Da sich auch
damals zudem nur wenige Jahre nach dem Krieg kaum jemand mit neuen Techniken und deren millionenschweren Investitionen
ohne einem vorhandenen Leidensdruck beschäftigt hätte, wollen wir uns diesen
Leidensdruck als
Motor für die Einführung des UKW Rundfunks für unser Land einmal
veranschaulichen:
Da gab es
einmal die vielfach gestörten Empfangsfrequenzen im bisher für die
Radioübertragung verwendeten Mittelwellenband.
Deren
Ausbreitungsbedingungen ändern sich bei MW/KW je nach den Tageszeiten, gab es zumeist
mehrere Frequenzen um sowohl einen verlässlichen Tages- wie auch Nachtempfang zu
gewährleisten.
Funktionierte
der Empfang des Tages noch einigermaßen, so kamen abends vielfach Störungen
durch häufig auf gleicher Welle arbeitende Sendereinstrahlungen aus dem Ausland
hinzu.
Im Rahmen
dieses Artikels sei daher nur Stellvertretend die Situation in Österreich, am
Beispiel des jüngsten Bundeslandes, dem Burgenland angeführt.
Abgewandelt
jedoch trug sich diese Situation vielfach auch im restlichen Bundesgebiet zu:
‚Die kürzlich
stattgefundenen Frequenzänderungen der österreichischen Sender
bringen es mit
sich, dass in weiten Gebieten des Landes die Sender Wien I und Rot-Weiß-Rot
nicht mehr einwandfrei zu hören sind, während der Sender Wien II überhaupt nicht
gehört wird.
Auch die
UKW-Sendungen können im Lande, wenn überhaupt, nur in sehr beschränktem Umfang
empfangen werden.
(was die
Errichtung eines Hilfssenders im Lande fordern ließ) []
Aus
>Burgenländische Freiheit<, 1954 10 31
Schwierigkeiten
im Radioempfang für das Burgenland
Die Länder der
“Siegermächte” des 2. Weltkrieges mit im Wellenplan begünstigten AM Sender
Frequenzen wie etwa Frankreich oder Großbritannien hatten diesen Druck nicht,
was die dort noch deutlich länger anhaltende Vormachtstellung von deren MW wie
auch LW AM Sendern begründet (Als Beispiel diene z.B. der 1970er Transistor Autoradio Philips 382).
Hinzu kamen AM typische Rundfunkstörungen wie auszugsweise von Verbrenner-Motoren-Zündfunken stammend, denen man schon seit den 1930er Jahren mit gewissem Erfolg nachläuft.
Das Jahr 1950 brachte dazu die anhaltende Aktion “Pro-Radio”, initiiert von der
Post- und Telegraphenverwaltung hervor, die weniger einzelne Störungen
bearbeitete denn über die
Gesamtbetrachtung samt Lösungsansätzen in Zusammenarbeit mit dem Gewerbe
informiert.
[Burgenländische Nachrichten 2. August 1953/S.8]
Noch befand sich Österreich unter der Viermächte-Kontrolle bei aller sich schon im Alltag ergebenden Jahr zu Jahr „lockereren“ Praxis.
Daraus ergab sich eine daraus resultierende Pluralität die sich vielfach auch als positiv darstellen ließ, wie etwa auch die Rundfunkprogramme der Besatzungsmächte die die Radiolandschaft entsprechend prägten.
Hier nur angerissen, denn es wäre ein weiteres breites umfangreiches Feld sind
die Sender der USA, Sender RWR - Rot-Weiß-Rot,
"Die Russische Stunde" integriert in >Radio Wien< sowie
Sender Alpenvorland Salzburg die wir auch an den Radioskalen bis 1955 wiederfinden
angeführt.
Bei
den wenigen erhaltenen brauchbaren MW Frequenzen und dem Betrieb von Sendern
geringer Leistung bei den Inlandsprogrammen galt folgende grobe Programmaufteilung:
Wien I
Wien II
Einen weiteren
Aspekt für eine neue bessere Technik stellte die sich langsam abzeichnende Marktsättigung mit AM Geräten dar.
Die Verluste des Radiogeräteparks über die Kriegsjahre wie auch die Zeit der Notgeräte
galten als Überwunden.
Nicht ohne
Grund finden wir in dieser Zeitepoche zunehmend auch neue Geräteformen wie etwa
Portables, Autoradios und bereits auch kleine Zweitgeräte vor.
14 Herstellerfirmen (Horny-Philips-Zerdik, Zehetner, EUMIG, Minerva, Henry, Kapsch, Fridolin (Schließung 1953), Radione, Ingelen, WSW-Siemens, HEA, Czeija-Nissl) ritterten mit stark unterschiedlicher Marktdurchdringung in einem kleinen Land wie Österreich um die Gunst der bereits verwöhnten Kunden, was auf Dauer nach Konsolidierung oder erst einmal nach einer neuen Absatznachfrage sprich UKW rufen ließ.
Das generell der zu verteilende Kuchen für die Firmen
jenseits der Horny-Philips-Zerdik Gruppe schon stark verkleinert blieb sei nur
am Rande erwähnt.
Beim "Europäischen Rundfunkabkommen in Stockholm 1952“ wurde die Frequenzzuteilung im UKW-Bereich festgelegt. 26 Frequenzen für 28 Sender wurden uns zugeteilt.
Das bedeutete auch einen Gleichkanalbetrieb für je zwei Sender.
Mit 1. Juli 1953 bekamen die Regelungen Gültigkeit und damit konnten auch in Österreich UKW-Sender errichtet werden.
In den Gebirgsgegenden war UKW in allen Belangen
der Mittelwelle überlegen. Man konnte unabhängig von der Bodenleitfähigkeit
Sender auf Berge und Anhöhen stellen, wobei die Standorte in naher Zukunft auch für
die benötigten Fernsehsender
benutzt werden konnten. Die Empfangsreichweite war klar kalkulierbar und kaum
Schwankungen unterworfen.
Schon Anfang 1953 begannen die Arbeiten zum Aufbau von zunächst provisorischen
UKW-Sendeanlagen.
Das geplante neu einzuführende >Dritte Programm<, das nur über die UKW-Sender verbreitet werden sollte, hatte vor allem eine politische Bedeutung, da es das erste rein österreichische Radioprogramm nach dem Zweiten Weltkrieg war.
Am
26. Juni 1953 um 13 Uhr wurde am Standort Linz-Freinberg wurde der Sender
erstmals für Testzwecke eingeschaltet, wie in der lokalen Presse vermerkt wurde.
Der Sender mit einer Leistung von 1 kW befand sich auf der Aussichtswarte
(Seehöhe 405 m) etwa 750 m nördlich des MW-Senders. Der reguläre Betrieb des
"Versuchsprogramms" auf UKW begann allerdings erst am 6. September 1953 über die
Sender Wien-Kahlenberg (99,9 MHz 10 kW) und Klagenfurt-St. Peter (93,0 MHz 1
kW). Eigentlich sollte das Programm an diesem Tag auch schon über die Sender
Linz-Freinberg (99,3 MHz 1 kW) und Salzburg-Gaisberg (94,8 MHz 1 kW)
ausgestrahlt werden, doch ein Einwand der US-Besatzungsbehörden verhinderten
dies. Die Programmbeiträge wurden nämlich von den der Stationen in den
Bundesländern auf Tonbändern aufgezeichnet und nach Wien gesandt. Hier erfolgte
nun die Zusammenstellung des Programms, das wegen des Fehlens einer qualitativ
geeigneten Übertragungsmöglichkeit erneut auf Tonbändern zu den Senderstandorten
verschickt werden musste, um dort zeitgleich abgespielt zu werden. In Folge des
Kalten Krieges fürchteten nun die Amerikaner, dass auf diese Weise
kommunistische Propaganda in der US-Zone zur Ausstrahlung gelangen könne. Erst
nach einer mehrwöchigen Beobachtung des UKW-Programms kamen die
US-Besatzungsbehörden zur Überzeugung, dass die Österreicher die
Programmgestaltung fest im Griff hätten und keinerlei kommunistische
Unterwanderung festzustellen sei.
Am
27. September 1953 begannen daher auch in Linz und Salzburg die UKW-Sendungen.
Dennoch konnte erst nach dem Abzug der Alliierten 1955 in größerem Umfang ein
Ausbau des UKW-Sendernetzes betrieben werden.
b.
VHF Band II (UKW) wurde in D. ab Spätjahr 1949 zunächst für 87,5 bis ca. 100
MHz reserviert.
c.
d.
Dabei ging man von der Überlegung aus, dass die Empfängeroszillatoren
(Superhet) für Fernsehen im VHF Band I (Vorkriegsfernsehband) in erster
Oberwelle ausgeblendet werden müssen, resp. dass auf diesen Frequenzen nach
Wiedereinführung des Fernsehens kein brauchbarer Empfang möglich sei, weil
überall von Oszillator Oberwellen der Fernseher "verseucht".
.
Vor Entzerrung
.
In diesen Zeilen soll nur Übersichtsmäßig auf die Empfangstechniken
eingegangen werden. Die jeweiligen Detaillösungen werden unsere Fachautoren zu
ihren UKW Geräten selbst erläutern.
a.
So gab es Vorschaltgeräte mit mehr oder weniger vollständig eigenem Netzteil
sowie Empfangsteil samt ZF Verstärker. Lediglich die gewonnene NF wurde über den
Phono Eingang in das Gerät eingespielt.
b.
Vorteil: Der AM Altgerätebestand konnte weiterverwendet werden.
Nachteil: In Summe hoher Preis da keine Einsparung an Bauteilen möglich war.
Zusätzlicher Platzbedarf. Die nun mögliche 15 kHz Audiobandbreite kann bei
weitem nicht ausgespielt werden.
Es
werden in [1] Fehler bei der UKW Einführung anderer Länder angeführt wie etwa in
Deutschland das Anfangs 1949 UKW durch ungenügende Qualität bei der
Studiozuspielung (u.a. Schallplatten mit nur 5 kHz NF) in Verruf brachte. Oder
Italien, das über UKW die gleichen Programminhalte wie auch deren Tonqualität
wie bei AM sendete was den Käufern wesentliche Mehrwerte missen ließ.
Österreich hatte einerseits schon zuvor mit der Ausstattung von hochwertigen
Tonstudios die bis 15 kHz übertragen konnten zumindest in Wien und Klagenfurt
begonnen. Ebenso war von vornherein ein eigenes Radioprogramm geplant welches
nur über UKW ausgestrahlt werden sollte um eben diese neue Technik und deren
Vorteile nicht zuletzt auch Käuferwirksam darzustellen.
AM/FM Geräte
der ersten Generation mit Pendlerempfangsschaltung (Superregenerativempänger) zwar
billig aber ohne Amplitiudenbegrenzung zur Störungsfreiheit und noch nicht voll
für UKW abgestimmte geeignete Röhrensätze (Stahlröhren, 11er Serie, später die Rimlock 40er Serie, folgend
von der voll geeigneten E80er Serie.
Geräte mit
Flankengleichrichter. Später der Ratiodetektor. Philips mit der EQ40/80 Enneode
Spezialröhre. Körting mit dem Syntektor.
Fachauseinandersetzungen wegen der zukünftigen Oszillatoreinstrahlungen in die
kommenden Fernsehbereich Band III.
Als
Kosten dieser neuen AM/FM Kombigeräte werden mindestens öS 2.000,- genannt. Für
Vorsatzgeräte wurden Endkundenpreise von mindestens öS 600 bis 700 erwartet.
Die
Antennenfrage wird mit dem später uns bekannten Dipol, der zumeist eine
Außenantenne nicht erfordert als für die meisten Gegenden Österreichs als gelöst
betrachtet.
Österreichische
Techniker haben zum einen mitunter bereits erste Erfahrungen in Sachen UKW wie
auch FM mit dem Einsatz von Wehrmachts Funktechnik während des Krieges sammeln
können.
Als Geräte sind
hier auszugsweise der Kleinfunksprecher d " Dorette " wie auch das (AM/FM)
Funkmeß Horchgerät FuMB 4 "Samos" RS 1/5 UD42 zu nennen.
Ab 1949 kamen
dann die Erfahrungen und sicher auch Studienfahrten nach West-Deutschland das
mit Februar/März 1949 den UKW Rundfunk einführte hinzu.
Parallel dazu
das Studium des Fernsehens in den USA, wo es ebenso beides im Praxisbetrieb gab:
Hohe VHF (UKW) Frequenzen wie auch schon den FM Ton. Anstelle eines Gebirges
boten sich Stahlbeton Hochhausschluchten an.
Einen weiteren
Anwendungsbereich stellten die ersten UKW Amateurfunker im 2m Band (144 MHz).
Ebenso der BOS - Behördenfunk für Feuerwehr, Rettungskräfte sowie Polizei, nebst
Taxifunk etc. Über 108 MHz befand sich der Flugfunk.
Wenngleich die
Neueinführung des UKW Funks wie [] für das Jahr 1955 belegt, sind noch
entsprechenden Prüfungen und Überlegungen geschuldet, die sich erst im
Probebetrieb befinden.
Was Österreich
mitunter stärker unterscheidet, lassen wir Bayern außen vor, dann ist es unsere
eher gebirgige Topographie, die auf dem Übertragungsweg negative
Empfangsauswirkungen wie Signalreflexionen und Signalauslöschungen begünstigt.
Dies, so wie
später beim Fernsehen darf als tiefere Herausforderung gesehen werden.
Hinzu kam der
witterungsbedingt mitunter schwierige Aufbau der vielfach noch im Pionierstil
errichteten ersten Sendeanlagen. Die Standorte selbst jedoch wurden ab 1953
bereits alle im Hinblick auf den bevorstehenden Aufbau des Fernsehnetzes gewählt
und ausgestattet.
Mit Mitte der
1950er Jahre, also fast unmittelbar nach der UKW Einführung in Österreich war
der AM/FM Kombinationsempfänger technisch bereits standardisiert.
Wir kennen
diese Geräte mit der bekannten E/UCC85, E/UCH81, E/UF80-85-89, E/UABC80 & ff
Bestückung.
Als Volumens
Modelle die stellvertretend nun auch UKW ins Heim des bisherigen AM
Rundfunkteilnehmers brachten, dürfen auszugsweise u.a. der Philips Präludio wie
auch die EUMIG Eumigette 382 genannt werden.
Geräte wie wir
sie auch heute immer noch vielfach selbst außerhalb unserer Sammlergemeinde
antreffen.
Technisch
unvollkommener aber umso interessanter, denn ungleich viel seltener sind dann
die Modelle der für Österreich sehr kurzen Einführungs- und Pionierphase davor.
Als
Zwischenglied könnte man dazu die eigenständige UKW Funktionsgruppe der Kapsch
UKAWETTE aufzählen.
Einmal die Beherrschung der neuen
Frequenzbereiche die nun Meterwellen um die 500 m verlassen und in Sachen
Verstärkung und Frequenzstabilität im deutlich anspruchsvolleren 3 m Band neue
Herausforderungen an Verstärker Elemente wie auch den Aufbau (Dipole,
Lecherleitungen etc.) erforderten.
Und dann die
eigentliche Frequenz-Modulation, die vereinfacht gesagt eine Frequenzänderung in
eine Amplitudenänderung bzw. Vice-versa im Sender durchführt.
Ersteres war
auszugsweise bereits in Deutschland mit den ersten Vorkriegs Fernsehsendern im
40 MHz Bereich grundlegend erarbeitet worden.
Hinzu kamen in
Folge Erfahrungen aus der Zeit des Krieges die nun bis in den UHF Bereich,
Stichwort Radar (Funkmeßtechnik) gingen.
10.
Hinweis zu allen empfangbaren UKW Radiostationen
[2] führt Ross
und Reiter als am Aufbau des ORF UKW Rundfunks beteiligter Firmen an:
Philips, Rohde
& Schwarz, WSW, ELIN, Wagner-Biro u.a.
Schon zu Zeiten
der Analogtechnik konnte dem UKW Mono Signal noch der eine oder andere
Zusatznutzen für die Zuhörer zugepackt werden.
Dies sind:
Als Hersteller
machten sich bekannte Firmen wie Rohde und Schwarz, Telefunken auf….
Der
Prinzipielle Aufbau des signals sah einen Frequenzhub von +-75 kHz vor.
Um
den Signal-Rauschabstand zu erhöhen, wurde die sogenannte Preempfasis
(Vorentzerrung) eingeführt. Ein 50µSek RC Glied (USA: 75µSek.) brachte bei 10
kHz +10dB und bei 15kHz 15 dB.
11.
Erste Wahl der dafür in Frage kommenden Frequenzbänder
Für Österreich
kam in zweckmäßiger Weise der bereits konsolidierte Frequenzbereich im 3 m Band
also um 100 MHz, zum Einsatz. Dies entsprach dem CCIR Frequenzband das für
Westeuropa definiert wurde.
In Erinnerung
an das damals geteilte Europa sei noch auf das OIRT (“Ost UKW Band” von MHz
verwiesen was aber hier keine Bedeutung eingenommen hat.
Letztlich kam es bei UKW wie in [1] prognostiziert im Herbst 1953 zur
Aufschaltung der Sender Wien ( MHz) sowie Klagenfurt.
Ab 1954 folgten nach und nach weitere Bundesländer mit immer dichter werdenden Sendernetz welches erst unter zum Teil schwierigen Bedingungen im Alpinen Gebieten aufzubauen galt.
Auch die hierfür erforderlichen Richtfunkstrecken
konnten Österreich erst gegen Ende der Besatzungszeit zusammenschließen.
Ähnlich dem späteren Fernsehen war beim UKW Rundfunk wohl zur Vereinfachung der Auffindbarkeit ein Kanalraster im 300 kHz Frequenzabstand vorgesehen.
Folglich
war keine Frequenz wie Beispielsweise 92,0 MHz, sondern nur der UKW Kanal XX angegeben worden.
Auf fast allen
Röhren wie auch Transistorgeräten bis in die 1970er Jahre finden sich prominent
diese Kanalraster, fallweise zudem überhaupt anstelle einer Frequenzangabe an
der Skala (u.a. HEA Trixi).
1955 war die UKW-Senderdichte noch vergleichsweise bescheiden.
Das Kanal-Raster der Kanäle betrug noch 300
kHz für
42 FM Kanäle, passend zur Bandbreite von ca. 200 kHz der FM-Sendung (2*75 KHz +
4*15 KHz zuzüglich "Reserve" an den Bandgrenzen gemäß Carson).
10 Jahre später, im Jahre 1965, sah das schon anders aus, so dass die Kanäle jeweils noch weiter unterteilt wurden in "-", "0" & "+".
Der Kanal-Abstand (nicht die
Kanal-Bandbreite) war zwischenzeitlich auf 100 kHz festgelegt. Damit die
gegenseitigen Störungen erträglich blieben, war eine noch sorgfältigere
Frequenzplanung erforderlich.
Diese Raster
Normierung selbst gab es bis 100 MHz, dann noch erweitert auf 104 MHz. Zur
Definition bis 108 MHz kam es dann nicht mehr. Philips errechnete hierfür den Kanal 70.
Bild: Steckengeblieben: Das UKW Kanalraster ist nur bis 104 MHz dargestellt.
Der
Empfangsbereich jedoch schon bis 108 MHz möglich.
In Erinnerung
an die seit den 1980er Jahren aus Italien (Radio UNO) sowie ab etwa 1990 nach
der politischen Wendezeit im Osten aus dem Ausland strahlenden UKW Sender wie
der in der Wiener Lugner City Wien 15 befindliche Radio CD International, der
auf 96,6 MHz vom Sender Kamzik in Bratislava Richtung Ostösterreich
einstrahlende, sowie Radio Danubius aus Ungarn.
Für die dann
auch in Österreich offiziell ab 1995 möglichen lizenzierten Privatradiostationen
sah man die Frequenzen über 100 MHz vor. Ein Bereich, der möglichst ORF frei
bleiben sollte [].
Dem Autor ist von einem
damals persönlich betroffenen, mittlerweile verstorbenen Radiobesitzer
geschildert worden, wonach sie sich um 1952/53 von einem bekannten Wiener
Händler in Wien 3 einen EUMIG 360 empfehlen ließen.
Relativ kurz darauf kam die
Enttäuschung, nun ein Gerät gekauft zu haben, dass das neue III. Programm und
folglich UKW eben überhaupt nicht empfangen konnte und sie auf UKW gewartet hätten, wenn sie dies
gewusst hätten. Der Händler sie aber darüber nicht aufgeklärt haben soll.
Mit dem Abstand der Zeit wollen wir versuchen beide Seiten fair zu betrachten:
Ein Händler der nur
verkaufen kann was es gibt und was er hat. Und ein Kunde der damals wie heute
selbst bei einer teuren Investitionsentscheidung ebenso nicht in die Zukunft
sehen konnte um alle Begleitumstände und Zeitfaktoren in jedem Fachgebiet
überblicken zu können.
In diesem Zusammenhang darf auf eine zudem seit gut über drei Jahrzehnten in dauerhafter Aktualität gehaltene frei verfügbare Frequenztabelle für den Großraum Wien von der ADXB, Herrn Franz Brazda hingewiesen werden.
In dieser
Tabelle finden sich alle empfangbaren UKW Radiosender wie aber auch TV Sender
nach Frequenz, dem Kanal aber auch dem möglichen Empfangspegel aufgelistet.
Danke für diese ehrenamtliche Arbeit.
Link:
Foto |
Hersteller |
Zeit |
Modelltype |
CZEIJA-NISSL |
1953 |
Camillo 325/1 |
|
EUMIG |
|
|
|
HORNYPHON |
|
UKW-Page
W264U |
|
|
|
Konzertschrank WS683A |
|
INGELEN |
|
AM-FM
Klaviertastensuper UKW 854GW |
|
KAPSCH |
|
Orchestra
|
|
PHILIPS |
|
Operette
BA243U
|
|
MINERVA |
|
Perfect 546W |
|
RADIONE |
1953/54 |
454U/W |
|
SIEMENS-WSW |
|
UKW-Grossuper
546W |
|
|
|
UKW-Untersatz-Super 547U/W |
|
ZEHETNER |
1953? |
Ultra Chassis
454U |
|
ZERDIK |
|
|
Damalig
zeitgenössische Literatur für den Techniker und Verkaufsberater:
UKW-FM.
Ultrakurzwellen und Frequenzmodulation. Radiotechnik für Alle. Zweiter Teil,
mit 118 Abbildungen und 14 Tafeln, Richter, Heinz, Verlag: Stuttgart,
Franckhsche Verlagshandlung, 1952
©5/2023 - Designed by W. Scheida zu www.scheida.at/scheida/televisionen.htm gehörend
Updated: 18.05.23