Televisionen - Kapitel 2:  Das Fernsehen im Krieg 1939 - 1945  (von manchen auch als Nazifernsehen bezeichnet)

Dann kam der Krieg 1938/39, und später auch noch die Bomben, und alles nichtmilitärische legte man auf Eis - So auch den Volkswagen, den Einheits Fernsehempfänger E1, die Volkswohnheime, die Volkskühlschränke...

Der Kriegsausbruch stoppte damit auch die Fertigung und den Verkauf von Fernsehgeräten wie auch den Ausbau des Fernsehsendernetzes im Deutschen Reich.

Das was von den Geräten und der geschaffenen Infrastruktur erhalten geblieben war erhielt schon bald die propagandistische Aufgabe verwundete Soldaten in den Berliner Lazaretten mit "Frohsinn" aufzuheitern.

Dies funktionierte bis Mitte 1944, danach war entweder alles zerbombt und ausgebrannt, oder musste als nebensächliche Begleiterscheinung der Invasion zumindest teilweise wieder "Heim ins Reich" geschafft werden...

Auch die USA die mit der Weltausstellung 1939 in New York das Fernsehen einführten, stellten den Sendebetrieb bald wieder auf Sparflamme.

Die damalige, auch noch heute gültige Norm:  525 Zeilen bei 30 Bildern / 60 Halbbildern in der Sekunde jedoch noch mit AM Ton; 

Im Vergleich interessant, dass USA TVs von Anbeginn den Kanalwähler an der Gerätefront zur Auswahl von bis zu 13 Kanälen angebracht haben.

Europa Geräte wie in Deutschland, und den "Ostblock" Ländern zumeist den Kanalwähler an der rechten Seiten vorn oder gar hinten hatten. Im Falle des Reichseinheitsempfängers E1 war überhaupt keine Kanalwahl vorgesehen.

Die Wahlberechtigung war hierzulande nicht gerade vorgesehen,  

In der 2. Hälfte der 30er Jahre entledigte sich auch Großbritannien offiziell vom Fernsehen, um keine "Geheimnisse" an die Lizenzpartner von Logie Biard, sprich der "Deutschen Fernseh AG" nachmals "Bosch Fernseh GmbH Darmstadt" weitergeben zu müssen.

Um es diplomatisch aussehen zu lassen, steckte man einfach das Sendegebäude in London in Brand.

" Leider wurde dabei alles Vernichtet..." hieß es für die Ohren des Volkes....

Damalige Norm in GB: 405 Zeilen bei 25 Bildern / 50 Halbbildern und AM Ton- ein Standard, der auch nach dem Krieg bis 1985 in England für das erste BBC Programm (Parallel zur 625 Zeilen Ausstrahlung) gültig geblieben ist.

Die Deutschen starteten zwischenzeitlich die Entwicklung des militärischen Fernsehens um Gleitbomben mittels TV Kamera zu einer Fernlenkwaffe aufzurüsten.

Auch in Peenemünde - dem ersten Entwicklungsort der V4 / A2 Rakete gab es Fernsehen zum Zweck der Beobachtung von Startversuchen. 

Als unabkömmlich mit dabei der Fernsehpionier Walter Bruch bei der Wartung und Betreuung der Anlagen in Peenemünde.

Auflösungen bis über 1000 Zeilen wurden getestet wobei die Übertragungstechnik zum damaligen Zeitpunkt diese Bandbreiten um etwa 14 MHz nicht real erscheinen lassen.

Man darf sagen, dass das zivile TV in Deutschland so für gut 14 Jahre 1938 -1952 entwicklungsmäßig danieder lag.

Etwas länger war der Einsatz zumindest testweise ebenfalls nach der 441 Zeilen Norm in der UdSSR. 

 

Gehört zu www.scheida.at/scheida/televisionen.htm

 

Erstellt: 1998/ 1999 / 2000 / 2001 / 2002 / 2003 / 2004 / 2005 / 2006 / 2007 & 2008 by ©Wolfgang Scheida 

Letzte Aktualisierung: Sonntag, 15. Juni 2008 zu www.scheida.at