Fernsehen mit Format - 4:3 contra 16:9 ?
Ein Kampf der Historie mit der Gegenwart und Zukunft
Letzte Überarbeitung:
22 Oktober 2022
Cinemascopebalken kontra echtem Kunstverständnis
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Die "Vergewaltigung der Augen" des
Zusehers durch die Ignoranz der Fernsehanstalten
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Seit Anbeginn der televisionären Unterhaltung preist die einschlägige
Industrie ihre jeweils neuesten Erzeugnisse voll mit Worten übertreibender
Kraft.
Und seit es die ersten elektronischen Fernsehsysteme mit 100 Zeilen und aufwärts
gab wurden diese auch zumeist gleich als die lebensechte Reproduktion des
Originals den zukünftigen geneigten Publikum feilgeboten.
Was die Diskussionen um die erforderliche Zeilenzahl für eine realistische
Bildreproduktion angeht stehen wir nach vielen analogen Experimenten und
Normstreitigkeiten im Jahre 2008 bei derzeit ausreichenden nunmehr im
Consumer-Bereich erreichbaren 1.080 Zeilen in progressiver also
Vollbildabtastung bei 24 Bildern/Sekunde.
Doch damit wird nur ein kleiner Auszug der vom Original erfassten
Bildparameter nämlich die Auflösung erfasst.
Aber was die richtige Bilddarstellung hinsichtlich der Proportionen in Höhe
und Breite angeht – (3D Fernsehen haben wir bezogen auf die geschilderte
Problematik zum Glück noch nicht) sind wir noch keinen Millimeter weiter
als der vielfach „belächelte“ Benützer eines frühen NTSC
Farbfernsehempfängers der ständig genötigt ist mit dem Farbtonregler die
richtige Farbwiedergabe an seinem Bildschirm nachzujustieren.
Unermüdlich hat man über die Jahrzehnte alle möglichen Automatiken
ersonnen die dem Fernsehteilnehmer das Leben erleichtern sollen.
In Hinsicht der bestmöglichen Darstellung von Bildformat Proportionen wäre
ebenfalls eine technische Evolution im Sinne der automatisierten Verwöhnung
des Fernsehteilnehmers von Nöten gewesen. Leider ist dies bis heute nicht
der Fall und eine Besserung steht ebenfalls nicht in Aussicht.
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Bild 3: Seit eh und je bietet die Fernsehgeräteindustrie Automatik
Schaltungen aller Art zur Verwöhnung des Zusehers an.
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Eigentlich fing ja alles ganz gut an:
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„Deutsche Ingenieurskunst“ aus dem Hause Telefunken lieferte gegen Ende
der 1930er Jahre bereits die Rechteckbildröhre während andernorts sowie
bei größeren Geräten ein rechteckiger entsprechend angebrachter und damit
Bildnutzgrößen verkleinernder Maskenausschnitt an der Rundbildröhre
befestigt wurde.
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Diesem Umstand kam entgegen, das im britischen und französischen
Vorkriegsfernsehen das Verhältnis des Bildformats 5:4 lautete während sich
die USA und andere zum 4:3 Format bekannten.
Die Ursache findet sich im damals benützten Quellenmaterial begründet, das
größtenteils aus 16mm bzw. 35mm Filmbeiträgen bestand und so einfach 1:1
abgetastet werden konnte.
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In einer Zeit als Fernsehen noch ein „Abenteuer“ war, (*
John Swift „Adventures in Vision“ – The first 25 years) und man
froh sein konnte ein Programm in schwarz/weiß mit Bildreflexionen und mit
elektrischem Störnebel belegt empfangen zu können war natürlich die Frage
nach der immer richtigen Bildproportion wenn überhaupt eher nebensächlich.
Instabilitäten und Röhrenalterung in den Geräten, die schwankenden
Netzspannungen und die noch einfache Möglichkeit für den Benutzer selbst
„herumzudrehen“, waren ein Garant dafür, das Bildbreite, Bildhöhe und
Linearität über einen längeren Zeitraum ohnehin nie richtig passten.
Wer es nicht glauben will, der darf sich von einem Fernsehservicetechniker
einmal von Kunden erzählen lassen die jahrelang nicht mitbekommen haben das
ihr Fernseher einen Ost-West Fehler hat.
Das in den Wirtschaftswunderjahren
im Nachkriegsösterreich bekannte Kabarettistenduo
Pirron und Knapp beschreibt diese ersten Erfahrungen mit
der neuen Technik gegen Ende der 1950er Jahre in ihrem Lied „Mir
hab’n an Fernsehapparat“ wie folgt.
Übertragen ins hochdeutsche und damit leider der
ursprünglich im Dialekt enthaltenen Ausdruckskraft etwas beraubt lautet der
Text auszugsweise: „wir haben ihn (den Fernseher) eingerichtet mit
der Wasserwaage, ........ die Type ist uns ganz egal – da reden wir uns
nichts ein – er muß nur größer als der vom Nachbarn sein,......was ist
nur los mit dem Fernsehapparat ...bei die Knöpfe bei den vier muß man
wissen wie man dreht....... der Onkel soll die Antenne aus der
Oberlichte halten ........ jetzt ist das Bild noch schlechter geworden....
der Fernsehapparat ist sicher noch gehemmt ..er muß sich erst einspielen
denn die neue Gegend ist ihm fremd....“.
In den anderen Ländern mag es kaum anders gewesen sein guckte man doch dort
buchstäblich noch in die Röhre wo sich jede Diskussion um Bildproportionen
ohnehin erübrigte.
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Zur Untermauerung hier ein typischer Zenith Bullaugen Fernseher im „Porthole“
Stil aus der ersten Hälfte der 1950er Jahre. Ob das Format dann 4:3,
5:3 oder 16:9 war – sie dürfen es selbst interpretieren.
Das wäre eine der ab 1939 eingeführten senderseitige
Originalvorlagen:
Bild 5: Das 4:3 RCA
Indian Head Test Card Testbild gezeichnet von Brooks am 23.8.1938
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Und das konnte man im Vergleich eines Zenith 1949er
28T925R
Porthole Style - Bullaugen TVs (Bild 6 & 7) mit einem 49er Garod 10TZ20
(Bild 9) aus dieser Zeit mit Maske am Bildschirm darstellen.
Das mittlere Bild deutet bereits ein "schummeln" für mehr
Bildinhalt auf Kosten der richtigen Proportion an.
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Das
wäre der maximale richtig darstellbare Bildausschnitt
Das wäre bereits ein schummeln zu lasten der richtigen
Proportion
Man
sieht deutlich mehr Inhalt bei gesamt kleinerem Bild
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Beachte den Umstand wonach in den USA nicht nur die Bilddiagonale
sondern zumeist die square Inches - also die Bildfläche als
Verkaufsargument angegeben wurde. Und da schneidet natürlich das vollständige
Bildschirmrund besser ab.
Bild
10
Wie das mit einer echten Fernsehsendung ausgesehen haben kann zeigt
dieses Bild: Sind es die schlechten Sportergebnisse oder die miserable
Bildlinearität die den Eindruck eines verzweifelten Moderators
hinterlassen?
Nicht unerwähnt bleiben soll Frankreich das mit dem analogen 819 Zeilen s/w
HDTV auch das 4,12 : 3 Format einführte. Ob sich das angesichts zumeist
identer Bildröhrengrundtypen wie im übrigen Europa visuell bemerkbar
machen konnte sei dahingestellt.
Was ab Mitte der 1950er Jahren der weltweite technische Fortschritt in
der Rechteck- (oder besser gesagt was man dafür hielt) Bildröhrenproduktion
erreichte, wurde durch neue Techniken wie dem Farbfernsehen sogleich wieder
zunichte gemacht und man mußte dort mit Rundbildröhren wo vieles links und
rechts unter Ausschluss der Öffentlichkeit lief wieder von vorne beginnen.
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Bild 11: Runde Lochmaskenröhre um 1955 als "Giant 19"
bezeichnet während die s/w Welt auf Standard 21" unterwegs war. Heute
übliche Logos und Inserts können nicht dargestellt werden.
Während es die s/w Röhren langsam bis in die Ecken schafften war bei
der Lochmaskenröhre bald wieder schluß. Käufer von ersten
(US) Farbfernsehgeräten bekamen für ein vielfaches an Geld mit
Anfangs gar nur 15" ein bescheidenes Bild geboten.
Mit den Jahren der Entwicklung kam man beim vielmals überdehnten Begriff
Rechteckbildröhre auch beim Farbfernsehen entscheidend weiter, was dem
Fernsehzuseher endlich den 100%igen Konsum des ursprünglichen Sendeinhaltes
bieten sollte.
Doch wie wir wissen folgten zeitgleich Cinemascope oder nach ähnlichem
Verfahren wiederzugebende Filme auf die Kinoleinwand, die uns mit
entsprechendem Zeitversatz den berühmten Briefkastenblick bescherten der
subjektiv empfunden sogar ein besseres Bild abgab da in Abhängigkeit mit
der jeweiligen Strahlstrombegrenzung mitunter ein höherer Kontrastwert
erreicht wurde.
Bild 12: Für den der es ganz genau sehen wollte gab es 1963 den "Weltraumfernseher"
- Ein Gerät mit schaltbarem Großbild - einer Fernsehlupe - also auf
neudeutsch einem "Zoom" damit man auch wirklich in jeder
Situation "am Ball" bleiben konnte.
Ob man sich das bei verstärkt sichtbarer Zeilenrasterung wirklich des
öfteren antun wollte darf bezweifelt werden.
Und da begann schon das absichtliche Schummeln bei den Fernsehanstalten
falls man es nicht schon vorher "unter der Decke" getan hat. Damit
man den Briefkastenschlitz nicht gar so klein ausfallen lassen musste
schnitt man einfach links und rechts vom Filminhalt etwas ab und konnte
damit bei korrekt erhalten gebliebenen Proportionen das eigentliche 21:9
formatige Bild am 4:3 Bildschirm etwas größer werden lassen.
Der Kenner sah dies wenn während des Vorspanns die angeführten
Akteure nicht mehr vollständig lesbar waren und der eigentliche Film
begann.
Damit haben wir uns über die Jahre auch abgefunden.
Die Visualpuristen unter den Technikern wussten zudem wie
sie an ihren Fernsehgerät einen leichten
"underscan"
– also ein sichtbar machen der eigentlich verdeckten Bildbegrenzung
einstellen konnten und damit das gewisse „Mehr“ sehen konnten als alle
anderen. Zu empfehlen war dies natürlich nur bei Geräten bei denen die
Bildgeometrie unabhängig vom Bildinhalt weitgehend stabil blieb was bis in
die Gegenwart bei den meisten Bildröhrengeräten keineswegs üblich war und
ist.
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Die 1990er Jahre mit PAL Plus:
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Dann kam zumindest im EU Raum Anfang der 1990er Jahre der für die
Sendeanstalten subventionierte Trend auf das 16:9 Format als Sendeformat zu
auszustrahlen.
Bild 13: Das Philips 16:9 Testbild aus den 1990ern - Gut zu erkennen die
weißen Begrenzungsflächen deren Sichtbarmachung am Empfänger einen "underscan"
darstellt.
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Zentnerschwere 16:9 taugliche Bildröhrengeräte mit eingebauten PAL Plus
Decodern zauberten aus den schwarzen Balken (= 144 Helperzeilen) wieder eine
Bildinformation zurück, die jetzt wieder ein netto 576 Zeilen Vollbild
ergab während der 4:3 Zuseher nur seine 432 netto Zeilen hatte.
Der sendestudioseitig betriebene Aufwand bürgte in dieser Zeit aber
zumindest für die richtigen Proportionen im Bild auch wenn die Mehrheit mit
4:3 Geräten die Cinemascopebalken sahen.
Künstlerisch korrekt, für den Besitzer eines neuen 16:9 Gerätes dennoch
bitter, war es, wenn ein 21:9 Kinofilm richtig abgetastet gesendet
wurde. Dann hatte er immer noch zusätzliche Balken am Bildschirm. Zudem
wurde richtigerweise zumeist nur bei Lifesendungen oder neuerem Kinomaterial
dieses Verfahren angewendet.
Die nicht immer wohnzimmertauglichen Geräte hatten zudem einen kleinen
Nachteil:
Nach und nach versickerten die EU Subventionen für dieses Vorhaben und im
gleichen Ausmaß stellte man die Abtastung der Filme abgestimmt auf dieses
Format senderseitig wieder ein.
Was diesen bedauernswerten Fernsehteilnehmern mit ihren Geräten blieb, war
ein Ausbruch von televisionär gewordener Fettleibigkeit aller
Bildschirmakteure.
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Das neue Jahrtausend - Der Übergang zur 16:9 Vollbildausstrahlung
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Und während PALPlus sendeseitig wie auch der Gerätepark selbst so
dahin tümpelte eroberten zwischenzeitlich die LCD Flachbildschirme den
Markt.
Und damit kam erstmals für die breite Masse eine 100%ig richtige
Bildgeometrie ins Wohnzimmer wollte man meinen.
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Bild 14: Korrekte Übertragung von
einem 16:9 Material, gesendet im 16:9 Format, wiedergegeben mit
einem 16:9 Fernsehempfänger: |
Bild 15: Korrekte Übertragung von
einem 16:9 Material, gesendet im 16:9 Format, wiedergegeben mit
einem 4:3 Fernsehempfänger: |
Wäre da nicht die Sache mit der Zoom Taste ! (– Sie erinnern sich - „Tint/Hue“
Regler beim alten NTSC Farbfernseher –) die helfen soll schmerzverzerrte
wahlweise
breitgeschlagene oder langgezogene Gesichter wieder in menschliche
Antlitze zurückzuverwandeln oder eine Stretchlimousine wieder in einen
Mittelklassewagen zurückzustauchen.
Bild 16: So wichtig früher die "Tint" Tasten an der
Fernbedienung eines NTSC Farb TVs waren so wichtig ist heute der "Zoom"
Knopf.
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Ein Kampf mit der richtigen Einstellung
der aber leider aussichtslos
erscheint – und zwar
bei jeder Proportion!
Ob 4:3, 16:9, 14:9, Zoom 1 oder Zoom XY gewählt wird, es passt nie
wirklich!
Als Antwort auf diesbezüglich verfasste Schreiben an die Sendeanstalten
bekommen Sie stellvertretend nachstehende Stellungnahme:
„Sehr geehrter Herr XXXXX,
vielen Dank für Ihr Interesse am Europäischen
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX.
Bei 4:3 Ausstrahlungen können 16:9-Fernseher
optional das Bild in der Höhe und Breite oder nur in der Breite zoomen. Das
Bild wird zwar Bild füllend angezeigt, aber leider auch verzerrt. Man kann
auch nicht zoomen und das Bild zeigt rechts und links senkrechte schwarze
Balken an. Bei einem 4:3-Fernseher wird das Bild auf der gesamten Bildfläche
gezeigt.
Bei pseudo-16:9 Übertragungen wird ein 4:3
Bild mit schwarzen Balken übertragen. Auf einem 16:9-Fernseher muss das
Bild gezoomt werden (Vergrößerung in der Höhe und in der Breite mit zum
Teil erheblichen Bild- bzw. Qualitätsverlusten). Das Bild füllt die
gesamte Bildfläche. Es können bei Breitbildfilmen (Cinemascope) allerdings
noch schwarze Balken oben und unten übrig bleiben. 4:3 Fernseher geben das
Bild einfach so wieder, wie sie empfangen werden, ohne etwas zu ändern.
16:9 Amorph ist prinzipiell für
16:9-Fernsehern die Optimale Übertragungsform. Die gesamte Bildhöhe wird
genutzt. Bei 16:9-Fernsehern wird das Bild, bei Einhaltung der Höhe,
seitlich gestreckt, so dass das Bild Format füllend auf dem Bildschirm
erscheint. Bei 4:3 Fernsehern müssen diese, falls sie einen 16:9 Modus
beherrschen, das Bild in der Höhe zusammenstauchen (Bildung schwarzer
Balken) und gleichzeitig die Originalbreite einhalten. Bleibt das Bild unverändert,
gibt es den so genanten "Eierkopf-Effekt? angezeigt d.h. rund wird
Oval.
Für weitere Informationen zu unserem Programm
stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und verbleiben,
Mit freundlichen Grüßen,
XXXX-Zuschauerdienst 4/2007“
Aus naheliegenden Gründen nicht erwähnt, wird jedoch der Umstand, dass
bereits senderseitig 4:3 Material wie z.B. alte Wochenschauen oder generell
alles Archivmaterial gnadenlos in die Breite gezoomt wird damit sie
den 16:9 Rahmen ausfüllen während dies korrekterweise links und rechts
einen Balken generieren würde.
Das getraut man sich aber letztlich dennoch nicht da bei der heute üblichen
16:9 Vollbildausstrahlung nur mehr ein
“briefmarkengroßes*“
Bild bei den 4:3 Teilnehmern übrig bleiben würde (*Copyright: Leopold Figl
–Politiker- zur Einführung des Fernsehens in Österreich 1955).
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Bild 17: Theoretische - jedoch nie
angewandte korrekte Darstellung eines 4:3 Inhaltes
der im 16:9 Vollbildformat gesendet jedoch auf einem 4:3 Gerät
wiedergegeben wird. |
Bild 18: Theoretische - jedoch
kaum angewandte korrekte Darstellung eines 4:3
Inhaltes der im 16:9 Vollbildformat gesendet und auf einem 16:9
Gerät wiedergegeben wird. |
Die in der Praxis übliche Vorgangsweise:
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Bild 19: Das urspüngliche 4:3
Material gezoomt ins 16:9 Sendevollbildformat wird gestaucht auf einem
4:3 Empfänger wiedergegeben. |
Bild 20: Das urspüngliche 4:3
Material gezoomt ins 16:9 Sendevollbildformat wird gestaucht auch auf
einem 16:9 Empfänger wiedergegeben. |
Das würde den Zuseher theoretisch nötigen, WÄHREND ein und derselben
Sendung auf 4:3 zu schalten damit der Bildeindruck passt um in der nächsten
Szene wieder auf 16:9 zurückzuschalten.
In obigem Beispiel bleibt aber zumindest die
ursprüngliche
Bildinformation erhalten und gibt dem Zuseher die fragliche Option
mit passendem Bildwiedergabegerät und dienstverpflichtet an selbigen
sich abzuhelfen.
Wieder andere Produktionshäuser aber
schneiden gnadenlos
oben wie unten 72 Zeilen Bildinhalt des ursprünglichen 4:3 formatigen - 576
netto Zeilen Bildes ab und zoomen die verbleibenden 432 Zeilen auf
erneut 576 Zeilen jetzt im 16:9 Format (upscaling) auf
damit es vollbildmäßig richtig dargestellt wird. Vom ursprünglichen
Material bekommt man also nur mehr ein
Fragment mit etwas
schalem Beigeschmack vom Sender serviert. Leider auch von solchen Anstalten
die sich vom Inhalt her als Qualitätsanbieter offerieren.
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Bild 21: Um Information gekürzt -
So sieht das dann der 4:3 Zuseher |
Bild 22: Und so der 16:9 Teilnehmer: |
Und leider kann so eine Verunstaltung keine technisch-elektronische
Formatautomatik aus der Welt schaffen. Denn sonst hätte es schon längst
einen beherzten Techniker gegeben der so wie vor über 50 Jahren Walter
Bruch über die Mängel des NTSC Systems sagt: „So kann das in Deutschland
(heute dürfen wir sagen - der Welt) nicht für uns eingeführt werden“.
Wolfgang Scheida 2/2008
Anmerkung:
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Ein Eingehen auf die heute erwünschte digitale Pixelanpassung unterlasse
ich in diesem historischen Kontext bewußt, gleichwohl dies ja auch
ohnehin nichts am Grundproblem ändert.
Mit dem Einfügen anderer Zeilenzahlen und dem hochskalieren auf
720p/1080i/p im 16:9 Format ist die Grundthematik natürlich auch auf
den Rest der (Fernseh-)Welt übertragbar.
Für den der obiges ausschließlich sachlich und theoretisch abgehandelt
studieren möchte bieten sich in der Anlage eine Reihe an bebilderten Übertragungsformaten
samt den Erklärungen aus der PAL-Plus Werbebroschüre an.
(Das was aber in der Praxis dann getan wird steht in der Systembroschüre
natürlich nicht!)
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Nachtrag:
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Gemäß Zeitschrift "Cable!Vision" Europe 4/2008 Seite 7 stellt
RTL zum 18. November 2008 auf das 16:9 Format um.
Es betrifft dies die aktuellen Sendungen, die Werbung, On-Air Promotion, der
RTL Familie mit dne Programmen: RTL Television, VOX, RTL II, n-tv, Super
RTL, sowie die Pay TV Kanäle RTL Crime, Passion und RTL Living. Es ist
dies das Ergebnis der seit 2 Jahren konsequent erhöhten Anteils an
16:9 Sendungen.
Größtenteils in 16:9 senden auch der ORF, ARTE sowie 3Sat.
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7/2008 W. Scheida
Nachtrag II März 2009:
Philips brachte den ersten? 21:9 LCD Flatscreen auf den Markt!
Bild: © Philips 2009, Flatscreen TV im
bereits zukunftssicheren 21:9 Cinemascopeverfahren
Zunehmend ist zumindest bei neueren Produktionen ein Umdenken bei einigen
Fernsehanstalten zu bemerken wie etwa die "Metropolis" Ausstrahlung
bei ARTE, die 60 Jahre ARD Jubiläumsnächte und vereinzelt andere bestätigen,
wo historische 4:3 Inhalte auch formatrichtig in das 16:9 Format mit Platzhalter
links & rechts übernommen wurden. Eine lobende Bemerkung dazu durch den
Autor folgte postwendend im Anschluss an die Sendung.....