Gehen wir der Frage nach seit wann es Fernsehen und später auch Farbfernsehen in Österreich schon gibt und was sich im Vorfeld dazu abgespielt hat.
PDF (~400kB) Artikeldownload: Die Schätze aus der TV-Steinzeit
Zur Verfügung gestellt mit freundlicher Genehmigung der "Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH" dem Herausgeber des Magazins www.elektrojournal.at
Weiterer Dank gilt unserem einstigen Sammlerkollegen Herrn Mayer für die schöne Präsentation seiner interessanten Gerätesammlung! (Herr Mayer ist leider zwischenzeitlich verstorben und seine Sammlung aufgelöst worden; Stand 2022)
Anmerkung zum Text: Der beschriebene TESLA Fernseher ist ein Geradeausempfänger und hat daher keinen ZF Verstärker!
Kapiteleinteilung:
Liste österreichischer Fernsehgeräte zum Fernsehstart ab 1. August 1955
Wiederbelebung von österreichischen Fernsehgeräteklassikern aus den 1950er Jahren:
Zeitschiene zum österreichischen Farbfernsehen bis zur Gegenwart Teil 2:
Anfangs 1924 war noch nicht einmal das Radio eine für breitere Bevölkerung reale Angelegenheit, da setzte sich schon der Autor Ing. E. H. im "Der Radiohändler" in seiner Ausgabe 1924 Nr. 8 mit der "Fernphotografie und das Fernsehproblem" in einem fortgesetzten Artikel auseinander. Noch war die Rede vom mechanischen Fernsehen also mit einer sehr geringen Bildqualität.
1929 baute Ing. Josip Sliskovic von der Firma KAPSCH die erste Fernseh-Versuchsanlage und stellte damit auf der Wiener Frühjahrsmesse 1930 (mechanisches 30 Zeilen) Fernsehen vor (Diese Anlage steht heute im TMW - Technischen Museum Wien wie man in einer Ausstellung 2019 bewundern konnte).
Und ebenfalls bereits in den 1930er Jahren gab es an der Technischen Hochschule Wien erste Versuche zu einem 180 Zeilen Fernsehsystem samt einem ersten Sender unter der Leitung von Professor Friedrich Benz an dessen praktische Breitenumsetzung nicht zuletzt wegen der Wirtschaftskrise und dem Bürgerkrieg (Feb. 1934) nicht zu denken war.
Gemäß dem Buch "John Swift - Adventure in Vision - the first 25 years" hoffte im April 1935 Oskar Czeija der Direktor der RAVAG (Radio-Verkehrs-Aktiengesellschaft) darauf "Experimente durchführen zu können wenn die Umstände besser sind".
"Derzeit sei das ... Fernsehen ein Chaos an Experimenten."
Bild: Dauerhafte Erinnerung an Oskar Czeija in Wien 21 am Ort des ehemaligen Mittelwellensenders Bisamberg.
1934:
Zur RAVAG 10 Jahres Jubiläumsausstellung (um den 30. 9. 1934) hatten die Österreicher die Möglichkeit ein 180 Zeilen Fernsehen demonstriert zu bekommen.
Ernsthafte Pläne für das Fernsehen als ein publikumstaugliches Breitenmedium hat es nach gegenwärtigen Erkenntnissen zu dieser Zeit jedoch noch nicht gegeben.
Nach dem "Anschluß" 1938 sind mit 1939 auch eine (Fernsehtaugliche) Breitbandkoaxialkabelverbindung (Nr. 510) von München nach Salzburg und weiter nach Wien gebaut worden, wobei durch eine (geplante) Stichleitung nach Berchtesgaden auf den Obersalzberg dem "Führer" gemäß Festtagsrede von Oberpostminister Ohnesorge von 1938 die Möglichkeit geboten werden sollte in den deutschen Gauen wie in einem Bilderbuch zu blättern.
Zur Wiener Herbstmesse im September 1938 wurde aber schon wieder einmal vollmundig im "Neuigkeits-Welt-Blatt" vom 8. September 1938 von "Vorbereitungen" in Zusammenhang mit einer Interaktion mit dem zukünftigen Publikum propagandistisch, hier im Sinne von Werbung geschrieben.
So hieß es dort im Sprachjargon jener Tage:
In der Halle V auf dem Rotundengelände wird man nämlich im
Rahmen der
großen Funkausstellung auch eine große Fernsehschau zu sehen
bekommen,
in der ein Fernsehſender in Betrieb sein wird und man an mehreren
Fernseh-Empfängern
gleichzeitig die Sendung wird beobachten können.
Diese Fernsehschau wird von der Industrie und der
Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost in Zusammenarbeit mit dem Berliner
Fernsehsender veranstaltet und wird einen umfassenden Überblick über den
heutigen Stand der Fernsehtehnik geben.
Zwar werden sich die Vorführungen in dieser Fernsehschau auf
der Wiener Herbstmesse vorläufig auf Sendungen innerhalb der Halle beschränken
müssen, aber schon dies wird für die Propagierung der großen Idee des
Volks-Fernsehens, für das ebenso „Volksempfänger“ kommen werden, wie jetzt für
den Rundfunk, ausreichen.
Auf einem Podium wird man nur vor den kleinen
grauen Apparate auf Gummirädern die moderne Fernsehkamera hinzutreten brauchen
und schon werden alle Ausstellungsbesucher an den in der ganzen „Fernsehstraße“
befindlichen Empfangsapparaten mitansehen können, was auf dem Podium vor sich
geht.
Die Reichspost und die Industrie stellt hiefür die Geräte und Kabel zur Verfügung, für das Programm können sich überdies Personen, die einmal in dieser Fernsehschau gesendet werden wollen, im Wiener Funkhaus, Argentinierstraße 30 A, hiezu anmelden.
Wenn sie ihr Fernsehsender-Debüt in der Messe feiern, können sie
dann alle Freunde
und Bekannten an den ausgestellten Empfangsgeräten sehen.
Dabei werden Rundfunksprecher
Interviews mit ihnen durchführen oder sie
selbst können originelle Darbietungen vor der Fernsehkamera zum besten geben.
Dies soll die Vorführung des Fernsehens auf der Wiener Messe
aber nicht etwa bloß zu einer
„Hetz“ werden lassen, die man nur der
Belustigung wegen besucht, sondern die Aufgabe
der Fernsehschau wird vielmehr
sein, das Interesse der Bevölkerung hiefür wachzurufen.
In nicht allzu ferner Zeit wird ja auch die Ostmark in das
Fernsehsendernetz mit einbezogen werden, das im Altreich (Siehe die Beiträge des
Autors zu
DEUTSCHLAND Vorkrieg) bereits ziemliche
Ausdehnung erfahren hat. Man ist bereits daran, Pläne auszuarbeiten und die
ersten Vorbereitungen zu treffen, so daß nun bald auch der Südosten des Reiches
an das deutsche Fernsehsendernetz angeschlossen wird."
Der "Anschluß" an das Deutsche Fernsehnetz, kam dann aber erst mit der Einführung des Kabelfernsehens ab dem Ende der 1970er Jahre.
Es blieb bei der Nutzung des Kabels für den Vielband(sprech)verkehr der zum 1. Europäischen Postkongress in Wien im Oktober 1942 aufgenommen wurde. (gemäß Goebel "Das Fernsehen in Deutschland").
Bild: Der Plan Wien, alias Ostmarkgebiete über Nürnberg zu versorgen 1939[1] | Bild: Der geplante Stand 1945 lt. Goebbels Wien über Salzburg zu versorgen |
Erst in den frühen 1950er Jahren nach dem 2. Weltkrieg wurde der Wunsch nach einer Realisierung des Mediums für ein breites Publikum immer lauter.
Denoch war bereits zu Zeiten der allgegenwärtigen Zerstörungen und auch der noch erforderlichen Bezugsscheinpflicht (!) für Radiogeräte bereits 1946 durch den Herrn Generalpostdirektor die österreichische Post mit der Planung des Fernsehrundfunks beschäftigt.
Zeitgleich wurde die Realisierung sehr wohl noch als reine Zukunftsmusik abgetan. [Radio-Schau 1946; in 3]
Das Österreich noch nicht frei war und auf Alliierte Vorgaben achten musste beweist dieser Artikel aus FT Mai 10/1951:
Wien: Die Generalpostdirektion bereitet zur Zeit die Aufstellung einer Fernseh-Versuchsanlage in Wien vor. Sie soll Studienzwecken und der Schulung des Postpersonals dienen. Leider verhindern die Bestimmungen der Besatzungsmächte drahtlose Ausstrahlungen, so daß der Betrieb nur im Kurzschlußverfahren durchgeführt werden kann. |
Welche Faktoren es zu berücksichtigen galt sehen Sie in dem Artikel aus der "Radiotechnik 6/1951":
Fernsehen
kommt
! Wir wissen, daß in Amerika das Fernsehen einen breiten Raum im täglichen Leben des Volkes einnimmt, von dessen Ausmaß wir uns hier kaum eine Vorstellung machen können. Es ist dies ein Beweis, daß der Fernsehrundfunk neben der technischen Sensation der Oberwindung des Raumes für das Bild mehr ist als eine Ergänzung des Hörrundfunks und daß seine Ausbreitung auf die ganze Welt unaufhaltsam und nur eine Frage der Zeit ist. Kommt doch das Fernsehen einer Triebfeder entgegen, die auch der Grund. für die allgemeine Einführung vieler anderer technischer Fortschritte ist, das ist dem Bang nach einem reicheren und bequemeren Leben. Das Fernsehen hat somit alle Aussicht auf eine weltweite Verbreitung, soweit es die wirtschaftlichen Verhältnisse nur irgendwie zulassen. - Nach Amerika wird es als nächster Kontinent zweifellos Europa sein, in dem das Fernsehen in den nächsten Jahren Fuß fassen wird. Das Argument, das immer wieder vorgebracht wird, daß das Fernsehen noch zu teuer sei, kann diese Entwicklung nur verzögern, aber keinesfalls aufhalten. Bestimmt hat dies für die verarmten Länder des Kontinents in weit höherem Ausmaß Gültigkeit als für die Neue Welt. Aber bereits England gibt den Beweis, daß auch in einem europäischen land, das im öffentlichen und privaten Leben sparsam wirtschaften muß, der Fernsehrundfunk begeistert aufgenommen wird und immer breitere Kreise erfaßt. Mit demselben Argument könnte man, um nur ein Beispiel zu nennen, auch die Motorisierung als zu teuer ablehnen. Die Kriegsfolgen sind heute, sechs Jahre nach Kriegsende, in Europa so weit überwunden, daß auch in den Ländern des Kontinents an den Beginn des Fernsehrundfunks gedacht werden kann. In vielen Staaten läuft bereits ein Versuchsbetrieb, der über kurz oder lang zu einem regelmäßigen Sendebetriebführen wird. Dieser wird, wie schon mehrmals hervorgehoben wurde, allerdings einen Programmaustausch zwischen den einzelnen Ländern zur Voraussetzung haben. Welche Rolle wird nun Österreich im europäischen Fernsehrundfunk spielen? Die Studienreisen österreichischer Fachleute, an denen auch unser Schriftleiter teilgenommen hat, im Vorjahr nach Holland und Deutschland und kürzlich· nach Frankreich und der Schweiz, haben bestätigt, daß die technische Entwicklung. so weit ausgereift ist, um auch ein anspruchsvolles Publikum zu befriedigen. In den genannten Ländern läuft bereits ein Versuchsbetrieb, in Frankreich wird bereits ein regelmäßiges Programm gesendet, wie wir an anderer Stelle des Heftes berichten. Auch in den anderen Ländern wird eine regelmäßige Sendung von Programmen nicht mehr lange auf sich warten lassen. Insbesondere in Deutschland, das schon vor mehr als einem Jahrzehnt unmittelbar vor der allgemeinen Einführung des Fernsehrundfunks gestanden ist das Modell eines preiswerten Empfangsgerätes mit rechteckiger Bildröhre war bereits entwickelt, wird das inzwischen Versäumte bestimmt rasch aufholen.
Daß dies
in kurzer Zeit möglich ist, hat die Einführung des
UKW-Rundfunks bewiesen. In Österreich beschränken sich die technischen Vorarbeiten, wie wir laufend berichtet haben, auf den Ankauf eines kompletten Versuchssenders durch die Post und den Aufbau einer Studienanlage an der Technischen Hochschule Wien. Beides ist aber unzureichend, um einen breiteren Kreis von Technikern Gelegenheit zu geben, sich praktisch mit der Fernsehtechnik vertraut zu machen. Eine unbedingte Voraussetzung für die Aufnahme des Empfängerbaues durch unsere Industrie und für die Heranbildung von Technikern für den Servicedienst. Die Entwicklung der Fernsehtechnik an einer zentralen Stelle großzügig zu fördern, ist daher eine Notwendigkeit, der sich der Staat und alle an der heimischen Technik interessierten Stellen nicht länger verschließen können. Dasselbe gilt für den künstlerischen Sektor. Unser Land ist wie kein zweites geeignet, das europäische Programm zu bereichern, auch wenn man von einmaligen Fällen, wie den Salzburger Festspielen oder der Wiener Staatsoper absieht. Der laufende tägliche Bedarf an guten Programmen ist aber so groß, daß sich hier ein umfangreiches Arbeitsgebiet für begabte Künstler und Regisseure eröffnet, dessen wirtschaftliche Bedeutung nicht unterschätzt werden darf. Die Voraussetzung hierfür ist aber auch die Einrichtung eines Studiobetriebes, ähnlich wie es in Berlin geschehen ist, in dem sich unsere Künstler und ihr Nachwuchs mit den Anforderungen der neuen Kunstrichtung vertraut machen können. Wenn erst die Richtstrahlverbindungen ihren Betrieb aufnehmen, ist es zu spät dazu. Auch hier ist eine großzügige Förderung vordringlich und wichtiger, als die laufende Deckung der Fehlbeträge von anderen Kunstinstituten! Im Gegensatz dazu würde sich eine solche Investition sehr bald bezahlt machen: schon jetzt könnte Österreich einen "sichtbaren" Export mit Fernsehfilmen durchführen und später laufend über die Richtstrahlverbindungen nach den Nachbarländern übertragen. Nur eine rasche und großzügige Förderung von zentralen Stellen zum Studium der technischen sowie der künstlerischen Fragen des Fernsehens wird es ermöglichen, daß auch bei dem vor der Tür stehenden Fernsehrundfunk in Europa Österreich einen seiner kulturellen Bedeutung entsprechenden Beitrag leisten kann. |
In der Zeitschrift "Österreichischer Radio-Amateur" des Jahrganges 1951 ab Heft 3 finden wir die Vorstellung dieser Versuchsanlage die die österreichische POST angeschafft hat.
Zweck dieser Fernsehstudienanlage in Wien war die Auseinandersetzung mit den wirtschaftlichen Problemen, die bei der Einführung des Fernsehrundfunks zu lösen sind und die allerdings nur zur Schulung des Fachpersonals der Post betrieben werden kann.
Bild: Die Versuchssenderanlage von PHILIPS Niederlande wie sie 1951 von der österreichischen Post zu Schulungszwecken für die dann zu betreuenden Senderanlagen angeschafft und in Wien-Döbling aufgestellt wurde. Ort der Aufbewahrung: TMW anläßlich einer Ausstellung 2019
Zu erkennen sind die einzelnen Schaltgestelle mit dem eigentlichen Serienfernsehempfänger PHILIPS TX-500U. Als Zuspielgeräte dienen eine externer Filmabtaster mit Photozelle sowie der ersichtliche Schallplattenspieler im Rack. Weiters Taktgeber etc. sowie Oszilloskop zur u.a. Bildsignalkontrolle. Markant und künstlerisch schön das eindrucksvolle PHILIPS Logo in Wellenform am Lautsprechermonitor. Als Sendefrequenzen nutzte man das sogenannte VHF Band I wie es später als Kanal 2A auch am Fernsehsender Jauerling NÖ zum Einsatz kam. Hier sind es 55,25 & 60,75 MHz was dem VHF Band I Kanal 3 entspricht.
Zur Erinnerung: Einen Fernsehkanal 1 hat es in Westeuropa NIE gegeben!
Bild links: Ein fast identer PHILIPS Fernsehversuchssender in Betrieb mit einem Techniker im Dienst davor jedoch bei den türkischen Kollegen rund zwei Jahre später 1953.
Da zu diesem Zeitpunkt andere Europäische Staaten bereits an der Einführung des Fernsehens weitere waren, fanden Beratungen über die technischen Fragen des Fernsehens statt an denenn auch Vertreter Österreichs teilnahmen, das seit 1948 Mitglied des CCR, Gruppe 11 (Fernsehen), ist.
Bild: Das in Abwandlungen letztlich weltweit verwendete Monochrom Testbildkarte zur Überprüfung des gesamten Bilderzeugungs- und Übertragungsweg wie Linearität, Grauwerte-gleichmäßige Helligkeit, Kontrast, Reflexionen und Auflösung. Die angebrachten Hinweise auf den Hersteller ließen so alle Schlungsteilnehmer von der ersten Sekunde an wissen wer hier der "Macher" in Sachen Fernsehen ist was sich auch an den Verkaufszahlen letztlich spiegelte. Die Karte war zu sehen in der TMW Ausstellung 2019.
Damalig mögliche Herstelleralternativen auszugsweise fiktiv genannt waren die Britische Firma PYE, die Deutsche Fernseh GmbH mit Lorenz oder TELEFUNKEN als Partner für die HF Sendeeinrichtungen.
Durch die Versuchsanlage in Wien werden nun die Vertreter Österreichs im CCR die Möglichkeit haben, die technischen Fragen des Fernsehens an Hand dieser Anlage zu studieren.
Außerdem wird die Anlage zur Heranbildung und Schulung des Fachpersonals dienen, damit bei der Einführung des Fernsehrundfunks in Österreich, die früher oder später kommen wird, bereits ausgebildete Fachkräfte in genügender Anzahl zur Verfügung stehen.
Aus dieser Zweckbestimmung ergibt sich der Umfang der benötigten Einrichtungen.
Diese müssen sowohl die sendeseitige Ausrüstung einschließlich des hochfrequenten Teiles als auch die erforderlichen Kontrollgeräte und die Empfangseinrichtung umfassen.
Im wesentlichen entspricht die Anlage dem Fernsehversuchssender von Philips, der vor einiger Zeit in Dänemark zur Durchführung von Versuchssendungen aufgestellt wurde und der also gegebenenfalls auch für Versuchssendungen in Wien unmittelbar Verwendung finden kann. Derzeit wird die Station nur im Kurzschluß betrieben, wobei aber die Übertragung nicht niederfrequent, sondern hochfrequent über Kabel zu den Kontrollempfängern erfolgt.
Der Sender kann jedoch in der vorliegenden Form auch zur Ausstrahlung von Testbildern zum Studium der Ausbreitungsverhältnisse im Wiener Stadtgebiet benützt werden, bis die Voraussetzungen
Ebenso wurde die technisch interessierte Bevölkerung vom Chefkonstrukteur der Firma KAPSCH, Ing. Josip Slišković über "Fernsehen-ein gelöstes Problem!" mit Lichtbildern und Vorführungen im Festsaal des Österreichischen Gewerbevereines, Wien 1 bei freiem Eintritt schon auf die Thematik eingestimmt [Heft 1951/Nr. 3 S.114]. Weitere Vorträge und Schulungen zmeist auch über die österreichischen Herstellerfirmen, allen voram PHILIPS und Hornyphon sowie MINERVA folgten.
Ende 1952: Selbstbau einer Fernsehkamera für Versuche beim ORF
Herbst 1954: öffentliche Vorstellung des Fernsehens im Künstlerhaus
Dezember 1954: Beschluß zum 20 Wochenstundenbetrieb mit Ende 1956
1. August 1955: Beginn des österreichischen Fernsehens (Versuchsfernsehen) Inbetriebnahme provisorischer Fernsehsender (Wien 12, Graz, Linz & Salzburg)
1956: Ersatz der provisorischen Sender Kahlenberg, Schöckl und Gaisberg
1957 August: In Betrieb sind die Fernsehsender Wien-Kahlenberg Kanal 5, Linz Kanal 6, Salzburg - Schöckl-Gaisberg Kanal 8, Niederösterreich Sonnwendstein Kanal 10. Die Bundesländer Kärnten, Tirol und Vorarlberg haben noch keine Fernsehsender jedoch 350 angemeldete Fernsehgeräte (Was auf die technischen Empfangsmöglichkeiten aus der Schweiz sowie aus Deutschland deutet).
Testsendungen finden Mittwochs bis Freitags von 9:30 bis 12.00h und von 13:30 bis 17:00 statt. (Mi bis 16:30h). Mit 1. August 1957 gab es 8.546 gemeldete Fernsehteilnehmer, wovon rund 50% in Wien und Umgebung aufgestellt sind.
[
Ab 1958: Jauerling, Patscherkofel, Pfänder folgen sowie der erste UHF(!) Sender auf Kanal 27 am Sender Kahlenberg ([Minerva Technische Mitteilungen, Oktober 1960] führt für 1961 bereits zwei Jahre UHF Versuchssendungen am Sender Kahlenberg auf Kanal 19 mit 10kW an). Anmerkung: Der Kanal 27 wanderte später 60 km östlich nach Bratislava in die damalige CSSR.
Quelle: Bilanz eines Jahrzehnts ORF 1957 Technische Abteilung
Bild 1961: Das neue Medium musste man sich erst einmal leisten können! Ratenzahlung war der persönliche Beitrag des Einzelnen zu dem was man später Wirtschaftswunder nannte.
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Anfang 1960er Jahre: Das zweite österreichische Fernsehprogramm "FS 2" geht im neuen UHF Frequenzband als Versuch auf Sendung.
196X: Das zweite Programm geht in den regulären Betrieb.
Wer dabei sein wollte, benötigte eine weitere UHF Antenne u.U. ebenso als Zimmerantenne "Libelle" ausgestaltet sowie einen UHF Konverter oder UHF Umsetzer alias einer "Black Box der 1960er Jahre" wenngleich diese zumeist Chamousfarben waren. Auch die Großeltern des Autors hatten ihren ersten reinen VHF Fernsehapparat für nur ein Programm einst mit einem solchen Beistellgerät aufgerüstet ehe der dann deren zweiter neue Nachfolgefernsehapparat obligatorisch auch das "Zweite ORF Programm" technisch empfangen konnte. Siehe auch die Erinnerungen an all unsere Unterhaltungselektronik seit den 1950er Jahren.
1960 fertigen in Österreich acht Hersteller Fernsehgeräte: Philips, Hornyphon, Minerva, Ingelen, Radione, Kapsch, WSW-Siemens, Eumig.
Fernsehtechnische Innovationen in Österreich auf dem Weg |
55 Jahre Rückblende: 1955 – 2010
Das Land Österreich, konkret die für die Medien zuständigen Institutionen ORF (Österreichischer Rundfunk) und die Post, waren was die Einführung von fernsehtechnischen Innovationen betrifft nicht gerade Vorreiter im Europäischen Umfeld. Natürlich können wirtschaftliche Gründe der Nachkriegszeit angeführt werden, die einen selbst als vorgezogenen Fernsehbetrieb bezeichneten „Beginn“ des Fernsehzeitalters erst für 1955 also rund 2 ½ Jahre nach Deutschland (Dez. 1952) nach dem Ausbau des UKW Netzes möglich machten. Lediglich in Grenzstreifen zu Deutschland und der Schweiz – also in Oberösterreich um Linz, in Salzburg und in Vorarlberg und an der Grenze zum ehemaligen Ostblock kamen Fernsehfreunde schon vor dem offiziellen Startschuss zum Genus der Unterhaltung aus dem gleichsprachigen Ausland. Fernsehgebühren an die österreichische Behörde mussten sie aber dennoch bezahlen auch wenn es aus dem eigenen Land noch gar nichts zu empfangen gab. Und die Fernsehantennen am Dach Richtung Wendelstein & Co. verrieten sehr leicht jeden Schwarzseher. Ein Vergehen das in jenen Tagen teilweise noch recht drakonisch mit Gerätebeschlagnahmung u.ä. geahndet wurde. Die Aufschaltung eines 2. Fernsehprogramms (ORF 2 – FS 2) auf UHF erfolgte etwa zeitgleich mit dem deutschen ZDF Anfang der 1960er Jahre. Danach war bezogen auf die heimische Programmvielfalt auch gleich wieder Schluss für die nächsten Jahrzehnte, genauer gesagt sogar bis ins neue Jahrtausend, was Österreich nach 1989 lange Jahre den Beinamen „Medien Albanien“ brachte! Denn während in Deutschland ab etwa Mitte der 1960er Jahre die „Dritten“ Programme der Landesanstalten wie WDR, BR3 usw. als erweiternde Fernsehtechnische Informations- und Unterhaltungsträger aufgeschaltet wurden, durfte man sich im Großraum Wien erst ab 1985 am täglich lediglich 20 minütigen Zusatzprogramm in der Sendung „Wien heute“ auf Kanal 34 „erfreuen“. Privat Fernsehen wie SAT 1 oder RTL Plus nahmen manche Kreise die ersten Jahre bei Gesprächen gleichsam nur „hinter der vorgehaltenen Hand in den Mund“ – als Elitär und zeitgleich als Status galt lange Jahre selbst ein Kabelanschluß. Die ersten Alternativen: Das KabelfernsehenDie ersten Vorläufer waren Antennengemeinschaften für die lokalen ORF Programme in schlecht versorgten Gebieten. Dann folgten Prototypen für den Gemeinschaftsempfang (Alt-Erlaa). Als zuerst wahlberechtigt wurden dann ab 1979 die „roten SPÖ* Arbeiter“ Betonburgen dem einen Hauch besser ausgeführten Pedant zur DDR „Platte“ der Wiener Vorstadt Bezirke wie etwa Floridsdorf und Donaustadt auserkoren. Die von der Telekabel Wien Gesellschaft - einem Unternehmen mit Philips und Stadt Wien Beteiligung bereitgestellten Fernseh- und Radio Programme wurden in Folge über rauschende 450 MHz VHF Netze an den Mann oder besser gesagt an die Koax- und oft genug noch an symmetrische Antenneneingangsbuchsen gebracht. Lesen Sie hier den ausführlichen Artikel zu den Anfängen Österreichischen Kabelfernsehens mit dem Schwerpunkt für Wien mit der Fa. Telekabel. Nicht technischer Exkurs: Nicht vergessen darf man auch, das auf allen Kanälen zumindest zu den Tageszeiten noch endlos das damals verwunschene, und heute ob dessen fernbleiben, sowie im Angesicht des vielfach „medialen Unrates“ verklärt herbeigesehnte Testbild zu sehen war. Es gab auch tatsächlich in Österreich eine Initiative mit dem Titel: Rettet das Testbild! (Nicht vom Autor!) In der Vielzahl der Fälle waren es aber finanzielle Motive und Autonomiebestrebungen des Zusehers mit einer eigenen SAT Anlage keine monatlichen Kabelgebühren mehr bezahlen zu müssen. Die Liberalisierung zur Erlaubnis der Errichtung einer eigenen SAT-Antenne tat ihr übriges. Darüber hinaus gab es das oft selbst initiierte und noch dazu falsche Gerücht ohne Kabelanschluss oder ORF Antenne auch keine Fernsehgebühren (GIS) mehr bezahlen zu müssen. Eine Gegend also, wo in den anonymen Wohnburgen ungeniert die Anschlusskästen aufgebrochen wurden oder anderweitig die Nachbarleitung angezapft worden ist. Die Fahndung nach solchen Tätern ist bisweilen schwierig, besonders wenn man die legal angeschlossenen Teilnehmer nicht durch gebietsweise Testabschaltungen u.ä. beleidigen will. Anders als in Deutschland, gab es in Österreich die politische Diskussion für oder gegen oder unter welchen Bedingungen Kabelfernsehen wie sie in Deutschland geführt wurde nicht. Dort bemühte sich gar 1977 der Westdeutsche Verlag „Marxistische Blätter“ unter Horst Holzer, Report: Kabelfernsehen in der BRD zu erklären unter welchen von kapitalistischen Gedankengut zu befreiende Grundlagen nötig wären um an Kabel TV denken zu dürfen!
Doch zurück zur Technik:
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Hornyphon WT 1/01734 A von 1957 Mit vielen zeitgenössischen Themenbeiträgen !
Diese Geräte sind funktionstüchtig.
Hornyphon Rembrandt 43 WT 1715 A/00 von 1959/60
Nicht österreichisch, aber ebenfalls schon längst ein Klassiker: Ein Vertreter der ersteren japanischen Importfarbfernsehgeräte TV Sony KV1310E um 1972,
erhältlich relativ kurz nach der offiziellen Einführung des PAL Farbfernsehens in Österreich am 1. Jänner 1969
Es handelt sich um einen 13" Portable Farb TV mit der besonderen Trinitron-Bildröhre. VHF-Band I+III Trommeltuner und UHF-Abstimmrad;
Zur Umgehung der PAL-Lizenzgebühr wurde die PAL-Zeile in eine NTSC-Zeile umgewandelt und musste einmalig mit einem Farbtonregler abgestimmt werden (abgewandeltes PAL); aufsteckbare Teleskop- & Dipolantenne mit Antennenflachstecker.
Hier ein Blick in das Gerät im Rahmen einer Reparatur an der Ablenkschaltung.
Zuerst gab es die Frage nach welchen System die Farben gesendet werden sollten:
Zur Auswahl stand das französische SECAM System oder das Deutsche PAL System.
Und beide Systeme hätten politisch wie auch technisch gewisse Vorteile gehabt.
Lesen Sie selbst:
Wie gut dass uns das erspart blieb: "Zeitungsdrohung" um 1965:
Das System mit der höchsten Farbgüte war von der Technik her durch den Einsatz beim wirtschaftlich bedeutenden Deutschen Nachbarn bereits vorgegeben.
Hinzu kam der gleiche Sprachraum der einen möglichst einheitlichen Programmaustausch empfahl.
Für SECAM sprach die Möglichkeit, den vielen Zusehern hinter dem Eisernen Vorhang auch die "Bilder der Freiheit" in deren "gewählter" Farbnorm SECAM anzubieten.
Letzteres löste sich dadurch, dass auch in Osteuropa die massenweise Verbreitung der Farb TVs erst in den späten 1970er bzw. 1980er Jahre erfolgte und es hierfür PAL/SECAM Farbfernsehkombigeräte gab, die zudem auch Ostton (6,5 MHz) tauglich waren (Tesla CSSR/ Orion Ungarn).
Es ist ja dann doch anders gekommen wie dieser Presse Beitrag von 1966 beweist:
Österreich:
Farbfernseh-Versuchssendungen werden jetzt über den Wiener Sender Kahlenberg 2 (Kanal 24) nach dem PAL-System ausgestrahlt. Etwa gleichzeitig mit dem Start des Farbfernsehens im Bundesgebiet im Herbst 1967 will auch Österreich mit Farbfernsehunterhaltungssendungen offiziell beginnen. Die Produktion einer "farbigen" Programmreserve ist inzwischen bereits angelaufen. |
Bild: Elektronisches Philips Testbild PM5544 wie es bis in die ~1990er Jahre eingesetzt wurde
1966: Farbfernsehversuchssendungen
1. Jänner 1969: Das PAL Farbfernsehen wird mit dem Neujahrskonzert offiziell in Betrieb genommen
1979: Einführung von Kabelfernsehens mit TELEKABEL in Wien
1980: Einführung des Teletext (Videotext) Systems. Ende 1980 sollen 18.000 TXT taugliche Geräte, Ende 1981 über 50.000 TXT Geräte am Markt sein (Quelle: Funkschau Heft 13 Juni 1981 Seite 22). Mit 1.Juli 1981 kündigt der Verband österreichischer Zeitungsverleger die Zusammenarbeit mit dem ORF für die Seitengestaltung (Quelle: Funkschau Heft 22 September 1981 Seite 22)
1983: Anders als beim Deutschen Nachbarn hieß es in Österreich beim ORF warten - zumindest was die Einführung des A2/Stereotons bzw. Zweikanaltons im Fernsehen betrifft, (FS 9/1983 S 10)
Mitte 1980er Jahre: Jedes Bundesland erhält sein eigenes lokales Programmfenster im "Österreich Bild". Wien gar einen eigenen Kanal 34 für ORF 2 W mit echten 20 Minuten eigenem Programm. Lesen Sie dazu die Erinnerung an Kundenbegegnungen dazu.
1995: Auf einigen Umsetzern wird das Philips ghost cancelling System übernommen das topografisch bedingte Reflexionen digital herausrechnet und endlich schattenfrei wieder ausstrahlt.
2000: Der ORF überträgt viele Jahre nach den Deutschen öffentlich rechtlichen Sendern sein ORF 1, 2 sowie alle Bundesländerprogramme mit dem Wetterkanal TW 1 digital über Satellit ASTRA. Verschlüsselt im D-Box tauglichem Betacrypt Verfahren.
200X: Umstellung auf Simulcrypt Verfahren am Satellit zur zusätzlichen Verwendung von Philips Cryptoworks Codierverfahren sowie Nagravision für Premiere Kunden da Betacrypt von der Kirch Gruppe nicht mehr weiterentwickelt wird..
2006, 26. Oktober: Die Umstellung (Parallelbetrieb) auf DVB-T beginnt
2007: Der Großteil Österreichs ist von Analog auf DVB-T Digital TV umgestellt. Die VHF Kanäle in Band I & III sind ersatzlos aufgelassen worden. Der Kunde erhält jetzt ORF 1, ORF 2 (event. ORF 2 Bundesländerprogramm) ATV+ auf Kanal 24 (Wien).
Am MUX 2 werden 3 SAT, Puls TV (Wien) sowie ORF Sport Plus aufgeschaltet - Kanal 34 (Wien).
In Memoriam für viele stehend: Analog-Abschaltung des Senders Graz/Schöckl mit ORF1 auf Kanal E 7, der am 24.09.2007 auf DVB-T umgerüstet wurde.
2007: Am 1. September 2007 wird mit Austria 9 ein weiterer privater Kabel & SAT Sender gestartet. Zuerst ab 12. Dezember 2007 als FTA Programm am Satellit ASTRA und nach wenigen Monaten mit einer Verschlüsselung in den auch vom ORF verwendeten Verfahren.
April 2008: Abschaltung des Betacrypt Verfahrens am Satellit.
2008: Zur Fußball EM ab ~ 7. Juni 2008 wird in den EM Spielstädten Österreichs Wien, Innsbruck, Salzburg und Klagenfurt juristischen Streitigkeiten zum Trotz auch DVB-H - (Handy TV) ausgestrahlt der danach zum Regelbetrieb für alle Mobilfunknetzanbieter übergegangen ist.
2008: Mit 2. Juni 2008 überträgt der ORF offiziell sein 1. Programm als ORF 1 HD in HDTV über den Satelliten ASTRA 1KR 19° Ost Transponder 57 10.832 MHz H SR 22.000 5/6 (Sendestandard 720p MPEG4) rechtzeitig zur Fußball EM. Verschlüsselt in Cryptoworks-Irdeto & Nagravision.
Um die Kunden nicht "zu verunsichern" (zu verärgern) wird die HDTV Ausstrahlung seitens des ORF zum Schaden des Elektronikfachhandels kaum kommuniziert da ansonsten der Zuseher denkt er werde genötigt alle 6 Monate ein neues Gerät kaufen.
Mit Ende 2024 soll die noch bisher laufende SD also 625 Zeilen Standard Auflösung der ORF 1 & ORF 2 Fernsehprogramme zugunsten der bereits seit langem übertragenen HD Auflösung eingestellt werden. Im Einzelfall kann dies Umrüstungen bei bisherigen TV Zusehern bedeuten. Gemäß Wikipedia ist dies der ASZRA 19° Ost Transponder TR117 12692 MHz Horizontal 22.000 5/6 QPSK (DVB-S) mit ORF 1, ORF 2, ORF2E, ATV, Hitradio Ö3 aufgeschaltet.
2025 - Jubiläum 70 Jahre Fernsehen in Österreich
Ein großer Schritt für HDTV in Europa - ein kleiner Schritt für den heimischen Zuseher (der aber auch als SDTV Zuseher mitunter von der neuen Kamera und breitbandigen Übertragungstechnik profitiert.
SDTV Sendungen werden wie zuvor beim RTL & SAT1 hochskaliert gesendet. Es senden zurzeit für den deutschsprachigen Raum lediglich das FTA Anixe Program sowie Premiere 1 HD & Discovery HD.
Für Kabelnetze (Telekabel-UPC) steht noch National Geographic zur Verfügung. Folgen werden FTA ARTE sowie (SCR) Eurosport.
14. September 2009: Servus TV startet in SDTV auf DVB-T & SDTV/HDTV auf SAT
5. Dezember 2009: ORF 2 startet in HDTV 720/(50?) über Satellit
April 2010: Die ORS stahlt auf Kanal 65 in Wien terrestrisches HDTV mit DVB-T2 als einjährigen Versuch mit ORF1 & ORF2 aus.
Hintergrund für den freiwilligen Frühstart ist die Auseinandersetzung um die "Digitale Dividende" in der es um die Vergabe der durch die Analogabschaltung frei gewordenen Kanäle geht und sich Mobilfunker und andere ebenfalls mit einem Fuß in die Tür stellen.
Herbst 2011: ORF III geht auf Sendung
Frühjahr 2013: Simpli TV - Das MPEG4 Fernsehen über terrestrische Antenne geht mit 40 Programmen zum Teil in HDTV auf Sendung.
Nachteil ist die Vermarktung zum Teil als PAY TV, zumindest jedoch gegen Anmeldung als Zuseher die Angebote ausländischer Nachbarn in diesem Punkt attraktiver erscheinen lässt.
Nachstehender Artikel zitiert aus ORF online [2] zum Jubiläum des Teletext: (futurezone.orf . at/stories/1636899/)
Am 21. Jänner 1980 um 8.30 Uhr ist der ORF Teletext als Versuchsprogramm mit 64 Seiten erstmals on Air gegangen. 500 Haushalte konnten ihn damals empfangen, heute wird er von 1,9 Millionen Menschen pro Woche genutzt. Nicht nur der Umfang der Inhalte, auch die Technik dahinter hat sich in den letzten 30 Jahren stark geändert.
Mittlerweile werden über die Hälfte der 800 verwendbaren Teletext-Seiten bespielt, samt allen Unterseiten sind jeden Tag durchschnittlich 1.500 Seiten auf Sendung. 96 Prozent aller heimischen TV-Haushalte haben mittlerweile einen Teletext-fähigen Fernseher oder Receiver. Täglich werden im Schnitt 14 Millionen ORF-Teletext-Seiten aufgerufen.
Die Seiten selbst werden in serieller Reihenfolge geliefert, also immer eine nach der anderen (100, 101, 102 und so weiter). Ein ganzer Zyklus dauert durchschnittlich 16,5 Sekunden. Je nach Speichermöglichkeit des Fernsehers können die Seiten auch zwischengespeichert und dann schneller abgerufen werden.
Mittlerweile ist der Teletext auch im Internet abrufbar und wird dort immer stärker genutzt.
Ausnahmen gibt es etwa für die Hauptseite 100, die alle vier Sekunden "eingeschossen" wird. Auch die Seite 777 mit dem Untertitelungsservice hat einen Ausnahmestatus, sie wird händisch und zum Bild passend und damit außerhalb des normalen Zyklus geschickt, damit Bild und Wort synchron laufen.
Im analogen Zeitalter wurde der Teletext in der Austastlücke des Sendesignals transportiert. Jedes Fernsehprogramm besteht aus Einzelbildern (25 Vollbilder bzw. 50 Halbbilder pro Sekunde). Zwischen den Fernsehbildern gibt es Zeilen des TV-Bildes, die nicht angezeigt werden können (49 von insgesamt 625 Zeilen) und unter anderem zur Ausstrahlung der Teletext-Information genutzt wurden.
Bei schlecht eingestellten Fernsehempfängern war die Austastlücke als schwarz-weißer Balken zwischen zwei Bildern zu sehen. Der Teletext wurde wie eine Art "Rucksack" vom normalen Fernsehsignal mitgenommen und im Fernsehgerät von einem eingebauten Decoder sichtbar gemacht und auf den Bildschirm gebracht.
Mit der digitalen Umstellung hat sich auch die Ausstrahlung des Teletexts geändert: Er wird heute als eigener Datenstrom parallel zum TV-Programm ausgesendet, sowohl über DVB-T als auch über Satellit.
Er wird entweder in ein analoges TV-Bild zurückgebaut und über die SCART-Buchse als TV-Bild mit Austastlücke verarbeitet oder direkt als Teletext auf dem digitalen Receiver dargestellt.
Ist der Receiver über HDMI mit dem Fernseher verbunden, wird der Teletext, da HDMI nur Bild und Ton übertragen, bei TV-Geräten für die Übertragung in ein Bild umgerechnet."
Fernseh A.G. Hausmitteilungen aus Forschung und Betrieb der Fernseh Aktiengesellschaf. Berlin 10 Jahre Fernseh A.G. 1929 - 1939 auf cdvandt.org/Band1Heft4Juli'39.pdf
futurezone .orf . at/stories/1636899/ vom 21.01.2010
Radio-Rundschau, 1. Jahrgang, September 1946, Nummer 6, Messenummer, abgerufen am 9.10.2022 auf https://nonstopsystems.com › radio
Anno - Neuigkeits-Welt-Blatt (Provinz-Ausgabe/Land-Ausgabe) 8. September 1938
Wikipedia zu ORS, abgerufen am 27.10.2024
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Letzte Überarbeitung: 03.11.24