Diese Thematik ist so umfangreich, dass man fairerweise
zuerst den Begriff
"der Erste" aufschlüsseln muß.
Dann passen die einzelnen Fakten besser ins Bild:
Die erste (Bewegtbild) mechanisch basierende Bildübertragung im Kurzschlußverfahren auf gleicher mechanischer Welle (schemenhaft)
Die erste (Bewegtbild) mechanisch basierende Bildübertragung im Kurzschlußverfahren elektrisch synchronisiert (schemenhaft)
Die erste (Bewegtbild) mechanisch basierende Bildübertragung über einen HF Sender im Lang /Mittelwellenbereich
Die erste (Bewegtbild) mechanisch basierende Bildübertragung über einen HF Sender im Kurzwellenbereich
Der erste Programmfernsehdienst mit einem mech. System [USA 21.7.1931]
Das erste "mittelzeilige" (90/120-180 Zeilen) TV im Kurzschlussverfahren Aufnahme- und Wiedergabeseitig elektronisch erzeugt (nur schemenhafte Darstellung)
Das erste "mittelzeilige" (90/120/180/240 Zeilen) TV auf Kabelstrecken (Bildtelephon - Videophon) erzeugt mittels mechansicher Abtaster
Das erste "mittelzeilige" (90/120/180/240 Zeilen) TV auf Kabelstrecken (Bildtelephon - Videophon) erzeugt mittels elektronischer Kamera
Das erste "mittelzeilige" Fernsehen erzeugt mittels mechanischem Abtaster/Filmverfahren auf UKW Sender
Das erste "mittelzeilige" Fernsehen erzeugt mittels erzeugt mittels elektronischer Kamera auf UKW Sender
Der erste "mittelzeilige" Fernsehprogrammdienst [D 22.3.1935 mit 180 Zeilen]
Das erste "hochzeilige" TV (343/375/405/441/455/525 etc.) welches einen öffentlichen Publikumsprogrammbetrieb einführte und damit als vergleichbarer Vorläufer unseres heutigen 525/625 s/w Fernsehens stehen kann. Versuchsbetrieb [Baird.EMI,BBC 240/405 Zeilen September 1935] / Offizieller Beginn: [BBC 405 Zeilen 2.11.1936]
Das Land das während des zweiten Weltkrieges einen Fernsehprogrammdienst unterhielt
Das erste "hochzeilige" TV das über eine Senderkette mit mindestens zwei zusammen geschalteten Sendern bestand
Die erste zum Standard s/w Fernsehen INkompatible Farbübertragung mit Farbrad in der Kamera und am Empfänger im Kurzschlußverfahren
Die erste zum Standard s/w Fernsehen INkompatible Farbübertragung mit Farbrad in der Kamera und Prismendarstellung im Empfänger im Kurzschlußverfahren
Die erste zum Standard s/w Fernsehen INkompatible Farbübertragung mit Farbrad in der Kamera und am Empfänger am HF Sender Experimental/Regulär
Die erste zum Standard s/w Fernsehen INkompatible Farbübertragung mit Farbrad in der Kamera und Prismendarstellung im Empfänger am HF Sender Experimental/Regulär
Die erste zum Standard s/w Fernsehen Kompatible Farbübertragung (NTSC) mit 3 Röhren Prismakamera und Farbrad am Empfänger im Kurzschlußverfahren/Experimental/Regulär am HF Sender
Die erste zum Standard s/w Fernsehen Kompatible Farbübertragung (NTSC) mit 3 Röhren Prismakamera und Lochmaskenröhre am Empfänger im Kurzschlußverfahren/Experimental/Regulär am HF Sender
Die erste zum Standard s/w Fernsehen kompatible Farbübertragung im SECAM Verfahren im Kurzschlußverfahren/Experimental/Regulär am HF Sender
Die erste zum Standard s/w Fernsehen kompatible Farbübertragung im PAL Verfahren im Kurzschlußverfahren/Experimental/Regulär am HF Sender
Die bisher im deutschsprachigen Raum bekannte Literatur wie selbst die Britische hat die im Vergleich zum deutschen Gerätepark als riesig scheinende USA Ausstattung aus welchen Gründen auch immer unberücksichtigt gelassen.
Die Aussage: Mit Kriegsbeginn wurden die öffentlichen Fernsehdienste eingestellt.
Dies ist zwar annähernd richtig, jedoch vergaß man sich zu erinnern, dass die USA erst am 8. Dezember 1941 offiziell in den II. Weltkrieg eintrat.
Somit waren die USA von September 1939 bis Dezember 1941 das einzige Land mit einem öffentlichen Versuchs wie auch späteren offiziellen Programmfernsehdienst, zudem mit mehreren Programmen wie auch in zumindest vier US Städten. Siehe weiteres hiezu bei USA
Diese Liste läßt sich endlos weiterführen, was aber meines Erachtens auch notwendig ist, da wie schon erwähnt jede Nation reklamiert die Erste gewesen zu sein.
Deutschland kann das aber am wenigsten gewesen sein, wenn Dr.
Goebbels 1933 zum Anlass der Funkausstellung sowie in seiner Erklärung
hinsichtlich der Aufgabe eines Rundfunks "Experimente" (zu dem damals
zwangsläufig noch das Fernsehen gehörte) in den Laboratorien sehen wollte und nicht eine
"unausgereifte" Sache auf das Publikum loslassen möchte.
Wie der
180 Zeilen Fernsehdienst "eröffnet" wurde erläutert
Walter Bruch [Buch 33a/Sxxx)] ausführlich.
Und ich meine damit nicht nur die technische Entwicklung sondern auch die peripheren
Voraussetzungen.
Da ich ohnehin vor habe die TV Zeit bis Anfang 1950 etwas zu erleuchten werde
ich gerne die Beiträge von Ihnen einfließen lassen.
Für diese Seite von Bedeutung ist der Begriff "Publikumsbetrieb" wie
wir es heute kennen.
Und da war das elektronische 405 Zeilen System der
Britischen BBC das mit FREI
verkaufbaren Geräten und einem echten regelmäßigen Senderbetrieb ab 2.
November 1936
begann wohl wirklich das Erste.
Deutschland mit 180 Zeilen und wenigen Testgeräten der Post zähle ich da
nicht, zudem der 441 Zeilen Dienst für das Volk kriegsbedingt nicht mehr zum
Tragen kam und der Volksfernseher mit lediglich 50 erzeugten Geräten kein
privates Publikum mehr erreichen konnte.
Gleiches gilt für die USA die lediglich kommerzielle Testsender unterhielten. wiewohl hier im Einzelnen
dem Umfang der vorhandenen Sender noch nachgegangen
werden muß. Bekannt ist lediglich das aufgrund einer fehlenden Normung -
auch dort gab es 1939 einen 441 Zeilen Standard vor dem Krieg die Sache noch
nicht ernsthaft ins Rollen gekommen ist.
Wie viele Teilnehmer (Endfernsehgeräte) in Summe bzw. pro Sender zugeordnet werden können ist noch nicht analysiert.
© 1/2006 -by W. Scheida zu www.scheida.at/scheida/televisionen.htm
Updated: 25.04.22