Bild: Der HEA TRIXI 2500N Transistorradio der Saison 1970-1972
Dieses Gerät stand tatsächlich als Alltagsradio in meiner Küche, zudem man gerade diese Alltäglichkeit dem Radio in Form von starken Gebrauchsspuren seit der einstigen Verkaufssaison 1970 bis 1972 ansieht.
Ich habe in meiner Lehrzeit zum Radio- und Fernsehmechaniker noch regulär diese Gerätetype am Reparaturwagen mit "offenem Herzen" zur Bearbeitung gehabt.
Als Klassiker seien dabei gebrochene Kunststoffspannräder der drei UKW Diodenabstimmfestsendertasten genannt die defekte Seilzüge zur Folge haben und man deshalb nur mehr mit etwas Glück den ursprünglich eingestellten Sender aufrufen kann.
Bild: Stellvertretend die gebrochenen Skalenseiltrommeln
Sonstige Verdächtige waren ausfallende und "kratzige" Potentiometer sowie durchgebrannte Skalenlämpchen.
Zwei Geräte bekam ich dann später geschenkt und machte den Einen zum beschriebenen Küchenradio noch für die Frau Mama was ob des Aufstellortes beim gekippten Küchenfenster gleich einmal zur "Origami Verformung" der Teleskopantenne führte.
Sowie ein Weiteres jedoch noch in einwandfreiem optischen Sammlerzustand befindlich, bei dem ich nach Dienstschluss in der GRUNDIG Servicewerkstätte in Wien 12 noch original von HEA gelieferte Ersatzteile verbaute nebst einer bei GRUNDIG damals üblichen Balistolöl Drucktastenaggregatreinigung.
Plus:
Ein echter Vertreter österreichischer Radiobaukunst in klarer kompakter Designform. Alltagstauglich (Auch der AM Teil zu seiner Zeit),
Gut servicierbar. Einfacher übersichtlicher Aufbau.
Minus:
Einschränkung in der Abstimmung bis maximal 104 MHz, dies zudem ohne Frequenzangaben da nur die Kanalgruppen angegeben sind.
Häufig ein starker Brumm des Transformators sowie Potentiometer mit etwas Eigendynamik sowie zwischenzeitlich erneut defekte Seilzüge.
Nur sehr einfach gehaltene Klangregelung.
Bild: Das HEA Trixi 2500N Chassis; DIN Buchsenleiste rechts
Hergestellt wurde die obig beschriebene TRIXI Geräteserie ab 1960 im späteren HEA Werk, in Penzing, Wien 14, Linzerstrasse 235a.
Bezogen auf die Serie Trixi 2000N weist [5] zudem den Fertigungsstandort der HEA-Werke in Graz-Gösting nach, wo täglich rund 100 Stück "HEA Trixi 2000" von gesamt 69 Mitarbeitern gefertigt wurden.
Wobei HEA für "HOUBEN-ELEKTRO-AKUSTIK" steht. Basierend auf seinen Gründer Herrn Ing. Friedrich Houben (✝1.6.1990).
Ein Unternehmen, dass mit der anfänglichen Spezialisierung auf die Autoradiofertigung seine Nische und damit große Erfolge erzielt hat.
Die Geräte der Namensgebung TRIXI wurden in den frühen Formen auch noch am alten Standort Wien 3 gefertigt. Trixi, als ein Namenskürzel für Beatrix stehend, soll so zu ihrer Bezeichnung gekommen sein.
Bild: HEA Trixi Werbung mit der damals populären Schauspielerin Traute Wassler
Eine Traditionsmarke, die für sich beanspruchen durfte als LETZTE österreichische Radiofertigung noch bis 1993 durchgehalten zu haben.
Als technische Besonderheit wiesen die HEA Trixi Geräte die patentierte automatische Netz- Batterieumschaltung auf.
Zudem war HEA ohnehin Vorreiter in Netzbetriebenen TRANSISTOR-Radiogeräten, während die Konkurrenz beim Transistor nur auf den reinen Batteriebetrieb sowie auf optional (teure) zukaufbare externe Netzteile setzte.
Nr. | Bild | Modell | Saison | Transistoren | Besonder- heiten |
1 | HEA Trixi 1000 Luxus (in Edelholz) | 1970 | 12 | ||
2 | HEA Trixi 1000 N | 1968 | 11 | UMK | |
3 | HEA Trixi 1000 N-5 | ca. 1969 | Seefunkband etc. | ||
4 | HEA Trixi 1000 Int. | Andere Bandbelegung | |||
5 | HEA Trixi 1100 N | ||||
6 | HEA Trixi 1500 IC | 1972/73 | 5 + IC | UMK | |
7 | HEA Trixi 1600 IC | 1977 | 13 | ||
8 | HEA Trixi 2000 N - Auch als >ex libris Zürich, Säntis CH< für die Schweiz als Exportmodell bekannt. Dort zudem mit UKW MHz Skala sowie den 6 Telefonrundspruchkanälen | 1969 | 12 | LMKU | |
9 | HEA Trixi 2500 N - Auch als >ex libris Zürich, Säntis IC< für die Schweiz als Exportmodell bekannt. Dort zudem mit UKW MHz Skala | 1970-1972 | 13 | Für Quelle gefertigt unter Simonetta combi 700NH. | |
10 | HEA Trixi 2500 IC | 1973/74 | 7 | ||
11 | HEA Trixi 2600 IC | ca. 1973 | ? | LMKU+3U | |
12 | HEA Trixi 2900 Mono | ca. 1978 | 14 | ||
13 | HEA Trixi 3000 Stereo (mit extern anschließbarer Lautsprecherbox) | 1971 | 15 |
Bild: HEA Home Trixi - Volltransistor
Wie schon in meinen anderen Webbeiträgen ersichtlich, liegt mein aktueller Schwerpunkt der Gerätevergleiche bei den damaligen "Weltempfängern" MIT UKW Festsendertasten.
Eine Auswahl an Geräten mit diesem Feature war damals zwar vorhanden aber zugleich überschaubar:
Zudem nicht jedes Gerät den heute vielfach benötigten Frequenzbereich bis 108 MHz aufweisen kann und schon bei 104 MHz "abriegeln".
Bekannt waren:
Am ehesten
sehe ich daher, in einer sicher nicht vollständigen Vorauswahl Deutscher
sowie Österreichischer Geräte der gleichen Saison, den
Telefunken Bajazzo de Luxe 101/201/205 |
mit ebenso 3 UKW Festssendertasten als Vergleichsmodel den ich auch
schon von der Optik her fiktiv 1969 für eine Kaufentscheidung im
Geschäft gerne verglichen hätte. Das dort nicht integrierte Netzteil
hätte mich aber wahrscheinlich auch wieder zum Saba geführt! |
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Grundig Ocean Boy 209/210 | 1968 bis 1970. Gar 8(!) UKW Festsendertasten, zudem bis 108 MHz neben einem vollbandigen KW Teil mit eingebautem Netzteil. | |
ITT Schaub-Lorenz Touring 70 Luxus
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Luxus der sich mit preisgebundenen DM 425,- kaufen ließ. Netzteil ist keines integriert! | |
Philips Dorette Automatik 4S 22 RL 583 | oder
Baugleich aus Österreich:
Philips
Brigitte S 22RL583
gar mit 4 UKW Festsendertasten jedoch auch ohne Netzteil |
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Südfunk - Apparatebau, Modell Portable 1011924 | - siehe
auch baugleich:
Quelle
Universum TR784
Best. Nr. 09752 wieder ohne Netzteil |
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Der österreichische HEA Trixi 2000N | mit Netzteil und drei mal UKW
Festsendertasten. Aber auf KW "nur" mit dem 49m KW Band präsent. Das
eher schlichte schon im Stil der 1970er sogar modernere optische
Auftreten (ich besitze das Gerät) würde mich aber ebenso eher zum
SABA greifen lassen. |
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Siemens Turnier RK16 Electronic | Mehrbander mit UKW Festsenden. Erst ab der Saison 1969 auf den Markt gekommen. Mit Netzteil. Siemens Katalog 1969 |
Dass die Auswahl in den Folgesaisonen dann wieder ganz anders aussah ist ein anderes Thema.
Bild: Obere Tastenblende mit Gebrauchsspuren
Bild: Anklicken für die UKW KANAL zu Frequenz in MHz Vergleichstabelle (Bildquelle: Dank an Herrn Nagel)
Bild: Rückseite mit geöffnetem Deckel. Zu sehen die Laschenfahnen für die 4,5 V Flachbatterien
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© Wolfgang Scheida / Wien, 2017; Überarbeitet 10/2022 & 1/2024
Der Artikel erschien auch als verkürzter Parallelbeitrag im Österreichischen RADIOBOTE
zu www.scheida.at/scheida/televisionen.htm gehörend
Letzte Überarbeitung: 06.02.24