Kapitel 3: Nachkriegsfernsehen ab 1945 Eine gute Übersicht über den Nachkriegsstand gibt der Artikel "Die Entwicklung des Fernsehrundfunks aus Radiotechnik 6-1948_1" Sowohl die technischen Sendeparameter wie auch mögliche Verbesserungen zu den E1 Vorkriegsgeräten werden beschrieben. weitere Themen: Die Wahlberechtigung der USA Zuseher, die Notwendigkeit von Gemeinschaftsantennenanlagen, Stand der Technik bei den Großbildprojektoren mit dem Eidophorverfahren! "Die Entwicklung des Fernsehrundfunks aus Radiotechnik 6-1948_2" "Die Entwicklung des Fernsehrundfunks aus Radiotechnik 6-1948_3" "Die Entwicklung des Fernsehrundfunks aus Radiotechnik 6-1948_4" "Die Entwicklung des Fernsehrundfunks aus Radiotechnik 6-1948_5"
Dann kam wieder der harte Anfang nach der Stunde Null (1945) In den USA konnte der bereits vor dem Krieg 1940 von der FCC definierte 525 Zeilen/ 60 Herz Standard nunmehr dem Massenpublikum zugeführt werden. Jetzt aber mit frequenzmodulierten Ton. In Europa war Frankreich-Paris ab 1946 mit dem ehemalig deutschen 441 Zeilen Sender wieder dabei um ab 1948 das von Henry de France entwickelte 819 Zeilen Fernsehen parallel auszustrahlen. Die geschah, bis 1956 der 441 Zeilen Sender abbrannte und nur mehr der von Francois Mitterand seinerzeit tätig als Informationsminister per Dekret zum Frankreich Standard erhobene 819 Zeilen Sender übrig blieb. Die Grand Nation wollte bewusst etwas besseres als alle anderen. In Deutschland ging es etwas anders zu: Zuerst war es erforderlich, den erweiterten technischen Möglichkeiten Tribut zu zollen, und eine neue Fernsehnorm zu definieren. Hiezu wurden Geräte aus den USA den deutschen Wissenschaftlern im Auftrag der UdSSR zum Anpassen an die europäische 50Hz Netzfrequenz zur Verfügung gestellt. Vorläufige Studien unter anderem von Philips Holland ergab 1948: Das zum Einen 405 Zeilen, wie in Großbritannien, den Anforderungen nicht mehr genügen werde; zum Anderen, dass die 525 Zeilen wie in den USA nicht ohne weiteres übernommen werden können: Lösungsvorschlag: 567 Zeilen / 50Hz im USA typischen 6 MHz Kanalraster Anders die Überlegungen der ehemaligen Deutschen Fernsehexperten wie das Team um Prof. Dr.Werner Nestel mit Ing. Walter Bruch, Rudolf Urtel sowie Rolf Möller - dem sogenannten Ettlinger Kreis in Hamburg die ein 625 Zeilen Empfehlung an den Schweizer Prof. Walter Gerber aussprachen: Als Basis wurde lediglich die Zeilenfrequenz genommen, was heruntergerechnet etwa 630 Zeilen bei 50 Hertz ermöglichen würde.
Normiert wurden dann 625 Zeilen bei 50 Hertz was auch eine Änderung in den Niederlanden nötig machte: "Pressebericht vom 11.08.1950: Fernsehbastler in HollandKürzlich wurde bekanntgegeben, dass der holländische Fernsehsender für seine Versuchssendungen von 567 auf 625 Zeilen übergegangen ist. Ein solcher Wechsel der Zeilenzahl bedingt natürlich auch eine Änderung der etwa 400 in Betrieb stehenden Fernsehempfänger. Diese Anpassung an die neue Zeilenzahl bereitet keine großen Schwierigkeiten und kann in Holland fast durchwegs von den Besitzern der Geräte selbst durchgeführt werden, da es sich herausgestellt hat, dass 90 Prozent aller in Verwendung stehenden Geräte von Amateuren konstruiert und hergestellt wurden." Das Verbot der Alliierten, und die Nachkriegsnot verhinderten den unmittelbaren Nachkriegsstart des Deutschen Fernsehens in beiden Teilen des Landes wie auch Österreichs. Als Reparationsleistung für den verlorenen Krieg wurden zuerst einmal in der deutschen Ostzone Geräte für die Sowjetunion entwickelt und gebaut: Hier das Modell: "LENINGRAD", das später in der Sowjetunion weitergefertigt wurde. 04.06.1952 Beginn von täglicher Programmausstrahlung des Fernsehens der DDR (nicht offiziell) 21.12.1952 Deutscher Fernsehfunk sendet aus Berlin-Adlershof sein erstes offizielles Versuchsprogramm Der Volksgenosse in der DDR durfte sich mit dem Modell "Rembrandt" ab ca. 1952 "unabhängig" Informieren. Westfernsehen konnte nur gestört empfangen werden.
Ein kleiner Auszug davon, wie Fernsehen in Westdeutschland für das breite Volk möglich gemacht wurde: Mit Beginn ca. 1952 Frankreich als eine Siegermacht, konnte natürlich beliebig über Frequenzen verfügen, daher wurden dort gleich einmal 819 Zeilen bei 25 Bildern/50 Halbbildern als Norm festgelegt. Doch sie blieben allein damit, und stellten dann in den 70er - 80er Jahren um, auf die üblichen 625 Zeilen. 14 MHz Kanalbandbreite bedeuteten, dass die Verlierer des Krieges hingegen in Warschau bei der Frequenzkommission betteln mussten um überhaupt etwas abzubekommen. Selbst 8 MHz Kanalbandbreite, die sich die Russen für ihr Imperium genehmigten, wurden nicht gewährt, was den Schweizer Herrn Walter Gerber veranlasste, für einen Tonträger Abstand von 5,5 MHz in Westeuropa innerhalb der CCIR zu intervenieren: Fazit: 7 MHz Kanalbandbreite, die in Wirklichkeit von Dr. Nestel und seinen Deutschen Spezialisten, dem Rest des Internationalen Normengremiums an den Abenden des gemeinsamen Wirtshaustisches ausgehandelt wurden.
Eine Sonderlösung stellte dann die DDR dar: Grundsätzlich von den Sowjets begünstigt, wurde dort nach der OIRT Norm also 8 MHz und 6,5 Mhz Bild-Tonabstand 1952 fast zeitgleich mit Westdeutschland mit dem TV gestartet. Um kurz darauf die Produktion der TV Geräte zwecks ziemlich leichter Modifikation zu stoppen, und bereits ausgelieferte Geräte wieder umzurüsten: Grund: In Westdeutschland sollte ebenfalls zumindest in den grenznahen Gebieten zur DDR die Kommunistische Propaganda gesehen und gehört werden können. Daher wurde die Norm denen der Westdeutschen angepasst. Das sah lange Jahre so aus: Normenaufstellung Davon Ableitend konnten Sie in den meisten Fällen anhand des Fernsehsystems/Norm die politische Orientierung ablesen. Damit aber die DDR Bürger nicht ebenfalls auf die Idee kommen konnten, Westfernsehen und die darin enthaltenen Ideologie zu genießen, wurde mit Störfunk gearbeitet. Dort wo dies nichts Half, durfte sich die FDJ "Freie" Deutsche Jugend als Dachkletterer betätigten, die die Antennen, welche nach Westdeutschland gerichtet waren, ein wenig wieder in Richtung Osten zurück korrigierten.
Eurovision 1954 gegründet zum Austausch von Fernsehsendungen innerhalb der Blockfreien Staaten. - am 30.01.1960 folgte eine Gemeinschaft der Fernsehanstalten von Polen, Ungarn, der CSSR und der DDR , die "Intervision".
Gehört zu www.scheida.at/scheida/televisionen.htm Erstellt: 1998/ 1999 / 2000 / 2001 / 2002 / 2003 / 2004 / 2005 / 2006 / 2007 & 2008 by ©Wolfgang Scheida Letzte Aktualisierung: Sonntag, 15. Juni 2008 zu www.scheida.at |