattung, waren sie zugleich recht genügsam im Unterhalt, was aber auch für die bescheidenen Ansprüche der Fahrer zu gelten hatte. Weder eine serienmäßige Radioausstattung noch sonstige "Extras" kannte das Fahrzeug. Und so verschwanden diese Fahrzeuge noch mehr als andere dieser im gewerblichen Einsatz stehenden Klasse nach den Jahren oft intensiver Nutzung und dem konsequenten Übergang in Österreich hin zum Dieselantrieb nach und nach in der Versenkung bzw. auf dem Schrottplatz.
Ein trauriger Frosch war er aber schon als Neuwagen im Prospekt selbst ©Talbot Prospekt
Das jeweilige zudem meist mehrfach je Woche nötige Tanken, die Füllmengen und Reichweiten dieser Autos waren eher bescheiden, habe ich nur bei Bedienungstankstellen, sogenannten Gassentankstellen in Erinnerung die es damals noch deutlich mehr als später noch gab.
Ersparte sich der Geselle doch den ihm lästigen Benzingeruch auf der Hand vom Zapfhahn und er konnte im Auto an seiner Zigarette weiterrauchen.
Ich darf dies schildern, da es tatsächlich eine der ganz wenigen "Delikte" waren die man so vielleicht einmal unbedacht durchführte:
Einer der Talbots hatte eine schon mehrfach defekte Autoradioteleskopantenne die immer wieder irgendwie geflickt, repariert oder sonstig zusammengestoppelt wurde und stets stark verbogen war.
Eines Tages wollte ich diesem Umstand noch eines Draufsetzen und die Antenne wurde zum Origami verbogen.
Es folgte eine Fahrt mit dem Chef zu Kunden wo auch der zweite Lehrling dabei war und so beiläufig lenkte ich das Thema auf die Antenne. Worauf sich der Chef eben über verantwortungslose Sozialschmarotzer mit kommunistischen Gedankengut und noch mehr, dies im Gegensatz zu uns als hart arbeitender Bevölkerung echauffierte.
Ich sagte natürlich nichts und weihte erst nachdem wir wieder unter uns waren den Lehrlingskollegen in die Tat ein der "zudem vollstes Verständnis dafür" an den Tag legte.
Bild: Der 1987 Volkswagen Passat Variant 1.8 GL; Bildquelle: Flickr Rutger van der Maar; Lizenz CC BY 2.0, Bild Ausschnitt.
Gegen Ende meiner Anwesenheit in diesem Unternehmen wurden knapp hintereinander zwei VW Passat Kombi PKW's im Leasing angeschafft. Ob auch noch Benzin oder schon Diesel entsinne ich mich nicht mehr.
An die oben abgebildete schöne Chromreling die sicher ein Sonderzubehör war kann ich mich bei “unseren” zwar nicht mehr erinnern. Es wird dann wahrscheinlich die standardmäßige gewesen sein wenn es überhaupt eine gegeben hatte.
Es blieb eben zudem auch nicht bei einem, sondern kurz darauf, wahrscheinlich dem Neid des anderen Gesellen geschuldet, der zwar privat den besser ausgestatteten VW Santana fuhr, aber sonst mit dem alten Talbot Klapperkasten wohl auch nicht weiterfahren wollte.
Bild: Einem der privat den VW Santana, der etwas luxuriöseren Variante des VW Passats fuhr dem konnte nicht mehr länger der alte Talbot Klapperkasten zugemutet werden
Information |Description=P1200048 |Source=[http://www.flickr.com/photos/59521130@N00/3655312878/ P1200048] * Uploaded by oxyman
Auch der andere Geselle kam so endlich zu einem"gescheiten" Wagen auf Firmenkosten.
Letztlich waren es ja doch viele Stunden die man im Auto unterwegs zu und von Kunden saß.
Für TV Geräte jedoch und dem zugehörigen Ladevorgang zu dem man ja besser in das Fahrzeug stieg war aber ein Kastenwagen wie der Talbot in Wahrheit besser.
Mein Einsatz am Fahrzeug, das Auto wurde dazu auf den Gehsteig vor dem Geschäft abgestellt war das Einbauen eines PHILIPS Autoradios. Ohne Antenne, die hatte niemand bestellt und so wurde nur ein Drahtstück in die Antennenbuchse gesteckt.
“Expeditionsfahrten” des Gesellen am Wochenende in der "tiefsten Provinz des Wald- bzw. Weinviertels" in seiner Funktion als Schwiegersohn in Spe im nördlichen Niederösterreich bescheinigten lt. seiner Feststellung am Montag daruf den besten verlässlichen Empfang damit.
Nicht das es damals keine Staus, Parkplatzmangel oder sonstige Ärgernisse im Verkehr gegeben hätte. Im Vergleich zu den Jahrzehnten danach aber waren es fast paradisische Verhältnisse für jemanden der permanent innerstädtisch unterwegs sein musste.
Fast immer bekam man zur Tageszeit unweit der Kunden einen Parkplatz. Lediglich im Winter als es noch richtig Schnee gab war dies etwas schwieriger. Zudem kannte man flächendeckende Kurzparkzonen oder sonstige nachhaltige Parkbeschränkungen oder das zugehörig aufgekommene Verklagswesen kaum.
Dies gelang sogar damals auf der belebten Mariahilferstraße während des U-Bahnbaues als zeitgleich zudem viele Ungarn in der Vorwendezeit hierher zum Einkaufen kamen.
Ausgeliefert wurde ein reparierter Telefunken Fernseher an einen Untermieter einer Wohnung mit stark amerikanischen Akzent: "Bei uns würden wir einen defekten Fernseher auf den Schutt werfen" war sein Statement zum damals noch obligatorischen Reparaturservice bei uns.
Auch ein fallweises stehen in zweiter Spur wurde zwar nicht immer aber in der Regel toleriert. Kannte doch das örtlich zuständige Polizeikommisariat unsere Firma und auch die Fahrzeuge mit der entsprechenden Aufschrift. "Wir haben denen ja auch die Sprechanlage repariert" war eine Aussage des Chefs als es dann doch einmal einen "Zettel" gab.
Damals waren fast alle noch mit verbleiten Benzin und Vergasermotoren unterwegs. Das hatte man im Stadtbild auch noch gerochen.
Der Geselle hatte "schnell" nur etwas bei einer Kundschaft abzugeben. Parkplatz war in nächster Nähe in dieser Sackgasse keiner frei und so stellte er sich vor eine Garagenabfahrt unweit der Kundschaft. Mich ließ er im Wagen zurück da er ja gleich wieder kommen würde.
Nicht "er", sondern ein Anwohner kam der in eine der damals nicht allzu häufig dort anzutreffenden Mehrparteiengaragen wollte und im nu hatte ich einen Mop voll Leuten um das Auto mit mir drinnen sitzend die auf mich einredeten das Fahrzeug doch wegzustellen.
Abgesehen das ich keinen Schlüssel hatte, war zudem natürlich auch kein Führerschein dafür vorhanden. Dies zog sich einige Minuten hin, ehe ohne das er auch nur irgendetwas von dem Vorfall mitbekommen hatte der Geselle zurückkam, von den Anwohnern unbehelligt ins Auto stieg und wegfuhr. Die Anrainer diskudierten da schon ein paar Meter weiter darüber.
Eine weitere Schilderung war nicht mein Erlebtes, sondern ein Radiosammlerkollege schilderte dies bei einem Sammlertreffen aus seiner Lehrzeit die er in Wien 15 absolvierte wo wie er sagte schon damals Parkplatznot geherrscht haben soll.
Sein Chef hatte daher defekte Bildröhren auf die vor der Werkstatt befindlichen Parkplatzflächen gestellt und jeweils andere KFZ parkende vor dem Explodieren dieser Bildröhren gewarnt. Erst die gerufene Polizei konnte hier für Ordnung sorgen hieß es vom Kollegen.
Das die Themen Autos und Führerschein, Benzin oder der gerade boomende Dieselantrieb auch im PKW einen nicht unwesentlichen Raum unserer Gespräche einnahmen gilt gesichert. Dazu Erzählungen über frühere "Alkoholprobleme" des Gesellen in einer Zeit in der er nicht allzu gut auf die Polizei zu sprechen war und so auch seinen Opel Diesel "verlor".
Dies passierte auch mit seinem Führerschein, was den zweiten Gesellen während dieser Zeit zu seinem Chauffeur machte. Sie aber währenddessen zu zweit sehr viele Fernseher bei Kunden neu verkauften.
Mir war der schon angekündigte Druck, wonach ich sofort mit 18 den Führerschein machen müsse um alleine auf Service fahren zu können, wiewohl ich dies ohenhin auch selbst vorgehabt hatte, als unangemessen vorgekommen.
Zwecks besserer Kommunikation während der Antennenmontageeinsätze wurden sogar extra zwei hochwertige 40 Kanal FM CB Funkgeräte im hammerschlagfarbenen Metallgehäuse (Zodiac P-2040) mit Akkus angeschafft. (Vor-Handy Zeit!)
Bild: "Handgurken" zur Kommunikation zwischen Kunden Wohnzimmer und Dachboden. Anstatt der Teleskopantenne die bald dem rauhen Einsatz zum Opfer gefallen wäre, gab es eine "Gummiwurst" als Aufsteckantenne dazu [Bildquelle: The RigPix Database].
Am häufigsten kam die Montage von Dachbodenantennen vor, - immer nur einfache Sachen mit Steckmast und einer Kombiantenne oder maximal je einer VHF und UHF Antenne für Kanal 5 – ORF 1, Kanal 24 ORF 2 und Kanal 34 ORF2 Wien.
Im westlichen Wien waren dies Kanal 9 und Kanal 41 (Himmelhof) bis zur jüngsten Umstellung auf DVB-T im Jahr 2007.
Außenmontagen mit Wandabstandshalter waren seltener. An echte Neumontagen mit einer Dachdurchführung kann ich mich überhaupt nicht erinnern.
Zumeist galt es alte UHF Antennen die nur bis etwa Kanal 28 funktionierten auf Breitbandantennen zu tauschen. In diese Zeit fiel eben die (offizielle) Aufschaltung des täglich rund 30 minütigen "Regionalprogramm Wien" auf Kanal 34.
Bei nur zwei örtlich empfangbaren Programmen und einer noch begrenzten Verfügbarkeit von Kabelfernsehen, dessen Anschluß zudem damals noch als „Elitär“ galt (Telekabel Wien – ursprünglich Stadteigentum mit PHILIPS - Beginn 1979 in den „Betonhochburgen“ der Arbeiterbezirke) war man noch echt froh für etwas mehr an Auswahl. (nur 30 Minuten täglich zusätzliches Programm).
Einmal nur kam es zu einer Nachrüstung eines alten PHILIPS K9ers auf OIRT 6,5 MHz Tonempfang für das zweite Programm aus Bratislava, dem Kanal 27 mit dem Empfang per Zimmerantenne :-( - das Bild aber ließ der Kunde in s/w da in SECAM Farbe und nicht PAL ausgestrahlt.
Bild: Der Nachrüstsatz für den Empfang des Osttons mit einem K9 PHILIPS Chassis. Rechts der Sender in Bratislava/Slowakei den der Kunde über UHF sogar mit der Zimmerantenne empfangen hat bei rund 60 km Luftlinie. Das Logo der Československé Televize ČT2 das der Kunde aber nur in s/w sehen konnte!
Frequenz-(Block)Umsetzer kamen vereinzelt bei Gemeinschaftsanlagen zum Einsatz. Das Netzteil von einem ausrangierten Hirschmann Röhrenblockumsetzerkasten ist noch heute in meinem Besitz.
Bild: In meiner Erinnerung war es ein Hirschmann Verstärkerblock. Zumindest das Netzteil jedoch stammte von der Siemens Antennentechnik, SANE 366W. Ein Aufbau bei dem wunderschön alle Stufen erkennbar sind. Professionell sind auch die Messerkontakte an den Seiten für die Verstärkermodule
Öfter hingegen wurden Netzteile im Wohnzimmer zur Phantomspeisung des (transistorisierten) Dachbodenverstärkers angebracht.
Die Pegelmessungen wurden mit einem, heute würde ich sagen ausrangierten sprich in die Jahre gekommenen, damals aber weit gebräuchlichen König Messempfänger mit großem Bildschirm zur Reflexionsbeurteilung vorgenommen.
Bild: Der damals vielfach gebräuchliche unter verschiedenen Markennamen im Einsatz stehende analoge Radio- und TV Meßempfänger. Der große Bildschirm ermöglichte eine gute Bewertung der Reflexionen - sprich Bildschatten. Pegelmessung mit schaltbaren Abschwächer und vier Festsendertasten für die bei uns immer gleichen ORF Fernsehkanäle.
Immer mit dabei eine ewig lange Kabeltrommel, da die (Bleigel-)Akkus natürlich schon längst hinüber waren und einer der Gesellen mit stolz verkündete er habe diese nun ausgebaut und das Gerät damit etwas leichter gemacht....
Gebohrt wurde damals natürlich ebenfalls nur mit Netzbetrieb. Brauchbare und leistbare Akkubohrer kamen erst viel später auf den Markt.
Anfangs war es die allbekannte blaue vielverwendete, in der Bohrleistung aber stets ungenügende Black & Decker Bohrmaschine, bis diese endlich durch einen Spontanentschluss des Chefs durch einen modernen Bohrhammer ersetzt wurde.
Bild: Symbolbild der mit zwei Geschwindigkeiten ausgestatteten auch heute gebraucht noch sehr häufig anzutreffenden "Heimwerker und Profi" Bohrmaschine des Herstellers Black & Decker mit rund 350 Watt.
Gekauft beim (teureren) Werkzeugeinzelhändler ein paar Häuser weiter unten– die von mir angesprochene günstigere Werkzeugkette „Zgonc“ lehnte der Chef mit dem Hinweis „auch die kleinen wollen Leben“ ab! (Das war um die Zeit wo gerade der "Mediamarkt" als quasi Konkurrenz zum Einzelfachhandel nach Österreich kam).
Diese Geschichte führte ich bereits in meinen umfangreichen Schilderungen zum DDR Fernsehen aus.
Wahrscheinlich über die DDR Botschaft wurden wir in einen wohl aus den 1970er/frühen 80er Jahren stammenden eher moderneren Mehrparteien Wohnbau bestellt wo der Kunde seinen Wunsch nach Fernsehempfang äußerte. Dieser Wunsch war leider nicht sofort zu erfüllen da es in dieser Wohnung keinen Fernsehantennenanschluß und auch kein Kabelfernsehen gab, zudem der Zimmerantennenempfang im unteren Geschoßbereich absolut unakzeptabel war.
Er wurde in Folge informiert, das eine Dachantenne zu installieren sei. Dies müsse er zuvor noch mit seiner Botschaft klären hieß es.
Auf die Frage wie viele Programme er denn dann wird sehen können antwortete ich: Zwei und ein 20 minütiges Wiener Regionalprogramm, worauf mir der Kunde etwas schulmeisterisch antwortete, in Berlin könne er gar fünf Fernsehprogramme empfangen und legte mit der Aufzählung los.
Mit dem Wissen aus der Zeit nach der Wende versehen würde ich ihm gerne in der Retrospektive fragen "und wie viele waren es im Tal der Ahnungslosen?"
Dies in der fast gesicherten Annahme das es zudem ein MfS Mitarbeiter war. Damals jedoch führte ein Gespräch darüber mit meiner Mutter zur Erkenntnis, lieber in einem Land mit zwei Fernsehprogrammen und einem Reisepass zu leben....
Der Rest ist Geschichte, ebenso wie ein Österreich ohne jegliche privaten Senderstationen als das "Medien Albanien" der 1990er Jahre.
Geschichten die das Leben schreibt: In einem größeren Wohnblock aus den 1950er Jahren am Wienfluß gelegen wurde gerade das damals noch relativ junge Kabelfernsehen eingeleitet und u.a. einer der Haushalte schloß sich daran an.
Da diese Dame in Folge ihre bisherige Dachbodenantenne nicht mehr benötigen würde "schenkte" sie diese gewissermaßen an eine Nachbarin die bisher nur eher leidlich mit einer Zimmerantenne ferngesehen hatte.
Wir wurden gerufen um eben von dieser uns gezeigten Antenne eine Ableitung, sei es über den Steigschacht oder einem toten Kamin in die Wohnung zu bewerkstelligen.
Soweit so gut, alles funktionierte bis es wenige Wochen später zu einer sehr deutlichen Beschwerde kam.
Eine dritte Nachbarin hatte nach Rückkehr von einer Reise plötzlich keinen Fernsehempfang mehr und rief ein anderes Fernsehserviceunternehmen das einerseits sofort feststellte, das da kein Antennensignal mehr an der Leitung dran war und weiters klar stellte dass dieser Betrieb selbst zudem keinen Antennenbau mache....
So kamen wir wieder ins Spiel. Die "schenkende" Nachbarin wollte nun pötzlich nichts mehr über von ihr falsch verortete Dachbodenantennen wissen, da ja "eine wie die andere aussieht" und wir hatten einmal den Schaden um die geschädigte dritte Partei wieder Empfangsklar zu machen.
Die Suche im Wirrwar der Antennen und Ableitungen am Dachboden sparten wir uns und der Geselle montierte einen (3,5 dB) Abzweiger/Verteiler in die Antennenableitung wo nun inoffiziell beide Parteien von nun an an der Antenne dran hängen würden.
Zudem wurden die Kosten des anderen Fernsehdienstes übernommen.
Der Berufschullehrer Herr Niklas-M. erklärte uns die Sache mit dem Magnetismus.
Dies an dem Ort in der Berufschule Mollardgasse Wien 6, der einmal pro Woche für uns eine "Auszeit" vom Arbeitsalltag bedeutete.
Das "HENRY" ist dabei die Einheit der Induktivität sowie des magnetischen Leitwertes und ist nach dem amerikanischen Physiker Joseph HENRY benannt.
Damit wir es uns merken rief er aus: "HENRY, die neue Küchenrolle von Feh", ein bekannter Werbeslogan für eine gleichnamige Küchenpapierrolle die in jenen Tagen intensiv beworben wurde.
Der "HENRY", von dem ich hier spreche war aber wie ich erst später erfahren sollte der Kapitän "HENRY", der die Firma "HENRY", Oswald Heinrich & Co.; Wien 7, Schottenfeldgasse 39 mitbegründen sollte.
Kapitän außer Dienst, was seine frühere Tätigkeit bei der ehemaligen Österreichischen k&k Marine bis 1918 betraf. Und letztlich wieder "Kapitän" am Steuerrad nun eines Unternehmens das sich von etwa 1928 bis 1964 sehr erfolgreich mit Elektroakustik befasste.
Siehe mein Beitrag zur Firma >HENRY<
Davon belegen auch unzählige HENRY Lautsprecher wie sie ebenso in den Radios anderer Hersteller verbaut worden sind.
Gab es doch um 1985 das "PHILIPS Entertainment Center" wahlweise mit Single oder Doppel Kassettendeck zu kaufen.
Ein tragbarer Kasten, der im Wesentlichen alles integriert hat, um sofort als Unterhalter, Sprecher oder was auch immer auf der Audioebene tätig zu sein.
Für einen Kunden, der letztlich das Gerät nie kaufte und abholte, bestellte der Chef so ein Gerät, das unbrauchbar für andere Verwendungsmöglichkeiten im Geschäft von einer Ecke in die andere getragen wurde.
Bild: Der Ladenhüter der letztlich seinen neuen Platz im Keller einer älteren Gesangskünstlerin gefunden hatte. Der PHILIPS Sound-Mixer-Booster D6550 Cassette Recorder Amplifier [© PHILIPS Katalog 1985 by Hifi-Archiv.info].
Abbild der Röhrenverstärkerbauart wie wir sie zur Reparatur übernahmen, sowie rechts Kapitän Oswald Heinrich der Fa. "HENRY".
Ein Wasserschaden soll einen schon damals wirklich alten HENRY Röhren Mono Verstärker außer Betrieb gesetzt haben.
Eine schon ältere Dame, hatte für ihre Gesangsauftritte stets das Ensemble mit dem besagten HENRY Verstärker, einer externen Lautsprecherbox sowie einem Handmikrofon, möglicherweise noch samt Mikrofongalgen mit sich für Musikabende unter ebenso alten Freunden herumgeführt.
Wir reparierten den HENRY Verstärker. Es soll sich um eine “Kleinigkeit” gehandelt haben und mit dem Chef lieferte ich ihn wieder aus.
“Warum sie denn noch mit sowas herumhantiert?" fragte sinngemäß der Chef, worauf die Dame fragte "ja gibt es denn was anderes?"
Das gab es, womit wir beim "PHILIPS Entertainment Center" waren, dass der Chef sie bei einem rasch darauf durchgeführten Folgebesuch probieren ließ.
Auf meine zugegebenermaßen etwas sarkastische Frage an den Chef ob sie den eine bekannte Sängerin gewesen sei, meinte dieser “offensichtlich nicht.”
Die Reparaturkosten für den HENRY wurden ihr dann in meiner Erinnerung angerechnet.
Signifikant auch, dass der Chef im besagten Werkzeugladen auf den erst jüngst zuvor stattgefundenen Einbruch in unser Geschäft angesprochen wurde. "Er hätte nun eine Alarmanlage installieren lassen die direkt mit der Polizei verbunden sei" so die Äußerungen des Chefs an den Inhaber des Werkzeugladens.
"Haben wir wirklich eine direkte Leitung zur Polizei?" fragte ich zweifelnd den Chef, dann schon wieder im Auto sitzend.
Nein, natürlich nicht so seine Antwort, aber hier im Grätzl spricht sich das so ja gleich als Schutz für die Zukunft herum.
Der Coup zuvor hatte es schon in sich: Im Hinterzimmer des Geschäfts, etwas großmundig als "HiFi-Studio" bezeichnet, in dem es stets alles außer HiFi gab, befand sich eine dauerhaft verschlossene Hintertüre in den ohnenhin normalerweise nicht zugänglichen rückseitigen Gartenbereich.
Die Türe war zudem mit unzähligen Schrauben verschraubt. Es musste also jemand, Akkuschraubendreher waren noch kaum gebräuchlich, all die vielen Schrauben kleinweise herausgedreht haben ehe dann die Türe aufgebrochen werden konnte.
Um dann aber nicht die hochwertigen zum Teil originalverpackten Videogeräte, sicher im Mindestwert von gut öS 100.000 Schilling und mehr zu entwenden, sondern um einen Raum weiter die Kasse mit ein paar lumpigen Schilling darin zu erbeuten.
In Folge wurde dieser Hintereingang mit den weißen Ytong Gasbetonsteinen zugemauert.
Eines Tages fragte ich den Chef, warum er den nicht eine Videothek in diesem "HiFi-Studio" betreibe da dies doch sicher ein attraktives Geschäft sein müsse was damals sehr gefragt war und es sonst weit und breit nichts vergleichbares gäbe.
"Nein", antwortete er. Denn er habe bereits all seine Kunden in vierstelliger Zahl dazu in einer Befragung angeschrieben und nur eine Handvoll Rückmeldungen erhalten die zudem alle negativ eingestellt waren. Deshalb ließ er es sein.
Man stelle sich vor es hätte Apple, Commodore, Nokia und wie sie alle heißen zuerst gefragt ob jemand einen Computer oder gar ein Handy vielleicht brauchen würde. Soviel zu der Aussagekraft dieser Art der Markterhebungen.
Ansonsten gab es augenscheinlich in Summe erfolgreiche regelmäßige Werbeaussendungen an die Kunden um das Geschäft und die Nachfrage am Laufen zu halten.
Zugegeben, in der früheren Zeit als es noch mit VHS, Video 2000 und ßBeta drei konkurrierende Videosysteme gab, war es noch ein kleines Hasardeurspiel auf die richtigen Filme und Systemwahl zu setzen. Um 1982 aber war da schon eine Klarheit zugunsten dem System VHS eingekehrt.
Signifikant wohl für alle Branchen, wo man mehr für die Kunden aber weniger für sich selbst tut steht der Umstand, das aufgrund Uneinigkeiten mit der Hausverwaltung ein Zugang zur Reparatur oder Neumontage einer Antenne im Haus des Verkaufslokales nicht möglich war.
Der Chef hatte zu jener Zeit generell ein etwas gespaltenes Verhältnis zu anderen Autoritäten, Behörden und Institutionen.
Daher wurden alle Fernsehgeräte mit einer Zimmerantenne die stets extra umgesteckt und neu ausgerichtet werden musste vorgeführt.
Ob diese Handhabe auch den Verkaufserfolg negativ beeinträchtigt hat ist mir nicht bekannt.
Auch mit der Post, ein zugegebenerweise behäbiger Monopolbetrieb in jener Zeit, warf er sich noch vor meiner Zeit lt. seiner Schilderung übers Kreuz.
So soll er um eine direkte Telefonverbindung zwischen dem Geschäftlokal und Werkstatt zu erhalten entsprechendes Geld bezahlt, aber letztlich nie eine solche Direktleitung, die die Sprechgebühren erspart hätten bekommen haben.
So gab es eben nur das normale Telefon zum Hin-und Her Anwählen sowie für die Zeit der Servicefahrten einen Anrufbeantworter noch an der runden Telefonsteckdose hängend.
Wie das damals generell mit dem Festnetztelefonieren war siehe dazu meinen Beitrag zu Viertel-Halbes und ganzes Telefon (Photos by Fotoarchiv A1 Telekom Austria uploaded by User:BambooBeast or User:AleXXw are released under the {{cc-by-sa-3.0-at}} licence.)
Bemerkenswert ist aber, dass Jahre zuvor die Werkstatt (im Vis a vis gelegenen Haus) aufgrund eines brennenden Fernsehgerätes ausgebrannt war und dabei nebst diversen Meßgeräten auch der Antennenverstärker zu schaden kam.
Er selbst wurde nie erneuert, sondern mit einem langen, stets extrem dreckigen ehemals weißen Koaxkabel direkt aus dem Lüftungsschacht kommend, sind die Fernseher auf ihren Rollwagen stehend abwechselnd betrieben worden. Das war noch die Testbildzeit!
Bild: "Relikte" Wiener Lüftungstechnik in Gründerzeithäusern: Abluftschächte mit klappbarer Jalousie - Gut geeignet für die einfache Kabelableitung für Antennen vom Dach bzw. Dachboden.
So nebenbei, die speziell großen Fernseher (Kisten), damals allesamt aus Pressspanholz gezimmert, eigneten sich hervorragend als rittlings benutzbare Sitzfläche um darauf sein Mittagessen einzunehmen....... (Nach heutiger Sichtweise eine nicht ganz optimale Art mit Eigentum von Kunden umzugehen......
Und doch gab es noch schlimmeres wie etwa den Fernsehsalto vorwärts/rückwärts im Auto durch den Gesellen was aber hier nicht in allen Einzelheiten preisgegeben wird.....)
Eine nicht unbeträchtliche Motivation sich im Privatgewerbe so „abzuschinden“ war wohl das recht interessante Trinkgeld, das man zumeist im Außendienst erhielt.
Trinkgeld, im Werkstattsprachjargon stets "Maut" genannt, was auch für mich damals ein neuer Begriff war, gab es fast immer wenn auch in unterschiedlicher Höhe.
Ob man davon aber etwas abbekam oblag den Gutdünken des Gesellen.
Anders beim Meister selbst - denn dort bekam man immer den vollen Anteil - er selbst behielt als Firmeninhaber nichts ein.
Ein Ereignis dazu war, dass die zufriedene Kundin uns beiden je ein zudem ernsthaftes Trinkgeld gab, welches der Chef, also seinen Anteil, er noch vor ihr an mich weiterreichte. Und dann gab sie für den Chef nochmals ein Trinkgeld. Am Weg zum Auto erhielt ich auch dieses ebenso überreicht, da wie er meinte sie unsere interne Regel ja nicht kennen könne.
Leider gab es zu wenige Touren mit ihm da er sich vom Tagesgeschäft mehr ins private zurück zog. Aus dem Trinkgeld wie der Name sagt entwickelte sich ein leichter in meinem Fall aber nie leichtsinniger Umgang mit dem Kauf von Kleinigkeiten für den Alltag wofür sinngemäß dieses Geld ja auch gewidmet ist.
Später ging diese Form der Leichtigkeit dem starren Gehaltsrahmen der Industrie folgend bis heute wieder verloren.
Grundsätzlich fuhr ich ja lieber mit dem Chef mit, nicht nur wegen dem Trinkgeld, sondern auch weil nur er die hier auch theroretische tiefere fachliche Kompetenz besaß und er auch in der Lage war dies zu vermitteln.
Hinzu kamen eben viele seiner offensichtlich markanten Erzählungen die das Leben so schreibt, wonach er zum Beispiel als Kind noch erlebt hatte wie die Soldaten der sowjetischen Besatzungsmacht im Winter unter den LKW Feuer gemacht hätte um ihn anstarten zu können und vieles mehr.
Bild: Symbolbild für diese in Russland wohl gängige Paxis, wie hier aus dem 1965er UdSSR Film "Tausende von Kilometern in der Kälte - Teil 2" stammend.
Dafür wurde es bisweilen bei den Fahrten mit dem Chef oft etwas später. Nicht ohne Anlaß wandelte ich daher das Gedicht der "Bürgschaft" etwas auf unsere Situation ab: "Wer fährt da noch so spät durch Nacht und Sturm? - Es ist der Chef mit seine Buam..."
Vom Chef direkt wurden wir beide Lehrlinge auch aufgefordert einen täglich zu aktualisierenden Ausbildungsnachweis zu schreiben, der im Wesentlichen aus den Gerätemarken, Typen sowie den Fehlerbildern und Reparaturberichten zu bestehen hatte.
"Ab jetzt sieht mich der Chef nur mehr schreiben" folgte eine unter uns trotzig geäußerte Reaktion meines Kollegen.
Der Chef sah uns jedoch letztlich so gut wie nie schreiben. Die Gesellen legten keinen Wert darauf und man "vergaß" die Sache. Viele Berichte werden es deshalb letztlich nicht gewesen sein.
Im Nachhinein, hätte ich sie denn mitnehmen können und konsequent geführt, dann wäre dies natürlich ein Dokumentenschatz der zu heben wäre.
Zur eher positiv lustigen Erinnerungen gehörte während der Fahrten der Austauch mit dem Gesellen zu den am Vortag im Fernsehen gesehenen Szenen in den in der Wiederholung laufenden Fernsehserien "Ein echter Wiener geht nicht unter" mit Karl Mehrkatz alias "Mundl Sackbauer" sowie die Serie "Kottan ermittelt" die jeweils mehr als genug "Triggerbegriffe" zur daraufhin folgenden Unterhaltung boten.
Ähnliches galt in der Interpretation diverser damals aktueller Musikstücke.
Auch wenn es sich nicht sonderlich von anderen Tagsüber tätigen unterschieden haben wird, so möchte ich dennoch auch die diesbezügliche Routine eingehen:
Wahlweise von der lokalen Bäckerei oder dem “Billa” brachte man sich noch vor dem Arbeitsweg kommend das eigene (2.) Frühstück mit.
Die Gesellen wie auch das sonstige Personal tranken ihren Kaffee wie schon geschildert im Geschäft. Wir Lehrlinge eben in der Werkstatt.
Zur Mittagszeit gab es in der Erinnerung nur einmal eine Einladung des Chefs an uns alle, wer da im Geschäft blieb oder ob dies Mittags auch geschlossen hielt entsinne ich mich nicht mehr, wo wir in einem nahe gelegenen Gasthaus, besser gesagt in deren Gastgarten sitzen aßen.
Dieses Wirtshaus war auch der häufige Abholort von "Schnitzeln", die wir eben abholten und in der Werkstatt dann mit den Gesellen aßen.
Ansonsten war es eher spartanisch:
Der ebenso nahe gelegene, noch echte Würstelstand bot eben seine Produkte an die zur Hauptverpflegung wurden. Eine Zeit, in der ich "Kebab" noch nicht einmal buchstabieren hätte können.
Das Hinein Hüpfen, noch seltener der Drive-in zum McDonalds, die Kette begann da erst so richtig ihren erweiterten Rollout seiner Fillialen im Großraum Wien, war eher die Ausnahme denn die Regel.
In einer späteren Phase boten sich dann im Wasserbad aufwärmbare Fertiggerichte in der Werkstatt “Küche” als Alternative an.
Der Chef schlug sich im Büro unter anderem, soferne ihm die Gesellen nicht irgendeine unreparierbare Fernsehleiche mit komplexerem Fehlerbild in der Werkstatt überlassen hatten derer er sich annehmen musste, auch die Nächte, dann wieder im "Studio"-Hinterzimmer des Geschäfts um die Ohren.
Dies mit Programierarbeiten an den beiden Commodore 8296-D Rechnern, beide mit je zwei Floppy Disc Laufwerken versehen. Dies war zugleich wie er sagte auch sein liebstes "Hobby".
Mir bot man lediglich einen kleinen Texasrechner für Basicübungen für zu Hause leihweise an, was aber nie zu einer Umsetzung, nicht zuletzt auch mangels Interesses meinerseits kam.
Das spätestens diese Ära aber bereits die Wegwerfmentalität besaß, zeigt z.B. dass das Umrüsten eines PHILIPS Farbportables, den ein Diplomatenehepaar aus Großbritannien mitgebracht hat (GB Norm: PAL mit nur UHF – mit 6 MHz Ton) schon nicht mehr rentabel war.
Bild: Symbolbild des äußerlich auch in Österreich bekannten PHILIPS Farb-TV Gerätes jedoch in der GB Ausführung nur mit UHF Tuner bestückt und damit stumm sowie nicht für ORF 1 empfangsbereit
Das holen von Kaffeemilch, damals noch bei der NÖM Niederlassung, Zigaretten und die Durchführung administrativer Tätigkeiten für den Büro-Verwaltungsbetrieb war ebenso Bestandteil der "Ausbildung".
Selbstbasteln und Experimentieren war in diesem (Kollegen) Umfeld aber eher nicht angesagt (..."wozu braucht man zuhause ein regelbares Netzteil?"..) und so blieb es bei einem einstufigen Transistorverstärker für meinen noch in der Schulzeit gebastelten Detektorempfänger (mit dem abgewickelten Draht von einem Trafo der neu auf eine leere Toulettenpapierrolle aufgebracht wurde) der von einer Abfallbatterie gespeist wurde, sowie einem NF Verstärker mit LM741 und Endstufentransistor als Universaltestverstärker.
Aufgestellt war dieser in der buchstäblich hintersten Ecke des Lagerraumes, wo es auch eine Konsole mit Lade gab in der alle vorhandenen Radio- und Fernsehröhren, zumeist original in der gelben PHILIPS Schachtel gelagert waren.
Meine Anstrengungen diese zu ordnen und in eine Liste eingetragen wurden dann gleich umgehend von einem der Gesellen sabotiert. Folglich blieb dies eine Dauerbaustelle. In dieser Ecke fanden dann auch die Ausbaustufen meiner erweiterten "Detektor Entwicklungen" mit nachgeschalteten NF Verstärkern statt.
Der Wiener MW Radiosender Bisamberg war da ja noch in Betrieb.
“Zanussi gratuliert dem Funkberater” stand einst auf einer landesweiten Plakatwerbung.
Zu sehen war neben dem Textzug der Geschäftsführer von Zanussi, ein nett vor sich hin lächelnder Mann mit halbglatze.
Das Kerngeschäft bezog sich auf Weißware also Kühlschränke wie Waschmaschine usw.
Über Direktimporte, vielleicht auch Grauimporte, gelangte u.a. ein extrem hässliches Farbfernsehgerät scheinbar nur aus schwarzem Kunststoff bestehend in den Lagerraum der Küche wo er unrepariert aus Ersatzteilmangel seiner Zukunft der Entsorgung nach einer bestimmten Behaltezeit entgegen ging.
Der andere der mir untergekommen war, das war unter der Rubrik “fließendes Wasser von den Wänden”, eine “Gastarbeiterfamilie” die in einer Souterrainwohnung in der es “etwas” mehr Luftfeuchte gab ein solches Zanussi Fernsehgerät besaß und wiederholt Probleme mit der sprühenden Hochspannung im Gerät hatte.
Eine nachhaltige Reparatur wie etwa Isoliersprays etc. war nicht möglich, es blieb die Empfehlung des Tausches des Fernsehgeräts.
Der Tausch der Wohnung wäre wohl besser gewesen wie wir untereinander im Auto dann besprachen.
Nachtrag 2023-04: Erst jetzt zeigte mir ein Sammlerkollege den original PHILIPS Corona Spray für genau diese Anwendungen.
An Kernmarken im Heimservice gab es PHILIPS/HORNYPHON und GRUNDIG/MINERVA.
Abgeschlagen folgten NORDMENDE, ITT/Ingelen, Telefunken/Kapsch, SABA, Metz, B&O, Loewe, LUXOR, Salora, Thorn etc.
Etwas anders meine Erinnerung an die Fernsehgeräte die es eher gleich auf den Werkstatt Rolltisch geschafft hatten: Zumeist gerade noch tragbar oder gar Portable meist japanischer Herkunft: SONY/Wega, Toshiba, National/Panasonic, SHARP, Sanyo, JVC, Hitachi, NEC, Akai, Pioneer, später auch Taiwanesen und erste Südkoreaner wie TEC (“der Dreck” wie im Jargon genannt), Audioton, Goldstar (nachmals LG).
Bild: Die kompakten und "gut aussehenden" SHARP C-3700 36cm TV's in diversen Farben aus 1985/86
Bei den beliebten und häufigen SHARP 36cm C-3700 und anverwandten Gerätetypen aber war eine Reparatur in Verbindung mit einem zu erneuernden Diodensplitzeilentrafo schon an der Grenze des von Kunden noch akzeptierte Reparaturkostenniveaus.
In diesem Raum gab es aber für den angehenden Technik Nostalgiker unter den Regalen noch etwas anderes ebenfalls interessantes zu entdecken:
Aus augenscheinlich den Jugendjahren des Chefs stammend, gab es da jede Menge an Elektronik-Fachzeitschriften und Abhandlungen. Ein mit Typ D Batterieminiaturröhren bestückter “Roboterhund” blieb mir markant in Erinnerung.
Als seine Abschlußarbeit zur Meisterprüfung wurde mir eine selbstgebaute Lichtorgel Steuerung erklärt. Zwar etwas klobig aussehend, war sie bezogen auf den technischen Stand von geschätzt Anfang der 1970er Jahre sicher eine Herausforderung gewesen so etwas zu bauen.
Der Chef, hobbymäßig u.a. auch als Lyriker beschäftigt, beschrieb sich öffentlich selbst als "im Nachkriegsniederöstereich unter ärmlichsten Verhältnissen aufgewachsen" um letztlich als erfolgreicher Abgänger des noch alten TGM’s in Wien 9 und mit Meisterprüfung ausgestattet danach u.a. bei PHILIPS wohl im Tonbandwerk beschäftigt gewesen zu sein.
Noch zuvor in der Schulzeit soll er bei Ing. Ernst Fegerl wie er mir erzählte Fernseher reparieren gelernt haben.
Ein Name der auch bei meinen Recherchen zu "100 Jahre Radio in Österreich" schon 1924 auftaucht!
An einem vermeintlich günstigen PHILIPS Fernseher den er als "gebrauchte Bastelkiste" bei der damaligen Branchengröße "Fernseh-Kratky" um öS 500,- Schilling erwarb setzte er dann seine Künste um. Das Gerät war leider schon eine totale Krücke, mit defekten Endröhren, Unterbrechungen im Ton-Ausgangsübertrager und mehr.
Dennoch schaffte er es das Gerät spielbereit instandzusetzen und berichtete "von einem sehr stolzen Vater" da dies zugleich der erste Fernseher in deren Heim war. Das ein Apparat in solch einem Zustand zudem noch für Geld ihm zuvor verkauft wurde hat ihn dann aber dennoch gewurmt.
"Und dann stand ich mit pochendem Herzen in meinem Geschäft und wartete auf Kundschaft" berichtete er über die Eröffnung seines Geschäfts.
Die Kundschaft dürfte gekommen sein. Es war wie ich denke über die Jahre ein bescheidenes Wachstum zu erkennen.
Zudem hatte er sich mit Marketing zumindest soweit auseinandergesetzt, als das der Neuverkauf von Fernsehgeräten die offensichtlich die meiste Marge einbrachten stets mit Nachdruck forciert wurde und dies auch Teil unserer Prämienbewertung im Werkstattbetrieb war.
Zu diesem Werbefaltblatt steuerte er auch immer ein selbstverfasstes lyrisches Gedicht mit dazu passender Karrikaturzeichnung bei das er als Sammelband im Selbstverlag einmal herausgegeben hatte.
Auch hatte er noch ein Hemd aufgehoben gehabt, das wie er sagte ein Brandloch besaß, stammend von einem PHILIPS K7-K8er Röhrenfarbfernsehchassis aus dessen Hochspannungskäfig der Funke (der bei fehlerhafter Regelschaltung neben Röngtenstrahlung auch schon einmal mehr als "nur" 25 kV haben konnte) auf ihn übersprang und beim Schuh wieder gegen Erde heraustrat.
Während der von mir noch in der Schulzeit mit Holz und Pappe recht schön aufgebaute Detektorempfänger nach Bauanleitung meines damaligen sehr geschätzten Mentors leider nicht mehr in meinem Besitz ist kann ich aber (leider?) ein Bild des Verstärkers aufgebaut aus Ausschlachtteilen einstellen der in besagten Raum sein Debüt hatte:
Bild: Wahrlich keine ruhmreiche Umsetzung weder mechanisch noch elektrisch. Auch der Klang war sehr besch...eiden, aber dennoch ein Zeitzeugnis und fast alles aus Schrottteilen. Der Kenner sieht in dem Gehäuse ein Abschirmblech aus den Telefunken TV Chassis...... Einen Blick auf das Chassis gibt es hier.
In einem anderen Nebenraum fanden sich u.a. noch zwei MINERVA Röhrenradios der Type RW317 40 mit Stahlröhrenbestückung, nebst der ehemaligen umfangreichen ßBeta Videokassettensammlung des Gesellen aus dessen eigenen Jugendtagen.
Ein eher außergewöhnlicher Einsatz führte mich schon sehr bald auf einen örtlich gelegenen Friedhof.
Der Ehemann einer wie es hieß guten Kundschaft war verstorben und er wünschte sich noch zu lebzeiten das bestimmte Musikstücke zu seinen Begräbnisfeierlichkeiten zu spielen seien.
Tragbare zudem ausreichend klangvolle Anlagen für ein größeres Publikum waren damals bei weitem noch nicht so verfügbar wie heutzutage. Smartphone und Bluetooth usw. hätte man noch nicht einmal buchstabieren können.
Es waren aber schon für die damalige Zeit moderne CD's von denen 1-2 klassische Musikstücke abzuspielen waren.
Als Technik sollten eine Heim HiFi Anlage mit Verstärker, CD-Player und zwei Lautsprecherboxen, die Fabrikate sind mir entfallen, eingesetzt werden, die mit einem langen Stromkabel versorgt im Eingangsbereich des Friedhofes aufzubauen waren.
Wie dies im Detail zu machen war übte ich zuvor. Auch die Bedienung eines CD-Players bedurfte noch einer Kennenlernphase da diese erst 1983 auf den Markt gekommene Technik noch nicht zu meinem täglichen Anwendungsablauf, schon gar nicht im privaten Umfeld gehörte.
Mit zum Anlass passend gekleidet mit Anzug und Krawatte wurde ich vom Gesellen am Friedhof samt der Technik ausgeladen während er weiter zu Kunden fuhr. Ich baute in Folge die Anlage die als Ausstellungsstück später noch einmal einen Kunden finden sollte rasch auf.
Später holte er mich wieder ab.
Auf ein vereinbartes Zeichen des Trauerredners setzte ich den Abspielvorgang in Gang. So blieb mir wohl zeitlebens Johann Sebastian Bach's "Toccata und Fugue in D Minor" mit dem extsprechenden Orgelspiel in Erinnerung oder besser gesagt dauerhaft im Ohr hängen. Was das zweite Musikstück war entsinne ich mich gegenwärtig nicht mehr.
Auf die Frage was das kosten würde antwortete der Chef sinngemäß tatsächlich, das dies für sie als gute Kundschaft ohne Berechnung durchgeführt werde.
Das Unternehmen war schon seit vielen Jahren in zwei lokal gelegenen Pensionistenwohnheimen “dick" drinnen.
Dort gab es eine Art betreutes jedoch weitgehend noch eigenständiges Wohnen in kleinen Zimmern wo wirtschaftlich betuchte alleinstehende oder auch Ehepaare mit ein paar ausgesuchten Habseligkeiten des bisherigen Haushaltes soweit sie in die Zimmer hineinpassen wohnen konnten.
Als eine Art “Kundenservice” in Absprache mit der Heimleitung bot der Chef eines Tages der Heimleitung an, eine Art mehr oder weniger verpflichtenden “Sicherheitscheck” zu allen Arten der von den Heimbewohnern mitgebrachten Elektrogeräte zudem kostenlos durchzuführen.
Bei den zu erwartenden mitgebrachten Lampen und Leuchten, vielfach noch mit den alten Rundsteckern samt “verbotener” schwarzer T Verteiler, da sie sonst ja gar nicht in die Schukosteckdosen passen würden war von Anbeginn an ein Sondertarif von schon für damalige Verhältnisse ein mehr als niedrig angesetzter Preis von nur öS 80,- je Lampe angeboten worden.
Bild: Symbolbild für jene massenhaft herangekarrten alten Stehlampen. Alter Stecker ohne Schutzkontakt mit dem “verbotenen” T-Verteiler. Rechts zudem erkennbar die Gefahr mit den Fingern in den Stromkreis zu kommen [1].
Ich lief also wahlweise mit dem Chef, fallweise auch mit einem der Gesellen von Zimmer zu Zimmer um im Wesentlichen kurz den Fernseher einzuschalten und um offensichtliche Mängel mit einer dann schon kostenpflichtigen Reparaturempfehlung auszusprechen.
Es blieb bei einem einzigen Fernsehgerät, wo das Bild eine total falsche Geometrie bzw. Bildgröße aufwies worauf der Chef auf die hier bestehende Brandgefahr wegen des offensichtlichen Hochspannungsfehlers aufmerksam machte.
Bei der Heimbewohnerin jedoch fiel dies nicht nur auf Unverständnis, denn in ihren Augen funktionierte der Apparat ja einwandfrei, das vom Bild was fehlte bzw. es zu klein war störte sie ja nicht.
“Immer bin ich die Dumme” führte sie sich selbst, wie man erst später sagen wird, in eine Opferrolle hinein.
Es blieb bei der nachdrücklichen Information des Chefs an sie sowie die Wiederholung der Brandgefahr gegenüber der Heimleitung.
Der “Dumme” aber, das mit dem Opfer lassen wir hier sein, war dann bei den Lampen Instandsetzungen leider ich.
Der andere Lehrling blieb verschont, da er im Vergleich bei weitem nicht die handwerklichen Fähigkeiten besaß bzw. an diesem Beruf generell nicht so recht Interesse hatte. So wurde ich intern zum "Oberlehrling". Ein netter Titel. Es reichte aber nur zum Schmeicheln.
Die Gesellen interessierte das leidige Thema das ihnen der Chef eingebrockt hatte zudem ebenso nicht. So sammelten sich zuerst in den Lieferwagen, versehen mit einem aufgeklebten Zettelabschnitt mit der Kundennummer zu dem wiederum ein Reparaturschein gehörte ehe sie alle im "HiFi-Studio" Hinterzimmer des Geschäftslokals ausgeladen wurden.
Nun galt es die Lampen auseinanderzunehmen und in die ganz engen Messing bzw. farbähnlich beschichteten Eisenrohre die neuen nun mit Schutzerderleitung versehenen 3 x 0,75mm² Leitungen o.ä einzufädeln.
Bisher waren ja zumeist nur die dünneren zweiadrigen Stoffkabel darin. Nicht immer ging sich das bei dem geringen Innenquerschnitt aus. Die Arbeit war eine absolute zudem lustlose einsame Qual.
Hinzu kam, das an den Messingschalen bzw. Standfüßen ja noch keine Anschlussfahnen für die Erdungsleitungen vorhanden waren. Es wurde folglich mit dem ERSA 30 Lötkolben der Erdungsdraht “drangepickt”.
Über die Nachhaltigkeit, geschweige denn den nicht wirklich gewonnenen Sicherheitsaspekt brauche ich mich hier nicht weiter zu äußern.
Natürlich bat ich um Unterstützung bzw. um Tipps, blieb mit dem Ganzen aber alleine mir selbst überlassen.
Zum Teil schon zuvor beim Transport, zum Teil in Verbindung mit dem Zerlegen der Lampe gingen so nach und nach einige der Nummeraufkleber verlustig bzw. wusste man dann nicht mehr zu welcher Lampe welche Nummer und somit Kunde eigentlich gehört hatte.
Zum Glück wussten vereinzelt die betroffenen Kunden auch nicht mehr wie ihre Lampe eigentlich ausgesehen hat. Vielfach wurden sie in Wahrheit ja auch gar nicht in den kleinen ohnehin gut ausgeleuchteten Zimmern benötigt und waren sie mehr nur eine nostalgische Reminiszenz an deren früheres eigenständiges Wohnen.
Leider sollte dieses mit Problemen alleine gelassen werden, bei zeitgleichem Desinteresse oder Unwillen der Gesellen hier helfen zu wollen in dieser Ausbildungsphase öfters vorkommen was letztlich mit dem Übergang in die Industrieausbildung forciert hat.
Als weiteres Beispiel gilt ein GRUNDIG Tonbandgerät, dessen als “Klaviertaste” ausgeführte und zusammen verpresste “Play” Taste mit der dahinterliegenden Mechanik nicht mehr kraftschlüssig verbunden war.
Mir selbst war klar, das man dies nun eigentlich an der Drehachse punktschweißen müsste um erneut eine dauerhafte Verbindung herstellen zu können. Natürlich gab es kein Schweißgerät, geschweige denn dass ich oder sonst jemand damit vermochte umzugehen.
Es blieb also wieder nur bei meinem erfolglosen Versuch hier in der Werkstatt mit zwei ERSA 30 Lötkolben die Stelle soweit zu erhitzen um sie kaltlöten zu können. Die erzeugte Temperatur reichte bei den weitläufigen Metallflächen natürlich nicht.
Es blieb wieder beim halbherzigen Anpunkten und das Gerät musste auf Aufforderung des Gesellen wieder raus an den Kunden. Der tat mir unbekannterweise in Gedanken leid.
Ein ähnliches Schicksal erfuhr ein Braun Rasierer und ein Mono-Radio Kassettenrekorder. Beides natürlich ohne Reparaturanleitung oder Explosionszeichnungen.
Fotos konnte man damals auch keine “so nebenbei” als Doku machen und ich blieb mit der Kritik alleine über hier nichts zusammenzubringen (Anmerkung: Erstes Lehrjahr!).
Mitunter fühlte man sich als Lehrling als Dauergast in einem Kosmetikstudio:
Nämlich immer dann wenn man nachhaltig aufgefordert wurde sich wieder einmal seine Wünsche und Ideen zu einem Thema "abschminken" zu können wie es so im Werkstattjargon hieß.
Als Beispiel dient dazu das damals beliebte Schlüsselspriralkabel. Mit einem Kunststoff-Karabiner war das eine Ende am Hosengürtel bzw. Bund befestigt. Mit einem zweiten konnte der daran baumelnde Schlüsselbund gelöst und die Türen gesperrt werden ohne das man den Schlüssel wo hätte vergessen können.
Es hieß vom Gesellen mit wenigen Worten, das dies bei den Kunden nicht in Frage käme. Da half auch die bunte nette Farbe des Spiralkabels nichts.
Zum Verständnis meiner deutschen Leser, Pfuschen hat in Österreich die zweifache Bedeutung von einerseits "Feierabendarbeit", sprich unversteuerter Schwarzarbeit, aber auch die Bedeutung wonach jemand der fachlich keine Ahnung hat an etwas "herumpfuscht" in der Hoffnung es doch hinzubekommen.
Das sich beide Begriffe ineinander häufig vermischen liegt nicht nur am Sprachgebrauch sondern auch an den vielfach zur Ausführung gekommenen "Werke".
Hier führe ich Beispiele an die sich in meiner Lehrzeit zugetragen haben und die sich jenseits dem obligatorischen "Nachlöten" schlechter Printplatten und offensichtlicher "Kleinigkeiten" abgespielt hatten.
Meine Fähigkeiten waren damals noch relativ bescheiden. Dennoch wurde ich wohl nicht ohne Grund auch von anderen Lehrlingskollegen im Gewerbe wie auch in der Industrieklasse mehrfach gebeten sie doch zu ihren Kunden oder eigenen Geräten zu begleiten....
Aus dem erweiterten Bekanntenkreis wurde ich in die Wohnung gebeten um einem PHILIPS K9 Chassis Volltransistorfernseher wieder auf die Sprünge zu helfen, der sich konsequent weigerte Bilder in Farbe wiederzugeben. Mit dabei eine Kurzführung zu der Vogelspinne und anderen exotischen Reptilien der Besitzer.
Bild: PHILIPS Farbfernseher Modell Goya 260 mit dem K9 Chassis. Die einstige Testnote "farbgetreu" hatte zum Zeitpunkt der Reparatur keine Berechtigung. [PHILIPS Katalog 1973] Anklicken für die Detailinformationen zum Modell.
Beschäftigt man sich mit der PHILIPS Modellpolitik dann erkennt man deren große Modellvielfalt durch so kleine Unterscheidungen wie etwa die Schieberegler vertikal anstatt horizontal angeordet und anderer eigentlich unbedeutender Kleinigkeiten.
Bild: Goldkontakt-Module-Perfektion aus der Computer Technik, so die PHILIPS Werbung aus 1973. Rechts symbolisch die Vernietung am Trimmerpotentiometer IN einem solchen Chromamodul das in meinem Fall den Fehler verursacht hatte. [PHILIPS Katalog 1973]. Man darf der Gesamtkonzeption in jedem Fall eine sehr fortgeschrittene Entwicklungsreife nachsagen.
Nun gehörten solche Fehler eher in die Rubrik "für Fortgeschrittene" was bei mir im ersten Lehrjahr zweifelsohne noch nicht der Fall war.
Ebenso aber hatte auch dieser Fernseher einen Schaltplan beiliegend.
Wieder nur mit dem Multimeter und mit Sichtkontrolle mich hineinarbeitend, zudem bar jeder Detailkenntnis wie nun Farbfernsehen konkret funktionierte gab ich mein Bestes.
So gelang es die Funktionsgruppen für die Farbe auszumachen, ehe ich einen Schalter (SK4)beim Chromamodul fand dessen Betätigung oh Wunder das Bild farbig werden ließ. Es folgten "Standing Ovations" durch den "Kunden" mit einem kleinen Schönheitsfehler:
Damit der Fernseher die Farben richtig wiedergab und nicht in den Komplimentärfarben, also falsch vertauscht was im Fehlerfall eine spezifische PAL Farbfernseheigenschaft darstellte, musste mit einer Chance von 50:50 nach jedem Programmumschalten der Sender nochmals nachgestellt bzw. hin- und her geschalten werden ehe es dann passte.
Der Kunde hatte Kabelfernsehen, sein PHILIPS nur sechs zudem ohne Fernbedienung anwählbare Programme was das Gerät relativ bald an mich zur Schenkung gelangen ließ.
Zu Hause hatte ich nun mehr Zeit um mich dem Thema zu widmen. Auch gab es keinen "Druck" eines Kunden der ja gleich danach wieder weiter fernsehen wollte.
Fehlerursache war letztlich ein aussetzendes Trimmerpotentiometer in einem der Farbmodule, an dem eine Verbindungsniete keinen Kontakt mehr gab. Nach Behebung des Fehlers lief selbiger Apparat bei einem Freund noch weitere Jahre im tagtäglichen Betrieb ehe er durch einen neuen 100Hz GRUNDIG ersetzt wurde.
Gleichzeitig darf man sagen, das wenn Mitte der 1970er Jahre ein Fernsehtechniker das PHILIPS K9 Chassis sowie das parallele Thyristorchassis von GRUNDIG beherrschte, derjenige mit dem Groß was da im Service so (neues) kommen konnte schon einmal durch war.
Dazu halfen eben auch die wirklich umfangreichen Schulungen durch die Hersteller wie auch die großzügig verteilten Unterlagen dazu.
Es kam sonst nie wieder vor, doch hier laß mein Vater in der lokalen Bezirkszeitung das jemand einen defekten GRUNDIG Fernseher mit einem "kleinen Fehler" hatte den es galt günstig zu reparieren.
Das Ganze zudem in relativer Gehweite von unserer Wohnung was meinen Vater veranlasste mit mir diesen Kontakt herzustellen und mich zu dem Kunden zu begleiten.
Es handelte sich um einen GRUNDIG Super Color Farbfernseher der wohl ersten Volltransistorgeneration ab etwa 1972.
Bild: Der GRUNDIG Super Color 5010 UE mit dem Thyristorchassis und als Merkmal: 8 Sensorprogrammtasten alias der "impuls-electronic" und ohne Fernbedienung. [GRUNDIG Revue 1973 by Hifi-Archiv.info] Anklicken für weitere Details in der Schaltung ! Sowie rechts das Zukaufteil als Fokusregler bzw. Widerstandsstab.
Der Fehler: Nach dem Einschalten wurde das Bild nach nur wenigen Sekunden extrem unscharf.
Während Papa sich dem "Kunden" mit allgemeinen Themen widmete, begann ich aus meinem bescheidenen Werkzeugkoffer heraus mit Werkzeug das Gerät zu öffnen und mich visuell wie auch messtechnisch hineinzuarbeiten.
Die Lektion, wonach man mit einem Multimeter besser nicht die ca. 8.000 Volt hohe Fokusspannung zu messen hat hatte ich zu meinem Leidwesen mit einem dabei zerstörten Multimeter schon hinter mir was mich davor bewahrte dies hier in gleicher Weise zu tun.
Bild: Das vielseitige japanische JEMCO US-100 Multimeter. Mein erstes geschenkt erhaltenes hatte ich leider abgestochen.
Das Gerät hatte wie damals noch viele Fernseher einen Schaltplan bei dem Gerät bzw. den Dokumenten beiliegen was natürlich hilfreich war.
Schnell war der per Spindelantrieb zu verstellende Fokusregler bzw. Widerstandsstab als Ursache ausgemacht und es war klar das ich diesen besorgen müsse.
Hier brachte sich Papa ein, der gleich einmal als Privatperson im GRUNDIG Service Wien 12 eine wenn auch freundliche "Abfuhr" erhielt, da Ersatzteile dort nur an "Autorisierte Fachbetriebe" ausgegeben wurden. Zwar hatten wir ein Auto, waren aber kein Fachbetrieb...
Über Ausfolgescheine und endlosem herumlaufen bekam ich dann als GRUNDIG Lehrling letztlich das Teil.
Kaum beim Kunden angelangt war es auch schon eingebaut und der Fernseher brachte bei allem Einstellen das gleiche Fehlerbild.
Nun war mir dies sehr unangenehm, da meine Erstdiagnose wohl "unvollständig" war. Nochmals messte ich mich im Detail hinein und stellte fest das ein hochohmiger Widerstand in der Fokusleitung noch hochohmiger geworden war, also defekt war.
Natürlich hatte ich das Teil nicht dabei und lief sofort nach Hause und ebenso rasch wieder zurück um in meinem Fundus wohl aus zwei Widerständen diesen Wert nachzubilden und einzubauen.
"Jetzt sind sie aber sehr schnell gelaufen" nahm mich wenige Minuten später der "Kunde" wieder in Empfang.
Fazit: Das wars, der Fernseher lief. Neben den überschaubaren Kosten für die Ersatzteile gab der Kunde was er geben wollte und für mich als Lehrling passte es.
Bei seinem "Zweitfernseher" einem alten "Farbhybridröhrenkübel" war dies aber wirtschaftlich nicht mehr möglich und das Gerät ging in meinen Besitz über was eine andere Geschichte wäre.
Bild: Was man damals (um 1965) noch unter "Internet" verstand, und was es noch lange nicht in der Form gab wie wir es später kennenlernten. Noch waren Zeitungsinserate und Telefonieren zur Interaktion mit Kunden gefragt.
Die Trennung der damaligen österreichischen Berufsbezeichnung "Radio und Fernsehmechaniker" wurde auch Kollektivvertraglich zwischen dem Gewerbe und der Industrie, nicht zuletzt durch getrennte Berufschulklassen und einer unterschiedlich hohen Lehrlingsentschädigung, wie auch anschließendem Gehalt als Geselle vollzogen.
– das waren immer nur PHILIPS und GRUNDIG, nach "meiner Zeit" auch SONY
Gewerbe
- das waren alle anderen KMU`s, einschließlich den Wiener Elektrogroßmarktketten wie Köck nachmals Cosmos oder Elektro !Haas.
Lehrlinge im Einzelgewerbe wurden meist als Allroundkräfte für alle! Arten von Reparaturen in ihren Betrieben eingesetzt, in vielen Fällen auch als Verkaufsunterstützung. Von Köck und Elektro !Haas war eine Art Turnusrad bekannt, welches alle Lehrlinge betriebsintern zu durchlaufen hatten um eine allumfassende Ausbildung zu erhalten.
Bei der Industrie hingegen gab es die Trennung, wonach neben einer theoretischen Parallelausbildung zur Berufsschule (Duales Ausbildungssystem), bei PHILIPS Wien die aktive Mitarbeit der etwa 15 - 20 Lehrlinge in den Zweigen der Produktion (z.B. Videowerk) während der ganzen Lehrzeit Pflicht war.
In der Lehrwerkstätte GRUNDIG Wien hingegen war (bei max. 10 Lehrlingen pro Jahr mit insgesamt drei Ausbildern: Leitung Herr Ing. Rudolf Bäumler, weiters Herr Kurt Pöchersdorfer und Herrn Stöckl) während der ersten 3 Jahre ausschließlich der (subventionierte) Lehrwerkstättenbetrieb auf dem Programm.
Lediglich im 3. Lehrjahr und als Überbrückung während einer Urlaubswoche war eine relativ kurze Zeit „Schnuppern“ in der Fertigung angesagt, die mich in die Automatenbestückung (japanische Industriemaschinen), zur automatisierten ZF Modul Abstimmanlage und zu einer der Lötmaschinen führte. Andere kamen ins Betriebslabor, zur Endmontage oder anderen Zwischenstufen der Fertigung.
Im 4. Lehrhalbjahr (bei 3,5 Jahren Gesamtlehrzeit) war dann ausschließlich die volle Mitarbeit in dem von jedem einzelnen selbst zuvor ausgesuchten (!) Arbeitsumfeld verlangt (In meinem Fall beim Reparaturservice das im gleichen Gebäudekomplex untergebracht war). Ausgenommen war nur die Zeit des einmal wöchentlichen Berufschulbesuchs und eines Donnerstag Nachmittag Englischkurses.
Auf Computern mit Maschinensprache gefüttert gab es ein Englisch Trainingsprogramm wo man fehlende Wörter zu ergänzen hatte. Danach hatte man sich in einer Art dreier Turnus eine VHS (NTSC?) Videokassette anzusehen, mittels der einem die Funktion eines TV's erklärt wurde.
Fachvokabel und Phrasen wie "Deflection Yoke, There`s a picture on the TV u.a." werden wohl für immer auf der Festplatte eingebrannt bleiben. Nicht zu vergessen, das sogar eigens ein auswärtiger Englisch Trainer angeheuert war der mit uns etwa 2h unterrichtend kommunizierte.
Oder wir mit ihm?: "Let's have a break" war ein nicht selten ausgesprochener Satz in seine Richtung.
Heute würde ich sagen, all dies war das reinste Paradies für einen Auszubildenden – damals dachte man natürlich etwas anders darüber!
Davon Zeugnis gebend blieb mir die Erinnerung, das man mir wohl aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit beim Fachvideo einmal unverbindlich „Anbot“ doch den Rest des Nachmittags in der Fertigung zu verbringen was ich dankend ablehnte.
Doch war ich bei weitem nicht der einzige damals, der ab und an den Wert des uns gebotenen nicht ganz erfassen konnte:
Anstatt die VHS Kassette mit dem Lehrfilm anzusehen öffnete doch ein Kollege die Kassette ohne das Etikett zu zerstören und spulte manuell das Band jetzt 180° gedreht um. Nach dem Zusammenbau legte er sie wieder ins Gerät. Die nachfolgende Gruppe sah nun den Film zurücklaufend aber synchronisiert! am Bildschirm (GRUNDIG Multinorm VHS Recorder der 200er Serie).
Bild: War etwas besseres als Multinormvideo um eben auch US NTSC Kassetten etc. abspielen zu können. Der GRUNDIG VS-265RC VHS Recorder
Erst Drohungen des Lehrwerkstättenleiters die Polizei einzuschalten welche den Übeltäter mit Analysen der auf der Kassetteninnenseite hinterlassenen Fingerabdrücke zu entlarven hätten, führten alsbald zum reumütigen Selbstbekenntnis des Täters, was ihm ein Lob für das hervorragende technische Experiment, jedoch einen nachdrücklichen Tadel für das menschliche Versagen in dieser Angelegenheit einbrachte.
Selbiger war auch daran beteiligt Computerprogrammierarbeiten eines anderen ihm wohl nicht so zugeneigten Kollegen dadurch zu sabotieren, indem er einen Schukostecker mit einem extra berechneten Widerstand zwischen Phase und Schutzkontakt versah, der mit etwas Verzögerung den 100mA FI der Lehrwerkstätte auslösen ließ............
Der Täter blieb ungeschoren, der geschädigte Programmierer (Er ist heute Selbstständig tätig im IT Bereich) erhielt eine wortstarke Rüge weil er nicht rechtzeitig zum Ausbilder in den etwas entfernt gelegenen Lagerraum gekommen war...
Ob mangelnde menschliche Reife, falsch verstandene Solidarität, Furcht oder gar die vielleicht insgeheim vorhandene Schadenfreude uns - also den Rest der "Kameraden" zum Schweigen motivierte sei dahingestellt - Soviel zur Gerechtigkeit im (Lehrlings-)Leben. Wiewohl dieses Beispiel sicher nicht der einzige Fall in diese Richtung war.
Dieser angeführte Lagerraum beherbergte so einige Schätzchen die nicht permanent uns zur Verfügung gestellt wurden bzw. sonst im Weg gestanden wären.
Bild: Der GRUNDIG (HB Electronic) Schwebungssummer 295 aus den 1960er Jahren war da so eines davon.
Ich beschäftigte mich mit einem Kollegen mit dem Schwebungssummer, da der seinen Arbeitsplatz mit all diesen Besonderheiten, wohl auch ein wenig angeberisch ausgestattet hatte.
Insbesondere die grün schimmernde Abstimmanzeigeröhre wird das ihrige dazu beigetragen haben.
Im angeschaltenen Zustand, was man natürlich nie machen sollte, wollte ich dann die Sicherung prüfen als ich unmittelbar einen elektrischen Schlag erhielt. Ob in Folge der FI gefallen war oder was die sonstige Ursache am Gerät war blieb im Dunkeln. Der Ausbildner nahm dies jedoch unmittelbar zum Anlass diese "gefährliche" Gerätschaft gleich wieder einzukassieren.
Schon lange zuvor lernte man die praktische Bedeutung einer Kondensatorladung und die Sache mit dem Tau kennen. Nämlich dann, wenn ein blauer oder roter WIMA Blockkondensator so mit Alufolie vom verspeisten Jausenbrot beklebt wurde so das alle Seiten außen jeweils elektrisch leitend waren. Nun wurde der Kondensator mit einer Diode am Regeltrenntrafo (GRUNDIG RT 5 o.ä.) auf gut 250 V oder mehr aufgeladen.
Danach baten einem die netten Kollegen die mit dem Kondensator wie mit glühenden Kohlen um sich warfen den Ko doch zu aufzufangen....................... .
Spätere Gespräche mit Lehrlingsjahrgängen die vor uns "dran" waren bestätigten, daß dies durchaus nicht unser exklusiver Zeitvertreib war.
Auch der Ausbildungsleiter selbst soll ähnliche Vorgangsweisen seiner Schützlinge bisweilen mit Humor genommen haben und gleich darauf in tiefgehende Theorie wie Kapazitätsdefinitionen und Rechenkalkulationen zur Kapazität eines Farads übergegangen sein.....
Nichts für solche mit einem Herzfehler war auch die vom Berufsschullehrer! Ing. O. V. vorgenommene, heute sagt man wohl „Workshop“ Präsentation, zum Thema Induktion im Labor bei der sich alle Schüler an den Händen haltend der Induktionsspannung einer Spule die nach Öffnen des Stromkreises eintritt auszusetzen hatten.
Gespeist wurde der Brocken von einer Spule weit jenseits einem HENRY mit einer Nickel-Eisen + Lauge 12 V Batterie. "Mein Vater hat solche in seinem Wohnwagen" war noch als Dialog der Berufschullehrer untereinander zu vernehmen.
Bild: Die Wiener "Mollardburg" - Die Berufsschule in der Mollardgasse 87 in Wien 6; Mit dem Eröffnungsjahr 1911 eine der ersten Stahlskelettbauten Wiens
Als wäre es ein falscher Witz am falschen Ort gehört gerade auch deshalb von den über die Berufschule organisierten Exkursionen berichtet.
Heute, wo bei jeder österreichischen Supermarktkasse der Alkoholverkauf an Jugendliche zumindest auf dieser Ebene bewusst verhindert wird, erinnert das Erlebte zu sehr an eine Zeit, wo geschätzte Schauspieler wie Hans Moser, Paul Hörbiger & Co. in Österreich eine „weinselige“ Gesellschaft bildeten und Trinkfestigkeit als ein Ideal im Medium Film transportiert wurde.
Dieses Ideal war auch selbst bei dem einen oder anderen Berufschullehrer in Fleisch und Blut übergegangen die auch mitunter ihren Namen zum Programm werden ließen...
Der eigentliche Höhepunkt des (Vormitt-)Tages während der Industrielehrzeit war für viele aber wohl der mobile 9h Essenswagen mit Rauch Orangensaft und Kornspitz nebst anderem..
Die einzigen Arbeiten die man als Arbeit bezeichnen kann die im Zusammenhang mit der Lehrwerkstätte durchzuführen waren war einmal die Anfertigung einer unendlichen Anzahl an HF Koax Anschlusskabel für die 24h Dauerprüfung der Fernsehgeräte auf dem Band der Endprüfung.
Auf der einen Seite war ein besserer Hirschmann Stecker anzubringen. Am anderen Ende ein spezieller Koax Winkelschraubstecker den man durch ein offenes Blättchen an der Seite innen verlöten konnte.
Damit auch wirklich alle gute Arbeit leisten, bekam jeder eine Nummer zugewiesen, die er mit einem Schrumpfschlauch dauerhaft lesbar am Kabel anzubringen hatte. Hier übertrieb es der Werkstättenleiter wohl ein wenig denn es sind keine Reklamationen je bekannt geworden.
Später galt es freiwillig, für einige am Samstag Bohr- und Kabellegearbeiten für ein erstes Computer Koax-LAN vorzunehmen da nur an diesem Tag die darunter befindliche Eisenbahnwerksverladehalle ungestört zugänglich war.
Ein eigener im GRUNDIG Stammwerk Wien Meidling (Es gab noch eine personel schwach besetzte Außenstelle in Wien Kledering) befindlicher Bereich war in drei Haupträume aufgeteilt. Davon der erste – eben für das erste Lehrjahr für die mechanische Ausbildung mit Bohrmaschinen, Drehbank, Schraubstock, Werkplatz etc. sowie in einem davon abgetrennten Bereich die Print-Ätzanlage mit dem Standard Ätzmittel Eisen III Chlorid die man aber nur als grüner „Froschmann“ verkleidet betreten und benutzen durfte.
Die beiden weiteren fast gleichen waren für das zweite und dritte Lehrjahr vorgesehen und bestanden aus einem „Lehrertisch“ sowie einer etwas größeren Tischfläche für die gemeinsamen Theoriestunden und je 10 Ausbildungsplätze mit je einem GO10 oder GO15Z Oszi, einem in der Lehrwerkstatt entwickelten und gebauten regelbaren Netzteil (0-30V ~1,5 A) und einem Maschinensprach-Computer (sorry – war nie meins – keine Details möglich – vielleicht finden sich noch Freaks die das ergänzen können).
Ein ERSA 30 Lötkolben mit ewig verzunderter Kupferlötspitze (für DUR Dauerlötspitzen gab es wohl kein Geld).
Ein einfaches analoges Multimeter, sowie übliches jedoch eher einfach (billig) gehaltenes Handwerkszeug. Spätere Lehrgänge hatten dann ein Digitales (siehe Foto) wie ich es auch über die Lehrwerkstatt zu Sammeleinkaufskonditionen um damals öS 1.000,- Schilling beziehen konnte.
Bild: Realistischer Blick auf den typischen Ausbildungsplatz im Lehrsaal. Vielleicht ein wenig zu sauber und aufgeräumt...; Zu erkennen das GRUNDIG Multimeter links oben, das Selbstbau Lehrlings Netzteil, der GRUNDIG RC Tongenerator, den GRUNDIG RTx Regeltrenntransformator, das GRUNDIG GO-X Oszi, der "Maschinensprachencomputer IBM Kompatibel mit dem Multisync Farbmonitor sowie besagtes zugekauftes Digital Multimeter.
Beidseitig über der Tafel waren von der Decke hängend zwei GRUNDIG Super Color Baustein TV's angebracht, über die an einem Steckfeld links an der Tafelseite wahlweise der Haussender oder das Kabelfernsehen aufgeschaltet werden konnte.
Letzteres war wohl die bevorzugte Variante, die vor allen in den Pausenzeiten die Musikvideos auf Super Channel, vereinzelt auch den damals eingespeisten Sky Channel wiedergaben. Super Channel – SAT - Halbtransponderbetrieb - damals ins Telekabelnetz mit wirklich extremen Rauschen eingespeist, war für uns aber „die Welt“ noch bevor es MTV, VIVA, CNN und alles andere uns heute selbstverständliche gab.
Für die Lehrlinge gab es eingangsseitig links gelegen eine Garderobe mit rund 30 Spinds für alle drei Jahrgänge.
Dazwischen lag noch ein zugängliches Stiegenhaus mit den Sanitäranlagen. Dort durfte auch in den Pausenzeiten geraucht werden was auch rund die Hälfte der Personen dieserart nutzte.
Die drei Ausbilder selbst hatten ein eigenes gemeinsames Büro mit je einem Schreibtisch und einem gemeinsamen Bürotelefon mit Amtschaltung dessen Gebrauch von Ausnahmen abgesehen weitgehend zweckgebunden war.
Dort besprachen sie administrative Interna und Ausbildungsziele, auch wurden dort allfällige „zwischenmenschliche Verhalte“ mit den Lehrlingen geklärt. Genauso aber auch kurzweilige zwanglose Gespräche über „Gott und die Welt“ untereinander und mit den Lehrlingen geführt.
Ebenso fand dort die Organisation und Auswahl der jährlich mittels Großtests ausgewählten Neuzugänge für die Lehrwerkstatt statt.
Das der eine oder andere Quereinsteiger sich anderweitig Zutritt verschafft haben könnte darf nicht ausgeschlossen werden. Der Autor selbst kam nach einer „schweren Geburt über das privat Gewerbe“ dazu wie die „Jungfrau zum Kinde“ und legt dafür lebendes Zeugnis ab – natürlich mit streng durchgeführter 2. Aufnahmeprüfung!
Sinngemäßes Zitat des Ausbildungsleiters gegen Ende der Lehrzeit, nachdem er sich von einem, dafür freiwillig gemeldeten Lehrling eine Analyse aller bisher durchgeführten Tests seit den 1970er Jahren vorlegen ließ: „Die, die wir damals abgewiesen haben – die hätten wir heute gerne – aber die gehen jetzt alle aufs Gymnasium oder auf die HTL (Höhere techn. Lehranstalt).“
Im Büro der Ausbilder – es war übrigens der einzige Raum mit Teppich stand gleich links beim Eingang das Fragment eines Telefunken FE VI Fernsehers umgeben von einem schützenden Plexiglas Sarkophag.
Vervollständigt und in Betrieb genommen wurde das Gerät nie. Wie es hieß, fehlte die eine oder andere der seltenen Fernseh-Spezialröhren die zumindest bezogen auf die Vor-Internet Zeit nicht aufzutreiben waren.
Nach der Übernahme und dem Verkauf der Werkseinrichtungen an die türkische BEKO Gruppe gelangte das Gerät mit Stand 8/2009 ins Wiener technische Museum.
Bild: 2009er Nachweis des überlebenden Telefunken FE VI wie er in der GRUNDIG Lehrwerkstätte stand, Dank an (C) Bildspender Herrn G. Poetschke
In die Lehrwerkstatt soll er gelangt sein über eine frühere Verkaufsaktion, wonach die Besitzer für die Rückgabe eines Altgerätes einen Betrag X als Gutschrift für den Kauf eines neuen GRUNDIG TVs bekamen.........
In diesem Büro gab es auch das Archiv. So gelangte zwecks Studium als Kopie davon auch so mancher Schaltplan meiner damals privaten Röhrengeräte wie dem Siemens Garzioso Junior oder der Eumigette sowie auch Schaltungsbeschreibungen der Blaupunkt Röhrenradios in meinem Besitz und damit in mein Gedächtnis.
Ebenso im Archiv befanden sich auch für damals aktuelle Schaltungsunterlagen und Gerätebeschreibungen von US TV Typen der RCA die im Rahmen von einem Technologieaustausch wie auch immer dorthin gelangt sind.
Einen wirklichen Bedarf oder eine Anwendung dafür gab es eigentlich nicht. Theoretisch hätte man damit das US NTSC Fernsehsystem etwas aus der Nähe betrachten können.
Die Lehrwerkstatt beheimatete auch das „Museum“, das in einem der Säle auf Regale gestellt untergebracht war.
Echte High-lights kenne ich keine – in Erinnerung blieb das „MINERVA Glotzauge“, ein eher hässliches TV Gerät mit hervorstehender Bildröhre und mit Knöpfen wie ich sie anderswo nie wieder gesehen habe.
Bild: Der MINERVA Superb 23" Automatic, Alles relativ aus dem Blickwinkel des Betrachters, zudem mit dem Abstand der Zeit, technisch mit seiner rechteckigen Bonded Shield Bildröhre von Sylvania die keine zusätzliche Sicherheitsglasscheibe mehr benötigt. Zudem diverse Automatic Schaltungen auf der Höhe der Zeit. Somit hat er im Nachhinein in jedem Fall seinen Platz im Museum verdient gehabt!
Kleines Bild: Ein "Telefunken Kurier" Radio aus den 1930ern wo ich mich immer nach der fehlenden Skalenscheibe erkundigt habe ;-) (Anmerkung: Es hatte serienmäßig nie eine).
Bild: Das 1950er Flaggschiff in Form des MINERVA 569 TV-Radio Kombistandgerät das von Lehrgangsvorgängern wiederinstandgesetzt und von Lehrgangsfolgenden neu lackiert wurde stellte wahrscheinlich die Krönung dar.
Bild: Aus dem EUMIG Museum, der Fremes Meßgenerator wie er auch im GRUNDIG Museum vorzufinden war
In Erinnerung blieb mir die Schilderung, wonach der im Museum aufgestellte Eumig Wehrmachtsmesssender der ein Bestandteil des früher bei MINERVA Wien 7 verwendeten Radio Haussenders zum Geräteabgleich gewesen sein soll.
Ein paar Radios und s/w Fernseher sowie der erste MINERVA PAL Farbfernseher Typ 680 waren noch da.
Den kleinen MINERVA Mirella und einen spulenmäßig zerzausten Detektorempfänger behielt der Ausbilder gut verschlossen abseits – er wird wohl gewusst haben warum.
Bild: Der Klassiker in jeder österreichischen Radiosammlung - Der (Die) MINERVA Mirella
Eine spätere, geschätzt Ende der 1990er Jahre privat organisierte Begehung mit MINERVA Spezialist Herrn Fritz Czapek † und mir bestätigte, das es (zu dieser Zeit) eher eine "Wald- und Wiesensammlung" zufällig eingelangter Geräte war.
Was es noch gab, das war ein zwei geschoßiger Lagerraum, der im Wesentlichen aus alten (ausgemusterten) Messmitteln wie etwa einem GRUNDIG Schwebungssummer, manchmal aber auch aus selten verwendeten besseren Messgeräten wie etwa dem Farbbalkengenerator und Frequenzzählern bestand. Oder aus einem sauschweren auf eigenem Wagen fahrbaren britischen EMI Vollröhren Oszi auf dessen Vorzüge ich noch zurückkommen werde.
Ebenso gab es in dem Lager nicht nur nicht mehr benötigte Einzelbauteile wie Kondensatoren, Widerstände usw. sondern auch ganze Baugruppen die nicht mehr in der Produktion zum Einsatz kamen, wobei mir die massenhaft vorhandenen IR-Empfänger Patronen im Gedächtnis blieben.
Diese sind deshalb erwähnt, da ich mit einem Kollegen in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungsleiter einen solchen Empfänger mit einer Invertier bzw. Treiberstufe und IR Diode ergänzt und zu einem Fernbedienungsrepeater erweitert haben den wir auch nach Hause nehmen durften. Was heute X mal bei Conrad & Co. gekauft werden kann war dann zu Hause ein einzigartiger besonderer Komfort als damit der familieneigene GRUNDIG VS410 VPS Videorekorder vom Jugendzimmer aus bequem durch die Wand ferngesteuert werden konnte.
Zum einen war da einmal der Kontrast zur Privatwirtschaft auf den ich kurz eingehen möchte. Man darf dabei fast von einem Kulturschock sprechen.
Im Gewerbe erhielt man für weniger Lohn (Lehrlingsentschädigung - Im Sinne des Wortes ursprünglich gedacht zum Ausgleichen der entstehenden Spesen in Verbindung mit der Ausbildung) die Forderung mehr zu Arbeiten. Hinzu kam, der nicht immer angenehme Kommunikationston der einem auf ein klares hierarchisches Gefälle innerhalb der Belegschaft hinwies.
Anders in der Industrie. Man erhielt ohne Arbeiten zu müssen einen höheren Geldbetrag (leider jetzt ohne Trinkgelder - von wem auch – etwa von den Kollegen?) und war plötzlich der Herr sowieso und wurde von den Ausbildnern ausnahmslos mit Sie angesprochen.
Wenn man gewöhnt war, das eine Geldleistung in Abhängigkeit von der Arbeitsleistung und allenfalls der Freundlichkeit und Höflichkeit einem Kunden gegenüber ausbezahlt wurde, so muß man diese neuen Regeln tatsächlich einmal verkraften können.
Auf Unverständnis meinerseits stieß der Ausbildungsleiter auch einmal, als er bemängelte das ein Gerät was zu Ausbildungszwecken von "einem der Werkstatt nahestehenden Person" repariert wurde und nicht wie es sich gehört hätte in den Augen des Leiters ausreichend gründlich gereinigt und geputzt wurde.
Was folgte war eine Geschichte, angesiedelt symbolisch in den 1960er Jahren als er in der MINERVA Werkstätte arbeitend ein stark verschmutztes Gerät nach der Reparatur so gründlich und schön geputzt habe das er 100 Schilling - für die damalige Zeit ein kleines Vermögen als Trinkgeld erhalten habe. Wiewohl ich die Geschichte schon damals nett fand so stieß er damit denoch auf taube Ohren, denn selbst wenn der Besitzer ein Trinkgeld gegeben hätte so hätte dies niemals der Lehrling bekommen.
In der Nachschau zugegeben eine kleinliche Sichtweise aber so funktioniert der Mensch eben - oder auch nicht. Der Schuß ging damit eigentlich nach hinten los wie ich und der betreffende Kollege uns einig waren. Was blieb, ist die Erkenntnis, das man auf der Führungsebene stehend immer wissen sollte wie der Mensch tickt und motivierbar gemacht werden kann.
Neben dem Eingewöhnen auf die neuen sozialen Spielregeln und der sprichwörtlichen "Hackordnung" in einer aus 10 Halbwüchsigen bestehenden Lehrlingsgruppe war doch ein deutlicher aber nicht unüberbrückbarer Niveauunterschied zwischen dem theoretischen Stand der Ausbildung im Privatgewerbe und dem Stand der Ausbildung in der Industrie vorhanden, der erst einmal wettgemacht werden musste.
Es betraf dies in meinem Fall die Thematik um den Magnetismus samt HF Schwingkreis sowie Transistorgrundlagen zu denen wir im Gewerbe gerade erst gekommen waren und es wie aus ersterer Schilderung hervorgeht an der theoretischen Lernunterstützung leider gerade in diesem Bereich durch den Betrieb ermangeln lies.
Zum Einstand bei GRUNDIG brachte ich auch gleich ein Nicht-Genügend (5 - schlechteste Note) in Fachrechnen mit, was sich aber über die Zeit wie auch in den anderen Gegenständen auf Höhe der Note Gut (2 - zweitbeste Note) regeneriert hat.
Ebenso fehlte mir der vollständige mechanische Ausbildungsteil (Ironie des Schicksals – Genau von der Anwendung nicht gelernten Wissens lebe ich heute 2007) welcher so man mir versicherte, wenn ich ihn nicht nachhole zum Scheitern bei der Lehrabschlussprüfung führen würde. Nachgeholt (Lehrjahr wiederholt) wurde nicht.
Eine zufällig kurz vor unserer Jahrgangslehrabschlussprüfung durchgeführte Änderung in den Anforderungen an einen Radio- und nunmehr Videoelektroniker, Mechaniker war einmal, strich generell den gesamten mechanischen Teil der Abschlußprüfung. Bei der späteren Meisterprüfung war er seltsamerweise wieder dabei. C'est la vie....
Das man als GRUNDIG Mitarbeiter nachdrücklich „eingeladen“ wurde Gewerkschaftsmitglied zu sein sei nur so nebenbei erwähnt. Da ich bereits im ersten Gewerbejahr einer diesbezüglichen Werbetour der Gewerkschaft in der Berufschule gefolgt war gab es für mich in dieser Hinsicht keine Überraschung.
Nach dem Stempeln und Umziehen - Arbeitsbeginn etwa 7:45h in etwa war einem rund eine Stunde Zeit, manchmal auch mehr zur selbst organisierten Theorievorbereitung eingeräumt. Diese Theorie bezog sich hauptsächlich auf den Stoff der parallel zur Berufsschule und jetzt in der Lehrwerkstatt quasi vertiefend erarbeitet wurde.
Der Theorieunterricht selbst begann um etwa 9:30h bis zur Mittagszeit und Bestand aus den wie ich denke gut strukturierten GRUNDIG Unterlagen für die Lehrwerkstätte(n) – Der größte Teil davon kam aus Deutschland Fürth – einzelne Abwandlungen wie die Digitaltechnik wurden/waren zum Teil auch vom 3. Ausbildner Herrn Stöckl selbst erstellt.
Bild: Theorieunterricht mit Herrn Kurt Pöchersdorfer †2017 als unseren Ausbilder
Zuvor erhielt daher stets ein Lehrling den Auftrag in die am anderen Ende des Werkes im Bürotrakt befindliche Kopierstelle zu gehen und von der Originalvorlage je 10 Kopien als Lernmittel für die Lehrlinge anzufertigen. Für diesen Weg konnte er den Freigang über das Dach des Speisesaals nehmen oder den etwas weiteren Weg zuerst durch die Lackiererei und Kunststoffpressung in der Fabrik hinunter, dann durch den Speisesaal selbst, und dann wieder hinauf beim Servicebereich vorbei bis er im Bürotrakt der Verwaltung war.
Das anschließende Lochen der Unterlagen sowie das Organisieren und Beschriften eines eigenen Ordners hierfür ist mir noch geläufig. Als „Sparefroh“ waren vereinzelt meine Unterlagen deshalb auch nur mit Draht! zusammengebunden.
Der Stoff selbst wurde in einer Art gemeinsam zu findenden Aufgabenlösung zu einem bestimmten Zweck zumeist lebendig dargebracht, wo man sich durch zuhören und ergänzen einbringen konnte und vereinzelt auch dem Ausbildner auf neue Wege der Lehrstoff Vorbringung brachte.
Zumeist lockere mündliche Zwischenprüfungen zeigten dem Ausbilder inwieweit der Stoff schon „saß“.
Zum Analysieren der Bauteilfunktion einer Radioschaltung sind wir zum Beispiel den MINERVA Mirella Transistorradio Bauteil für Bauteil durchgegangen und analysierten ob man ihn weglassen kann oder nicht.
Die Forderung eines Lehrlings die Theorie nun in die Praxis am vorhandenen Gerät umzusetzen wurde im Sinne von uns Radiosammlern dann doch entschieden abgelehnt.
Oder die intensiven Schaltungsanalysen aller Baugruppen am Beispiel des ersten MINERVA 680 PAL Farb-TV wo noch alles diskret und damit einfach zu erkennen in Röhren-Transistor Hybridtechnik aufgebaut war.
Bilder: Der MINERVA 680 Color TV aus österreichischer Entwicklung und Fertigung kurz bevor MINERVA an GRUNDIG ging. Im Foto spiegeln sich die Technikfreunde als einer dieser TV Type beim Breitenfurter Radioflohmarkt 2018 das HTL Elektronikmuseum in Wien 22 ab nun beehren wird.
Ein Blockschaltbild zum Studieren wie aus dem Lehrbuch. Im Schaltungsdetail der diskret aufgebaute Halbleiter PAL Farbdekoder.
Ein kurzer Abschweifer:
So umfangreich wir die Farbfernsehtechnik auch durchgenommen haben – das wirklich Wesentliche verstanden habe ich erst durch den am Ende einer Berufsschul-Unterrichtsstunde von Herrn Ing. Martin Stiny beiläufig erwähnten Umstand, wonach der unterdrückte Farbträger auf das Helligkeitssignal aufgesetzt wird und nur die Art seiner Modulation auf die angewandte Norm verweist. Erst danach war die zuerst erlernte Theorie für mich voll verständlich verwertbar.
Nachmittags war dann meist so etwas wie Praxis angesagt die man sich oft relativ frei wählen konnte.
Dazu wurden gerne defekte Fernsehgeräte oder andere Apparate von den Lehrlingen wie auch dem Ausbildungspersonal, oder der Geschäftsleitung nahestehender Personen herangekarrt, die es galt kostengünstig, sprich gratis zu reparieren.
Der hohe administrative Aufwand wie etwa eine eigene Geräteanmeldung und Begleitscheine wie auch das im Werk weitläufige Herumführen der Geräte beschränkte den Einsatz dieser günstigen Reparaturmöglichkeit wirksam. Nach meiner Zeit soll sie dann auf Intervention der Serviceleitung gänzlich eingestellt worden sein.
Für mich, der sich schon damals ganz dem Thema Fernsehen verschrieben hat bedeutete dies die entsprechende Einsichtnahme in die einschlägige Gerätschaft, zudem mir der Ausbildner persönlich Servicetricks für die ersten Hybridchassisgerätegenerationen und anderes vorführte.
Man hatte dafür viel Zeit und eben auch die notwendigen Messmittel wie Farbgenerator, Entmagnetisierdrossel bis hin zu Hochspannungsmeßgeräten aus dem angeführten Lagerraum sowie zumeist unterstützende Ausbilder. Im Einzelfall konnten zudem aus dem Betriebslabor Geräte geliehen werden.
Ein anderer Jahrgangskollege beschäftigte sich mit der Dekodierung der GRUNDIG Infrarot Fernbedienungsbefehle und arbeitete die Steuerungsfunktionen mit Hilfe des Tischcomputers zur NF Verstärkersteuerung eines Radios um.
Wieder andere waren ganz auf die Computerei versessen und bedienen auch in diesem Bereich vielfach ihr heutiges Berufsfeld.
Es gab aber auch solche die NICHTS taten. In der Früh den Theorieordner auspackten, auf den Tisch stellten und Nachmittags wieder wegräumten.
Das verschiedene Geräte wie zum Beispiel ein EUMIG Metropoliten Kassettendeck mit Steuerungsfehler, oder alte PHILIPS VCR Recorder mit dem Ziel des Umbaues der mechanischen Bandzählwerkanzeige auf eine Digitalanzeige mangels Engagements seines Protegés als "Leichen" übrig blieben braucht man nicht zu beschönigen und darf man als akzeptablen Kollateralschaden der Ausbildung hinnehmen.
Des weiteren wurde unserem Jahrgang nachgesagt wir hätten (ich selbst hatte nie einen) den größten Verschleiß an den damals beliebten SHARP PC-1403er Taschencomputern gehabt (deren selbsternannte Reparaturspezialisten einigen Szenen aus der Fernsehserie „Familie Feuerstein“ insbesonders der Figur des "Bam Bam" alle Ehre gemacht hätten)
Bild: Der damals häufige SHARP 1403er
Auszugsweise als wirklichen Pflichtauftrag erhielt jeder die Anweisung einen galvanisch gekoppelten Breitbandverstärker gemäß Vorlage aufzubauen, durchzumessen und eine Dokumentation zu erstellen.
Bild: Breitband - Trennverstärker mit Abschirmhaube und dazugehöriger Theorie sowie Messungen. Mechanisch wurde eine Cinch Buchse eingearbeitet. Die Abdeckhaube war Restmaterial, vermutlich von einer TF Filter Abdeckung aus früheren GRUNDIG TV Gerätefertigungen.
Ebenso war gedacht auf Basis eines modularen Einschubsystems die sogenannte GRUNDIG Endstufe zu bauen. Mit selbst entwickeltem Print und Vorgaben wie in Folge mit dem angeführten Verstärker zu verfahren sei.
Es waren nur wenige – ich gehörte dazu, die ihn tatsächlich vollständig und funktionstüchtig fertig bauten. Andere verloren die Lust und da der Nachdruck seitens des Ausbildners hier nicht allzu spürbar war blieb es vielfach bei Baustellen.
Bild: 30 Watt GRUNDIG Endstufe im A/B Betrieb, aufgebaut als fiktiver Einschub für ein universelles 19" Einschubsystem für Schulungsaufbauten welches aber zumindest in unserem Lehrlingsjahrgang Theorie blieb. Dabei war das anfretigen des Prints mit dem Layout. Am Ende dann der Leistungstest mit Abnahme des Frequenzganges. Ob wir auch den Klirrfaktor gemessen haben entzieht sich meiner Erinnerung.
Eines der Ziele: So wenig Drahtbrücken wie möglich.
Überhaupt war auch vom Lehrwerkstättenleiter die Idee, gepaart mit etwas Selbstlob angedacht fertige Schaltmodule und Einschubmodule herzustellen, die in Summe für verschiedene Projekte als Grundlage eingesetzt werden könnten.
Zumindest in meinem Jahrgang war leider von "gemeinsam und Projekt bezogen" auf diese Sache hin nichts zu spüren. Ein Oszillator wurde einmal aufgebaut mit der Absicht diesen über ein Sägezahnsignal zum Wobbler hochzurüsten. Da dafür um je öS 20 Schilling 10 Stück Kapazitätsdioden zu kaufen gewesen wären wurde das Projekt aus Kostengründen auf Eis gelegt.
Es dürften dann erst nachfolgende Jahrgänge davon Nutzen gezogen haben.
Wiewohl die Werkstätte um 1977 beim Bau der kompletten Fertigungsanlage eine gute bis sehr gute Erstausstattung erhalten hatte, war es dennoch so, das wie man uns berichtete die ersten Jahre man damit "überlebte" geeignete Lehrlinge mit Sonderauftrag zum Ersatzteilverkauf der Serviceabteilung zu entsenden wo benötigte Einzelteile unter einem Gesamtwert von etwa 10 Schilling erst gar nicht verrechnet wurden da der Verwaltungsaufwand größer gewesen wäre.
Sicher alles sehr zur Freude des Ersatzteilverkaufs.
Ich glaube man hätte auch die Hausaufgaben und Prüfungsvorbereitungen für die Berufschule in der Werkstätte machen können was aber in der Praxis nie oder höchst selten vorkam.
Daher braucht es einem nicht zu überraschen wenn unser GRUNDIG Jahrgang – andere entziehen sich meiner Kenntnis, zumindest phasenweise in der Berufschule im Vergleich zu den PHILIPS Leuten die einen anderen „Druck“ hatten eher schlechter abschnitt. So hat man es uns zumindest verkauft was auch den subjektiven Eindrück in der Berufschule bestätigt.
Ungeliebt war auch die Aufgabe, theoretisch täglich, – praktisch der Not oder besser der Pflicht gehorchend einmal wöchentlich zumeist am Freitag den Ausbildungsnachweis zu schreiben der zumeist in einer Märchenstunde mündete da ja der eine oder andere tatsächlich nichts gemacht hat und die anderen vergessen hatten was sie gemacht haben.
Kontrolliert wurde soweit in Erinnerung nur die Existenz und der Umfang des Nachweises, der Inhalt selbst wurde selten prüfend hinterfragt und wenn dann war dies meist ohne nachhaltige Konsequenz. Anders verhielt es sich da schon beim wöchentlichen Saubermachen und dem Reinigen der Räume – da hatte man mitunter nichts zu lachen wenn es „Konvergenzprobleme“ hinsichtlich Vorgabe der Ausbildungswerkstättenleitung und der tatsächlich durchgeführten Leistung gab.
Nicht selten war auch die Ermahnung wonach der Oszillograf keine Arbeitsplatzbeleuchtung sei. Dies als Maßnahme die Intensität des Ablenkstrahls zumindest zurückzudrehen wenn nicht gerade meßtechnisch gearbeitet wurde.
Als Baustein Kurse, die in der Werkstatt systematisch durchgenommen wurden seien ohne Anspruch auf Vollständigkeit der Tonband, Messtechnik, NF Kurs, HF Kurs, Fernsehkurs, Videokurs und Digitalkurs genannt.
Für letzteren gab es einen in der Lehrwerkstatt selbst gebauten Baukasten bestehend aus Anzeigen und allen bekannten Gatter Bausteinen einschließlich „Nie & Nimmer“ die entsprechend verschaltet werden konnten. Das größte Projekt war meines Wissens eine selbst erdachte Kreuzungsampelsteuerung einschließlich dem dreimaligen Grün blinken vor dem Gelbumschalten wie in Österreich üblich. Zähler und andere Testaufbauten gehörten auch dazu.
Bild: Teile des GRUNDIG Digitallernbaukastens wie er im Einsatz war (Wiedergesehen bei einem GRUNDIG Veteranen Treffen um 2014)
Auf den ebenso sehr interessanten Webseiten des ehemaligen Lehrwerkstättenleiters Herrn Ing. Rudolf Bäumler sind solche Kurse auszugsweise einsehbar! (Letztstand 3/2023)
Irgendwann kam mir gemeinsam mit einem enger zusammenarbeitenden Ausbildungskollegen der Gedanke auf, das es doch möglich sein müsse mit einem Oszillografen fernzusehen.
Das sich die Horizontal- und Vertikalablenkung irgendwie aus einem Fernseher herausfiltrieren lassen muss war klar – nur für die Bildhelligkeitssteuerung benötigte man eine modulierbare Z-Achse.
Diese hatte der GRUNDIG Standard Oszi am Arbeitsplatz nicht und auch der größere GO40? war glaube ich zwar modulierbar, hatte aber mit 4kV ? eine zu geringe Beschleunigungsspannung als das man ein sichtbares Raster hätte schreiben können.
Hier kam das bereits geschilderte hochehrwürdige EMI Oszi (vermutlich ursprünglich aus dem MINERVA Betriebslabor stammend) zum Zug. Neben einer hohen Beschleunigungsspannung und daraus resultierender Helligkeit gab es eine Brücke im Leitungsweg der Z-Achse die man entfernen und mit einem Videosignal belegen konnte.
Als Signalquelle diente ein gerade servicierter GRUNDIG Super Color 6011 mit 110° Bildröhre, dem fliegend der Horizontalrückschlagimpuls abgenommen wurde und für die Vertikalablenkung man sich an den Ausgang der Vertikalendstufe heranmachte.
Der Kenner wird jetzt lachen – heraus kam ein total zur Unkenntlichkeit verzerrtes Bild, da der Oszi natürlich eine lineare Ablenkspannung benötigt hätte die der TV arbeitend mit magnetischer Ablenkung aber nicht bieten konnte. Nach der theoretischen Abhandlung mit dem Ausbilder über das was hier los sei wurde ein Weg gefunden parallel zur TV Schaltung eine Sägezahngröße zu erzeugen die dann ein brauchbares klarerweise grünes Bild ergab.
Mit im Studium dabei war dann gleich das Thema Rücklaufstreifen, Kissenentzerrung und ähnliches.
So nebenbei hatte das Gerät als einziges in der Werkstatt eine -ich hoffe ich treffe die Bezeichnung noch richtig - frei veränderbare Zeitbasis mit einem zehngang Poti die auch ohne externem Zeilenselektor die Auswahl einer bestimmten Fernsehzeile, speziell die im Umfeld der Vertikalaustastung, sichtbar machte und diese sodann einer eingehenden Analyse unterzogen wurden.
Später wiederholte ich dies im Reparaturalltag mit dem GRUNDIG Zeilenselektor ZS50 und war enttäuscht wie dunkel das Signal auf einem normalen Oszi war.
Nicht viel besser erging es mir dann Zuhause, wo ich mit dem ELV Zeilenselektor Bausatz die vertikalen & horizontalen SECAM Kennimpulse und erste Teletext-Videotext Zeilen des slowakischen Fernsehens erkundete.
Damals für uns so gut wie selbstverständlich – heute schätzte man solche Werte umso mehr, wurden alle fertig ausgebildeten GRUNDIG Lehrlinge vom Werk oder vom angeschlossenen Service übernommen so sie es denn wollten.
Danach arbeiteten sich einige im Bereich des Vertriebes hoch wo Sie nach der bekannten Zwangsunterbrechung jetzt mit neuem Schwung wieder begonnen haben.
Etliche von Ihnen, aus den verschiedensten Jahrgängen blieben auch mit „im Hintern eingebrannter Inventarnummer“ bis zum Konkursverkauf gerne dort und waren Teil dessen was man als die GRUNDIG Familie bezeichnen konnte. Mit eigener Werkszeitung, bevorzugten Einkaufskonditionen, Betriebsarzt, Betriebsküche, Betriebsrat und allem was dazu gehörte.
Nach meinem späteren Fortgang zu SONY ~1992 wurde die Kapazität des Fernsehwerkes nochmalig erweitert und auch die Lehrwerkstätte bekam eine umfangreiche Erneuerung verpasst. Speziell die EDV – PC Ausbildung erhielt den Platz den sie in der damaligen und umso mehr in der heutigen Elektronik einnimmt.
Ein späterer GRUNDIG Lehrwerkstatt Absolvent Herr Josef H. schreibt mir über seine Zeit:
„Ich habe 1995 ein Lehre als Radio u. Fernsehmechaniker bei GRUNDIG begonnen, wo ich auch bis zum Konkurs beschäftigt war. .........
Hr. Pöcherstorfer war übrigens auch mein Ausbildner. In Sachen Röhren war ich jedoch auch oft gemeinsam mit Hrn. Bäumler am tüfteln.“
Das darf auch ich bestätigen. Bei technisch historischen Fragen war Herr Bäumler DER Ansprechpartner!
„Wie Sie sich möglicherweise erinnern können, stand ja auch im GRUNDIG Studio ein MINERVA 569. Dieses wurde während meiner Lehrzeit von Hrn. U. und mir komplett zerlegt und neu lackiert.“
Während es im privatwirtschaftlich geführten Gewerbebetrieb meines Wissen keinen einzigen Bildröhrentausch jemals gab und den Röhren die schon etwas „müde“ waren mit einem Bildröhrenregeneriergerät auf die Sprünge oder besser gesagt zur erhöhten Leuchtkraft geholfen wurde war hingegen bei GRUNDIG grob geschätzt jede Woche mindestens ein Bildröhrentausch und dieser fast immer auf Garantie angesagt.
Eine Aufgabe die man gerne den „Neuen“ überließ, bestand doch die meiste Arbeit aus Schrauben und zuvor einem Ausblasen des Gerätes mittels Druckluft in einer eigens dafür geschaffenen Kammer, die wiederum selbst baulich getrennt vom Fernsehservicebereich aufgestellt war und eine ohrenbetäubende Absauganlage beinhaltete.
An Schutzkleidung für mit Bildröhren hantierenden Mitarbeiter entsinne ich mich nicht – es ist mir aber auch kein Fall eines Röhrenbruchs vom absichtlichen Luftholen über den Sockelstutzen abgesehen je bekannt geworden.
Der Rest war dann Lötarbeit am Jochstecker, anbringen der Degausierung – Wiedereinbau des Chassis (zumeist die CUC 3400er Serie und deren Paralleltypen sowie erste Nachfolger).
Warmlaufen und Geometrieeinstellung samt Gitter 2 Spannung und dem Fokus. Ein justieren der Weißwerte war nicht erforderlich und Konvergieren zum Glück ebenfalls nicht mehr.
Das war dann in Folge immer eine Glaubensfrage wenn man das Bild auf Kanal 27 oder R1 dem Slowakischen STV 2 & 1 – Werkstattintern dennoch stets als „Tschechen“ oder „Behm“ bezeichnet eingestellt hat, da dieser einen HorizontalvERSAtz von geschätzt einer halben µS gegenüber dem ORF Testbild hatte.
Da die Geometrie aber fast immer auf Sendetestbilder justiert wurde und kaum auf das von Farbtestbildgeneratoren oder des Haussenders der wiederum einen leichten Offset hatte und der ORF schon „früh“ seinen Programmsendebeginn hatte blieb oft keine Alternative.
Ansonsten kenne ich noch häufigere Tunerfehler der im Fehlerfall grundsätzlich im Tauschverfahren ersetzt wurden. Es oblag aber auch dem Einzelnen ob er sich „hineinmessen“ wollte um den meist defekten SDA32xx PLL IC oder einen defekten Quarz zu ersetzen.
Selbiges galt für die Module wie RGB oder Vertikalbausteine den man tauschen oder selbst reparieren konnte. Das hing mitunter auch davon ab ob und wie viel man „Zeit“ für den Arbeitsnachweis brauchte. Netzteile – als Besonderheit sei das Schaltnetzteil mit integriertem Zeilentrafo !erwähnt – der spezielle Begriff ist mir entfallen - und sein bestimmtes 1k Preh Trimmpotentiometer das als Serienfehler zu tauschen war.
Bild: Die berüchtigte GRUNDIG Shift Spule L514 an denen sich insbesonders Techniker ohne GRUNDIG Bezug mitunter die Zähne ausbissen um sie als Fehlerursache zu finden!
Sonstiges Nachlöten von den üblichen Verdächtigen gehörte natürlich auch dazu.
Bei den billigeren Portable Geräten war auch häufig der Lautsprechertausch, der Tausch der Kopfhörerbuchse und das Erneuern der fast immer abgebrochenen mechanischen Rückhalteklammer bei der Abstimmklappe von Nöten. Fallweise kamen natürlich auch knifflichere Fehler vor die vereinzelt auch als Teamwork gemeistert wurden.
Für mich war das interessante in dieser Abteilung, das gebe ich gerne zu, die freie Verfügbarkeit von Fernsehen, das zwangsweise immer nebenbei lief, was nicht heißen soll man hätte nichts gearbeitet.
Kabelfernsehen hatte anfangs die Serviceabteilung nicht obwohl es im Haus verfügbar war, was aus den Grabenkämpfen der jeweiligen internen Kostenstellenzuordnungen hervorrührte. Später kam es dann glaube ich zu so etwas wie einem internen „Schwarzanschluß“.
Daher gab es also den nur in seltenen Fällen benützten Haussender aus der Produktion mit seinen X Testbildern bei denen auch SECAM L und NTSC M dabei war, wie auch ein spezielles Bild das ein künstliches Aussetzen der Synchronisation hervorrief um damit den Bild und Zeilenfang auf Optimum zu justieren.
Meist jedoch ist mit der Umsetzeranlagen-Hausantenne gearbeitet worden die neben ORF 1 & 2 auch die OIRT SECAM Programme MTV1 auf R9 aus Ungarn sowie die erwähnten STV1 & STV 2 Fernsehbilder aus der politischen Wendezeit brachte. Die US TV Serie "Dallas" am Vormittag auf Ungarisch blieb dabei im Gedächtnis.
Der hauseigene Testsender war in einem über eine steile Metallstiege erreichbaren Raum über dem Kantinenbereich untergebracht. Zwei mal führte mich nach meinem Ausscheiden der Weg in diesen Raum der vom Betriebslabormitarbeiter Herrn Ing. Köster? unter der Leitung von Dipl. Ing. Aigner mitbetreut wurde. Es dürften Rohde und Schwarz Sender gewesen sein.
Als Besonderheit wurden manche Kreise redundant auf gleicher Temperatur gehalten, um im Fall des Ausfalls der Hauptgruppe den gleichen sprich nicht mehr vorhandenen Frequenzdrift zu garantieren. Bei ~1.000 und mehr hergestellten Geräten pro Tag wären die Folgen eines Fehlabgleichs einzelner Baugruppen nicht unerheblich gewesen.
Der Laborleiter wurde von uns in Unkenntnis seines Namens immer als "der Mann der so aussieht als ob er von PHILIPS kommt obwohl er nicht von PHILIPS ist" bezeichnet was aber seiner hohen Reputation keinerlei Dämpfung wiederfahren ließ. Jahre später hatte ich wieder im GRUNDIG Labor zu tun. Nun war aber ich wirklich der von PHILIPS und wusste natürlich auch den Namen des Leiters des Labors.
Es galt in meiner Funktion als Vertriebstechniker den PHILIPS - in Wahrheit Fluke PM-5418TX Multinorm Testbildgenerator vorzuführen und als geeignet für das Labor darzustellen.
Da die diversen (analog) TV Normen und ihre Unterschiede ohnehin eine Art Steckenpferd von mir waren und sind war ich durchaus Sattelfest in der Vorführung unterwegs.
Bei der Vorstellung der Konstellation PAL 4,43 und Tonnorm M (= 4,5 MHz) gab es ein starkes Stör-Moiré auf dem Bildschirm.
Davon abgesehen das es diese Normkonstellation nicht gab, war es Herr Aigner der als erster erkannte woran wir hier sind. Dennoch zeigte sich der Vorzug des Gerätes da eben alle Konstellationen so sinnig oder unsinnig sie auch waren einstellbar blieben.
Ob es zu einem Kauf kam weiß ich nicht mehr - ich glaube mich aber zu erinnern das man sich für ein japanisches Shiba Soku Gerät entschieden hat. Der Versuch einer Intervention dagegen da ja GRUNDIG gewissermaßen eine PHILIPS Tochter war brachte keinerlei Resonanz.
Zu Beginn nur nebenbei, später dann war ich ganz für die Reparatur von Satellitenreceivern sowie SAT-Kopfstellenmodule verantwortlich.
Hiezu war auf dem Dach eine feststehende 1,5 m SAT Antenne montiert. Ausgerichtet auf den ECS 10° Ost mit ausgesuchten 2,5 dB! Rauschmaß LNCs erfolgte eine getrennte Vertikal - Horizontal ZF Verteilung bis an meinen Arbeitsplatz.
Einer meiner Lehrlingsvorgänger & späterer SAT Techniker Herr P. hatte zum Netzteiltest einen Tuner "ausgeräumt", und mit Entkopplungsspulen, Belastungswiderständen und einem einfachen Meßinstrument versehen zum LNB-Dummyload sowie einfach und rationell handzuhabenden Schnellanschlußterminal umfunktioniert.
Bild: Aus der echten SAT Steinzeit - der GRUNDIG STR-200 noch mit BNC Antennenbuchsen
Zuhauf gab es bei den SAT Receivern der ersten Generationen wie dem STR200, dem STR201 und baugleicher Geräte Netzteil Ausfälle, Störungen im Ton ZF Bereich, verlorengegangene Speicherinhalte und nicht zuletzt defekte Tuner und Modulatoren.
Das war besonders intensiv bei den 24/7 in Betrieb stehenden SAT/CCIR PAL Umsetzerkassetten der Fall die sehr häufig „taub“ waren.
Auch hier hatte man die Wahl ganze Module zu tauschen, oder mit etwas Ehrgeiz sich „hineinzumessen“ und defekte Vorstufen FET Transistoren, PLL ICs etc. zu suchen und zu tauschen. Das Netzteil auf der Grundplatte blieb sowieso immer Einzelarbeit.
Sodann mehrten sich Beschwerden wegen des starken Flimmerns bei Astra Empfang was ein willkommenes Umstellen der SAT Anlage auf die bekannten 19.2 Ost erfolgen ließ und ein noch breiteres Programmspektrum dem geneigten Techniker bot.
Was folgte, waren vielfache mehr oder weniger erfolgreiche Anweisungen vom GRUNDIG-Werk, wie die störenden offiziell als 25 Hz Verwischungsfrequenz zur Schonung der terrestrischen Richtfunknetze bezeichneten Dreiecksignale auf den ASTRA Transpondern möglichst neutralisiert werden konnten. Ein heute kaum mehr bekanntes generelles Problem jener Zeit!
Die Beanstandung von defekten oder zumindest driftenden Modulatoren (Problem mit Zenerdiode u.a.) deutet auf damals noch nicht intensiv genutzte oder verbreitete Scartanschlüsse hin.
RTL, SAT 1, zuvor kurze Zeit auch Teleclub - nachmals Premiere und vieles mehr war jetzt greifbar nahe gerückt. Zuhause hatten wir das damals leider noch nicht!
Dann kam das massenweise Nachrüsten von Premiere - Teleclub Decoder Einschleif-Buchsen.
Ein ungern gesehenes Gerät war hingegen der Positioner STP201 mit 50 speicherbaren SAT Positionen – zum synchronen Steuern von SAT Drehanlagen gemeinsam mit dem STR201 ein nur 99! Programmspeichergerät – heute unvorstellbar.
Neben harmlosen Netzteilfehlern oder vergesslicher Speicher zum Wiederauffinden der SAT Position kam es sehr häufig zum Verzählen der vom Motor kommenden Reedkontaktimpulse.
Umbauanweisungen halfen die Auswirkungen etwas zu lindern. Simuliert wurde das Ganze mit einem Antriebsmotor montiert auf einem Brett mit aufgezeichneten fiktiven Positionen die man immer wieder anfuhr.
Als aber dann der GRUNDIG STR300 SAT Receiver mit integrierten Positioner auf dem Markt und damit in unserem Service erschien, wurde der Ruf nach einer eigenen Drehanlage laut.
Erhört wurde er aber erst umgehend als der GRUNDIG DSR-100 Digitaler Satelliten Radio Empfänger im Service erschien der wahlweise am Kabel oder am 480 MHz SAT ZF Ausgang einer breiten Anzahl an GRUNDIG SAT Receivern angeschlossen werden konnte.
Nur bedurfte es dazu des Satelliten Kopernikus 23° Ost, heute ist die Position als ASTRA 3 bekannt.
Wo man zuvor gezögert hat schoss man dafür jetzt über das Ziel hinaus.
Zitat des Werkstattleiters: "Herr Scheida, mit der Anlage wollen wir alles machen können!“
Das "alles" beinhaltete zum einen einmal im wahrsten Sinn des Wortes alle Mitarbeiter bzw. deren Arbeitsplätze. Also wurde als Spontantat auf Initialisierung eines Kollegen in Serienverteilung die SAT ZF über unzählige Anschlussdosen bis in den hintersten Winkel der Werkstätten gebracht um dann erstaunt festzustellen das schon nach der dritten Dose kein brauchbares Signal mehr anstand. In Ernüchterung dieser Erkenntnis zog man eine extra Leitung in die am entferntesten gelegene Audio Werkstätte um dieser Abteilung auf Abruf ein DSR ZF Signal vom STR300 zur Verfügung zu stellen.
Schlimm wenn die das wollten während gerade ein guter Film lief.......
Am Dach des Speisesaals neben der feststehenden SAT Antenne wurde also eine 140 cm Triax? Antenne von einer Wiener Fremdfirma vormontiert, die ich mit einem Kollegen auf richtigen Azimut, Elevation und Deklination zum Abfahren des Clarke-Belts justieren sollte.
Nachdem wir mit Fernseher, Receiver GRUNDIG STR12 mit Multimeter oder der STR 201 weil der ein Feldstärkemeßinstrument eingebaut hatte und dem STP 201 Positioner, Anleitungen und Stromverlängerungstrommel bewaffnet einen halben Tag mit nur mäßigen Erfolg dort oben verbrachten wurde später doch noch ein Fachunternehmen mit der korrekten Justage betraut.
Zwischendurch wurde ich mit Kollegen zweimal zur Schulung zum GRUNDIG Stammwerk Nürnberg Langwasser per Bahn geschickt wo eben neue Gerätegenerationen, Servicetricks und auch Firmeninterna behandelt wurden.
In Erinnerung blieb mir die Vorstellung des GRUNDIG STR300 SAT Receivers mit Positioner in Verbindung mit der Doppelreflektorantenne „Kreiselmeyer Superfokus“.
Der erste GRUNDIG 16:9 Fernseher ich glaube sogar mit D2MAC Decoder.
Ein Mono VHS Videorecorder mit integriertem SAT Receiver und das Flagschiff der GRUNDIG VS680 S-VHS Videorecorder der so gut wie alles konnte was damals machbar war.
Auch besichtigten wir die manuelle Bewickelung der Videoköpfe Vorort.
Dabei bekamen wir die dringliche Auforderung das sie im Werk Kopfrohlinge benötigten und wir wenn wir Geräte hätten die in Zahlung genommen wurden wir doch die alten Trommeln ausbauen und sie ins Werk schicken mögen.
Da wir als Techniker mit diesem administrativen Teil der Arbeit nichts zu tun hatten blieb bezogen auf das Service Wien der Aufruf weitgehend unreflektiert.
Zum Teil waren die Besprechungen auch für Serviceleiter gedacht der bei meinen Fahrten allerdings nicht mit erschienen ist. So blieb das eine oder andere in der Umsetzung blanke Theorie.
Es blieb auch stets verborgen nach welchen Kriterien jemand nach Deutschland geschickt wurde. Selbst gemeldet oder bewußt qualifiziert habe ich mich jedenfalls dafür nie.
Auch wurde nie ein konkretes Ziel definiert was mit dem Wissen zu geschehen hat, und so ging vieles verloren und landete in den Unterlagenordnern da ich z.B. nie Videorecorder reparierte.
Bild: Auszug an erhaltenen Schulungsunterlagen in Nürnberg, am Beispiel des DSR, VS790 SAT Videorecorders und des GRUNDIG Zeilennetzteils
Auch hier war vieles auf Learning-by-doing und dem nachhaltigen Einfordern von Bringschuld anderer aufgebaut was natürlich von Abteilung zu Abteilung und Kollege zu Kollege variierte.
Einer der Kollegen hat erst nach seinem Wechsel in die EDV Betreuung die wieder im Fertigungswerk untergebracht war erfahren das man eigentlich die Kopfaufnahmeströme beim Videorekorderkopftrommeltausch einmessen hätte sollen. Aha.
Teilweise nicht so lustig oder Unterhaltsam ging es in der 2 (3) Mann Audioreparaturabteilung zu, der ich nach einer wirklich erfolgreichen HIT 1989 oder 1990 Messestandbetreuung vorwiegend in der Kurzwellengeräteabteilung mit dem ORF Radio Österreich International RÖI und dem Club der Kurzwellenhörer ADXB-OE (der GRUNDIG Satellit 500 war gerade auf dem Markt gekommen) dann als Techniker zwangszugeteilt wurde.
Reines Audio war nie so sehr meines (auch kein Fernsehen mehr usw....).
Als ein Greuel blieben die GRUNDIG fernost zukauf Geräte mit CD Player in Erinnerung, bei denen extrem viele Schrauben zum Öffnen des Gehäuses erforderlich waren (und dafür sogar extra eine frühe Ausführung eines Akkuschraubers angeschafft wurde), und die Prognose auch vom Nürnberger Hauptwerk stets der Laufwerktausch als ganze Einheit lautete und diese Geräte ein paar Wochen später leider auch „gerne“ wieder kamen.
Auch Reparaturen am eingebauten Doppelkassettendeck waren aufgrund der mechanischen Verbauung keine Kleinigkeit. Bei den CD-Playern mit dem PHILIPS Laufwerk war hingegen zumeist am Laser Hand anzulegen.
Wirklich schön waren dann die edlen Kassettengeräte wie das CF5000 u.ä. wo man wirklich noch etwas machen konnte. Machen, das hieß Riemen tauschen, wo bestimmte Typen jedoch nach kürzester Zeit wieder rissen bis das Werk herausfand, dass die Ersatzriemen den „Ozontest“ nicht bestanden hatten.
Auch das Einmessen eines Tonkopfes samt Siegellackabschlusstupfer und einer Politur mit Turtle Wachs war wenn man es denn für alle drei Bandsorten machen musste kein Zuckerschlecken.
Dazu hatte man einen Audiomessplatz, der zu dieser Zeit zwar vollständig aber nicht mehr ganz auf der Höhe seiner Zeit war.
Das waren ein GRUNDIG Wow and Flutter Meter GA10, ein GRUNDIG 2 Kanal Oszi, GRUNDIG Regeltrenntrafo RT5A oder ähnlich und ein in Deutschland umgebautes GRUNDIG Receiver Chassis aus den 1970ern das als 4 Ohm Lastdummy diente.
Wir hätten dann aber schon 8 Ohm umschaltbar gebraucht. Ein GRUNDIG Millivoltmeter MV1000 mit großer Skala sowie ebenfalls eine Umschaltbox als Spezialkonstruktion mit der man das Tonkopfeinmessen etwas rationalisieren und damit beschleunigen konnte.
Bei Verstärkern mit defekten Endstufen gab es die Weisung alle DC gekoppelten Transistoren zu tauschen um danach mitunter festzustellen das wohl auch noch was anderes defekt war. Das ging in Einzelfällen bis zu drei mal.
Die Einweisung in die Materie erfolgte aber nicht durch den erfahrenen Ing. und Werkstättenleiter der Audio Abteilung, sondern dieser Beauftragte den eigentlich bereits ausgelasteten Kollegen damit.
Der Leiter selbst „verdiente“ seine Existenz mit dem Reparieren der immer seltener kommenden GRUNDIG„Stenorette“ Diktiergeräten und dem Austausch von Kleingeräten deren Administration mit je ich denke drei Zeiteinheiten a' 6 Minuten am Zeitnachweis vorgewiesen werden konnten.
Da die Anzahl der zu tauschenden Kleingeräte (z.B. GRUNDIG Sonoclock 450 Uhrenradios, billig Fernost Yacht Boys etc.) immer größer wurde, konnte er mit geringstem netto erbrachten Zeiteinsatz den vollen Arbeitstag nachweisen. Den Rest verbrachte er in seinem abgesonderten Werkstättenbereich intern als "Separé" bezeichnet, das im Zuge der aufkommenden Notwendigkeit der GRUNDIG DSR-100 Reparaturen mit einem Fernseher ausgestattet wurde.
Bild: Dort gab es auch den einzigen zur Audio Abteilung zugezählten GRUNDIG Acoustorama Bildplattenspieler wie er auch auf der Messe zum Einsatz kam. Verkürzt vormuliert: Letztlich CD-Player Technik mit Videofunktionen.
Fallweise, wenn sein Pensum schon "übererfüllt" war kamen auch wir zum Zuge und wurden zu Gerätetauschern. Alles in allem eine nicht sonderlich reizvolle Atmosphäre.
Allgemein, für alle Abteilungen, war der Bezug von Material (ERSAtzteile) ausschließlich durch das Eintragen der GRUNDIG typischen Nummernfolge in den Arbeitsschein wie etwa 29504.105.21 für einen RGB Baustein beim internen Lager möglich.
Bild: Typische GRUNDIG Ersatzteilverpackung am Beispiel eines GRUNDIG Diodensplitzeilentrafos. Innen mit Schaumstoff ausgefüllt / Module waren zusätzlich in nichtleitender schwarzer Umschlagfolie verpackt
Man war gut beraten es sich mit dem Mann bei der Ausgabe halbwegs gut zu stellen wenn man denn was haben wollte. Nur zu leicht konnte man Blitzableiter für seinen Frust werden und durfte dann warten.........
Deutlich freundlicher wurden da von anderen Mitarbeitern die (Firmen-)Kunden im öffentlich zugänglichen Servicebereich mit Ersatzteilen bedient.
Bei Ersatzteilen hingegen, die man nicht mehr einem Kunden zur Verrechnung zumuten konnte gab es wie Heiligtümer gehandelte interne Belastungsscheine, die bis in den letzten freien Millimeter vollgeschrieben wurden.
Alternativ, jedoch mit "doppelten Boden" gab es den Begriff “Eigenlager“, mittels dessen man sich oft verwendete Standardteile schon vorweg in kleineren Mengen auf den Arbeitsplatz in ein Kleinteilemagazin holte. Theoretisch hätte man den Bestand mit den tatsächlich verwendeten Material immer abgleichen müssen was aber nie überprüft wurde und das die beste Möglichkeit war, das Betteln um die raren und limitiert gehaltenen „Intern Scheine“ bei mehrfach Tausch von z.B. Sicherungen zu vermeiden.
Erforderliche Messmittel wurden gestellt. Fallweise gab es auch neue Oszi oder Arbeitstische u.ä.
Den, in meinem Fall die Prüffernseher, rüstete man (ich) sich mit allen besseren Modulen zum Multistandard CTI Gerät samt Teletext mit 8 Seitenspeicher! mit der TP-650Data Fernbedienung auf. Fallweise gab es auch Ausschlachtchassis von hoffnungslosen Reparatur Leichen die dann als Materialspender für alles mögliche benutzt wurden.
Bild: Der einstige Alleskönner - Die TP-650Data Fernbedienung
Sowie eine mit zwei Mann besetzte Außenstelle in Wien-Kledering, wo massenweise Umbauten der Seriengeräte auf Hotelfernseher (Reedkontakt Einbau etc.) vorgenommen wurden oder auch bekannte Serienfehler aus der Produktion behoben wurden.
Anmerkung: Verwendete Länder und Nationen werden nachstehend ausnahmlos in der Sache selbst analysiert und kritisiert sowie bewertet ohne das sich daraus eine Besserstellung einer Nation gegenüber einer Anderen herauslesen läßt!
Bei GRUNDIG wurde ich Zeitzeuge eines Prozesses der schon lange vor mir begann und der immer noch andauert.
Diesen möchte ich wie folgt beschreiben:
Gegen Ende der Lehrzeit gab es so etwas wie einen Tag der offenen Tür wo bestimmte Personen vom Lehrwerkstättenleiter durch das Werk und der Werkstatt geführt worden sind. Ein abschließendes Résumé lautete sinngemäß: "Europa hat gesagt wir schotten uns nicht vor der japanischen Konkurrenz ab sondern wir stellen uns dem Wettbewerb weshalb wir dieses Werk (Wien 12) nochmals modernisiert haben und durch höhere Produktivität pro Tag nun X TVs herstellen können."
Defacto war aber der Zug schon längst abgefahren. Heute ab 2009 erleben wir das Ganze mit der Automobilindustrie noch einmal.
Es war der Niedergang der Europäischen Unterhaltungsgeräteindustrie die dem Wettbewerb nicht standhalten konnte.
Und wiewohl schon klügere und besser detailinformierte Köpfe ihre Analysen dazu abgegeben haben möchte ich dennoch auch noch meine dazufügen:
Schon mit dem Aufkommen der Elektrizität und ersten Geräten wie Radios war Europas Wirtschaft vordergründig in nationalstaatliches Denken und Agieren eingebettet.
Die USA teilten diese Einstellung, hatten aber einen ungleich größeren Markt und einheitliche Standards wie sie in Europa - mit sechs oder mehr unterschiedlichen Fernsehnormen, unterschiedlichen Netzspannungen, diese wieder aufgeteilt in Gleich- und Wechselspannungsnetze, unterschiedlichen Steckernormen, anders gültigen Vorschriften und Wellenbereichen und nicht zuletzt Sprachen als Kontrast entgegenstellen.
Nach dem Krieg konnte Europa und an vorderster Stelle Deutschland mit dem Export von hochwertigen Rundfunkgeräten in die USA punkten.
Bei Fernsehgeräten oder Video war dies nicht mehr so.
Hier übernahm bei den Transistorradios zuerst Japan in den USA und später weltweit eine marktbeherrschende Position ein. Da half es auch nichts wenn der Inlandsmarkt und selbst Messeauftritte für japanische Anbieter stark reglementiert wurden und Hürden wie das FTZ Kennzeichen etc. zuerst genommen werden mussten.
Die konsequente Miniaturisierung der Geräte stellte schon einmal den Faktor Innovation. Hinzu kamen der günstige Preis, die zumeist gute Qualität.
Qualität hat man sich durch Fleiß und Verbesserungen erarbeitet. Der günstige Preis entstand durch billige Löhne, was mit niedrigeren Sozialleistungen, mehr Arbeit bei weniger Freizeit, weniger Lohn mit weniger Konsum und Wohlstand einhergeht.
Damit ist es auch in Japan seit längerem vorbei.
Die Innovationen lassen auf sich warten, der Übergang von der analogen hin zur digitalen Unterhaltungswelt haben Konzerne wie SONY zum Teil auch auf die hinteren Plätze verwiesen.
Das Ruder übernahmen Südkoreanische Konzerne wie Samsung wenn man von Flachbildschirmen spricht. Für Player ging der Markt an Apple made in China.
Nach dem Walkman als Synonym für die Kompaktheit und der Trinitronbildröhre als Symbol einer guten Bildröhre verschlief man den Übergang zu MP3 und den Flachbildschirmen.
Jetzt wo endgültig auch im Wohnzimmer die konsumentenfreundliche Vernetzung aller Geräte anstehen würde kommt immer noch nichts aus dieser Richtung.
Statt dessen glaubt man das Spiel ohne dem Konsumenten machen zu können indem ihm die Nutzungsmöglichkeiten wie der Speicherbarkeit an der HDMI Schnittstelle zwangsweise vorgegeben werden.
Es wird innovativer Unternehmen bedürfen die diesem Treiben ein Ende setzten und adäquate Produkte liefern werden.
Man kann die Analyse aber auch von einer anderen Seite her aufzäumen:
Nämlich beim Konsumenten.
Warum einen teuren GRUNDIG kaufen? Der XY aus Z ist doch viel billiger und kann das gleiche oder vielleicht sogar noch mehr.
Dabei vergißt oder besser verdrängt der Konsument das er in der Regel ebenfalls Bestandteil einer lokalen "Schicksalsgemeinschaft" ist.
Und diese wird ungleichmäßig ausgehöhlt und verursacht eine Einkommens- und Wohlstandsschere.
Wenn als Stellvertreter für Deutsche Inlandsfertigung das GRUNDIG Produkt oder das Opel Auto nicht gekauft wird sondern mengenmäßig z.B koreanische Produkte weil sie günstiger sind dann werden langfristig nicht mehr die Mengen verkauft die nötig sind um die Zahl X der Belegschaft halten zu können. Es folgen Entlassungen.
Entlassungen bedeuten eine Zusatzbelastung für die lokalen Steuer- & Sozialsysteme zugunsten einem freien Welthandel. (Die Eskapaden des Finanzsystem werden hier nicht beleuchtet)
Die Zusatzbelastungen müssen in der Folge durch steigende Steuerlasten von denen die noch etwas besitzen (Mittelschicht) und denen die noch Arbeit haben aufgebürdet werden und/oder die Sozial- und Staatsleistungen in der Breite wie Tiefe reduziert werden.
Und der der seine Arbeit verloren hat kauft wiederum entweder gar nichts mehr, oder seltener, in der Regel aber so günstig wie möglich. Und findet das Produkt seiner Wahl wieder in billiger Importware aus Ländern die den schweren Sozialleistungsrucksack aufgepackt auf den Produktpreis (noch) nicht haben.
Ein Spiel was so nicht zu gewinnen sein wird.
Auf der Butterseite dieser Gleichung finden sich dann noch all die Gruppen und die die noch Arbeit haben wo ihnen eine gesetzliche Lohnsteigerung zugesprochen wird (Auszugsweise Staats- oder Stadt/Kommunalnahe Betriebe wie Wiener-Wohnen, Nationalbank, OMV etc.). Die die sich in der verdeckten Arbeitslosigkeit - in einer oft selbstausbeutenden Selbstständigkeit befinden bekommen nicht nur keine Erhöhung sondern müssen in der Regel im Vergleich zu früher mehr Arbeiten für ein deutliches weniger an Einkommen.
Wie so oft kann ein Ideal im Ausbalanzieren der jeweiligen Vorteile zugunsten einem funktionierendem Wirtschaften gesucht und vielleicht gefunden werden.
Auf der einen Seite steht der freie Weltmarkt mit freiem Waren und Geldverkehr. Am anderen Ende steht der mit Vorschriften und Strafzöllen abgeschottete Markt.
Da gab es in den 1980er Jahren entweder einen sprichwörtlichen Opel in der Grundausstattung oder einen Mazda der für weniger Geld auch gleich eine Servolenkung, elektrische Fensterheber und eine Zentralvorrichtung zugepackt hatte.
Man muß diese Dinge nicht als Innovation sehen, aber warum war es Deutschen Autobauern nicht möglich ein paar E-Motoren und Seilzüge für die Gunst des Autokäufers zuzupacken?
Wenn man einen Volkswagen in der besseren USA Ausstattung ansieht der steuerbefreit günstiger ist als in Deutschland dann kann da etwas nicht stimmen.
Heute ist dies kaum mehr ein Thema. Auch europäische Autobauer sind in der Ausstattung oft vergleichbar wie der hohe VW Marktanteil beweist.
Max GRUNDIG verstand nicht, dass der Videomarkt nicht über die Technik sondern über die Software sprich die Kauf und Leihtitel der Kassetten laufen wird.
Der Medienmogul Leo Kirch verstand nicht das er ein breites Massenendverbraucherpublikum nicht so wie seine auserwählten als Vermittler tätigen Geschäftskunden bedienen kann.
Beide verloren sie das Spiel.
Die Kunst die Bedürfnisse des Kunden zu verstehen und darauf letztlich gewinnbringend zu reagieren ist eine Herausforderung für sich.
zu www.scheida.at/scheida/televisionen.htm gehörend
Updated: 28.04.24