Televisionen - Austria TV - Die Geschichte des Fernsehens in Österreich 

Der Beginn des österreichischen Fernsehens 1955 

Folgen Sie mir, einem einstigen Fernsehtechnikermeister und jetzt langjährigen Hobbyhistoriker zu einer breiten Einsicht in die Anfänge des neuen Mediums ab dem 1. August 1955 bis zum Ende der analogen Fernsehsenderausstrahlung um 2008 mit dem Übergang zum Digital TV und zu HDTV.

Gehen wir der Frage nach seit wann es Fernsehen und später auch Farbfernsehen in Österreich schon gibt und was sich im Vorfeld dazu abgespielt hat.


Zu Besuch beim "Fernsehmayer" einem Wiener Privatmuseum für historische Fernsehgeräte aus Österreich 

Wiener Fernsehmuseum Fernsehmayer

PDF (~400kB) Artikeldownload: Die Schätze aus der TV-Steinzeit

Zur Verfügung gestellt mit freundlicher Genehmigung der "Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH" dem Herausgeber des Magazins www.elektrojournal.at 

Weiterer Dank gilt unserem einstigen Sammlerkollegen Herrn Mayer für die schöne Präsentation seiner interessanten Gerätesammlung! (Herr Mayer ist leider zwischenzeitlich verstorben und seine Sammlung aufgelöst worden; Stand 2022)

Anmerkung zum Text: Der beschriebene TESLA Fernseher ist ein Geradeausempfänger und hat daher keinen ZF Verstärker! 

Als das Fernsehen nach Österreich kam:

Kapiteleinteilung:

Vorkriegsaktivitäten:

Anfangs 1924 war noch nicht einmal das Radio eine für breitere Bevölkerung reale Angelegenheit, da setzte sich schon der Autor Ing. E. H. im "Der Radiohändler" in seiner Ausgabe 1924 Nr. 8 mit der "Fernphotografie und das Fernsehproblem" in einem fortgesetzten Artikel auseinander.  Noch war die Rede vom mechanischen Fernsehen also mit einer sehr geringen Bildqualität.

 

 

1929 baute Ing. Josip Sliskovic von der Firma KAPSCH die erste Fernseh-Versuchsanlage und stellte damit auf der Wiener Frühjahrsmesse 1930 (mechanisches 30 Zeilen) Fernsehen vor (Diese Anlage steht heute im TMW - Technischen Museum Wien wie man in einer Ausstellung 2019 bewundern konnte).

Ing Josip Sliskovic Fernsehanlage 1930

Und ebenfalls bereits in den 1930er Jahren gab es an der Technischen Hochschule Wien erste Versuche zu einem 180 Zeilen Fernsehsystem samt einem ersten Sender unter der Leitung von Professor Friedrich Benz an dessen praktische Breitenumsetzung nicht zuletzt wegen der Wirtschaftskrise und dem Bürgerkrieg (Feb. 1934) nicht zu denken war.

Gemäß dem Buch "John Swift - Adventure in Vision - the first 25 years" hoffte im April 1935 Oskar Czeija der Direktor der RAVAG (Radio-Verkehrs-Aktiengesellschaft) darauf "Experimente durchführen zu können wenn die Umstände besser sind".

"Derzeit sei das ... Fernsehen ein Chaos an Experimenten." 

  Oskar Czeija in Wien 21 am Ort des ehemaligen Mittelwellensenders Bisamberg

Bild: Dauerhafte Erinnerung an Oskar Czeija in Wien 21 am Ort des ehemaligen Mittelwellensenders Bisamberg.

1934:

Zur RAVAG 10 Jahres Jubiläumsausstellung (um den 30. 9. 1934) hatten die Österreicher die Möglichkeit ein 180 Zeilen Fernsehen demonstriert zu bekommen. 

Ernsthafte Pläne für das Fernsehen als ein publikumstaugliches Breitenmedium hat es nach gegenwärtigen Erkenntnissen zu dieser Zeit jedoch noch nicht gegeben.  

Nach dem "Anschluß" 1938 sind mit 1939 auch eine (Fernsehtaugliche) Breitbandkoaxialkabelverbindung (Nr. 510) von München nach Salzburg und weiter nach Wien gebaut worden, wobei durch eine (geplante) Stichleitung nach Berchtesgaden auf den Obersalzberg dem "Führer" gemäß Festtagsrede von Oberpostminister Ohnesorge von 1938 die Möglichkeit geboten werden sollte in den deutschen Gauen wie in einem Bilderbuch zu blättern.

Fernsehen für Österreich in Vorbereitung 1938

Zur Wiener Herbstmesse im September 1938 wurde aber schon wieder einmal vollmundig im "Neuigkeits-Welt-Blatt" vom 8. September 1938 von "Vorbereitungen" in Zusammenhang mit einer Interaktion mit dem zukünftigen Publikum propagandistisch, hier im Sinne von Werbung geschrieben.

So hieß es dort im Sprachjargon jener Tage:

"Die technische Sensation der Herbstmesse

Fernsehen auch für die Ostmark in Vorbereitung!

Wer will sich „senden“ und sehen lassen?

In der Halle V auf dem Rotundengelände wird man nämlich im Rahmen der
großen Funkausstellung auch eine große Fernsehschau zu sehen bekommen,
in der ein Fernsehſender in Betrieb sein wird und man an mehreren Fernseh-Empfängern
gleichzeitig die Sendung wird beobachten können.


Diese Fernsehschau wird von der Industrie und der Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost in Zusammenarbeit mit dem Berliner Fernsehsender veranstaltet und wird einen umfassenden Überblick über den heutigen Stand der Fernsehtehnik geben.


Besondere Förderung des Volksfernsehens.


Zwar werden sich die Vorführungen in dieser Fernsehschau auf der Wiener Herbstmesse vorläufig auf Sendungen innerhalb der Halle beschränken müssen, aber schon dies wird für die Propagierung der großen Idee des Volks-Fernsehens, für das ebenso „Volksempfänger“ kommen werden, wie jetzt für den Rundfunk, ausreichen.
Auf einem Podium wird man nur vor den kleinen grauen Apparate auf Gummirädern die moderne Fernsehkamera hinzutreten brauchen und schon werden alle Ausstellungsbesucher an den in der ganzen „Fernsehstraße“ befindlichen Empfangsapparaten mitansehen können, was auf dem Podium vor sich geht.

Die Reichspost und die Industrie stellt hiefür die Geräte und Kabel zur Verfügung, für das Programm können sich überdies Personen, die einmal in dieser Fernsehschau gesendet werden wollen, im Wiener Funkhaus, Argentinierstraße 30 A, hiezu anmelden.

Wenn sie ihr Fernsehsender-Debüt in der Messe feiern, können sie dann alle Freunde
und Bekannten an den ausgestellten Empfangsgeräten sehen. Dabei werden Rundfunksprecher
Interviews mit ihnen durchführen oder sie selbst können originelle Darbietungen vor der Fernsehkamera zum besten geben.


Ausdehnung des Fernsehsendernetzes auch auf die Ostmark.


Dies soll die Vorführung des Fernsehens auf der Wiener Messe aber nicht etwa bloß zu einer
„Hetz“ werden lassen, die man nur der Belustigung wegen besucht, sondern die Aufgabe
der Fernsehschau wird vielmehr sein, das Interesse der Bevölkerung hiefür wachzurufen.


In nicht allzu ferner Zeit wird ja auch die Ostmark in das Fernsehsendernetz mit einbezogen werden, das im Altreich (Siehe die Beiträge des Autors zu DEUTSCHLAND Vorkrieg) bereits ziemliche Ausdehnung erfahren hat. Man ist bereits daran, Pläne auszuarbeiten und die ersten Vorbereitungen zu treffen, so daß nun bald auch der Südosten des Reiches an das deutsche Fernsehsendernetz angeschlossen wird."

Der "Anschluß" an das Deutsche Fernsehnetz, kam dann aber erst mit der Einführung des Kabelfernsehens ab dem Ende der 1970er Jahre.

Es blieb bei der Nutzung des Kabels für den Vielband(sprech)verkehr der zum 1. Europäischen Postkongress in Wien im Oktober 1942 aufgenommen wurde. (gemäß Goebel "Das Fernsehen in Deutschland").    

Der Plan Wien, alias Ostmarkgebiete über Nürnberg mit Fernsehen zu versorgen

Fernsehbreitbandkabel von Deutschland Salzburg nach Wien

Bild: Der Plan Wien, alias Ostmarkgebiete über Nürnberg zu versorgen 1939[1] Bild: Der geplante Stand 1945 lt. Goebbels Wien über Salzburg zu versorgen 

 

Vorbereitungen für das Fernsehen nach 1945:

Zur Einstimmuung:

Erst in den frühen 1950er Jahren nach dem 2. Weltkrieg wurde der Wunsch nach einer Realisierung des Mediums für ein breites Publikum immer lauter.

Denoch war bereits zu Zeiten der allgegenwärtigen Zerstörungen und auch der noch erforderlichen Bezugsscheinpflicht (!) für Radiogeräte bereits 1946 durch den Herrn Generalpostdirektor die österreichische Post mit der Planung des Fernsehrundfunks beschäftigt.

Zeitgleich wurde die Realisierung sehr wohl noch als reine Zukunftsmusik abgetan. [Radio-Schau 1946; in 3]

 

Wien:
Die Generalpostdirektion bereitet zur Zeit die Aufstellung einer Fernseh-Versuchsanlage in Wien vor.
Sie soll Studienzwecken und der Schulung des Postpersonals dienen. Leider verhindern die Bestimmungen der Besatzungsmächte drahtlose Ausstrahlungen, so daß der Betrieb nur im Kurzschlußverfahren durchgeführt werden kann.  

Fernsehen kommt !

Wir wissen, daß in Amerika das Fernsehen einen breiten Raum im täglichen Leben des Volkes einnimmt, von dessen Ausmaß wir uns hier kaum eine Vorstellung machen können.

Es ist dies ein Beweis, daß der Fernsehrundfunk neben der technischen Sensation der Oberwindung des Raumes für das Bild mehr ist als eine Ergänzung des Hörrundfunks und daß seine Ausbreitung auf die ganze Welt unaufhaltsam und nur eine Frage der Zeit ist.

Kommt doch das Fernsehen einer Triebfeder entgegen, die auch der Grund. für die allgemeine Einführung vieler anderer technischer Fortschritte ist, das ist dem Bang nach einem reicheren und bequemeren Leben. Das Fernsehen hat somit alle Aus­sicht auf eine weltweite Verbreitung, soweit es die wirtschaftlichen Ver­hältnisse nur irgendwie zulassen. - Nach Amerika wird es als nächster Kontinent zweifellos Europa sein, in dem das Fernsehen in den nächsten Jahren Fuß fassen wird.

Das Argument, das immer wieder vorgebracht wird, daß das Fernsehen noch zu teuer sei, kann diese Entwicklung nur verzögern, aber keinesfalls aufhalten.

Bestimmt hat dies für die ver­armten Länder des Kontinents in weit höherem Ausmaß Gültigkeit als für die Neue Welt. Aber bereits England gibt den Beweis, daß auch in einem europäischen land, das im öffentlichen und privaten Leben spar­sam wirtschaften muß, der Fernsehrundfunk begeistert aufgenommen wird und immer breitere Kreise erfaßt. Mit demselben Argument könnte man, um nur ein Beispiel zu nennen, auch die Motorisierung als zu teuer ablehnen.

Die Kriegsfolgen sind heute, sechs Jahre nach Kriegs­ende, in Europa so weit überwunden, daß auch in den Ländern des Kontinents an den Beginn des Fernsehrundfunks gedacht werden kann.

In vielen Staaten läuft bereits ein Versuchsbetrieb, der über kurz oder lang zu einem regelmäßigen Sendebetriebführen wird. Dieser wird, wie schon mehrmals hervorgehoben wurde, allerdings einen Programm­austausch zwischen den einzelnen Ländern zur Voraussetzung haben.

Welche Rolle wird nun Österreich im europäischen Fernsehrundfunk spielen? Die Studienreisen österreichischer Fachleute, an denen auch unser Schriftleiter teilgenommen hat, im Vorjahr nach Holland und Deutschland und kürzlich· nach Frankreich und der Schweiz, haben bestätigt, daß die technische Entwicklung. so weit ausgereift ist, um auch ein anspruchsvolles Publikum zu befriedigen. In den genannten Ländern läuft bereits ein Versuchsbetrieb, in Frankreich wird bereits ein regelmäßiges Programm gesendet, wie wir an anderer Stelle des Heftes berichten.

Auch in den anderen Ländern wird eine regelmäßige Sendung von Programmen nicht mehr lange auf sich warten lassen. Insbesondere in Deutschland, das schon vor mehr als einem Jahrzehnt unmittelbar vor der allgemeinen Einführung des Fernsehrundfunks gestanden ist das Modell eines preiswerten Empfangsgerätes mit rechteckiger Bild­röhre war bereits entwickelt, wird das inzwischen Versäumte bestimmt rasch aufholen.

Daß dies in kurzer Zeit möglich ist, hat die Einführung des UKW-Rundfunks bewiesen.

In Österreich beschränken sich die technischen Vorarbeiten, wie wir laufend berichtet haben, auf den Ankauf eines kompletten Versuchssenders durch die Post und den Aufbau einer Studienanlage an der Technischen Hochschule Wien.

Beides ist aber unzureichend, um einen breiteren Kreis von Technikern Gelegenheit zu geben, sich praktisch mit der Fernsehtechnik vertraut zu machen. Eine unbedingte Voraussetzung für die Aufnahme des Empfängerbaues durch unsere Industrie und für die Heranbildung von Technikern für den Servicedienst.

Die Entwicklung der Fernsehtechnik an einer zentralen Stelle großzügig zu fördern, ist daher eine Notwendigkeit, der sich der Staat und alle an der heimischen Technik interessierten Stellen nicht länger verschließen können.

Dasselbe gilt für den künstlerischen Sektor. Unser Land ist wie kein zweites geeignet, das europäische Programm zu bereichern, auch wenn man von einmaligen Fällen, wie den Salzburger Festspielen oder der Wiener Staatsoper absieht. Der laufende tägliche Bedarf an guten Programmen

ist aber so groß, daß sich hier ein umfangreiches Arbeitsgebiet für begabte Künstler und Regisseure eröffnet, dessen wirtschaftliche Bedeutung nicht unterschätzt werden darf.

Die Voraussetzung hierfür ist aber auch die Einrichtung eines Studiobetriebes, ähnlich wie es in Berlin geschehen ist, in dem sich unsere Künstler und ihr Nachwuchs mit den Anforderungen der neuen Kunstrichtung vertraut machen können.

Wenn erst die Richtstrahlverbindungen ihren Betrieb aufnehmen, ist es zu spät dazu. Auch hier ist eine großzügige Förderung vordringlich und wichtiger, als die laufende Deckung der Fehlbeträge von anderen Kunstinstituten!

Im Gegensatz dazu würde sich eine solche Investition sehr bald bezahlt machen: schon jetzt könnte Österreich einen "sichtbaren" Export mit Fernsehfilmen durchführen und später laufend über die Richtstrahlverbindungen nach den Nachbarländern übertragen.

Nur eine rasche und großzügige Förderung von zentralen Stellen zum Studium der technischen sowie der künstlerischen Fragen des Fernsehens wird es ermöglichen, daß auch bei dem vor der Tür stehenden Fernsehrundfunk in Europa Österreich einen seiner kulturellen Bedeutung entsprechenden Beitrag leisten kann.

In der Zeitschrift "Österreichischer Radio-Amateur" des Jahrganges 1951 ab Heft 3 finden wir die Vorstellung dieser Versuchsanlage die die österreichische POST angeschafft hat.

Zweck dieser Fernsehstudienanlage in Wien war die Auseinandersetzung mit den wirtschaftlichen Problemen, die bei der Einführung des Fernsehrundfunks zu lösen sind und die allerdings nur zur Schulung des Fachpersonals der Post betrieben werden kann.

PHILIPS Versuchssendeanlage der Post 1951

Bild: Die Versuchssenderanlage von PHILIPS Niederlande wie sie 1951 von der österreichischen Post zu Schulungszwecken für die dann zu betreuenden Senderanlagen angeschafft und in Wien-Döbling aufgestellt wurde. Ort der Aufbewahrung: TMW anläßlich einer Ausstellung 2019

Zu erkennen sind die einzelnen Schaltgestelle mit dem eigentlichen Serienfernsehempfänger PHILIPS TX-500U. Als Zuspielgeräte dienen eine externer Filmabtaster mit Photozelle sowie der ersichtliche Schallplattenspieler im Rack. Weiters Taktgeber etc. sowie Oszilloskop zur u.a. Bildsignalkontrolle. Markant und künstlerisch schön das eindrucksvolle PHILIPS Logo in Wellenform am Lautsprechermonitor. Als Sendefrequenzen nutzte man das sogenannte VHF Band I wie es später als Kanal 2A auch am Fernsehsender Jauerling NÖ zum Einsatz kam. Hier sind es 55,25 & 60,75 MHz was dem VHF Band I Kanal 3 entspricht.

 Techniker am PHILIPS Fernsehversuchssender

Zur Erinnerung: Einen Fernsehkanal 1 hat es in Westeuropa NIE gegeben!

Bild links: Ein fast identer PHILIPS Fernsehversuchssender in Betrieb mit einem Techniker im Dienst davor jedoch bei den türkischen Kollegen rund zwei Jahre später 1953.

 

Da zu diesem Zeitpunkt andere Europäische Staaten bereits an der Einführung des Fernsehens weitere waren, fanden Beratungen über die technischen Fragen des Fernsehens statt an denenn auch Vertreter Österreichs teilnahmen, das seit 1948 Mitglied des CCR, Gruppe 11 (Fernsehen), ist.

PHILIPS Testbildkarte 1951 im TMW Bild: Das in Abwandlungen letztlich weltweit verwendete Monochrom Testbildkarte zur Überprüfung des gesamten Bilderzeugungs- und Übertragungsweg wie Linearität, Grauwerte-gleichmäßige Helligkeit, Kontrast, Reflexionen und Auflösung. Die angebrachten Hinweise auf den Hersteller ließen so alle Schlungsteilnehmer von der ersten Sekunde an wissen wer hier der "Macher" in Sachen Fernsehen ist was sich auch an den Verkaufszahlen letztlich spiegelte. Die Karte war zu sehen in der TMW Ausstellung 2019.

Damalig mögliche Herstelleralternativen auszugsweise fiktiv genannt waren die Britische Firma PYE, die Deutsche Fernseh GmbH mit Lorenz oder TELEFUNKEN als Partner für die HF Sendeeinrichtungen. 

Durch die Versuchsanlage in Wien werden nun die Vertreter Österreichs im CCR die Möglichkeit haben, die technischen Fragen des Fernsehens an Hand dieser Anlage zu studieren.

Außerdem wird die Anlage zur Heranbildung und Schulung des Fachpersonals dienen, damit bei der Einführung des Fernsehrundfunks in Österreich, die früher oder später kommen wird, bereits ausgebildete Fachkräfte in genügender Anzahl zur Verfügung stehen.

Aus dieser Zweckbestimmung ergibt sich der Umfang der benötigten Einrichtungen.

Diese müssen sowohl die sendeseitige Ausrüstung einschließlich des hochfrequenten Teiles als auch die erforderlichen Kontrollgeräte und die Empfangseinrichtung umfassen.

Im wesentlichen entspricht die Anlage dem Fernsehversuchssender von Philips, der vor einiger Zeit in Dänemark zur Durchführung von Versuchssendungen aufgestellt wurde und der also gegebenenfalls auch für Versuchssendungen in Wien unmittelbar Verwendung finden kann. Derzeit wird die Station nur im Kurzschluß betrieben, wobei aber die Übertragung nicht niederfrequent, sondern hochfrequent über Kabel zu den Kontrollempfängern erfolgt.

Der Sender kann jedoch in der vorliegenden Form auch zur Ausstrahlung von Testbildern zum Studium der Ausbreitungsverhältnisse im Wiener Stadtgebiet benützt werden, bis die Voraussetzungen

Schulungen und Vorführungen für breitere Schichten der Bevölkerung:

Ebenso wurde die technisch interessierte Bevölkerung vom Chefkonstrukteur der Firma KAPSCH, Ing. Josip Slišković über "Fernsehen-ein gelöstes Problem!" mit Lichtbildern und Vorführungen im Festsaal des Österreichischen Gewerbevereines, Wien 1 bei freiem Eintritt schon auf die Thematik eingestimmt [Heft 1951/Nr. 3 S.114]. Weitere Vorträge und Schulungen zmeist auch über die österreichischen Herstellerfirmen, allen voram PHILIPS und Hornyphon sowie MINERVA folgten. 

Die Zeitschiene zum österreichischen Fernsehen:

Quelle: Bilanz eines Jahrzehnts ORF 1957 Technische Abteilung

Bild 1961: Das neue Medium musste man sich erst einmal leisten können! Ratenzahlung war der persönliche Beitrag des Einzelnen zu dem was man später  Wirtschaftswunder nannte. 
  • Damit das Fachpersonal nicht ausgeht gibt es die "Erste private Wiener Fernsehschule" Wien XIX, Sieveringer Straße 175 mit Abendkursen ab März 1958. [A-Der Radiopraktiker Nr. 11/S41 15.März 1958]  

  • Zur Wiener Frühjahrsmesse 1959 werden Geräte angeführt zu Preisen zwischen öS 3.990,- für ein 36 cm Gerät (siehe zum damaligen Preisbrecher EUMIG TV-310) und öS 4.990 für ein 43 cm Gerät mit gedruckter Schaltung was um öS 800,- günstiger liegt als Geräte des Wettbewerbes. Das billigste Standgerät mit 53 cm war um 7.990,- im Angebot. Abstimmhilfen gehören ebenfalls zum Saisonanbot [A - Der Radiopraktiker Nr. 13/S52  28.März 1959]  

  • Zur Wiener Frühjahrsmesse 1960 werden die Standardisierung der Geräte wahlweise mit Raumlicht und anderen Automatiken angeführt bei Preisen zwischen öS 3.990,- für ein 36 cm Gerät und öS 6.580,-, für Spezialausführungen entsprechend mehr. [A - Der Radiopraktiker Nr. 14/S55 2. April 1960]  

  • Für das angeführte 36 cm Fernsehgeräät, dem EUMIG TV-310 gibt es demnächst einen Fachartikel im österreichischen "Radiobote" (Stand 7/2022)

 

 

  • Fernsehtechnische Innovationen in Österreich auf dem Weg

  • 55 Jahre Rückblende: 1955 – 2010

    Das Land Österreich, konkret die für die Medien zuständigen Institutionen ORF (Österreichischer Rundfunk) und die Post, waren was die Einführung von fernsehtechnischen Innovationen betrifft nicht gerade Vorreiter im Europäischen Umfeld.

    Natürlich können wirtschaftliche Gründe der Nachkriegszeit angeführt werden, die einen selbst als vorgezogenen Fernsehbetrieb bezeichneten „Beginn“ des Fernsehzeitalters erst für 1955 also rund 2 ½ Jahre nach Deutschland (Dez. 1952) nach dem Ausbau des UKW Netzes möglich machten.

    Lediglich in Grenzstreifen zu Deutschland und der Schweiz – also in Oberösterreich um Linz, in Salzburg und in Vorarlberg und an der Grenze zum ehemaligen Ostblock kamen Fernsehfreunde schon vor dem offiziellen Startschuss zum Genus der Unterhaltung aus dem gleichsprachigen Ausland.

    Fernsehgebühren an die österreichische Behörde mussten sie aber dennoch bezahlen auch wenn es aus dem eigenen Land noch gar nichts zu empfangen gab.

    Und die Fernsehantennen am Dach Richtung Wendelstein & Co. verrieten sehr leicht jeden Schwarzseher.

    Ein Vergehen das in jenen Tagen teilweise noch recht drakonisch mit Gerätebeschlagnahmung u.ä. geahndet wurde.

    Die Aufschaltung eines 2. Fernsehprogramms (ORF 2 – FS 2) auf UHF erfolgte etwa zeitgleich mit dem deutschen ZDF Anfang der 1960er Jahre.

    Danach war bezogen auf die heimische Programmvielfalt auch gleich wieder Schluss für die nächsten Jahrzehnte, genauer gesagt sogar bis ins neue Jahrtausend, was Österreich nach 1989 lange Jahre den Beinamen „Medien Albanien“ brachte!

    Denn während in Deutschland ab etwa Mitte der 1960er Jahre die „Dritten“ Programme der Landesanstalten wie WDR, BR3 usw. als erweiternde Fernsehtechnische Informations- und Unterhaltungsträger aufgeschaltet wurden, durfte man sich im Großraum Wien erst ab 1985 am täglich lediglich 20 minütigen Zusatzprogramm in der Sendung „Wien heute“ auf Kanal 34 „erfreuen“.

    Privat Fernsehen wie SAT 1 oder RTL Plus nahmen manche Kreise die ersten Jahre bei Gesprächen gleichsam nur „hinter der vorgehaltenen Hand in den Mund“ – als Elitär und zeitgleich als Status galt lange Jahre selbst ein Kabelanschluß.

    Die ersten Alternativen: Das Kabelfernsehen

    Die ersten Vorläufer waren Antennengemeinschaften für die lokalen ORF Programme in schlecht versorgten Gebieten.

    Dann folgten Prototypen für den Gemeinschaftsempfang (Alt-Erlaa).

    Als zuerst wahlberechtigt wurden dann ab 1979 die „roten SPÖ* Arbeiter“ Betonburgen dem einen Hauch besser ausgeführten Pedant zur DDR „Platte“ der Wiener Vorstadt Bezirke wie etwa Floridsdorf und Donaustadt auserkoren.

    Die von der Telekabel Wien Gesellschaft - einem Unternehmen mit Philips und Stadt Wien Beteiligung bereitgestellten Fernseh- und Radio Programme wurden in Folge über rauschende 450 MHz VHF Netze an den Mann oder besser gesagt an die Koax- und oft genug noch an symmetrische Antenneneingangsbuchsen gebracht.

    Lesen Sie hier den ausführlichen Artikel zu den Anfängen Österreichischen Kabelfernsehens mit dem Schwerpunkt für Wien mit der Fa. Telekabel.

    Nicht technischer Exkurs:

    Nicht vergessen darf man auch, das auf allen Kanälen zumindest zu den Tageszeiten noch endlos das damals verwunschene, und heute ob dessen fernbleiben, sowie im Angesicht des vielfach „medialen Unrates“ verklärt herbeigesehnte Testbild zu sehen war.

    Es gab auch tatsächlich in Österreich eine Initiative mit dem Titel: Rettet das Testbild! (Nicht vom Autor!)

     

    In der Vielzahl der Fälle waren es aber finanzielle Motive und Autonomiebestrebungen des Zusehers mit einer eigenen SAT Anlage keine monatlichen Kabelgebühren mehr bezahlen zu müssen.

    Die Liberalisierung zur Erlaubnis der Errichtung einer eigenen SAT-Antenne tat ihr übriges.

    Darüber hinaus gab es das oft selbst initiierte und noch dazu falsche Gerücht ohne Kabelanschluss oder ORF Antenne auch keine Fernsehgebühren (GIS) mehr bezahlen zu müssen.

    Eine Gegend also, wo in den anonymen Wohnburgen ungeniert die Anschlusskästen aufgebrochen wurden oder anderweitig die Nachbarleitung angezapft worden ist.

    Die Fahndung nach solchen Tätern ist bisweilen schwierig, besonders wenn man die legal angeschlossenen Teilnehmer nicht durch gebietsweise Testabschaltungen u.ä. beleidigen will.

    Anders als in Deutschland, gab es in Österreich die politische Diskussion für oder gegen oder unter welchen Bedingungen Kabelfernsehen wie sie in Deutschland geführt wurde nicht.

    Dort bemühte sich gar 1977 der Westdeutsche Verlag „Marxistische Blätter“ unter Horst Holzer, Report: Kabelfernsehen in der BRD zu erklären unter welchen von kapitalistischen Gedankengut zu befreiende Grundlagen nötig wären um an Kabel TV denken zu dürfen!

     

    Doch zurück zur Technik:

    Die Einführung des PAL Farbfernsehens in Österreich

    Mit August 1967 führten unsere deutschen Nachbarn das Farbfernsehen nach dem PAL Standard ein was der ORF erst 1½  Jahre später mit dem 1. Jänner 1969 nachvollzog.

    Farbfernsehen in Österreich seit dem 1. Jänner 1969

    Mit der Begründung, das ein nicht unbeträchtlicher Teil der (gebührenpflichtigen) Fernsehteilnehmer das 2. Programm noch gar nicht in brauchbarer Qualität empfangen könne und man zuerst diesen Zuseherkreis erschließen müsse.

    Man tat dies durch den Bau bzw. der Fertigstellung weiterer Großsender, Füllsender sowie Gemeindeeigener Umsetzeranlagen, bis sich etwa um die Mitte der 1970er Jahre die Lage mit einem in vielen Gegenden zu akzeptierenden Restschatten = Reflexionen bezogen auf die österreichisch typischen topografischen Probleme weitgehend normalisierte. 

    VPS - Video Programmier System

    Mitte der 1980er Jahre gab es wieder bei unseren deutschen Nachbarn eine Neuerung nämlich die Aufschaltung des VPS Signals – Video Programmier System für Videorecorder, sowie des A2 Stereo/2 Kanalton Systems.

    Der Stereoton sowie Zweikanalton im Fernsehen

    Hierzulande folgte man VPS erst mit deutlicher Verzögerung, und Stereo gab es gar erst in den 1990er Jahren wo eine technische Entscheidung für das digitale NICAM System wahrscheinlich sinnvoller gewesen wäre.

    Die hohe Zahl an bereits vorhandenen A2 Standard Stereofernsehempfängern aber keine autonome Entscheidung mehr möglich machte.

    Autonom hingegen war man bei der internen Ausstattung der Studioeinrichtungen im ORF wo man sich als einzige(?) Europäische Fernsehanstalt das Panasonic M2 Videosystem, welches im Wettbewerb zum Sony Betacam Profisystem stand leistete.

    Es half alles nichts, um kompatibel für den internationalen Programmaustausch zu sein, wurde sicherheitshalber auch gleich das Sony Betacam System gekauft.

    Wer jemals die gigantischen einer eigenen Stadt gleichen baulichen Einrichtungen des ORF's in Wien und allen weiteren acht Landesstudios für nur zwei (!) netto Vollprogramme gesehen hat, für den ist das nicht einmal mehr das Tüpfelchen auf dem i der Verschwendung.

    Das neue Jahrtausend - Aufbruch in eine neue Zeit:

    Verkrustete Strukturen aufzubrechen ist fast immer ein langwieriger Prozess.

    Und da der ORF nicht umsonst als "Staatsfunk" bezeichnet wird, darf man sich nicht wundern wenn Politiker allen Colours nach einem Status Quo riefen und einen „starken ORF“ als Bollwerk gegen die ach so übermächtige ausländische mediale Konkurrenz sehen wollten.

    Bereits in den 1960er Jahren sind Volksbegehren für einen unabhängigen ORF erfolgreich durchgeführt worden die in Summe aber wieder nur die erneute Festigung des Sende Monopols jetzt aber mit größeren Vollmachten und Autonomie für den Betreiber brachten.

    Der Wunsch des damaligen Intendanten Gerd Bacher, alias „der Tiger“ war es, die BBC als Vorbild zu verwenden.

    Österreich als Brückenkopf in den Ostblock

    Das hat durchaus gute Früchte gebracht, wenn man sich die Zeit des kalten Krieges vor Augen führt, in denen Österreich als ein „vorgezogener Brückenkopf des demokratischen Westens“ eingekeilt von der „kommunistischen Übermacht“ im Osten fungierte und neutrale sachliche Berichterstattung gefragt waren.

    Das bedeutete natürlich auch umgekehrt das speziell Wien von kommunistischen Fernsehwellen buchstäblich aus allen Richtungen nur so "verstrahlt" war.

    Von Norden her die Sender Brünn, von Nordosten Bratislava dessen 2. Programm auf Kanal 27 „mit dem nassen Fetzen“ zu empfangen war und ist.

    Im Osten Ungarn und vom Süden her Jugoslawien.

      gestockte UHF Fernsehantenne

    Bild: Von Einem im Osten Wiens in 1110 Wien Simmering lebendenden der auch das Jugoslawische Fernsehen (Slowenien) nicht missen wollte...

    Eine offensichtlich untragbare Situation, die eine US Botschafterin jener Tage veranlasste laut aber vergeblich über eine Aufstockung Wiens mit Westprogrammen als Bollwerk gegen die mediale Übermacht des Ostens nachzudenken.

    Vergeblich deshalb, da die Österreichische Rundfunkhoheit keine Programmausstrahlung aus dem Ausland auch nicht aus dem Westen zuließ, und zudem in der Praxis bis auf unten angeführte Personen keiner die Programme aus dem Osten wirklich ernsthaft sehen wollte.

    Tatsache ist, das alle Antennenanlagen bis an die 100 km hinter dem eisernen Vorhang Richtung Österreich gerichtet waren um so alternative Informationen aus dem Westen zu erhalten.

    Die von vielen damals als Trennung angesehene 5,5 MHz CCIR - 6,5 MHz OIRT Ton ZF Grenze im Fernsehgerät wurde so durch die gelebte Realität ad absurdum geführt.

    Gleiches gilt für die ewige wirklich schon langweilige PAL/SECAM Diskussion nach dieser der jeweils das andere Farbsystem nutzende Zuseher angeblich immer nur s/w sah, die sich bis heute aber hartnäckig hält.

    Diese schleichende Bildung einer fernsehenden Parallelgesellschaft im Osten deren Keim im privaten Wohnzimmer vor dem Fernsehgerät gesät wurde war mit Sicherheit mit im Spiel, die die Unzufriedenheit der jeweiligen Bevölkerung im Vergleich zum Westen erst spürbar und dann messbar machte.

    Siehe HIER die Thematik am Beispiel der DDR in allen Einzelheiten!

    Gleich ob dies nun in Ostdeutschland DDR oder in Teilen der CSSR und Ungarn war. Und es liegt naheliegenderweise den autoritären Führern wie etwa in Nordkorea fern, die gleichen „Fehler“ in Asien wie ihre früheren Kollegen von der Moskauer Parteischule in Osteuropa zu machen.

    Was ein spontaner unbedachter Satz, oder war er es etwa doch nicht, eines DDR Politbüromitglieds am 9. November 1989 im nichtzensurierten Live Fernsehen „angerichtet“ hat bleibt für immer in den Geschichtsbüchern dieser Welt stehen.

    Gesehen haben es „die aus der Zone“ zuerst im Westen, in der ARD Übertragung und dann erst in der "Aktuellen Kamera", der Nachrichtensendung des DDR Fernsehens. Danach ließ sich die Geschichte nicht mehr zurückdrehen.

    Nicht technischer Exkurs:

    Ein Thema, das wenn auch hier schon etwas abschweifend erzählt, sich eigentlich nur seiner technischen Schranken entledigt hat und einige tausend Kilometer südlich seinen Fortgang findet.

    Nämlich dort, wo Afrikaner und Südamerikaner im Satellitenfernsehen vorgespielten westlichen Lifestyle sehen, was selbst in der entlegensten Savanne Afrikas oder der Steppe Lateinamerikas zwangsweise Emotionen angesichts der eigenen Tristesse erzeugen muß.

    Den Rest dieser traurigen Geschichte erzählen die Abendnachrichten, wenn wieder ein Flüchtlingsboot oder sonstige Schlepperinitiativen an den neuen Vorhängen aus Beton und Eisen erbaut von den USA wie auch Europa aufgebracht wurden........     

    Die legendären "Stadtgespräche" von Dr. Helmut Zilk 

    Legendär aus den 1960er Jahren sind die Stadtgespräche, die Live und ohne Zensur simultan übersetzt zwischen Prag und Wien in der Zeit des Prager Frühlings, veranlasst unter dem damaligen ORF Programmdirektor Helmut Zilk und seinem CSSR Kollegen Jiří Pelikán stattfanden.

    Ebenso wie die letzten freien Minuten Fernsehsendungen die mit Hilferufen um Unterstützung nach Österreich gelangten bevor die Warschauer Pakt Besetzung dem „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ ein Ende bereiteten.

    Als Resultat des gescheiterten Ungarn Aufstandes 1956 sowie des Prager Frühlings 1968  entstanden jetzt auch auf Ostösterreichs Dächern, der neuen Heimat eines Teils der Flüchtlinge, ebenso Antennengebilde die gen Osten blickten, in der Erwartung auch auf 6,5 MHz den Ton der Hoffnung zu hören und später auf dem SECAM Bildschirm einst die Farbe der Freiheit und der Demokratie erneut keimen zu sehen.

    Sie wurden was obiges anbelangt offensichtlich nicht enttäuscht wie uns die Ereignisse um 1989 zeigten.

    Die neuen Fernsehtechnischen Mauern

    Doch kaum war diese selbst gestellte und mit prallem Budget ausgestattete Aufgabe bewältigt, drang schon der ungnädige Ruf des Kommerzes an die Telefonleitung des Managements am Wiener Küniglberg.

    Was den „bösen Kommunisten Osteuropas“ kaum gelang, nämlich mit Erfolg die Bevölkerung vom Hören und Sehen anderer sprich ausländischer Sender abzuhalten, das tat und tut der Kapitalismus umso besser.

    Um den Zusehern speziell im Deutschen Grenzbereich wie Bayern den ORF nicht zu populär als werbefreie Alternative zum werbefinanzierten RTL Unterbrecherprogramm gleichen Inhaltes speziell bei Premierenausstrahlungen zu machen, gab es den unmissverständlichen Aufruf der Sendebetreiber die Abstrahlleistung der Sendungen nach Deutschland deutlich zu reduzieren da Österreich "keinen Auftrag zur Programmtechnischen Abdeckung der deutschen Bevölkerung" hätte.

    Einem Ruf, dem mit Blick auf einen in kürze anzutretenden schönen Posten in dem betroffenen Unternehmen, man gerne folgte.

    Ebenso verfuhr man nun aus Kostengründen, und da man „den Auftrag“ als erfüllt ansah mit der hohen Sendeleistung Richtung Osten.

    Während man über Satellit, also in zumeist guter Qualität zuerst analog dann digital deutsche Medien konsumierte, war bei vielen das nur terrestrisch erhältliche ORF Bild (Kabelteilnehmer ausgenommen) oftmals jenseits gut und böse.

    Siehe der Beitrag Antennennostalgie des Autors.

    Mit dem neuen Jahrtausend änderte sich dies, indem der ORF seine Programme samt Bundesländer Fenstern digital und verschlüsselt über den Satellit ASTRA auszustrahlen begann. Und hier verfestigte sich das, was terrestrisch begonnen hat.

    Der Eingang zum lokalen Medienmarkt war nur mit einer Smart Card also einem freigeschalteten Zutrittssystem möglich.

    Was an sich nicht schlimm wäre, wenn man den Gedanken Leistung gegen Bezahlung als Maß der Dinge nehmen würde.

    Für den ORF aber, wie auch für alle anderen Pay TV Anbieter ist die Vergabe von Smart Cards nur an Wohnsitz gemeldete Bewohner des jeweiligen Staatsgebietes beschränkt.

    Und so entstand vor unserer Haustüre und vor unserem Himmel ein neuer Fernsehvorhang der leider selbst mit Konvertern für Ton und Farbe oder Vielnormengeräten nicht mehr umgangen werden kann.

    Denn auch wenn Sie bereit sind den üblichen Tarif bezahlen zu wollen so werden Sie als Nicht-Bürger eines jeweilig anderen Staates keinen Zugang zu dessen Programmangeboten mehr bekommen.

    Das Britische Sky Unternehmen weist seit vielen Jahren „erfolgreich“ diesen Weg, und auch die Europäische Union sieht keinen Handlungsbedarf bzw. kann keine Exekutivkraft gegen die Einigelung der Märkte aufbringen, die selbst wiederum sehr wohl von weltweit agierenden Medientycoons bestimmt werden.

    Das was blieb ist die Resignation vieler, oder wie einschlägige Berichte der Fachmedien zeigen der Weg in die Illegalität mit Clone Cards und anderen nicht zimmerreinen Lösungen.

    Für den echt österreichischen Inlandskonsumenten gibt es diese Problem einmal nicht und so bekam er 2000 einmal eine Beta-Crypt Smartcard die mit der weitgebräuchlichen Nokia D-Box kompatibel war.

    Im April 2008 war aber auch für diese Technik endgültig Sendepause und der Kunde muß jetzt natürlich auf eigene Kosten Karten für das aktuelle seit 2004 simultan ausgestrahlte Cryptoworks System verwenden die ihrerseits ab 2009 wieder zu lasten des Kunden auf das Irdeto System ausgetauscht werden.

    Für österreichische Premiere (Nachmals Sky) Pay TV Teilnehmer gibt es noch eine weitere Sondervariante, nämlich die Freischaltung des ORF's auf einer im Nagravision System arbeitenden Karte was man als durchaus Kundenfreundlich bezeichnen darf. 

    Die Liberalisierung der Medienmärkte und die einher gehende Privatisierung machte auch vor Österreichs Toren zwar spät aber letzterendlich doch ebenso nicht halt.

    Die neue Medienlandschaft auch im Fernsehen entsteht:

    Dies brachte eine Ausgliederung der einzelnen Bereiche die sehr grob sich wie nachstehend aufschlüsseln:

    • RTR: Regulierungsbehörde für Telekommunikation

    • ORS: Betreiber und Errichter aller technischen Rundfunk und Fernsehtechnischen (Sende)Anlagen

    • ORF: Nach wie vor „Staatsfunk“

    • Sowie seit 2000 auch Privatfernsehen (und natürlich auch Radio) wie etwa ATV Plus, Puls TV, Austria 9, Servus TV (2009).

     

    Österreichisches Privatfernsehen - Erste zarte Anfänge

    Das Privatfernsehen hatte zuvor ganz zarte halb offizielle Vorläufer:

    Dazu gehörten einmal die Infokanäle in den Kabelnetzen. Meist mit dem Hitradio Ö3 audiomäßig hinterlegt wurden darauf auf einem für alle zugänglichen Kanal (Also ungefiltert) die erhältlichen Kanäle mit Frequenzangaben und Zusatzdiensten abgebildet. Meldungen zu Netzausbauplänen, Störungs- sowie Wartungsarbeiten und Servicenummern kamen hinzu (Beispiel Telekabel Wien). Siehe dazu auch die Geschichte des Wiener Kabelfernsehens.

    Was der Autor erstmalig um 1995 im niederländischen UPC Hotel TV sah, ein Infokanal mit Echtzeitprogrammvorschau die alle 10 Sekunden zum nächsten Sender überging, das kam in Wien und zweifellos X anderen Netzen erst einige Zeit später.

    In den 1990er Jahre „lehnten “ sich lokale Kabelnetzbetreiber wie auszugsweise das BKF – Burgenländisches Kabelfernsehen, Telesignal (Westen Wiens) sowie Netze im Oberösterreichischen Raum und sicher auch andere weiter hinaus und gestalteten ihren eigenen Fernsehkanal.

    Im Prinzip waren es zumeist lokale Nachrichten die in Endlosschleife mit dem Infokanal sich abwechselten.

    Zum Teil waren es auch nur eine Art vertonte Diashow.

    Auf die Frage an den BKF Direktor wie es um den Kanal stehe sagte er sinngemäß: „Das Gesetz ist uns als Vorwand durchaus recht – denn wir hätten nicht die Mittel um ein echtes Programm zu bestreiten – es rechnet sich nicht“.

    Fruchtbar in Sachen Medien war das mit dem EU Beitritt Österreichs 1995 zum Fördergebiet 1 zählende Burgenland aber schon davor.

    Ein Dr. der Medizin vom Krankenhaus Eisenstadt hatte Anfang der 1990er Jahre die Idee ein Fernsehprogramm mit medizinischen Themen für die Öffentlichkeit aufbereitet über Satellit in die Warteräume und Patientenzimmer in Krankenhäuser zu verbreiten.

    Das von ihm privat vorfinanzierte Programm war da, die Post Freigabe zur Verbreitung nicht.

    Meine damalige berufliche Tätigkeit führte mich zufällig zu beiden Akteuren.

    Der eine Enthusiastisch für seinen Plan „MED-TV“ ins Leben zu rufen – der andere „Postrat“, die Empfehlung für B-MAC als das sicherste (Analoge) Verschlüsselungssystem aussprechend, um ja keinen anderen als die Zielgruppe zum Zuseher zu machen.

    Anmerkung:

    B-MAC war das von der US Armee verwendete Verschlüsselungssystem für die C-Band Satellitenzubringung des Armeefernsehens, dieses um ebenfalls Rechtsprobleme mit dem der US Streitkräften kostenlos zur Verfügung gestellten US Fernsehmaterial zu vermeiden.  

    Darüber, inwieweit das 2009 tatsächlich verbreitete Med-TV mit obigen Wurzeln verbunden ist liegt mir keine Information vor.

    Okto – Der Name war Programm – da auf dem Kanal 8 in Wien verbreitet war und ist der Versuch dessen was man als Public TV bezeichnen darf. Fernsehen der Bevölkerung für ihre Stadt. Soweit es der Autor beurteilen kann, sind die Inhalte (2009) vorwiegend von Sozialen und Migrationsthemen dominiert was den Zuseherkreis eine klare Richtung gibt.   

    Die Abschaltung der Analogabstrahlung - Es wird Digital

    Diese ORS ist es auch die scheinbar innovative und engagierte Kräfte im Management hat.

    So ist, wenn auch mit fernsehhistorischem Wehmut festgestellt, Österreich im Jahre 2008 eines der ersten terrestrisch volldigitalisierten Länder Europas mit DVB-T und einem MHR – erweitertem Teletext mit Zusatzfunktionen (Kleinere Füllsender in den Bundesländern etc. werden noch 2009 & 2010 umgestellt bzw. aufgelassen).

     

    HDTV beim ORF sowie privat TV startet

    Und, man darf es angesichts der bremsenden Debatten im benachbarten Deutschland durchaus mit stolz verkünden, dass die ORS mit dem Programm ORF 1 HD auch ein Vorreiter wurde wenn es seit Sommer 2008 zur Vollausstrahlung eines HDTV Kanals in 720p Standard über Satellit gekommen ist.

    Mit 14. September 2009 folgte weitgehend unter Ausschluß der Öffentlichkeit der Sender "Servus TV" des RED BULL Selfmademillionärs Dietrich Mateschitz im SDTV/HDTV Simultanbetrieb.

    Als wäre dies noch nicht genug, und man alle Versäumnisse vergangener Jahrzehnte auf einmal wettmachen möchte, gibt es nach erfolgreicher Niederschlagung rechtlicher Bremsen auch das "Handy-TV" im realen Publikumsbetrieb in den EM-2008 teilnehmenden Städten und seit dem einen Landesweiten Systemaufbau.

    Das DVB-T mehr kann als nur SDTV also Standard TV unterstreicht die jüngste Ankündigung ab 2010 HDTV auch terrestrisch im Land zu verbreiten.

     

    25. Mai 2008 / Überarbeitet 28. Oktober 2009 sowie 6/2022

    ©2008/2009  - Designed by Fernsehhistoriker W. Scheida/Wien gehörend zu www.scheida.at/scheida/televisionen.htm

     

     

  • Passendes Thema zum Start des österreichischen Fernsehens:

  • Wiederbelebung von österreichischen Fernsehgeräteklassikern aus den 1950er Jahren:

  • Hornyphon WT 1/01734 A von 1957   Mit vielen zeitgenössischen Themenbeiträgen !

    Hornyphon WT1734A Fernseher WT 1734 A Fernsehgerät Fernsehapparat

     Diese Geräte sind funktionstüchtig. 

    Hornyphon Rembrandt 43 WT 1715 A/00 von 1959/60

    Hornyphon Rembrandt 43 Fernseher WT 1715 A/00 1959 1960 

     

    Nicht österreichisch, aber ebenfalls schon längst ein Klassiker: Ein Vertreter der ersteren japanischen Importfarbfernsehgeräte TV Sony KV1310E um 1972, 

    erhältlich relativ kurz nach der offiziellen Einführung des PAL Farbfernsehens in Österreich am 1. Jänner 1969

    Sony KV-1310E PAL Fernseher 1972  KV1310 E

    Es handelt sich um einen 13" Portable Farb TV mit der besonderen Trinitron-Bildröhre. VHF-Band I+III Trommeltuner und UHF-Abstimmrad;

     Zur Umgehung der PAL-Lizenzgebühr wurde die PAL-Zeile in eine NTSC-Zeile umgewandelt und musste einmalig mit einem Farbtonregler abgestimmt werden (abgewandeltes PAL); aufsteckbare Teleskop- & Dipolantenne mit Antennenflachstecker.

    Hier ein Blick in das Gerät im Rahmen einer Reparatur an der Ablenkschaltung.

  • Der Beginn und die Technik des Farbfernsehen in Österreich: 

  • Zuerst gab es die Frage nach welchen System die Farben gesendet werden sollten: 

    Zur Auswahl stand das französische SECAM System oder das Deutsche PAL System.

    Und beide Systeme hätten politisch wie auch technisch gewisse Vorteile gehabt.

    Lesen Sie selbst:

    Wie gut dass uns das erspart blieb: "Zeitungsdrohung" um 1965:

    Einführung von SECAM Fernsehen in Österreich ?

    Das System mit der höchsten Farbgüte war von der Technik her durch den Einsatz beim wirtschaftlich bedeutenden Deutschen Nachbarn bereits vorgegeben.

    Hinzu kam der gleiche Sprachraum der einen möglichst einheitlichen Programmaustausch empfahl. 

    Für SECAM sprach die Möglichkeit, den vielen Zusehern hinter dem Eisernen Vorhang auch die "Bilder der Freiheit" in deren "gewählter" Farbnorm SECAM anzubieten.

     

    Letzteres löste sich dadurch, dass auch in Osteuropa die massenweise Verbreitung der Farb TVs erst in den späten 1970er bzw. 1980er Jahre erfolgte und es hierfür PAL/SECAM Farbfernsehkombigeräte gab, die zudem auch Ostton (6,5 MHz) tauglich waren (Tesla CSSR/ Orion Ungarn).    

    Es ist ja dann doch anders gekommen wie dieser Presse Beitrag von 1966 beweist:

    Österreich:

    Farbfernseh-Versuchssendungen werden jetzt über den Wiener Sender Kahlenberg 2 (Kanal 24) nach dem PAL-System ausgestrahlt.

    Etwa gleichzeitig mit dem Start des Farbfernsehens im Bundesgebiet im Herbst 1967 will auch Österreich mit Farbfernsehunterhaltungssendungen offiziell beginnen.

    Die Produktion einer "farbigen" Programmreserve ist inzwischen bereits angelaufen.

    ORF Testbild FS2 zur Analogzeit

    Bild: Elektronisches Philips Testbild PM5544 wie es bis in die ~1990er Jahre eingesetzt wurde

    Die Zeitschiene zum Farbfernsehen in Österreich: 

    1966: Farbfernsehversuchssendungen

    1. Jänner 1969: Das PAL Farbfernsehen wird mit dem Neujahrskonzert offiziell in Betrieb genommen

    1979: Einführung von Kabelfernsehens mit TELEKABEL in Wien

    1980: Einführung des Teletext (Videotext) Systems. Ende 1980 sollen 18.000 TXT taugliche Geräte, Ende 1981 über 50.000 TXT Geräte am Markt sein (Quelle: Funkschau Heft 13 Juni 1981 Seite 22). Mit 1.Juli 1981 kündigt der Verband österreichischer Zeitungsverleger die Zusammenarbeit mit dem ORF für die Seitengestaltung (Quelle: Funkschau Heft 22 September 1981 Seite 22) 

    1983: Anders als beim Deutschen Nachbarn hieß es in Österreich beim ORF warten - zumindest was die Einführung des A2/Stereotons bzw. Zweikanaltons im Fernsehen betrifft, (FS 9/1983 S 10)

    Mitte 1980er Jahre: Jedes Bundesland erhält sein eigenes lokales Programmfenster im "Österreich Bild". Wien gar einen eigenen Kanal 34 für ORF 2 W mit echten 20 Minuten eigenem Programm. Lesen Sie dazu die Erinnerung an Kundenbegegnungen dazu.

    1995: Auf einigen Umsetzern wird das Philips ghost cancelling System übernommen das topografisch bedingte Reflexionen digital herausrechnet und endlich schattenfrei wieder ausstrahlt. 

    2000: Der ORF überträgt viele Jahre nach den Deutschen öffentlich rechtlichen Sendern sein ORF 1, 2 sowie alle Bundesländerprogramme mit dem Wetterkanal TW 1 digital über Satellit ASTRA. Verschlüsselt im D-Box tauglichem Betacrypt Verfahren.

    200X: Umstellung auf Simulcrypt Verfahren am Satellit zur zusätzlichen Verwendung von Philips Cryptoworks Codierverfahren sowie Nagravision für Premiere Kunden da Betacrypt von der Kirch Gruppe nicht mehr weiterentwickelt wird..

    2006, 26. Oktober: Die Umstellung (Parallelbetrieb) auf DVB-T beginnt

    2007: Der Großteil Österreichs ist von Analog auf DVB-T Digital TV umgestellt. Die VHF Kanäle in Band I & III sind ersatzlos aufgelassen worden. Der Kunde erhält jetzt ORF 1, ORF 2 (event. ORF 2 Bundesländerprogramm) ATV+ auf Kanal 24 (Wien).

    Am MUX 2 werden 3 SAT, Puls TV (Wien) sowie ORF Sport Plus aufgeschaltet - Kanal 34 (Wien). 

    In Memoriam für viele stehend: Analog-Abschaltung des Senders Graz/Schöckl mit ORF1 auf Kanal E 7, der am 24.09.2007 auf DVB-T umgerüstet wurde.

    2007: Am 1. September 2007 wird mit Austria 9 ein weiterer privater Kabel & SAT Sender gestartet. Zuerst ab 12. Dezember 2007 als FTA Programm am Satellit ASTRA und nach wenigen Monaten mit einer Verschlüsselung in den auch vom ORF verwendeten Verfahren. 

    April 2008: Abschaltung des Betacrypt Verfahrens am Satellit.

    2008: Zur Fußball EM ab ~ 7. Juni 2008 wird in den EM Spielstädten Österreichs Wien, Innsbruck, Salzburg und Klagenfurt juristischen Streitigkeiten zum Trotz auch DVB-H - (Handy TV) ausgestrahlt der danach zum Regelbetrieb für alle Mobilfunknetzanbieter übergegangen ist. 

    2008: Mit 2. Juni 2008 überträgt der ORF offiziell sein 1. Programm als ORF 1 HD in HDTV über den Satelliten ASTRA 1KR 19° Ost Transponder 57 10.832 MHz H SR 22.000 5/6 (Sendestandard 720p MPEG4) rechtzeitig zur Fußball EM. Verschlüsselt in Cryptoworks-Irdeto & Nagravision.

    Um die Kunden nicht "zu verunsichern" (zu verärgern) wird die HDTV Ausstrahlung seitens des ORF zum Schaden des Elektronikfachhandels kaum kommuniziert da ansonsten der Zuseher denkt er werde genötigt alle 6 Monate ein neues Gerät kaufen.

    2024 - ORF Abschaltung der SD Satellitenprogramme

    Mit Ende 2024 soll die noch bisher laufende SD also 625 Zeilen Standard Auflösung der ORF 1 & ORF 2 Fernsehprogramme zugunsten der bereits seit langem übertragenen HD Auflösung eingestellt werden. Im Einzelfall kann dies Umrüstungen bei bisherigen TV Zusehern bedeuten. Gemäß Wikipedia ist dies der ASZRA 19° Ost Transponder TR117 12692 MHz Horizontal 22.000 5/6 QPSK (DVB-S) mit ORF 1, ORF 2, ORF2E, ATV, Hitradio Ö3 aufgeschaltet.

    2025 - Jubiläum 70 Jahre Fernsehen in Österreich

    Fazit:

    Ein großer Schritt für HDTV in Europa - ein kleiner Schritt für den heimischen Zuseher (der aber auch als SDTV Zuseher mitunter von der neuen Kamera und breitbandigen Übertragungstechnik profitiert.

    SDTV Sendungen werden wie zuvor beim RTL & SAT1 hochskaliert gesendet. Es senden zurzeit für den deutschsprachigen Raum lediglich das FTA Anixe Program sowie Premiere 1 HD & Discovery HD.

    Für Kabelnetze (Telekabel-UPC) steht noch National Geographic zur Verfügung. Folgen werden FTA ARTE sowie (SCR) Eurosport.   

    14. September 2009: Servus TV startet in SDTV auf DVB-T & SDTV/HDTV auf SAT  

    5. Dezember 2009: ORF 2 startet in HDTV 720/(50?) über Satellit

    April 2010: Die ORS stahlt auf Kanal 65 in Wien terrestrisches HDTV mit DVB-T2 als einjährigen Versuch mit ORF1 & ORF2 aus.

    Hintergrund für den freiwilligen Frühstart ist die Auseinandersetzung um die "Digitale Dividende" in der es um die Vergabe der durch die Analogabschaltung frei gewordenen Kanäle geht und sich Mobilfunker und andere ebenfalls mit einem Fuß in die Tür stellen. 

    Herbst 2011: ORF III geht auf Sendung

    Frühjahr 2013: Simpli TV - Das MPEG4 Fernsehen über terrestrische Antenne geht mit 40 Programmen zum Teil in HDTV auf Sendung.

    Nachteil ist die Vermarktung zum Teil als PAY TV, zumindest jedoch gegen Anmeldung als Zuseher die Angebote ausländischer Nachbarn in diesem Punkt attraktiver erscheinen lässt.  

     

    Nachstehender Artikel zitiert aus ORF online [2] zum Jubiläum des Teletext: (futurezone.orf . at/stories/1636899/)

    "30 Jahre ORF Teletext

    21.01.2010

    Am 21. Jänner 1980 um 8.30 Uhr ist der ORF Teletext als Versuchsprogramm mit 64 Seiten erstmals on Air gegangen. 500 Haushalte konnten ihn damals empfangen, heute wird er von 1,9 Millionen Menschen pro Woche genutzt. Nicht nur der Umfang der Inhalte, auch die Technik dahinter hat sich in den letzten 30 Jahren stark geändert.

    Mittlerweile werden über die Hälfte der 800 verwendbaren Teletext-Seiten bespielt, samt allen Unterseiten sind jeden Tag durchschnittlich 1.500 Seiten auf Sendung. 96 Prozent aller heimischen TV-Haushalte haben mittlerweile einen Teletext-fähigen Fernseher oder Receiver. Täglich werden im Schnitt 14 Millionen ORF-Teletext-Seiten aufgerufen.

     
    Der Teletext in seinen Anfangszeiten

    Alle 16,5 Sekunden neu geschickt

    Die Seiten selbst werden in serieller Reihenfolge geliefert, also immer eine nach der anderen (100, 101, 102 und so weiter). Ein ganzer Zyklus dauert durchschnittlich 16,5 Sekunden. Je nach Speichermöglichkeit des Fernsehers können die Seiten auch zwischengespeichert und dann schneller abgerufen werden.

    Mittlerweile ist der Teletext auch im Internet abrufbar und wird dort immer stärker genutzt.

    Ausnahmen gibt es etwa für die Hauptseite 100, die alle vier Sekunden "eingeschossen" wird. Auch die Seite 777 mit dem Untertitelungsservice hat einen Ausnahmestatus, sie wird händisch und zum Bild passend und damit außerhalb des normalen Zyklus geschickt, damit Bild und Wort synchron laufen.

     
    Der Teletext im neuen Design

    Nutzung der Austastlücke

    Im analogen Zeitalter wurde der Teletext in der Austastlücke des Sendesignals transportiert. Jedes Fernsehprogramm besteht aus Einzelbildern (25 Vollbilder bzw. 50 Halbbilder pro Sekunde). Zwischen den Fernsehbildern gibt es Zeilen des TV-Bildes, die nicht angezeigt werden können (49 von insgesamt 625 Zeilen) und unter anderem zur Ausstrahlung der Teletext-Information genutzt wurden.

    Bei schlecht eingestellten Fernsehempfängern war die Austastlücke als schwarz-weißer Balken zwischen zwei Bildern zu sehen. Der Teletext wurde wie eine Art "Rucksack" vom normalen Fernsehsignal mitgenommen und im Fernsehgerät von einem eingebauten Decoder sichtbar gemacht und auf den Bildschirm gebracht.

    Umstellung auf digitales Zeitalter

    Mit der digitalen Umstellung hat sich auch die Ausstrahlung des Teletexts geändert: Er wird heute als eigener Datenstrom parallel zum TV-Programm ausgesendet, sowohl über DVB-T als auch über Satellit.

    Er wird entweder in ein analoges TV-Bild zurückgebaut und über die SCART-Buchse als TV-Bild mit Austastlücke verarbeitet oder direkt als Teletext auf dem digitalen Receiver dargestellt.

    Ist der Receiver über HDMI mit dem Fernseher verbunden, wird der Teletext, da HDMI nur Bild und Ton übertragen, bei TV-Geräten für die Übertragung in ein Bild umgerechnet."

     

    Literatur & Quellen: 

    1. Fernseh A.G. Hausmitteilungen aus Forschung und Betrieb der Fernseh Aktiengesellschaf. Berlin 10 Jahre Fernseh A.G. 1929 - 1939 auf cdvandt.org/Band1Heft4Juli'39.pdf

    2. futurezone .orf . at/stories/1636899/ vom 21.01.2010

    3. Radio-Rundschau, 1. Jahrgang, September 1946, Nummer 6, Messenummer, abgerufen am 9.10.2022 auf https://nonstopsystems.com › radio

    4. Anno - Neuigkeits-Welt-Blatt (Provinz-Ausgabe/Land-Ausgabe) 8. September 1938

    5. Wikipedia zu ORS, abgerufen am 27.10.2024

     

    Österreichische Fernsehgeräte vorgestellt. Hergestellt in Wien

    Für allfällige inhaltliche Rückfragen stehe ich per email an "office Klammeraffe scheida . at" gerne zur Verfügung.

    Weitere zum Thema passende Lesetipps aus der Tastatur des Autors:

       
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    100 Jahre Radio in Österreich 100 JAHRE RADIO in Österreich - Zur Ausstellung im TMW Technischen Museum Wien
       
    RKF STUZZI, Wien - Radiobauteile vom Notradio zum vollwertigen Selbstbauradio anno 1950
       
       
    Jubiläum 60 Jahre ORF Stereorundfunk 1964 - 2024 in Österreich
       
    REX-Radio - Das Wiener Unternehmen Ing. E. Czasch & Ing. F. Brüch - Von Netzanoden, Detektoren und mehr
       
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    Hauszeitungen und Firmenzeitschriften österreichischer Radiohersteller

       
    Meine erste Unterhaltungselektronik in den 1980ern

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    EUMIG Radiofertigung 1950er Jahre EUMIG - Ein österreichischer Radio & TV Hersteller
       
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    Letzte Überarbeitung: 03.11.24