Farbfernsehgeräte aus Wien – Eine Rückblende in eine Zeit als man unter
"Röhrenfernseher" noch etwas anderes verstand…
"Röhrenkübel", das war zu „meiner Zeit“ in der zweiten Hälfte der 1980er
Jahre schlichtweg die abschätzige Bezeichnung für die im Vergleich zur
jeweils aktuellen Fernsehgerätegeneration verwendete Kurzformel für noch
röhrenbestückte Farbfernsehgeräte.
Gemeint
sind damit natürlich Röhren die zuzüglich
der damals obligatorischen Bildröhre, zumeist in Leistungs- und Impulsstufen
(noch) ihre Verwendung fanden.
So
macht es kaum Wunder, dass diese aussterbende Gerätegattung stillschweigend
ins Ausgedinge der Technik übersiedelte.
Hat
sich so ein Gerät im Rahmen des gewerblichen Fernsehheimservices oder des
freiwillig ausgesuchten Werkstattaufenthalts einmal tatsächlich unter dem
Lötkolben der Gesellen verirrt, so konnte man bei im harten Fernsehalltag in
Verwendung stehenden Geräten berechtigt annehmen, und die Praxis bewies
dies, dass kaum hatte man einen Fehler repariert, das gleiche Gerät in Bälde
erneut an anderen „Wehwehchen“ litt, die erneut einer geschulten und
geduldigen Hand bedurften.
Deshalb
kann ich die Geräte dieser Klasse die mir bewusst begegneten, soweit es
meine Erinnerung zulässt, an etwa einer Hand abzählen.
Das
jemand, der „sein Herz“ an Röhrenradios verlor letztlich auch einmal wissen
wollte wie es denn in Röhren(Farb)fernsehgeräten zuging war daher nur
konsequent.
Und
dennoch dauerte es noch Jahre bis aus den alten Kübeln deren Zeit gekommen
war, auch technische Leckerbissen mit "Charakter" geworden sind.
Unsere
Breiten gehören zu denen die einen Konsumgüterproduktionsüberschuß und damit
eine Wegwerfmentalität die der Mode und dem Trend geschuldet ist unterliegt
und selbst beim Versuch solch alten Kübeln ein zweites oder gar drittes
Leben abringen zu wollen der Protagonist dabei leicht unter
Rechtfertigungsnot geriet.
In der
Ausbildung aber haben wir einen Minerva Color 680 tatsächlich noch in allen
Baustufen und Schaltungsdetails eingehend studiert da man hier noch besser
als bei den höher integrierten Grundig Super Color Geräten die
Funktionsweise und das Prinzip ausmachen konnte.
Für die
Aufarbeitung eines Hybridgeräts bei dem ich ungemein viel gelernt habe, die
Type und selbst die Marke ist mir leider entfallen, wurde mir doch glatt
nahegelegt „meinem Kunden“ die Strommehrkosten dieses Typs mit einem
modernen, natürlich Grundig Gerät zugunsten einer Neuanschaffung
vorzukalkulieren.
So
richtig ist die Rechnung bei damals eher bescheidenen Stromtarifen für den
Werkstattleiter letztlich nicht aufgegangen, die unterschwellige Andeutung
sich nicht mehr mit solchem Schrott hier blicken zu lassen jedoch schon.
So
blieb es bei Nachlötarbeiten an einem Philips mit einem K7’er Chassis der in
mir die Erzählung eines Lehrmeisters ins Gedächtnis rief, als er in jungen
Jahren bei der Reparatur eines ähnlichen Typs und bei geöffnetem
Hochspannungskäfig im Bereich der Schulter einen Spannungsüberschlag der
erst am Schuh unten wieder austrat abbekommen habe und das Hemd mit
Brandloch er immer noch als mahnende Erinnerung daran aufbewahrt habe.
Etwas später wurde mir dann klar was im damals ungeordneten Haufen in der Röhrenecke die Röhre PD-500 mit der Warnung vor Röntgenstrahlung in der Praxis bedeuteten.
Über
weitere Details dazu, Stichwort: hochohmige Hochspannungserzeugung &
Ballasttriode, haben sich schon andere Autoren mit umfangreicherer
Reparaturpraxis ausgelassen!
In der
Grundig Servicewerkstatt jedoch, ich diente damals unter der Lötknechtnummer
29, verirrte sich eines Tages doch wirklich ein Minerva Color 707 mit einem
beanstandeten Aussetzfehler auf den ich mich fast übermütig, man könnte
sagen fast gierig gewissermaßen als Ausgleich zu den Standard Netzteil-,
Tuner, ZF Reparieren an den Geräten der Gegenwart stürzte.
Was ich nicht erwartete, das war, dass der TV Abteilungsleiter auf mein Tun entgegen seiner sonstigen Art fast unwirsch reagierte.
Ich
möchte dabei fast von Neid sprechen das ich ihm das Modell „aus seiner Zeit“
vor der Nase weggeschnappt hatte.
Dementsprechend ließ er es dann auch an Unterstützung ermangeln.
Und das
Konklusio war, das nach weitgehend orientierungsloser Fehlersuche ein
Drahtpotentiometer zumindest in den engen Fokus der verursachenden Quellen
aufgenommen werden konnte.
Diese
Feststellung gegenüber meinem Werkstattleiter, den ich gleichzeitig als mir
in guter kollegialer Erinnerung verbleibend vermerken möchte, genügte in
diesem Fall, und mit der leicht anklagenden Aussage „Na woher wolln’s denn
so ein Teil jetzt nehmen“ und der Apparat musste ohne weiterer thematischer
Auseinandersetzung als unreparabel mangels Ersatzteilbeschaffung wieder
zurück an den Kunden gehen.
Man muß
sich den Kontrast dieser sicher nicht nur in meinem Umfeld gelebten Praxis
mit der keine 100 Kilometer entfernten Situation an der Ostgrenze
Österreichs und dem Bemühen dort Notgedrungen alles bis zum „letzten
Pfeifen“ am Leben zu halten vor Auge führen.
Lassen
Sie uns nun nach langer Einleitung langsam in medias res gehen:
Die
Jahre vergingen und heilten viele Vorurteile. Überlebende Fernsehgeräte der
jeweils ersten Generationen, also s/w Geräte mit nur VHF Tuner, erste s/w
Hybride, dann erste PAL Vollröhren und Hybridgeräte, ja selbst erste
Volltransistorgeräte fingen an für geneigte Sammlerkreise interessant zu
werden.
Interessieren tun sie mich auch, jedoch habe ich mich dazu entschlossen nach
Möglichkeit „lediglich“ eine virtuelle also bildliche Sammlung sowie
Datenmaterial und die Geschichte dieser und anderer Geräte zu sammeln, da
ich dazu neigen würde im Zweifelsfall eher mehr denn zuwenig aufzubewahren
mit den allseits bekannten folgen.
Das
Radiomuseum.org kam mir da als Projektions- und Informationsumschlagplatz
sehr gelegen wie sicher einige Leser bereits feststellen konnten.
So kam
es wie es kommen musste, und unser geschätzter Sammlerkollege und selbst
Autor radiotechnischer Artikel, Herr Heigl aus Niederösterreich lockte mit
einem Inserat, das später mangels adäquater Resonanz zur „Drohung“ mit einer
Sperrmüllentsorgung seines Minerva 707’ers mutierte.
Persönliche Gründe ließen eine Trennung vom Familienerbstück notwendig
machen und so wurde über die Dauer eines Jahres ein Abholtermin vereinbart.
Meiner
Illusion, das nun meine „ungeliebte“ P-Röhrensammlung endlich zum Einsatz
kommen würde wurde gleich der Stoppel gezogen mit dem Hinweis, dass die
Endstufenröhren von Herrn Heigl persönlich von Zeit zu Zeit und letztlich
relativ kurz vor der Geräteausmusterung aus dem aktiven Dienst an der
„Zeit-im-Bild Front*“ getauscht wurden.
Zur
Erinnerung: PAL Farbfernsehen wurde in Österreich nach einer Versuchsphase
offiziell mit dem Neujahrskonzert am 1.1.1969 eingeführt.
Bild:
Bericht aus der österreichischen Arbeiterzeitung vom 31. Dezember 1968 &
1. Januar 1969 als es noch Arbeiter gab mit einem Artikel zum Farb-TV Start
und den wenigen Stunden in Farbe die dann lediglich im 1. Programm folgten
[4] (Das 2. auf UHF hatte noch „Defizite“ hinsichtlich seiner technischen
Erreichbarkeit)
Und bis
sich Farbfernsehen zum Massenmarkt entwickelte, so etwa ab Mitte der 1970er
Jahre, zeitgleich mit dem Aufkommen der Volltransistor Fernsehchassis und
der Inline Bildröhren ohne dem Erfordernis der Konvergenzabgleicharbeit,
Stichwort Philips K9er & Grundig Thyristor Super Color Serie war „das Color“
im Bild ein eher exklusives Vergnügen, dass sich der Vater von Herrn Heigl
als erfolgreicher Baumeister schon um 1970 leisten konnte und wollte.
Das
Wiener Unternehmen Minerva, beheimatet in Wien VII hat schon mit
Beginn des
Fernsehzeitalters in Österreich mit dem FS43 & FS53 s/w Modelle
gefertigt, und so war es eine logische Konsequenz den kommenden Markt auch
mit Farbfernsehgeräten zu bedienen.
Den
Anfang machte das Modell Minerva Color 680 (A) 1968, dem der Color 707, der
Color 707/26 und dann der Color 717 ab 1971 folgte.
Die mir
bekannten Eckdaten der Entwicklung sehen Sie in der nachstehender Tabelle:
Jahr | Typ | Röhren inkl. BR | Tran-sistoren | IC's | Bildröhre | Chassis | Konzept: | Gewicht | Leistungs-aufnahme | VK-Preis |
Alle Delta Loch-masken 90° | Alle: Farbdifferenz-endstufen | |||||||||
1968/69 | Color 680 (A) | 16 | 30 | nur Stabi | A63-11X | Dreiteilig | Getrennte Zeilen- & Hochspannungsendstufe, V-Chromaleitung | 43 kg | 280 W | öS 19.950,- |
~1969/70 | Color 707 | 10 | 34 | TAA 630 im Farbteil, TAA 640 in der ZF sowie Stabi | A63-200X oder A63-120X | Single | Getrennte Zeilen- & Hochspannungsendstufe, M-Chromaleitung | 44 kg | 300 W | öS 19.950,- |
~1970/71 | Color 707- Electronic 26" | 10 | 34 | 3 | A65-120X | Single | Getrennte Zeilen- & Hochspannungsendstufe, M-Chromal. | 44 kg | 300 W | ? |
~1971 | Color 717-Electronic 26" | 5 | 37 | 3 | A65-120X | Single | HS aus Zeilenendstufe, M-Chrom. | 42 kg | ? | öS 19.950,- |
Nach
meinem aktuellen Wissenstand (12/2011-2022) war der Color 680 noch eine
autonome Wiener Entwicklung, während die Modelle ab Color 707 eine
weitgehende Bauähnlichkeit mit den zeitgleichen Deutschen Grundig Typen wie
dem T1110 Color aus Fürth aufweisen, was eine logische Konsequenz der
Synergieeffekte aus dem Verkauf von Minerva an Grundig im Jahr 1968
darstellt.
Bild:
Minerva 707/26 mit Testbildeinblendung
[1]
Ein
großer klobiger Kasten mit Tiefgang und einem Gewicht als Beweis das man vor
knapp 40 Jahren noch etwas für sein gutes Geld bekam.
An der
Vorderseite macht sich die Durchsteckbildröhre Platz. Und für die
Unwissenden deren Gegenwart vereinzelt bis in die 1980er Jahre reichte
L,
prangte das Zauberwort jener Tage, „Color 707“.
Ein
Meilenstein der Technik der nach der Concorde und der Mondlandung nun auch
im heimischen Wohnzimmer in Form eines farbigen Bildes als Indikator des
Zeitgeistes elitärer Unterhaltung angekommen war. Und selbst im
ausgeschalteten Zustand und während der Sendezeit, und sie war oft lang, in
der noch s/w Programme liefen, das Gerät damit klar machen sollte woran man
hier war oder zumindest theoretisch sein könnte.
Und als
ob dem noch nicht genug wäre prangt auch noch der Schriftzug „Electronic“
als weiterer Code der Erhabenheit über das Banale und Ordinäre, so wie wir
gegenwärtig den Begriff „Digital“ und das Apfelkürzel „i“ als die
„allheilbringende Kunde unendlicher Lösungen“ für die Menschheit sehen
dürfen.
Die
Auswahl von gar sieben mit einer beleuchteten Nummer angezeigten
Fernsehprogramme aus dem CCIR B/G VHF/UHF Band sind wohl auch im Westen
Österreichs mit ARD, ZDF, Bayern 3 und der Schweizer Sendereinstrahlung
zusätzlich zu unseren beiden Staatsfunkprogrammen zumeist als mehr als
ausreichend angesehen worden bis sich dieser Umstand oft erst nach Ableben
dieser Gerätegeneration auch hierzulande durch das Kabelfernsehen deutlich
geändert hat.
Vier
vertikal angeordnete Schieberegler (Korrekt: Steuerregler) ermöglichen die
Bedienung der bekannten Parameter wie Helligkeit und Lautstärke. Hinzu
gesellen sich der neue Farbkontrastregler und der Farbgeschmacksregler
der den vom s/w Fernsehen gewohnten bläulichen oder chamois Farbton auf
Wunsch des Gerätebesitzers nachbilden ließ oder man beim farblichen
Wegdriften der Fernsehkameras ins rötliche während der Skiübertragung selbst
Hand anlegen konnte.
Entgegen dem amerikanischen NTSC Verfahren, ist das PAL wie auch SECAM
Verfahren auf dem Übertragungsweg selbst jedoch keinen sichtbar
werdenden Farbverfälschungen unterzogen! Die angeführten Farbabweichungen
beruhen wie bei allen Systemen dieser Zeit in Instabilitäten der Schaltungen
in den Videostufen bzw. schon zuvor im ungenügenden oder driftenden
Weißabgleich der Kameras. Vergleiche dazu auch die gegenwärtigen
„Zeit-im-Bild“ LCD Hintergrundmonitore denen eine feste Abgleichhand bzw.
ein auf 6500° Kelvin geeichtes Auge fehlt! (Ich durfte beim ORF tatsächlich
noch einen solch fähigen Techniker, Herrn B. kennenlernen)
Sehr
elegant im großen Einschaltknopf versteckt integriert, sind drei weitere
Bedienelemente für die Kontrastregelung, ein Klarzeichnerschalter und Klang
Hell-/Dunkelumschalter angeordnet die erst bei schön sattem Drücken selbigen
Knopfes bedient werden können.
Das Gefühl
und Geräusch des gediegen einschnappenden Schalters, hier sicher der
technischen Notwendigkeit hinsichtlich einer Betriebsstabilität geschuldet,
auch durch die Gestaltung des Schalters bewusst zu „tunen“ ist eine
Wissenschaft für sich.
Dazu fällt mir die Anekdote ein, wonach bei Grundig Fürth zur Planung der
Einführung einer neuen Grundig Fine-Arts HiFi Serie ein Tablett mit diversen
darauf montierten Schaltern in der Belegschaft die Runde machte und die
Schaltercharakteristik die Subjektiv am ehesten an den selbst gestellten
Anspruch von Fine-Arts herankam im Kollektiv ausgewählt worden ist.
Gespeist wird das Antennensignal wie damals üblich mit den getrennten DIN
VHF & UHF Flachsteckern die man über eine entsprechende Weiche an eine
Koaxialleitung anschließen kann.
Wie
auch bei vielen s/w Geräten der Zeit gibt es die Anschlußmöglichkeit einer
optionalen Kabelfernbedienung die aber eine Programmumschaltung nicht
inkludiert.
Diese
wäre lt. Schaltplan dem mir noch unbekannten Minerva Color 969 mit
Motorantrieb vorbehalten.
Mit dem Hinweis, das Gerät spiele, holte ich es aus Herzogenburg in Kombination eines netten Treffens mit Herrn Heigl samt einer Besichtigung seines auf Rundfunkgeräte spezialisierten Privatmuseums ab.
Etwa
parallel dazu erwarb ich über Ebay eine Serviceanleitung der Grundtype
Minerva Color 707 die wie sich dann herausstellte zwar nicht zu 100% aber
zumindest weitgehend passte.
Das
Gerät war in einem optisch einwandfreiem Zustand, hatte eine
nachvollziehbare Geschichte und war vollständig, was mich bewog meine
virtuelle Sammlung um dieses reale Stück Technikgeschichte ausnahmsweise zu
ergänzen.
Mit
zusätzlicher Hilfe unter mitleidig dreinschauenden Augen von Passanten so
als ob ich mir nichts besseres leisten könnte trug ich es in meine Wohnung
wo sich einmal ans Netz gesteckt nichts tat!
Eine
Erstuntersuchung zeigte eine defekte Netzteilsicherung die sich nach
wiederholtem Austausch selbiger erneut verabschiedete.
Da der
Gleichrichter und periphere Bauteile keine Fehler aufwiesen, begann ich die
Lade und Siebelkos über eine sehr lange Zeit zu formieren was bis
dato auch den Erfolg brachte.
Gut 30
Sekunden nach dem Einschalten kommt der Ton, etwa weitere 12 Sekunden später
das Bild.
Da diese Art Fehler bei Sammlergeräten zum Standard gehören gehe ich hier im Detail nicht näher darauf ein.
So
waren weitere Kondensatoren in der Vertikalendstufe für die Bildlinearität
zu tauschen, der 30 V Abstimmspannungsstabi war defekt und auch defekte
Trimmer in der Konvergenzbox suchten Aufmerksamkeit wobei diese mit
Mittelanzapfung versehen heute nicht mehr allgegenwärtig als Ersatz
erhältlich sind.
Nach
der Einstellung der Bildgeometrie machte ich mich an die Konvergenz, wobei
ich mir vorgenommen hatte aufgrund der legendären Missliebe der Techniker
vor dieser Arbeit oder besser gesagt Spielerei es jetzt erst recht einmal
wissen zu wollen und den Stier bei den Hörnern oder besser gesagt bei den
Reglern zu packen mit einem sehenswerten Resultat mit dem ich zufrieden bin.
Bild:
Rätselratespiel auch bekannt als Minerva 707/26
Konvergenzeinstelleinheit [1]
An eine
gute Inline-Röhre, in meinem Fall zudem einer Sony Trinitron kommt sie aber
nicht ganz heran.
So
beschäftigte ich mich noch mit der Farbreinheit, den Schwarz &
Weißwerteinstellungen, ja selbst den PAL Farbteil glich ich anhand der
Anleitung ab.
Das
Ergebnis sehen Sie anhand des gemachten Testbildes.
Bild:
Minerva 707/26 Chassis eingeschoben & servicefreundlich hochgeklappt [1]
Im
Inneren des Gerätes geht es übersichtlich und aufgeräumt zu.
Ein
Chassis das auf einem Schlitten herausziehbar befestigt ist und dann
seitlich zur Fehlersuche eingehängt werden kann.
Bild:
Minerva 707/26 Chassis herausgezogen, links hinten das PAL Farbmodul und
die PAL M Type Verzögerungsleitung [1]
Die
Konvergenz ist unter Herausnahme des per Schnappverschluß gesicherten
Frontlautsprechers von vorne bedienbar. Die meisten Einstellpotis sowie der
Serviceschalter (zum „Strich“ schalten für den Schwarzwert) sind sehr
servicefreundlich angeordnet.
Bild:
Minerva 707/26 Auch bei geschlossenem Gerät gab es damals noch so
manches abzugleichen wie etwa den Schwarz & Weißwert [1]
Als
Tüpfelchen auf dem „i“ wollte ich letztlich dann noch die immer nur halb
verdeckt erscheinende Programmnummernanzeige reparieren und stieß
berechtigterweise auf die Bestätigung unseres Berufstitels der da einst auch
den Begriff >Mechaniker< in sich trug.
Bild:
Minerva 707/26 Abstimmaggregat mit Seilzugprogrammanzeigensteuerung [1]
Es
gelang im Wesentlichen die Quetschösen zu öffnen und die Schnüre erneut im
richtigen Abstand zur vollständigen Programmanzeige festzuklemmen.
Wie der Name sagt, wird dabei nur eine Differenz des Farbartsignals verstärkt und nicht die gesamte Bandbreite für Rot, Grün und Blau.
Kurze
Zeit nach Besitznahme des Fernsehers war es noch möglich analoges Fernsehen
einzuspeisen. Dann aber konnte ich aus bekannten Gründen der
Digitalumstellung, Stichwort DVB-T, dies nur mehr über UHF und einem SAT
Receiver durchführen.
Der eingesetzte SAT Receiver hatte zudem den Vorteil, dass die Teletext/Videotext und sonstigen Datenzeilen in der vertikalen Austastlücke unterdrückt sind, und somit auch kein durchhängender Rücklaufstreifen wie bei vielen Geräten dieser Zeitepoche (Ingelen etc.) störend sichtbar wird.
Von
Zeit zu Zeit schalte ich das Gerät nach der Prämisse >der rastet - der
rostet< ein, um schlimmeres zu verhindern. Bis auf einen zwischenzeitlich
sehr stark in Erscheinung tretenden Fehler, vermutlich in der getasteten ZF
Regelung, der sich mit starkem Bildrauschen bemerkbar macht ist meine
Rechnung dahingehend auch aufgegangen.
Die
starke Temperaturentwicklung, der doch nicht ökonomische Netzanschlusswert
und ein zwar gutes aber eben doch auch der Differenzansteuerung und den
Jahrzehnten der vorbehaltenen technischen Weiterentwicklung verlustiges Bild
lässt einen sinnvollen Alltagsbetrieb in der Praxis nicht zu.
Vielleicht möchte zukünftig einmal ein anderer Sammler sich an diesem
Tripple Hybrid Zeitzeugen messen und zeigen was er/sie kann?
Gehört zu https://www.scheida.at/scheida/televisionen.htm
Erstellt: 12/2011 by ©Wolfgang Scheida
Updated: 30.10.24