Luxus von LUXOR! Ein kleiner Auszug aus meinen Erinnerungen an die Ausbildungszeit und mehr lesen sie im Link.
Dabei stammt der Name bereits aus der Luxor Gründungszeit 1924 wo kurz zuvor 1922 jedoch in Luxor in Ägypten bedeutende archäologische Funde gemacht wurden.
Aus Schweden kannten wir in Österreich die unser Land damals wesentlich prägende Sozialdemokratie in der Version als Wohlfahrtsstaat den sich Langzeit-Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky von eben diesem Land schon in seiner Zeit des Exils abgeschaut hat.
Weiters neben dem bekannten IKEA Möbelhaus auch die damals bereits aufgelöste Popgruppe ABBA, zudem den Schwedenstahl in Form von deren VOLVOs, wo ich damals in einem neuen 740er einen Autoradio einbaute,
Bild: Der Volvo 740 mit klaren Konturen [© Volvo Car Group, Public Affairs, 405 31 Göteborg, Schweden, https://www.media.volvocars.com/at/de-at/media/photos/list Feb 05, 2003 ID: 6354 für Medienzwecke]
....und eben auch Unterhaltungselektronik wie hochwertige Fernsehgeräte der Marke "LUXOR" aus Motala.
Bild: Symbolbild dieser mit etwas anderem eben skandinavischen Design versehenen hochwertigen LUXOR Farbfernsehgeräte.
Ein markantes Detail mitte der 1980er Jahre war die elegant ganz flach und folienartig angebrachten Bedientasten am Gerät wie auch auf den Fernbedienungen [Bild: LUXOR Werbeschaltung um 1983].
Wie auch die zugehörige Radiowerbung jener Tage wusste, konnte man von nun an endlich auch beruhigt Fernsehen:
So hieß es hieß im (monopolisierten) ORF Werberadio sinngemäß auf die etwas verzweifelt dargebrachte Frage eines Anrufers der sich nun einen neuen Fernseher gekauft hätte und fortan alle seine Freunde immer zu ihm Fernsehen kämen:
"Wie lange hält denn so ein Fernseher das überhaupt aus?"
"Das kommt ganz auf die Marke drauf an" antwortete eine ruhige etwas basslastige Stimme aus dem Off.
"Einen LUXOR aus Schweden" habe er!
"Einen LUXOR aus Schweden? Na, den haben Sie ewig!" worauf ein erleichteres "Danke schön" vom Anrufer zu vernehmen war.
Verwundert warum wir nun dennoch zu einem Kunden fuhren der einen defekten LUXOR aus Schweden hatte klärte mich der Geselle im Sinne unseres Geschäfts ebenso beruhigend auf: "Das er ewig hält heißt ja nicht das er nie defekt werden kann...."
Es hieß wir hätten für die Marke den Generalvertrieb. Dafür haben wir aber mengenmäßig kaum Geräte dieser Marke verkauft. Am ehesten dann wenn spezielle Designs passend zur Wohnzimmerausstattung angesagt waren oder im Fall eines Diplomaten, der einen LUXOR wollte, da dieser als wohl einer der ganz wenigen Hersteller damals schon ein SAT Receiver Modul integriert gehabt hatte.
Bild: Das LUXOR-Hauptwerk in Motala mit 3.000 Mitarbeitern (1975) und noch OHNE Fließbänder was bei den für Schweden typisch hohen Arbeitskosten buchstäblich Luxus war! [LUXOR Katalog 1975 aus Hifi-Archiv.info]
"Fahrst du gerne Auto?" war die Frage des Gesellen an einen zur Familie gehörenden im Büro temporär mitwirkenden körperlich etwas beinträchtigten Mitarbeiter da der Fernseher raschest aus dem LUXOR Lager in Linz heranzuschaffen war.
Der Kunde bekam den Fernseher. Nicht aber den für ihn wichtigen zudem "heimlich bereits im TV integrierten" SAT Receiver da diese Technik je nach Land noch so manchen Restriktionen, Verboten und Vorschriften unterzogen war.
Bild: Nicht ohne Grund war LUXOR aus Schweden, dann schon zum SALORA Konzern gehörend auch ein Vorreiter in Sachen SAT TV Empfangstechnik. Ein riesiges Land mit spärlicher Besiedelung läßt einen terresstrischen Senderaufbau oder gar Kabelfernsehen außerhalb der Städte wirtschaftlich und technisch nicht zu. So machte diese Branche aus der Not eine Tugend und exportierte zudem fleißig in die USA mit einem ähnlichen Bedarf [Bildquelle: LUXOR Werbefilm um 1985].
Waren es vier Luxor Ingenieure denen weitgehend freie Hand gegeben wurde sich der Sache der SAT Technik und den Export Chancen in den USA ab ca. 1978 auseinander zu setzen.
Später ging es als Abspaltung als SMW - Swedish Mircrowave weiter was als eigene Geschichte gelten soll.
Zurück zu "meiner" Geschichte:
So musste er dieses SAT Modul irgendwie später nachbestellen und extra in sein Land exportieren.
Die Marke LUXOR unter der "Mutter" SALORA ging dann auf NOKIA über. Das Ganze ziemlich zeitgleich mit meinem Berufseinstieg.
Das hier erwähnte Thema SAT Empfang war da in Österreich noch nicht in der Breite angekommen. Noch waren Antennengrößen von bis zu 180 cm erforderlich sowie auch die zugehörigen postalischen Genehmigungen. Lediglich der SAT Sender 3SAT ließ den Anbruch einer neuen Zeit kunden wenngleich er bis dato nur im Kabelfernsehnetz zu shen war.
Als "Zukunftsmusik" tat ein Geselle noch das diesbezügliche Interesse eines Kunden zum Thema ab. Sehr zu meinem Mißfallen da mich das Thema ja schon damals gerne auch in der echten Praxis sehr interessiert hätte. Doch das sollte noch einige Jahre dauern.
Es war eine Stadtgegend in Wien in der es vielfach Kabelfernsehen noch lange Jahre nicht geben würde.
Passende sinngemäß mir in Erinnerung gebliebene Äußerung unseres Berufschullehrers Herrn Ing. Martin Stiny zur Firma NOKIA so als Nebensatz beim Unterricht:
"Es ist einer dieser großen Mischkonzerne - Wenn die Leute einmal keinen neuen Fernseher brauchen, vielleicht kaufen sie sich dann die Winterreifen oder den Klodeckel von denen... "
Es folgten dann zwischenkollegiale Ausschmückungen zum Thema....
Vereinzelt tauchen auch heute nebst B&O was ohnehin stets etwas stärker bei uns präsent war, auch LUXOR HIFI Geräte, also Stereoanlagen in Verkaufsplattformen auf. Vom Design eben tatsächlich etwas anders gestaltet als die uns bekannten 08/15 Geräte.
Nicht alle sind in dieser Modellvariante in Europa verkauft wurden sondern waren für den US Export Markt bestimmt (Stichwort C-Band Empfang, Videocyper Einschleif-Pay-TV-Decoder - Für den skandinavischen Markt war dies dann bald der Filmnet Decoder, Kanal 3-4 HF Modulator, 117 V Netzteil).
Dort wo die LUXOR SAT Geschichte 1982 auf der Industrie und Handelsausstellung in Atlanta Gorgia ihren Anfang nahm.
Als Erster wie es heißt war Luxor eben mit bedienerfreundlichen Gerätefunktionen am Start zu der auch die später selbstverständliche IR Fernbedienung aber auch die Drehantennenpositioneranschluß gehörte [2].
Verwendete das ursprünglich benutzte C Band (3,7 - 4,2 GHz) die 500 MHz Bandbreite umgesetzt in den SAT-ZF Bereich von 950 bis 1.450 MHz, so waren es im Europäischen Ku Band (11,7 - 12,5 GHz) bis 1.750 MHz (Später 2.050 und mehr).
Abzurufen in einem fiktiven Kanalraster mit 24, später 32 Kanälen und einem Finetuning dazu.
Ebenso dazu gehört der LUXOR LNB/LNC der Anfangs wie Zeitschriften aus 1985 berichten noch so seine Probleme mit der Stabilität hatte ehe japanische Pendants deren Platz einnahmen. Zu dieser Zeit war LUXOR NORTH AMERICA Corp. Bellevue, Washington 98009 dabei etwa 15% des SAT Heim-Marktes zu erobern wie es der Luxor US Geschäftsführer Hans Giner äußerte [1].
Die Schattenseite mit den Frequenzdrifts bezog sich auf den Luxor C24-3 'Sat-Frequenz-Umsetzer' der um 1984 für Luxor von der US Firma Magnum Microwave stammte.
Scheinbar hatte man da noch nicht die Kompetenz im eigenen Haus.
Ein Nachfolger Konverter aus Japan, der Luxor Down Converter 220 9734-11 folgte. Siehe Bild rechts, der einmal die ca 15-18 V Spannungsversorgung aufwies. Und weiters den 70 MHz ZF Ausgang an dem zugleich die Abstimmspannung gelegt wurde. Das eigentliche LNB/LNC lag nochmals davor an der Antenne montiert. Dies zur Zeit der "Ablolute Beginners".
Wie es heißt war aber auch der Receiver selbst in Sachen Stabilität "verbesserungsfähig" [2].
Bild |
Modelljahr/e |
Marke/Type/Modell |
Kurzbeschreibung |
VK - Preis |
|
ca. 1982 | Luxor Remote Controlled Satellite Receiver 9540 |
Kein Signal Meter, IR Fernbedienung, Digitale Kanalanzeige und
Programmspeicher, Dolby System Audio, AFC sowie weitere Funktionen per
Kippschalter an der Front einzustellen, Polarizer und Testausgang, Cinch
Audio, HF 3/4 Kanal Modulator nach FCC aber kein Antennendurchschliff, alles
F Buchsen, 117 V Gerät, 280 x 270 x 100 mm bei 3,8 kg. 70 MHz Eingang |
ca. US$ 1.000,- |
Wie oben |
1985? | Luxor Remote Controlled Staellite Receiver 1909530 | Kein Signal Meter, IR Fernbedienung, Digitale Kanalanzeige und Programmspeicher, Dolby System Audio, AFC sowie weitere Funktionen per Kippschalter an der Front einzustellen, Polarizer und Testausgang, Cinch Audio, HF 3/4 Kanal Modulator nach FCC aber kein Antennendurchschliff, alles F Buchsen, 117 V Gerät, | |
1985? | Luxor Remote Controlled Satellite Receiver 9550 | Wie oben jedoch mit Ausgang für Drehsteuerungsanschluß, Video Invertieren Schalter, | ||
1985 | Luxor Satellite Receiver Model 9995 - Block Satellite Receiver System |
Der Luxor Satellite Receiver Model 9995 ist noch vollständig von Hand zu bedienen. Alle Einstellfunktionen werden an der Gerätefront individuell justiert. AFC, analoges Signal-Meter, Skew (für den Polarizer), Audio Tune, und gerade sowie ungerade Kanalwahl, Fine Tuning, Nah/Weit Audio Bandbreite, 6,2 und 6,5 MHz Festfrequenz für Audio oder Variabel, AFC, ... , HF Kanal 3/4 Ausgang mit Antennendurchschliff, LNB Vert. uns Hor. in, 400 MHz Filterdurchschliff, Audio und Video Basisbandsignal Out, |
||
1987 (gemäß Geräteaufkleber) | Luxor Satellite Receiver 9993 | 950 - 1.450 MHz, 18 V, 400 MHz TI Filter einschliff, Made in Japan, IR Fernbedienung, ein Hauch von futuristischen Design der wohl schon klare NOKIA Einflüsse zeigen könnte mit der ungewöhnlichen Tastenanordnung für Channel und Audio A & B Anwahl, siehe dazu auch Designfernseher, US Version, Anschluß für ext. Antennendrehsteuerung, Polarotor, Signal Meter und C/KU Band Umschaltung, Video und Audio Cinch Out & Video Cipher Ausgang, HF Antennenanschluß Kanal 3/4 nach FCC, 117 V 40 W Leistungsaufnahme. | ||
1988? | Luxor Remote Controlled Satellite Receiver - Dolby System (Für GB Markt ?) | Analoges Signal Meter, IR Fernbedienung für 24 Programme, Receiver, Digitale Kanalanzeige und Programmspeicher, Dolby System Audio, AFC sowie weitere Funktionen per Kippschalter an der Front einzustellen, Polarizer und Testausgang, Cinch Audio, HF UHF Kanal Modulator nach CCIR aber kein Antennendurchschliff, BNC Raw Video Ausgang, | ||
1985/1986 (Modellvorstellung Mai 1985 & Jänner 1986 in Modern Electronics) | Luxor Mark 2 Satellitenrundfunk 9570 Receiver Dolby System | Analoges Signal Meter, IR Fernbedienung für 24 Programme, Receiver, Digitale Kanalanzeige und Programmspeicher, Dolby System Audio, AFC sowie weitere Funktionen per Kippschalter an der Front einzustellen, Polarizer und Testausgang, Cinch Audio, HF Kanal 3/4 Modulator nach CCIR aber kein Antennendurchschliff, BNC Raw Video Ausgang, Im US Markt beliebt und sort zulässig waren Funkfernbedienungen um auch in anderen Räumen den SAT Receiver bedienen zu können. | US$ 761,- 1986 | |
ca. 1987 | Luxor 9904 Actuator Interface (Positioner) | Per DIN Stecker Steuerkabel mit den damit
ausgerüsteten LUXOR SAT Receivern zu verbinden. Ausgänge für den Actuator Motor 36 V. Und dem Puls (Reed Kontakt) Eingang. Noch kein Optisch Elektronischer Kontakt. 117 V Version für US Markt. |
||
1985 (Vorstellung März 1985 in Coop's Satellite Digest) | SKANTIC Mark One | Zugegeben, eine andere Marke die aber mehr
gemeinsames unter der SALORA Dachmarke denn trennendes zum LUXOR zeigt. Und wo es einen Mark 2 gibt muß es ja auch den Mark 1 geben und das ist dieser. Wesentlicher Unterschied ist der reine 70 MHz Tuner Eingang der die eigentliche Arbeit dem mit 1-30 Volt frei abstimmbaren externen LNB überläßt. Ab der ZF ist er mit dem LUXOR Mark 2 weitgehend ident. |
Bestandteil der privaten Hobbywebsite https://www.scheida.at/scheida/Satelliten_Receiver_Museum/Satelliten_Receiver_Museum.htm
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Updated: 18.10.24