BEITRAG NOCH IN ARBEIT !
Bild:
SABA "Transall de Luxe
automatic E" Front, Seiten und TopansichtSABA "Transall de Luxe
automatic E" Front, Seiten und Topansicht
Da war sie
wieder, die "nicht überwundene Kindheitserinnerung" in Form eines SABA
Transall de Luxe automatic E.
Der Vater
eines damaligen Spielkameraden, der auch wusste wie gerne ich denn basteln
würde, gab mir einen Transistor
Kofferradio, alias einen Weltempfänger mit als markantes Detail zwei
Teleskopantennen sowie
ein augenscheinlich nicht dazugehöriges SABA Netzteil Typ "N".
Zum
Basteln, das war nett gemeint.
Das Gerät
sah immer noch toll aus. Vor allem die beiden Teleskopantennen nebst den
vielen Knöpfen hatten es mir angetan. Was man damit wohl alles empfangen
können würde wenn erst die Antennen richtig ausgerichtet wären?
Die
Antwort war wenig überraschend: Leider nichts!
Es lag
aber, wie man sich denken kann, nicht an den beiden cool (das Wort kannte
ich damals noch nicht) ausrichtbaren Antennen, sondern an irgendeinem oder
gleich mehreren Schaltungsfehlern die ich mangels jeglichen technischen
Detailverständnisses nicht selbst beheben konnte. Aber auch mangels
ernsthaften Taschengelds um einen "Fachmann" in bezahlter Weise ranzulassen
der es hätte reparieren können.
Und so kam
es zum Schicksal all dieser Geräte, die ich in jenen Tagen, in denen ich
mich zuerst spielerisch aber unbenutzbar beschäftigte, ehe sie dem Zerlegen
und Teileerforschen, allen voran den mechanisch verständlichen
Umschaltvorgängen zum Opfer wurden, oder positiv formuliert, dem
Technikstudium und der späteren Berufsvorbereitung dienten.
Des
öfteren dachte ich an dieses Gerät, ehe nun Jahrzehnte später ein
baugleiches, oder eine zumindest sehr bauähnliches,
hier mag die
Kindheitserinnerung Unschärfen aufweisen, auf einem Online Angebotsportal zu
einem vergleichsweise günstigen Tarif in augenscheinlich optisch gutem
Zustand angeboten wurde.
Unschärfe dahingehend, ob es sich um das ursprüngliche 1968er Model oder das modifizierte Model "E" mit der hinzugekommenen Mittelwellen Europa Skala war oder ob meine Erinnerung gar mit einem Schaub-Lorenz Weekend, der ja ebenso alle Rundfunk-Bänder hatte sowie zwei Antennen, hier mich trügt?
Das war
dann wie man aus dem Text ableiten kann bereits eine Zeit in der UE-
Unterhaltungselektronik mehr und mehr verramscht wurde bzw. Fernost Marken
den bisherigen lokalen Anbietern das Leben schwer machten.
So blieb
mir SABA als Anbieter hochwertiger Geräte die sich auch im Gewicht spüren
ließen in Erinnerung. Das mein Onkel eine tragbare SABA VHS
Videokameraanlage hatte die letztlich wohl ein japanischer Zukauf war ist
dabei eine andere Geschichte.
Hochwertig galt für den Transall daher auch der BRD Kaufpreis aus 1969 mit damals DM 398,- Festpreis, was umgerechnet und inflationsangepasst für 2021 etwa € 784,- betragen würde [ ].
Zurück aus der Nostalgieschwelgerei, wieder hin zum vorliegenden Gerät:
Der
einzige "Pferdefuß" daran war ein angegebener Defekt am eingebauten 220V
Netzteil, während hingegen der Batteriebetrieb funktionieren sollte.
so wie reisend durch das All. In jene dem Fortschrittsglauben an die Technik, der damals zum Greifen nahen Mondlandung gewidmeten Bezeichnung konnte vieles hinein projiziert werden.
Auch das gleichnamige NATO Transportflugzeug kann so eine Anleihe gewesen sein.
In unserem Fall gemeint ist wohl ein Reisen über bzw. durch alle
Wellenlängen im Funkäther.
Ein sehr
allgemeines Attribut, welches damals u.a. an vielen Elektronikgeräten wie
auch PKW's aufgefunden werden konnte. Im wesentlichen bezeichnete es alles
an Funktionen oder auch Leistungen die über das Mindestmaß an erwartbaren
Grundfunktionen hinaus ging. Siehe die
folgende Auflistung unten:
Was beim Auto die zusätzlich klappbare Sitzbank schon zur "De Luxe" Ausstattung adelte, war bei diesem Radio, und wir wollen es hier ernst nehmen, die Komfortfunktion der drei (vier) UKW Festsendertasten in Verbindung der sonstigen Ausstattung als Weltempfänger.
Zudem weisen 300 verbaute Bauteile
ebenso auf "etwas mehr" als nur
auf Grundfunktionen hin.
Daraus leitet sich, zudem die auch bei vielen anderen Geräten jener Zeit vielsagende Bezeichnung "Automatic" mit >C< geschrieben ab. Automatic, als ein Indikator dafür, dass hier bereits etwas automatisiert abläuft was anderswo noch mit manueller Beeinflussung wie bei der Handschaltung beim Auto abzulaufen hat. Dort prangte dieser Schriftzug dann ebenso auf so manchen Kofferraumdeckeln. Hier, wie bei vielen Radios jener Zeit, ist sie für die automatische Senderscharfstellung bei UKW stehend.
Bezeichnend auch, dass der japanische Wettbewerb wiederum am Beispiel des
National-Panasonic RF-885 LD 4 Wellen Kofferempfängers "Automatik" mit >K<
für den Exportmarkt schrieb.
Hier geht es um das fiktive Mittelwellen Europaband, was auch andere
Hersteller jener Tage als extra Geräteleistung werbewirksam herausstrichen.
Dabei
lassen wir hierfür bewusst den damaligen Wettbewerber Telefunken mit seiner Werbung für den
Bajazzo TS-201 [] sprechen: "Schluss mit dem Mittelwellensalat." Europawelle
Saar, Nizza, Monte Carlo, Radio Luxemburg, die großen Sender Europas, klar
und deutlich zu hören - zu Hause wie im Urlaub."
Manchmal gab es aber das MW Band tatsächlich zweigeteilt. Ob als Marketing Gag oder technischen Gründen weil eine spezielle Abstimmschaltung ein durchgängiges Band Durchstimmen nicht zuließ? So oder so wurde daraus ein positives Attribut gemacht wie am Beispiel des Radios Philips Premiere 22RB384 oder dem Nordmende Transita Spezial 969.109M.
Der
Apparat besitzt eine voluminöse und dennoch sehr elegante nicht klobige
wirkend Präsenz. Aus einem leger in neudeutsch dahingesagten "Portable"
Gerät wird hier wieder ganz bodenständig ein "Tragbares Kofferradio", mit
Betonung auf Koffer, der dann aber auch etwas mehr kann als einfache
Standard Radiomodelle jener Zeit.
In der Umgangssprache wird daher diese Gerätefamilie ebenso "Weltempfänger" genannt worden sein. Dies ist dabei richtig und falsch zugleich.
Ersteres
galt dabei für die Wahrnehmung der Normalkäuferschicht. Letzteres für die
Erwartungshaltung von echten Kurzwellenhörern (SWL's
- Short Wave Listeners)
bzw. Amateurfunkern die dann schon noch das eine oder andere,
Stichwort BFO, mehr
erwarteten.
4,8 kg
als
Gewicht (mit Batterien) bei BHT
33 x 19 x 9,5 cm Gehäusemaße sprechen dabei für sich.
Zur
obligatorischen Mindestausstattung wie auszugsweise dem:
gesellt
sich das "mehr" an Funktionen beginnend mit:
Der
Versuch einer Einordnung des
Geräts an den
damaligen Wettbewerb
der Saison 1968/69:
Spontan
fällt mir hier die Grundig Yacht Boy Reihe ein was die grundsätzlichen
Empfangseigenschaften betrifft. Da hätte es aber dann vielfach
tragbare
Transistorkofferradiogeräte
wie etwa
den Schaub Lorenz T70 etc.
gegeben.
Das trifft es aber nicht ganz!
Als Vergleich suchen wir ja ein
AM Vierbandgerät, das auch
UKW Festsendertasten für den Alltagskomfort
hat! Ein zweites MW Band können wir uns
zur Not
noch schenken. Nicht jedoch ein
gespreiztes 49m KW Band.
Für die
Grundig Satellit Reihe, dem Nordmende Globetrotter,
der Braun T1000 sowie
alle anderen auch japanischen
sowie US Geräte mit
Mehrfachband Kurzwellentrommeltuner oder gar einer Doppelsuperhetschaltung
etwas höher angesiedelt reicht es nicht ganz.
Am ehesten
sehe ich daher, in einer sicher nicht vollständigen Vorauswahl
Deutscher sowie Österreichischer Geräte der gleichen Saison, den
Telefunken Bajazzo de Luxe 101/201/205 |
mit ebenso 3 UKW Festssendertasten als Vergleichsmodel den ich auch
schon von der Optik her fiktiv 1969 für eine Kaufentscheidung im
Geschäft gerne verglichen hätte. Das dort nicht integrierte Netzteil
hätte mich aber wahrscheinlich auch wieder zum Saba geführt! |
|
B&O Beolit 1000, Typ 1401 | 1968–1972. Sehr elegantes Gerät mit optisch dargestellten getrennten Skalen. Drei UKW Festsendertasten. Sicher nicht billig. | |
ITT Schaub-Lorenz Touring 70 Luxus
|
Luxus der sich mit preisgebundenen DM 425,- kaufen ließ. Netzteil ist keines integriert! | |
Philips Dorette Automatik 4S 22 RL 583 | oder
Baugleich aus Österreich:
Philips
Brigitte S 22RL583
gar mit 4 UKW Festsendertasten jedoch auch ohne Netzteil |
|
Südfunk - Apparatebau, Modell Portable 1011924 | - siehe
auch baugleich:
Quelle
Universum TR784
Best. Nr. 09752 wieder ohne Netzteil |
|
Der österreichische HEA Trixi 2000N | mit Netzteil und drei mal UKW
Festsendertasten. Aber auf KW "nur" mit dem 49m KW Band präsent. Das
eher schlichte schon im Stil der 1970er sogar modernere optische
Auftreten (ich besitze das Gerät) würde mich aber ebenso eher zum
SABA greifen lassen. |
|
Siemens Turnier RK16 Electronic | Mehrbander mit UKW Festsenden. Erst ab der Saison 1969 auf den Markt gekommen. Mit Netzteil. Siemens Katalog 1969 |
Dass die Auswahl in den Folgesaisonen dann wieder ganz
anders aussah ist ein anderes Thema.
Modell 2: Laut gelisteten Saba Schaltplan als "Transall de Luxe automatic E" bezeichnet, ist dieses Modell in den Katalogen 1968 und 1969 nachgewiesen. | ||
Der Saba Transall de Luxe automatic E ist äußerlich folgendermaßen zu erkennen: | ||
Bild: Skala des Saba Transall de Luxe E automatic - Erkennungsmerkmale |
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1. Geliefert wurde das Gerät im Anthrazit farbigen Kunstlederbezug 2. Der UKW Abstimmzeiger ist Rot, der Zeiger für die AM Bereiche Blau gefärbt. 3. Die rechts außen liegende Taste des 6er Tastenaggregats ist die EUROPA Taste während der EIN/AUS Schalter mit dem Lautstärkedrehregler kombiniert wurde. 4. Die an der Plexiglasinnenseite aufgebrachte Europa-Band Zusatzskala ist mit 1380 ... 1600 sowie mit Stationsnamen bezeichnet.
5. !Besonderheit: Hier ist mit „Europa-Band“ der obere Mittelwellenbereich von 1.380 – 1.630 kHz zusätzlich zum normalen MW Bereich 510 – 1.630 kHz gemeint, und nicht das sonst naheliegend so bezeichnete 49 m Kurzwellenband in einer gespreizten Darstellung! Letzteres gibt es dann wie schon im 1968er Model ohnehin dazu!
Anders formuliert ist der Saba Transall de Luxe automatic E als 6 Band Gerät klassifiziert: 1: UKW, 2: KW allg., 3: KW 49 m Band, 4: MW, 5: LW, 6: MW II – „Europa“. (Man darf sich von der Bezeichnung „Europa“ nicht ins Bockshorn jagen lassen!) |
||
Bild: Beschriftung Vorderfront und Unterseite |
||
Auf das
SABA Transall Nachfolgemodell "G", welches mehr UKW Festsendertasten sowie
ein praktikables Abstimmanzeigeinstrument wie auch einen größeren
Abstimmknopf besitzt gehen wir hier nicht weiter ein.
Nicht
zuletzt spricht mich persönlich alleine schon optisch die "moderne"
'1970er
Bauform und Farbgestaltung in keiner Weise an.
SABA gibt
im Werbeprospekt hier gleich einmal das Prädikat einer "Stabilyt" Endstufe
als Sondermerkmal vor! Und hier, wie bereits in anderen Fach- und
Reparaturforen wohl ausreichend erörtert, liegt der sprichwörtliche "Hase im
Pfeffer", da dieses Stabilyt Bauteil nach Jahren des Gebrauchs wie auch
schon alleine durch die Lagerung defekt wird. Später noch mehr dazu.
Die UKW
Festsendertasten lassen uns eine Potentiometerabstimmung, wahrscheinlich
auch beim UKW Hauptabstimmband annehmen. Hier werden Kapazitätsdioden mit
höherer als der Batteriespannung beaufschlagt, die sich, gemäß dem Zitat
eines einstigen Berufschullehrers in der Raumladungszone "vor Schreck
zusammenziehen", also damit die Kapazität und folglich die Schwingkreis
Frequenz verändern.
Ohne etwas
unterstellen zu wollen, aber das Unwort unserer Zeit ,"geplante
Obsoleszenz", kommt einem auch hier kurz in den Sinn.
Ende der
1960er Jahre wird aber niemand bei SABA, oder den anderen Deutschen
Markenherstellern mit ähnlichen Schaltungskonzepten, einen Bauteilausfall
und folglich einen totalen Geräteausfall geplant oder gewünscht haben.
Vielmehr
kämpfte man sichtlich im Umfeld der verwendeten Germanium Halbleiter mit der
Stabilisierung der Arbeitspunkte, wofür mehrfach VDR/NTC Widerstände,
Einstellpotentiometer zur Anpassung an die verwendeten selektierten
Transistoren oder aber eben auch diese Neumann Stabilytzelle
(elektro-chemisch reagierende) also NiCd Akkuzelle ein
Zeugnis geben.
Das andere
Hersteller wie auszugsweise Grundig bei seinen VS-3xx Videorecorderserien
ebenso zwecks Uhrenpufferung noch in den 1980er Jahren auf ähnlich technisch
basierende 1,2 V Akkus setzte die fortan ganze Werkstattgenerationen
beschäftigt und in Lohn und Brot hielten sei nur am Rande erwähnt. Da hätte
man es aber schon in der Geräteentwicklung besser wissen müssen.
Gemäß den online Beiträgen u.a. im SABA-Forum, "kann man diese als Referenzspannungsquelle dienende Akkuzelle oft erfolgreich durch zwei Silizium Dioden (wie z.B. 1N4148) in Reihe ersetzen. Dies gegebenenfalls in Parallelschaltung mit einem ca. 100 µF Elko.";
Weiters: "Diese neuen Dioden sind dann als
"Fluss-Dioden" geschaltet, also in Vorwärtsrichtung.
Weil sie im unteren
Knick der Kennlinie arbeiten sind sie nichtlinear und modulieren das
anliegende Signal. Die Krümmung der Kennlinie muss mit dem Elko eliminiert
werden.[]
Erzeugt das Stabilyt Element einen Kurzschluss oder wird zumindest sehr niederohmig, so kann daran keine 1,48 Volt Sättigungsspannung mehr gebildet werden. Die daran angeschlossenen Basis-Emitterübergänge erhalten folglich kaum mehr die benötigte Spannung (ca. 0,3V) um die Transistoren ausreichend verstärken zu lassen.
Folglich spielt das Radio nicht, oder macht sich bestenfalls durch Rauschen, maximal durch sehr bescheidene Empfangseigenschaften auf sich aufmerksam.
Rückblende zu einem
Fiktiven "Wenn, dann hätte ich und dann wäre ich und dann würde ich.....":
Ja dann, in der Annahme,
dass ich den SABA Transall damals als Kind in noch spielfähigen Zustand
bekommen hätte, ja dann wäre mein frühes Weltempfängererlebnis, alias SWL'er
anders verlaufen.
Anstelle des End-1950er
Brot und Butterradios Minerva Minola Kurzwellenteils, des End 1940er
Hornyphon Jubilate zweifach Kurzwellenteils, und noch sehr viel später des
Yaseu FRG-7, der aber ohnehin eine ganz andere Klasse war, ja dann hätte ich
viele Stationen besser oder auch überhaupt erst einmal aufnehmen können.
Damals, als es noch die
massenhaften Internationalen Kurzwellendienste wie auszugsweise die des
Ostblocks gab.
Jetzt, mit glasklarer
Stimme aus dem PC Lautsprecher per Internet hat dies ein wenig an Reiz
verloren.
Was aber das Auftreten, die
technische Herausforderung der Entwickler und die durchaus breite
Marktpräsenz dieser SABA Gerätefamilie nicht schmälern soll!
Das Gerät
ist mit den in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre verfügbaren
(West-Deutschen) Germanium PNP Transistoren bestückt. Als Ausnahme der Regel
darf ein BC109B Silizium NPN Transistor im NF Teil angeführt werden.
Es wird
als 16 Transistor Gerät geführt.
In
Analogie einer fairen Funktionszuordnung der Halbleiter, wie es etwa
japanische Gerätehersteller taten, wollen wir hier "periphere" Funktionen
aus der angeführten Zahl herausrechnen bzw. als AUX Transistoren
kennzeichnen:
Und das
wären:
1.
T601 Der Netzteiltransistor
2.
T61 Der 2. Netzteiltransistor für die UKW-Teil Spannungserzeugung
3.
Den T81 als HF Regelspannungserzeuger und damit Feldstärkesignalgeber
Somit
hätten wir ein 13 Transistor Gerät, was dann besser der Beschreibung bzw.
Vergleichbarkeit der Empfangseigenschaften und NF Verstärkung entspricht.
10,7 MHz
UKW ZF sowie 460 kHz AM ZF galten als üblich.
Hier haben
wir es mit einem Einfach Superhet Empfänger zu tun.
Bei der
Kreisdefinition führt es SABA dann schon direkter an:
Es bot
sich mir bei diesem interessanten Gerät an, die Schaltung einmal weitgehend
selbst ohne Originalliteratur mit Ausnahme eines im Internet frei
verfügbaren Schaltplans zu analysieren und hier zu beschreiben.
Als
Ergebnis kann ich jetzt sagen von nun an wirklich jedes Bauteil beim Namen
zu kennen!
Vieles was
zumindest im mir vorliegenden Gesamtschaltplan etwas kompakt, um nicht zu
sagen "wirr" gezeichnet ist, ergibt erst beim Nachstudieren aller einzelnen
Stufen ein brauchbares Gesamtverständnis.
Umschalten
bedeutet viele elektromechanische Schaltvorgänge am Tastenaggregat, was
einmal mehr die Herausforderung beinhaltet hier einwandfreie Kontaktzustände
auch nach 50 und mehr Jahren zu gewährleisten.
Da dürfte
dann etwas mehr als nur eine "Kontaktspray Kur" angesagt sein, was ebenso in
einschlägigen Foren mit der Empfehlung Richtung speziellen "Tunerspray"
diskutiert wird, insbesondere wenn man das Gerät auch noch ein Jahr nach der
"Reparatur" wieder verwenden möchte.
Zu den
häufigen Fehlerquellen (sehr vieler Germanium Transistorradios) gehören auch
die bei den nun alten Germanium Transistoren bekannten "Tin Whisker"
Effekte, also leitende "Fäden" im Transistor die zu Kurzschlüssen und damit
einem Totalausfall führen. Hier kann im Idealfall bei Wegklemmen der
Abschirmbecherleitung (4. Anschlussdraht) unter Umständen wieder eine
Funktion hergestellt werden, sofern nicht ein Austausch mit dann ebenso
fragwürdigen Ersatzexemplaren erforderlich wird. Die vorliegende
Gerätegeneration sollte bereits diesem Thema entwachsen sein.
Auch
können bei den in Fassungen gesteckten und nicht direkt verlöteten
Leistungstransistoren Kontaktprobleme entstehen die mitunter zu unklaren
Betriebszuständen führen.
Dem
interessierten Leser empfiehlt sich den Schaltplan im Web herunterzuladen um
der Beschreibung besser folgen zu können. Die Version E unterscheidet sich
dabei nur in Details von der ebenso verfügbaren Vorgängerausführung.
Hier habe
ich eine für diese Betrachtung vereinfachte Blockdarstellung
zusammengestellt.
Meine
detaillierte Schaltungsbeschreibung mit mehr als 10 A4 Seiten würde den
Rahmen hier sprengen weshalb hier schwerpunktmäßig auf die
Schaltungsbesonderheiten eingegangen werden soll:
Hier
werden wir zwecks einem besseren Baugruppenverständnis nur
Einzelschaltauszüge fachlich erläutern!
Die
Transistoren nach Funktionsgruppen auf Blockschaltbildbasis:
Hier legen
wir nicht am Kopf beim UKW-FM Empfangsteil los, sondern ganz bewusst beim
Netzteil sowie dem NF Teil, da (bekannte) dortige Fehler ganz entscheidend
auch im Batteriebetrieb über die gesamte (Nicht-)Funktion entscheiden
können.
Stromversorgung Netzteil:
Wahlweise
7,5V über das eingebaute 220V Netzteil, dem Batteriesatz oder über die
Autobatterie von der Autohalterung Type 3.
Daraus
wird eine interne Gerätemasse über einen Siebwiderstand gebildet. Das
verfügbare Spannungspotential beträgt folglich 7,5-0,55V = 6,95V.
Weiters
eine stabilisierte Versorgungsspannung: 6,95 - 1,48V = 5,57V
UKW
Einheit:
Das UKW
Netzteil liefert 4,8V sowie die 24V Abstimmspannung für die
Kapazitätsdiodenabstimmung die wahlweise auf ein dreifach
Tastenabstimmaggregat oder auf ein mit dem UKW Skalenzug gekoppeltes
Potentiometer gelegt werden.
Wahlweise
von den Teleskopantennen oder eine extern zugeschaltete Autoantenne über die
Autohalterung gelangt das Signal an ein aperiodisches Eingangsfilter dem der
HF Vorverstärker mit AF106 folgt. In der nun ersten UKW Abstimmstufe
Die NF
Vor, Treiber wie auch Endstufe.
Die UKW
Einheit
Die AM
Empfangseinheit
Der ZF
Verstärker
Der
Regelverstärker
Der AM/FM
Demodulator
Hier sei
die LW Abstimmung im Betrieb mit der Autohalterung auszuführen:
Das
herkömmliche Prinzip der Drehko Abstimmung mit einem AM Vorkreis am
eingebauten Ferritstab und Oszillator wird hier durchbrochen. So liegt für
den AM LW Vorkreis eine eigene geschirmte LW Eingangsspule vor, wohl um
magnetische Einstreuungen vom KFZ in den Eingangskreis zu unterbinden und
nur HF Signale der Autoantenne zu verarbeiten.
Schaltungsauszug: LW Ersatzspule mit komplexer Schaltmatrix vom
Antennensignal zu bzw. weggeschaltet. Sowie der eigene MW Vorkreis mit
induktiver Abstimmung anstelle der Kapazitiven Abstimmung wie im Portable-
oder Heimbetrieb.
Wie bei
Langwelle wird die Vorkreis Drehkondensatorabstimmung in Verbindung mit dem
Ferritstab außer Betrieb genommen und durch einen Ersatzschwingkreis,
wahlweise umschaltbar für MW oder MW-Europaband ersetzt. Als Abstimmorgan
dient hier eine veränderbare Induktivität L112 die mechanisch mit dem
zweifach Drehko gekoppelt ist.
Als Extra,
oder AUX Funktion erkenne ich den mit T81 AF126 ausgeführten Anzeige und
Regelverstärker. Augenscheinlich genügte es den SABA Entwicklungsingenieuren
nicht, wie zumeist üblich die Regelspannung wie auch
Anzeigeinstrumentabstimmspannung direkt an der AM Demodulationsdiode bzw.
einer parallel ausgeführten Regeldiode zu entnehmen.
FM:
Wahlweise wird die UKW ZF noch vor dem FM ZF Demodulationsverstärker T201
entnommen und dem Regelverstärker T81 zugeführt. Eine AA116 liefert das
Abstimmanzeigesignal für FM wie AM.
AM: Hier
erhält der Regelverstärker das AM ZF Signal bereits aus einer
Filteranzapfung am letzten AM ZF Filter an dem auch die Demodulation
erfolgt.
Nach der
Filtergruppe Fi.II wird dann für AM wie FM die eigentliche Regelspannung
ebenso mit einer AA116 entnommen.
Über R92 2,2k sowie dem
C88 2µF Elko als Zeitkonstante (T= 4,4 Millisek.), gelangt das Signal zur
Grundeinstellung der Regelspannung.
Nun folgt über R156 2,2k
die direkte Ansteuerung der T181 AF121 ZF Verstärkerstufe in
Vorwärtsregelung.
Am Emitter des T181
AF121 erfolgt gleichspannungsmäßig in Kollektorgrundschaltung arbeitend am
R163 1k die Erzeugung der Regelspannung der vorangehenden AM Stufen in
Rückwärtsregelung. HF blockt der C181 47nF gegen Masse.
An dem Emitter wird nun
die Regelspannung per R182 1k abgenommen, der C191 47nF blockt die HF.
Der daran angeschlossene
R154 1k Widerstand bildet mit C192 25µF die Zeitkonstante (=Tau 0,05
Sekunden, also deutlich langsamer denn die Vorwärtsregelung) für die
Nachregelgeschwindigkeit während C152 47nF abermals die HF gegen Masse
abblockt.
R151 2,2k gibt nun die
Basisspannung für den T151 AF121 dem AM HF Vorstufenverstärker vor.
HF mäßig können wir
diesen Transistor in Emittergrundschaltung, als Kollektorfolger sehen.
Über den R181 470 Ohm
geht es an den C182 220pF, den Dämpfungswiderstand R184 2,2k und der
Primärspulenwicklung L181 als FM Filter in Serie über den AM
Parallelschwingkreis C183 2,2nF und L183 gegen Masse.
Der hier in der Kollektorzuleitung liegende Widerstand
R 181 dient wie auch bei den anderen ähnlich aufgebauten Stufen zur
Kompensation der dynamischen Kollektorkapazität und verhindert
Unstabilitäten bei stärkeren Signalen [2].
Die
Schaltung ist so ausgelegt, dass bei bereits nur 3V Batteriespannung das
Sperrschwingernetzteil Tr.61 mit dem AC 122, Farbkennung ge, ß=
55-95, verlässlich
arbeitet und sowohl die per Zenerdiode stabilisierte 24V Abstimmspannung wie
auch die primär einstellbaren 4,8V für die Gesamte mit vier für UKW exklusiv
arbeitenden Transistoren versehene Stufe zur Verfügung stellt.
Schaltungsauszug: UKW Sperrschwingernetzteil. Der "Leistungsteil" wird
direkt vom Netzteil/Batteriesatz gespeist. Die Basisansteuerung erfolgt
jedoch über die Stabilyt Zelle!
Die
Schaltung im Detail auf Bauteilebene (Achtung, das ist hier Buchstäblich
gemeint):
Die Stromversorgung:
Beginnend
mit der etwas unüblichen internen Versorgungsspannung von 7,5 Volt, anstelle
der 4 x 1,5 V was 6 V wären oder gar 6 x 1,5 Volt Batterien mit 9 Volt
Summenspannung, sind wir hier mit 7,5 Volt auf Basis 5 x 1,5 Volt D Zellen
(das sind die ganz "großen Dicken") unterwegs.
Damit es
zu keinem Konflikt mit der Netzteilspannung kommen kann, wird der
Batterie-Minuspol per S604 Schalter, eingebaut in der Euro-8 Netzbuchse an
der Rückseite im Fall eines angesteckten Netzkabels weggeschaltet.
Über den
S602 Kombischalter wird dann wahlweise die Primärseite des 220V (110V)
Netzteils einpolig eingeschaltet, oder eben der Pluspol des Batteriesatzes
mit der übrigen Elektronik verbunden.
Am
Netztrafo Tr.601 können je nach zuvor getätigter interner Beschaltung
wahlweise 110V oder 220V angelegt werden. Selbstredend bei aktuell
vorhandenen Europageräten steht dies dann bei 220V.
Ein Pol
ist dabei über den S602 wie bereits angeführt geschalten. Die Sicherung
Si.601 bei 220V 50mA Mittelträge schützt den Trafo und Nachgeschaltetes vor
Überlastung.
Sekundärseitig stehen uns zwei Spannungen aus dem Transformator zur Verfügung: Einmal 7V AC für die Skalenbeleuchtung mit 2 x 7V/0,1A Lämpchen.
Diese leuchten auch im Autobetrieb über Buchsenleiste "E" geschalten
dauerhaft.
Eine
zweite Wicklung dient zur Versorgung des längs geregelten Netzteils an den
Brückengleichrichter Gr.601, BY122, dem zwei 5nF Kondensatoren zur
Störunterdrückung parallel geschaltet sind.
Ein
1.000µF Elko dient als Ladeelko, sodann eine Gr.602 7,5V Zenerdiode, hier
mit einem Siebelko 50µF versehen, lässt den T601 Typ AC117 IV+V als längs
regelnder Transistor arbeiten.
Weil es
der Schaltplan elegant hergibt beschreiben wir auch gleich den Aufbau der
(optionalen) Autohalterung:
Wahlweise
an der 6 V oder 12 V Autobatterie angeschlossen, wobei im 12 V Modus am R801
5,1Ω die Differenzspannung
"vernichtet" wird, und neben einer HF Drossel L803 und L804,
Entstörkondensator C806 sowie Siebelko C804 mit gar 2.500µF, parallel
geschalteter Gr.801 ZL7 Zenerdiode.
Per Anschlüsse an der
Autohalterung kann auch nach Einschalten am Gerät die möglicherweise
vorhandene (6V) Motorantenne zum Ausfahren gebracht werden.
Eine Motorantenne zur
Erinnerung, der Autor hatte so was auch noch in den 1990er Jahren in seinem
Mittelklassenwagen mit Stern aus dem Hause Hirschmann, schützte die Antenne
vor Vandalenhänden bei unbeaufsichtigtem Stillstand des Fahrzeuges.
Ebenso durchgeschaltet
sind der Autolautsprecher zwecks Verbindung mit dem Radio sowie die besagte
Autoteleskopantenne über einen Überspannungsschutz Bl.801 als Glimmlampe,
sowie dem Antennenabstimmsaugkreis L802 und Trimmer C803 kapazitiv über
4,7nF an die Antennensignalübergabe im Gerät sowie über 0,1µF an die
Gerätemasse.
Dass die 8 polige
Mehrfachbuchse im Inneren auch jede Menge Schaltkontakte bereitstellt sei
hier erwähnt. So wird u.a. auch die NF Treiberstufe durch Parallelschaltung
eines Widerstandes im Autobetrieb stärker ausgesteuert, und bietet daher 10
Watt anstelle der 5 Watt im reinen Batterie oder Netzbetrieb.
Nicht mehr im
eigentlichen Netzteil, sondern integriert in die verschiedensten Baustufen,
hier der Endstufe, finden wir den C422 2.500µF Siebelko an dem
1.
Die NF
Endstufe
2.
Die NF
Treiberstufe
3.
Der
"Leistungsteil" des gesonderten UKW Netzteils
angeschlossen sind.
Das Netzteil 2a: Mit dem nachgeschaltetem R/C Siebglied R417/47Ω
sowie C412/1.000µF werden durch die nun hochgelegte Masse folgende Stufen
versorgt:
Hier greifen wir der
Endstufenanalyse vor, und sehen uns die Sache mit der Stabilyt 12, der 1,2 V
NiCd Zelle etwas genauer an:
Wird die Endstufe wie
allgemein üblich mit der Versorgungsspannung, hier 7,5V, direkt
beaufschlagt, so ist die Basisspannungsversorgung des
Endstufentreibertransistors T402 AC125 sowie der Ansteuerung des UKW
Subnetzteils an dieses Stabilyt Element gekoppelt.
Bild:
Nachstehend der
Schaltungsauszug:
Ob per Netzteil oder mit
gutem Batteriesatz, es liegen 7,5 Volt an der Schaltung an.
Das 1,2V Stabilyt
Element wird bauarttypisch bis zur Ladeschlussspannung von 1,48 V über R418
2,7k geladen. Das wären (7,5-1,48V)/2.700Ω = 2,2mA Erhaltungsladestrom, in
diesem Fall besser als Stabilisierungsstrom bezeichnet, da dieses Element
kein klassischer Akku im Sinne einer Ladungshaltung mit so und soviel mAh
ist.
Im Zustand des
Nichtgebrauchs wird es sich jedoch über die Widerstände R416, NTC 6kΩ, da
ein NTC Widerstand bei 25°C Raumtemperatur, in Serie mit dem R421 2,2kΩ
ohnehin eher früher als später mit rechnerisch 180µA Entladestrom entladen.
Dies spielt keine Rolle
solange das Element noch funktionstauglich ist und sich nach Anlegen der
Spannung neu laden, sprich sich die Spannung, in der Nutzwirkung ähnlich
einer Zenerdiode stabilisieren kann.
Somit stehen zentral
bereitgestellt als gewissermaßen zweite (gesiebte) Versorgungsspannung 7,5V
minus 1,48V minus 0,55V (am Siebwiderstand gegen Masse) = 5,47V für
die Spannungsteiler der Transistorbasisansteuerungen zur Verfügung.
Versorgungsteil |
Spannungspotential |
Massezuordnung |
|
Netzteil oder
Batteriesatz oder Autohalterung "3" |
7,5V |
Masse 1 (Fliegend) |
|
Spannung
"gesiebt" |
7,5V |
Masse 1 (Fliegend) |
|
|
|
|
|
Spannung gesiebt
2 |
6,95V |
Masse 2 (=interne Hauptgerätemasse) |
|
Spannung
Stabilyt |
5,47V |
Masse 2 (=interne Hauptgerätemasse) |
|
UKW Subnetzteil
"Leistungsteil" |
7,5V |
Masse 1 (Fliegend) |
|
UKW Subnetzteil
"Ansteuerung" |
5,47V |
Masse 1 (Fliegend) |
|
Alle UKW Stufen
Spannung |
4,8V |
Masse 2 (=interne Hauptgerätemasse) |
|
UKW
Abstimmspannung |
24V |
Masse 2 (=interne Hauptgerätemasse) |
|
|
|
|
|
Vergleiche dies mit den
weiteren sonst vorhandenen R/C Siebketten, die es teilweise auch in
Mehrfachkaskade hintereinander geschaltet von der NF Vorstufe, dem ZF Teil
bis zum Tuner gab.
Im Fall von Alterung und
eines Auslaufens des Elektrolyts jedoch verursacht es neben elementaren
Schäden am Print aber auch ein Sperren des T402 NF Treibertransistors, sowie
weiterer an dieser Spannung anliegenden Stufen, die mangels des Erreichens
einer ausreichenden Basis-Emitterspannung von ca. 0,3V ohne Verstärkung
bleiben und das Gerät damit nicht mehr "spielt".
Dieses Schicksal wird
vermutlich auch mein als Kind etwa 15 Jahre nach der einstigen Fertigung
erhaltenes Exemplar geteilt haben. Im Nachhinein der "Freispruch" dafür,
dass es mir damals unmöglich gewesen wäre, selbst mit etwas Akribie, einem
solchen Fehler, zudem ohne einen Schaltplan den ich sowieso noch nicht
sinnhaftig hätte verstehen können auf den Grund zu gehen.
Bild:
Schaltungsauszug:
Das Netzteil 4 & 4a
Ein Mininetzteil, mit
dem Tr.61 Sperrschwingertrafo sowie dem T 61 AC 122 ge+gn (Gelber oder
Grüner Punkt; Gibt den jeweils unterschiedlichen bzw. den hier mindestens
geforderten Stromverstärkungsfaktor ß lt. Datenblatt an) ausgeführt, wird
über den R71 6,8 Ω direkt vom Hauptnetzteil/Batteriesatz gespeist.
Über dem auf UKW
geschalteten Tastensatz wird der T61 durch geschalten.
C68 mit 5µF sowie C72
mit 25µF dienen als Lade bzw. Siebelko.
Das 10kΩ P 64 ermöglicht
die 4,8V Spannungseinstellung an der Sekundärseite für die vier UKW
Transistoren. Über die Gr.64 AA116 Diode sowie dem CRC Lade/Siebglied C64
2µF/R63 100 Ω/C63 2µF werden gesiebte 4,8 Volt dem FM Teil zugeführt.
Für die eigentliche Kap.
Diodenabstimmspannung gibt es eine eigene Wicklung an der ein
Brückengleichrichter Gr.66 B30C50 über den C66 0,1µF, dem Vorwiderstand R64
82 Ω sowie der
Stabilisierungszenerdiode Gr.61 Typ ZF24 am Trimmer P63 die Maximalspannung,
und damit die höchste Frequenz, hier 105 MHz bei 20V einstellbar machen.
Es folgt daran parallel
geschalten die Matrix mit den drei 240k Abstimmpotis sowie der P61 270k
Hauptskalenabstimmung. Der Fußpunkt wird bei 87 MHz sprich 3,5 V per P62
Trimmer vorgegeben.
Noch zu prüfen ist das
Erfordernis des 1 Meg Ω Pot. P60, dessen Abgriff an der Mittelanzapfung des
P61 Hauptskalenabstimmungspotis angeschlossen ist. Möglich, dass hier eine
Gleichlaufeinstellung der Skala bei 95 MHz zu 7,8 Volt erreicht werden soll?
Wie generell bei dieser
Abstimmart, lässt sich der Abstimmbereich in Nuancen durch diese
Versorgungsspannungsvorgaben etwas ändern. Von Interesse wäre daher ob es
eine Internationale oder US Ausführung des Models bis 108 MHz gegeben hat
und ob diese mitunter eine höhere z.B. 33 V Abstimmspannung hatte? In der
Abgleichanleitung des Vorgängermodels wird auf die wahlweise Bestückung von
Zenerdioden mit 22 bis 26 Volt verwiesen. 22V deuten dann auf vielleicht gar
nur 100 MHz Höchstfrequenz hin, während hingegen 26 V womöglich die besagten
108 MHz sein könnten, was aber eine reine Vermutung bleibt.
Als Luxus bezeichne ich
den eigenen Trennverstärker, der in Anlehnung an japanische
Schaltungsbezeichnungen auch als AUX Funktion zu bezeichnen wäre, mit dem
T81, AF126 Transistor.
Die
Gleichspannungserzeugung an der Basis erfolgt per R81 2,2k aus der auf 6V
stabilisierten Versorgungsspannung.
Als Arbeitssignal wird
wahlweise die AM ZF vom Primärkreis des letzten AM Filter L204 oder aber per
Umschalter U7/U10 die FM ZF vom Sekundärkreis des Vorletzten FM ZF Filters
L162 vor der Demodulatorstufe befindlich angelegt.
Der Emitter wird über
R82 620 Ω vom Hauptnetzteil versorgt. Der C81 22nF blockt die HF gegen Masse
ab. Im Kollektorkreis haben wir das L84 FM ZF Filter sowie das L86 AM
Filter.
Letzteres ist über die
Sekundärwicklung L87 an einer Gr.82 AA116 Diodengleichrichtung
angeschlossen.
Diese Diode ist an der
Anode über den Spannungsteiler R87 3,9k sowie R88 470Ω auf positives
Potential gehoben. C8 47nF blockt die HF gegen Masse. Über R91 3,3k am
stabilisierten Netzteil angeschlossen ist die Diode vorgespannt.
C87 4,7nF dient der
Glättung.
Über R92 2,2k sowie dem
C88 2µF Elko als Zeitkonstante (T= 0,0044sek.), dem C167 47nF als HF Blocker
geht es an den Trimmer P59 100k in Serie zu R167 56k gegen Masse zur
Grundeinstellung der Regelspannung.
Nun folgt über R156 2,2k
die direkte Ansteuerung der T181 AF121 ZF Verstärkerstufe in
Vorwärtsregelung.
Am Emitter des T181
AF121 erfolgt gleichspannungsmäßig in Kollektorgrundschaltung arbeitend am
R163 1k die Erzeugung der Regelspannung der vorangehenden AM Stufen in
Rückwärtsregelung. HF blockt der C181 47nF gegen Masse.
An dem Emitter wird nun
die Regelspannung per R182 1k abgenommen, der C191 47nF blockt die HF.
Der daran angeschlossene
R154 1k Widerstand bildet mit C192 25µF die Zeitkonstante (=Tau 0,05
Sekunden, also deutlich langsamer denn die Vorwärtsregelung) für die
Nachregelgeschwindigkeit während C152 47nF abermals die HF gegen Masse
abblockt.
R151 2,2k gibt nun die
Basisspannung für den T151 AF121 dem AM HF Vorstufenverstärker vor.
HF mäßig können wir
diesen Transistor in Emittergrundschaltung, als Kollektorfolger sehen.
Über den R181 470 Ohm
geht es an den C182 220pF, den Dämpfungswiderstand R184 2,2k und der
Primärspulenwicklung L181 als FM Filter in Serie über den AM
Parallelschwingkreis C183 2,2nF und L183 gegen Masse.
Der hier in der Kollektorzuleitung liegende Widerstand
R 181 dient wie auch bei den anderen ähnlich aufgebauten Stufen zur
Kompensation der dynamischen Kollektorkapazität und verhindert
Unstabilitäten bei stärkeren Signalen [2].
Ausgekoppelt wird nun
die FM ZF über L182 (hier wird per C197 33pF auch das FM Feldstärkesignal
für den ext. Regelverstärker entnommen) und gelangt (über den in UKW
Stellung offenen U10 Schaltkontakt gegen Masse), über den Koppelkondensator
C201 22nF an den Emitter des in Basisgrundschaltung arbeitenden letzten ZF
Verstärker T201 AF126.
Als Basisspannungsteiler
arbeitet von der gesiebten Netzteilspannung kommend der R201 2,2k gegen den
R202 8,2k sowie dem HF Ableitkondensator C205 4,7nF.
Der Emitter selbst hängt
mit R203 1k an der gesiebten Versorgungsspannung.
Am Kollektor wird über
einen R204 680 Ohm Arbeitswiderstand der FM ZF Parallelschwingkreis C202
39pF mit der L201 Primärspule, in Serie der AM ZF Schwingkreis Mit der
Primärspule L204 sowie den als Spannungsteiler aufgebauten
Schwingkreiskapazität C204 2,2nF und C206 68nF gegen Masse gelegt.
An dem Spannungsteiler
erfolgt wie schon geschildert die Abnahme des AM ZF Feldstärkesignals für
den externen Regelverstärker.
Der T201 erhält jedoch
im AM Modus (geschlossener U10 Schalter) das AM ZF Signal an die Basis. In
dieser Betriebsart arbeitet er folglich in Emitterschaltung.
Weiterer Signalweg siehe
FM da identisch.
Das NF Signal der AM
wird nun über die Sekundärspule L205, der hier nicht vorgespannten
Hüllkurvendemodulatordiode Gr.203 AA116, dem C207 4,7nF
Glättungskondensator, dem dazu parallelen R208 10k Entladewiderstand an das
RC Glied R211 4,7k mit dem C216 1nF (FG= 33,8 kHz) und dem C218 47nF
demoduliert und folglich ausgekoppelt.
Für die FM Demodulation
arbeitet die Sekundärspule L203 parallel zu C203 68pF mit Mittelanzapfung
für L202 als Ratiodetektor. Über den Serienwiderstand R217 100 Ohm mit C214
100pF gegen Masse wird über die Entkopplungsinduktivität L217 sowie dem RC
Glied in Serie mit R217 1k zu C217 3,3nF (FG= 48,23 kHz) wird die NF an den
K11 sowie U4 Umschalter gelegt.
Der
Verhältnisgleichrichter ist mit den Gr.201 - Gr.202 AA116 Dioden bestückt
mit je einen C208, C211 330pF Glättungskondensator. P201 10k ermöglicht die
symmetrische Einstellung beim Abgleich, gespiegelt hat er den R206 2,2k
vorgegeben. Der Ratioelko ist hier geteilt für die positive wie negative
Halbwelle aufgebaut in C212 und C213 mit je 2µF und R212/R213 15k als
Entlade/Arbeitswiderstand.
Hier erhält, schaltbar
über die Drucktastenfunktion B am Tonhöhenregler, das kleine
Drehspulinstrument über R83 22kΩ die angelegte Batteriespannung zum Messen.
Im normalen
Betriebsmodus wird vom Kollektor des T81 kommend, die Gr.81 AA116 Diode,
gleichspannungsmäßig über den Spannungsteiler R84 3,3k und R86 1k gegen
Masse vorgespannt. C81 4,7nF blockt die HF ab. Am Mittelabgriff des
Spannungsteilers folgt der C83 2µF Elko als Lade/Sieb Elko wohl um ein
"Zittern" der Feldstärkeanzeige zu vermeiden.
Der UKW Teil:
Antenneneingang:
Die beiden
Teleskopantennen sind intern über R26 10Ω sowie den Antennenkopplern L1 & L2
verbunden.
Über U3 wird die rechte
Antenne auf Masse gelegt. Die linke über E7 und U2 wird auf die L11 UKW
Eingangskoppelspule gelegt.
Alternativ würde von der
"Autohalterung 3" das Autoantennensignal mit gleichen Schaltern jedoch
anderer Stellung dem Filter zugeführt. Die linke Teleskopantenne wäre dann
dabei weggeschaltet.
Über den Breitbandfilter
L12 & C11 33pF gelangt unsymmetrisch die HF über den Koppelko C12 33p an die
L14 Drossel und in Folge an den Emitter des T11 AF106 UKW
Breitbandverstärkers der in einer ungeregelten Basisschaltung arbeitet.
Die Basis ist HF mäßig
mit C16 470pF & C174,7nF gegen Masse gelegt. Über R2 3,3k erhält die Basis
vom UKW Netzteil 4 die Spannung.
Der Emitter ist über L14
und L13 sowie R1 1k an die gesiebte Netzteil 2 Spannung über L154
angeschlossen.
C14 4,7nF sowie C13 22nF
legen HF an Masse.
Der Kollektorausgang
geht an das erste abstimmbare UKW Filter, bestehend aus L16, C26 22nF, den
Trimmer C23, den Gleichspannungstrennko's C21 300pF & C22 4,7nF sowie der
Kap. Diode KD.11 BA150/55.
Letztere wird per R3 &
R4 je 47k an die am UKW Tastenaggregat eingestellte positive
Abstimmspannung sowie der eigenen Abstimmspannungsmasse des UKW
Netzteils 4 gelegt.
Die abgestimmte UKW HF
wird über C24 3pF ausgekoppelt und über R5 22Ω an den ebenso in
Basisschaltung ungeregelt arbeitenden T12 AF106 Transistor geleitet. Die
Basis ist mit R7 1,2k sowie dem Abblockkondensator C27 2,2nF am UKW Netzteil
4 versorgt.
Der Emitter erhält über
R5, der HF Drossel L17, den gegen Masse liegenden Kondensator C26 22nF und
R6 1k wie die Vorstufe ihre Spannung.
Vom beim Thema beschriebenen UKW Ratiodetektor gelangt die AFC Abstimmspannung über R66 100k sowie dem C67 HF Abblockko gegen Masse an die gegenpolig geschaltenen Dioden Gr.62 & Gr.63 Je Type AA135 mit dem gemeinsamen Ableitwiderstand R62 4,7k gegen Masse.
Der AFC Drehwählschalter legt wahlweise die Spannung an
Masse, oder aber über R61 100k, dem C61 47nF HF Abblockko gegen Masse über
jeweils 47k an die Anode der drei Kap. Dioden in der Abstimmung und im
Oszillator.
Diese AFC Spannung in
Höhe von bis zu ±0,75 V
(Durchlassspannung der gegenläufig geschaltenen Dioden) liegt auch als
"Phantomspannung" an den R401/R402 je 100k Widerständen an, die in Serie den
NF Eingang von der 5 pol Diodenbuchse bilden.
D.h messtechnisch kann
mit einem hochohmigen Voltmeter an diesen Buchsen die AFC Spannung gemessen
werden.
Der Kollektorausgang
bedient das abstimmbare UKW HF Filter, bestehend aus L18, der nicht
bezeichneten Begrenzerdiode AA119, dem Trimmer C38, den beiden
Gleichspannungsabblockkondensatoren C36 330pF sowie C37 4,7nF und der Kap.
Diode KD.12 BA150/50.
Letztere wird per R11
mit C32 4,7nF gegen Masse & R12 je 47k an die am UKW Tastenaggregat
eingestellte positive Abstimmspannung sowie der eigenen
Abstimmspannungsmasse des UKW Netzteils 4 gelegt.
T13 AF106 arbeitet in
Basisschaltung mit C34 2,2nF sowie R13 6,8k an der Basis gegen Masse. R14
1,8 k, abgeblockt mit C51 10pF gegen Masse ist an der 4,8V UKW
Netzteilspannung angebunden.
Diese Spannung liegt
über R8 470 Ohm - beidseitig HF abgeblockt per C31 22nF sowie C28 47pF am
Emitter.
Der Kollektorseitige
Abstimmparallelschwingkreis wird durch L21, dem Trimmer C43, den beiden
Gleichspannungstrenner Ko's C44 180pF sowie am HF Fußpunkt C46 4,7nF mit der
Kap Diode KD.13 BA150/60 (Gruppe 60= lt. Datenblatt 54-61pF = Ein Delta von
7pF Kapazitätsvariation) gebildet. Das sind rund 41pF - 45 pF wirksame
Gesamtkreiskapazität.
Über R17 47k kommt die
Abstimmspannung vom UKW Tastenaggregat.
R18 47k speist am HF
mäßigen Fußpunkt die AFC Abstimmspannung ein.
Über eine Anzapfung an
der L21 Oszillatorspule ist der Kollektor angeschlossen und rückkoppelt per
C33 8pF an den Emitter.
Induktiv von L18 an L19
gelangt die abgestimmte UKW HF an die Basis des T14 AF121 UKW
Mischertransistors in Emitterschaltung.
Am kalten L19
Filteranfang ist die HF mit C41 22nF gegen Masse geleitet. R16 1,2k ist an
bekannten UKW Netzteilspannung angebunden.
Vom UKW Oszillator
kommend, gelangt die Osz. Frequenz über C42 3pFebenso an die Basis.
Am Kollektor findet sich
der 1. UKW ZF Kreis mit L23 & C48 100pF Bandbreiten bedämpft mit R22 12k
gegen Masse geführt.
Der Emitter ist HF mäßig
mit C47 4,7nF an Masse geführt. Über R21 1k ist er an die gesiebte
Netzteilversorgungsspannung angeschlossen.
Der 1.ZF Filter Bandpass
Auskoppelschwingkreis, bestehend aus L24, R23 12k
Bandbreitenbedämpfungswiderstand, sowie C49 220pF Kreiskapazität bildet am
kalten Ende eine eigene "fliegende" Masse für die Leitungsabschirmung die
NICHT an der nächsten ZF Verstärkerstufe T131 angeschlossen ist.
Das "heiße" Ende wird
per Anzapfung von der L24 Spule entnommen und geschirmt an den T3131
geführt.
Per Umschalter U1 wird
die FM ZF über C131 22nF an die Basis des T131 AF121 Transistors, in dieser
Stellung in Emitterschaltung arbeitend, gelegt.
Diese Stufe ist erstmals
an der Basis über R131 2,2k an der Rückwärtsregelspannung angeschlossen und
geregelt.
Der Emitter hängt über
C131 47nF gegen HF Masse. R132 820 Ohm ist ebenso über L154 an der gesiebten
Netzteilspannung angeschlossen.
Diese Verstärkerstufe
siehe AM wird auch noch anders beschaltet!
Im UKW Modus ist der Am
Kollektorausgang verbundene Umschalter U5 .....
Der Kollektorausgang ist
über R141 220 Ohm am heißen Ende L141 & C141 150pF Schwingkreis Fi.III
angeschlossen.
Das kalte Ende des
Schwingkreises ist über U5 im UKW Betrieb gegen Masse geschaltet.
Ausgekoppelt wird am
Fi.III Filter sekundärseitig an einer Schwingkreisdämpfungsreduzierenden
Mittenanzapfung an der L142 Spule mit C142 150pF, am kalten Ende an Masse
liegend, ehe es über den U8 Schalter und dem C151 Koppelko 22nF an die Basis
des T151 AF121 3. UKW ZF Verstärker in Emitterschaltung arbeitend geht.
Diese Stufe ist an der
Basis über R151 2,2k an der Rückwärtsregelspannung angeschlossen und
geregelt.
Der Emitter hängt über
C154 47nF und C153 10µF sowie R152 120k gegen Masse.
Über R153 820 Ohm ist
hier dann direkt an der gesiebten Netzteilspannung angeschlossen.
Der Kollektoranschluss
gelangt über R161 220 Ohm an den Filterkreis Fi. IV und deren L161 Spule mit
der C161 150pF Parallelkapazität.
Das kalte Ende der Spule
ist per U9 Schalter bei UKW gegen Masse geschalten.
Hier findet eine
Neutralisation der Stufe statt um eine Selbsterregung der
Verstärkerstufe zu unterbinden: Eine
Signalgröße die per Parallelwicklung zur L161 Spule, deren heißer Anfang
über C166 10pF in der UKW U8 Stellung an die Basis zurückkoppelt.
Weiter geht es am L162,
der Sekundärkreisspule des FM ZF Bandfilters, mit einer
Schwingkreisdämpfungsreduzierten Anzapfung welche direkt an die Basis des
nächsten T181 AF121 führt. C162 150pF bildet die Kreiskapazität.
Das UKW ZF Filter
relevante kalte Ende liegt einmal über C168 22nF, sowie über den Saugkreis
C164 470pF & L164 an Masse.
Die nächste
Verstärkerstufe T181 für das Filter Fi.V erhält die geregelte
Basisvorspannung über die in der Regelspannungstufe beschriebene Schaltung.
Der Emitter des im HF
Modus in Emitterschaltung arbeitende T181, ist per C181 47nF gegen Masse
geblockt.
Über R182 1k, HF mäßig
über C191 47nF an Masse gelegen und R154 1k liefert diese Stufe die
Transistorbasis-Regelspannung für die beiden zuvor liegenden ZF
Verstärkerstufen.
Der eigentliche
Arbeitswiderstand für den Emitter ist der R183 1k mit den HF Ablockern C193
47nF sowie C195 4,7nF die über L191 an der gesiebten Netzteilspannung
angeschlossen ist.
Das bedeutet, das die
über die Regelspannungsschaltung kommende Basissteuerspannung den
Arbeitspunkt dieses Transistors steuert. Dessen Spannungsabfall am Emitter
wiederum die beiden zuvor liegenden ZF Stufen in der Basisansteuerung
versorgt. Gleichspannungsmäßig arbeitet der Transistor hier dann in der
Kollektorgrundschaltung, sprich Emitterfolger.
In der HF Betrachtung
sind wir wieder in der Emitterschaltung. Der Kollektor ist über R181 470 Ohm
am UKW ZF Bandfilter mit der Parallelschaltung des C182 220p, dem
Dämpfungswiderstand R184 2,2k sowie der Einkoppelspule des Bandfilters Fi.V
L181 in Serie mit dem AM ZF Filter C183 2,2nF und L183 an Masse gelegt.
Ausgekoppelt wird die
UKW ZF über L182, vorbei an dem gegen Masse geöffneten U10 Schalter, an der
direkt, wie bereits im entsprechenden Abschnitt ausgeführt, die
Regelspannungserzeugung wie auch die Demodulatorstufe T201 angeschlossen
sind.
Der AM Empfangsweg
Legende: Benannte werden vom Tastenaggregat nur für den Schaltweg
relevante in (a) Arbeits- also gedrückter Tastenstellung geschlossene
Schalter. Stellung (r) für Ruhend bleibt unberücksichtigt.
Die Vorkreise
Wahlweise die linke
Teleskopantenne als Antenne sowie wahlweise die rechte Teleskopantenne oder
Automasse als Antennengegengewicht über die Antennenkopplerspulen L1 & L2
gelangt über E7 das Antennensignal an die Tastenaggregat Schaltmatrix.
KW Band 41-16m:
Für den allgemeinen
Kurzwellenbereich ergibt dies nachstehenden Signalweg:
KI3 zu C105, 100pF an
die Z1 Anzapfung der L101 die mit Trimmer C101 und C103 10pF gegen Masse
einen Eingangsschwingkreis bildet.
An der Z2 Anzapfung bei
der L101 zwecks geringerer Schwingkreisdämpfung gelangt die HF über R101
4,7k gegen Masse.
U1 in Ruhestellung
schaltet die HF an den C131 22nF für die T131 AM Vorstufe.
KW 49m Band:
Für das 49m
Kurzwellenband bei gedrückter Taste ergibt dies nachstehenden Signalweg:
KI3 zu KII2 nimmt in
Folge den Weg wie beim KW Band zu C105, 100pF an die Z1 Anzapfung der L101
die mit Trimmer C101 und C103 10pF gegen Masse einen Eingangsschwingkreis
bildet.
L101 stellt eine
Wicklung auf der gemeinsam mit MW etc. genutzten Ferritantenne dar!
An der Z2 Anzapfung bei
der L101 zwecks geringerer Schwingkreisdämpfung gelangt die HF über R101
4,7k gegen Masse.
U1 in Ruhestellung
schaltet die HF an den C131 22nF für die T131 AM Vorstufe.
Mittelwelle Gesamtband:
Empfang über die
Ferritantenne:
Für das Mittelwellenband
bei gedrückter Taste ergibt dies nachstehenden Signalweg:
KI3 zu KII2 nimmt in
Folge den Weg wie beim KW Band zu C105, 100pF an die Z1 Anzapfung der L101
die mit Trimmer C101 und C103 10pF gegen Masse einen Eingangsschwingkreis
bildet.
An der Z2 Anzapfung bei
der L101 zwecks geringerer Schwingkreisdämpfung gelangt die HF über R101
4,7k gegen Masse.
U1 in Ruhestellung
schaltet die HF an den C131 22nF für die T131 AM Vorstufe.
Empfang über die Autoantenne:
Das
Autoteleskopantennensignal gelangt von der Autohalterung über E7, KI3, KII2
und L1 an MII4.
Von dort an das heiße
Ende des Parallelschwingkreis mit der an der Abstimmdrehkoachse mechanisch
gekoppelten L112 Abstimmspule in Serie zur L113 Trimmerspule, weiters an
C117 10nF gegen Masse. C118 68pF bildet die Parallelkreiskapazität.
Am hier nicht kalten
Ende der L113 Spule, über L3, E8 wird an L108 sowie C107 680pF in Bereits
beschriebener Weise das Signal der ersten Verstärkerstufe T131 zugeführt.
Der Luftdrehkondensator
kommt folglich hier NICHT zum Einsatz.
Mittelwellen - Europa-Band
Empfang über Ferritantenne:
Ferritstabwicklung L102
ist am Kalten Ende über MI1 gegen Masse gelegt, und überbrückt damit die
weiter gegen Masse gelegte L103.
Am Heißen Ende liegt
Parallel die C Kombination der Trimmer C108 mit dem C109 47p in Serie dem
über MII3 der gegen Masse geschaltete C102 47pF parallel zum C104 Trimmer.
An diesem kapazitiven
Teiler wird über L2, KII3, und KI2 das erste Paket des
Doppelpaketabstimmdrehkos C121 zugeschaltet.
Empfang über (Teleskop-)Autoantenne:
Das
Autoteleskopantennensignal gelangt von der Autohalterung über E7, KI3, KII2
und L1 an MII4.
Von dort an das heiße
Ende der in diesem Modus wirksam werdenden L116 Trimmerspule die induktiv
wie auch elektrisch über MII4 mit L117
des Parallelschwingkreis mit der an
der Abstimmdrehkoachse mechanisch gekoppelten L112 Abstimmspule in Serie zur
L113 Trimmerspule, weiters an C117 10nF gegen Masse. C118 68pF bildet die
Parallelkreiskapazität.
Am hier nicht kalten
Ende der L113 Spule, über L3, E8 wird an L108 sowie C107 680pF in Bereits
beschriebener Weise das Signal der ersten Verstärkerstufe T131 zugeführt.
Der Luftdrehkondensator
kommt folglich hier NICHT zum Einsatz.
Empfang über die Ferritantenne:
Der Abstimmschwingkreis:
Das erste Paket des
Doppelpaketabstimmdrehkos C121 wird über KI2, KII3, L2, E4 an den gegen
Masse gelegten Parallelschwingkreis C106 22pF und L106 (Wicklung an der
Ferritantenne) geschaltet.
Die Auskopplung:
An L106 induktiv
gekoppelt befindet sich L107 die über L4, E8 weiters L108 in Serie, mit C107
680pF gegen Masse geblockt. über KII1, KI4 an R101 4,7k und über U1 an die
erste Transistorstufe T131 AF121 gelangt.
Empfang über (Teleskop-)Autoantenne:
Das Antennensignal
gelangt wie anfänglich bereits beschrieben über KI3, KII2, L1 über C111 56pF
an das heiße Ende der LW-Ersatzspule L111. Das heißt, die Ferritantenne wird
in diesem Betriebsmodus nicht wirksam.
Diese Spule gegen Masse, ist bei Z angezapft. Über L3, sowie dem im KFZ Betrieb geschlossenen E8 Kontakt geht es an L108 in Serie, mit C107 680pF gegen Masse geblockt.
KII1
KI4 an R101 4,7k und über U1 an die erste Transistorstufe T131 AF121
gelangt.
Das erste Paket des
Doppelpaketabstimmdrehkos C121 wird über KI2, KII3, L2 E4 an das heiße Ende
der L111 Ersatzspule gelegt.
U6 stellt in
Ruhestellung, durchgeschliffen über das Fi. V Modul, über die Drossel L154
die gesiebte Netzteilspannung, HF an Masse geblockt über C156 47nF zur
Verfügung.
Für den in
Basisgrundschaltung arbeitenden T231 AF121 bildet R232 22k mit R231 27k
parallel mit C231 22nF den Basisspannungsteiler. Der Oszillator arbeitet bei
KW und dem 49m Band in Hartley (Dreipunkt) Schaltung.
Bei LW und MW mit den
Oszillatorkoppelspulen als Meissner Oszillator.
Dieser verbindet über
das RC Parallelglied R230 1k mit C230 39pF die Basisansteuerung.
Der Emitter liegt mit
C235 22pF an Masse und mit R233 1k ebenso an der Versorgungsspannung.
Der Oszillator in der Kurzwellen Beschaltung
Der Kollektor ist über
KI7 an R234 100 Ohm und in Folge an der KW-Lupen veränderbaren Spule L238
wie auch der KW Spule L231 am heißen Ende angeschlossen.
Die Rückkopplung erfolgt
an der Z1 Anzapfung, über den C232 1nF, dem KI6 Kontakt direkt an den
Emitter.
Z2 ist mit Masse
verbunden.
Der Abstimmkreis:
Der KW Spule liegt mit
Verlängerung durch die KW Lupen Spule über die C234 6,8nF Kapazität der
Trimmer C236 gegen Masse.
Parallel zum Trimmer
wird per KI8 das 2. Abstimmdrehkondensatorpaar C122 geschaltet.
Das kalte Ende der Spule
ist über KI5 an den Mischer geführt.
Der Oszillator in der Langwellen Beschaltung
Der Kollektor ist über
KI7, KII8 sowie MI4 am heißen Ende der LW Ankoppelspule L233 gegen Masse
angeschlossen. Das kalte Ende ist mit Masse verbunden.
Die Rückkopplung erfolgt
von der Anzapfung Z, über MI2, der Kapazität C247 6,8nF, dem KII6 und dem
KI6 direkt an den Emitter.
Der Abtimmkreis:
Der LW Spule liegen
parallel in Serie die beiden Kreiskapazitäten C233 150pF mit C237 56pF gegen
Masse. An diesem ist über MI3, KII5 und KI8 das 2.
Abstimmdrehkondensatorpaar C122 geschaltet.
Von der Anzapfung Z geht
es über MI2, dem C247 6,8nF über KII7 und KI5 an den Mischer.
Der Oszillator in der Mittelwellen Beschaltung
Der Kollektor ist über
KI7, KII8 sowie MI4 am heißen Ende der MW Ankoppelspule L237 gegen Masse
angeschlossen. Das kalte Ende ist mit Masse verbunden.
Die Rückkopplung erfolgt
von der Anzapfung Z, über MI2, der Kapazität C247 6,8nF, dem KII6 und dem
KI6 direkt an den Emitter.
Der Abstimmkreis:
Der MW Spule liegt in
Serie der geschlossene MII1 Schalter, der C243 360pF in kapazitiver Teilung
mit dem C246 Trimmer gegen Masse.
An dieser geteilten
Kapazität ist über MI3, KII5 and KI8 das 2. Abstimmdrehkondensatorpaar C122
geschaltet.
Am Ausgang des C247 geht
es parallel zum KII7 und KI5 an den Mischer.
Der Oszillator in der Mittelwellen-Europaband Beschaltung
Wie oben, jedoch wird im geruckten Mittelwellentastenaggregat Schaltmodus durch zusätzliches Drücken der Europa-Band Taste und damit durch Öffnen des Schalters MII1 in das heiße Ende der Spule die Parallelschaltung von C248 39pF mit dem C249 Trimmer zugeschaltet.
Am Ende dieser Parallelschaltung wird auch C251 47pF gegen Masse zugeschaltet.
Dies bewirkt einerseits die Verkürzung des Frequenzband
Anfangs von 530 auf 1380 kHz (jeweils +460kHz ZF) bewirkt und damit für den
verbleibenden Bereich 1380-1600 eine Bandspreizung der Abstimmskala.
Der Oszillator in der 49m Kurzwellenband Beschaltung
Der Kollektor ist über
KI7, KII8 am Anschluss Z1 der 49m Band Oszillatorspule L234 angeschlossen.
Eine Anzapfung der Spule
ist mit Masse verbunden.
Die Rückkopplung erfolgt
von der Anzapfung Z2 an die Kapazität C242 1nF, dem KII6 und dem KI6 direkt
an den Emitter.
Der Abstimmkreis: Die 49m Band Spule liegt Parallel mit C241 27pF.
Daran in Serie der C236 62pF als kapazitiver Teiler mit dem C244 220pF gegen
Masse.
An dieser geteilten
Kapazität ist über KII5 und KI8 das 2. Abstimmdrehkondensatorpaar C122
zugeschaltet.
Die nach "unten
verlängerte" Spule liefert das Auskoppelsignal über KII7 und KI5 an den
Mischer.
Die AM HF Mischstufe
Erläutert wird hier der
für AM relevante und anders geschaltene Teil. UKW bzw. Gemeinsame Signalwege
siehe bei der UKW Beschreibung!
Am Kollektor des T131
AF121 liegt über U5 Gleichspannungsmäßig R133 470 Ohm in Serie mit R143 47
Ohm an Masse. An diesem Spannungsteiler kommt die AM Oszillatorfrequenz über
R134 68 Ohm in Serie mit C134 4,7nF.
Direkt am Kollektor
liegt in Serie der 460 kHz Saugkreis mit C143 180pF und L131 zur AM ZF
Unterdrückung sowie die Weitergabe über U8 an die erste AM ZF Stufe.
Erste AM ZF Stufe
Die AM ZF gelangt über
T151 AF121 an das Fi. IV Filter.
Am Kollektor wird über
U9 das UKW Koppelfilter kurzgeschlossen was den AM ZF
Bandfiltereingangsparallelschwingkreis C163 2,2nF und L163 wirksam werden
lässt.
Ausgekoppelt wird über
den Serienkreis L64 mit C164 470pF, der "Rückeinspeisung" in die FM ZF Spule
L162 mit Weiterleistung an die 2. ZF Stufe.
Zweite AM ZF Stufe:
Im T181 AF121
Kollektorkreis liegen die UKW wie auch AM ZF Bandfiltereingänge in Serie.
Hier wird HF mäßig L183
mit C183 2,2nF an Masse liegend aktiv, und koppeln induktiv in den
Sekundärschwingkreis L184 mit C186 470pF ebenfalls beide mit dem kalten Ende
an Masse liegend.
Ausgekoppelt wird die AM
ZF an der Parallelauskoppelspule L185 in Serie mit C184 47nF in HF
Spannungsteilerschaltung mit einem weiteren C194 4,7nF Ko gegen Masse.
Das Ausgekoppelte AM ZF
Signal gelangt nun direkt an die T201 Demodulatorschaltung die bei AM in
Emittergrundschaltung arbeitet.
Der NF Teil:
Wahlweise vom UKW
Ratiodetektor, dem AM Hüllkurvendemodulator oder der 5 pol. Diodenbuchse
kommend, gelangt die NF an ein passives Klangregelnetzwerk mit dem 25kΩ
Lautstärkepoti samt zweifacher Anzapfung zwecks Anpassung an die
gehörrichtige Lautstärke.
Hier findet sich auch das 25kΩ Höhenpotentiometer sowie die Tiefenregelung ehe es mit C411 1µF an die Basis des T401 BC109B hier Silizium NPN Transistors geht.
Die
eingestellte Kollektorspannung beträgt hier 3,55 V. Ehe die verstärkte NF
per C413 10µF an die Basis des T402 AC125 Treibertransistor gelangt, erfolgt
noch am Kollektorausgang die Gegenkopplung, kommend über das RC
Parallelglied R423/C416 von einer eigenen Wicklung am Tr.401
Ausgangstransformator.
Wie in der Netzteilbeschreibung angeführt, erhält der T402 AC125 Treibertransistor bereits die stabilisierte Spannung für seinen Basisvorwiderstand R421 2,2kΩ. Im Emitterkreis liegt das LC Glied L401/C414 sowie die Widerstandsmatrix mit dem R428 NTC 50Ω parallel zum R427 15Ω Ohm Widerstand, dem P404 10Ω Trimmer für die 20mA Ruhestromeinstellung der eigentlichen Endstufentransistoren 2 x AD162 sowie dem Emitterwiderstand für eben den Treibertransistor T402 mit R426 55Ω welcher jedoch im Autobetrieb mit der Halterung 3 parallel mit R424 220Ω überbrückt wird was ihn höher aussteuern lässt.
Das sind mit dem
externen Autolautsprecher dann bis zu 10 Watt Spitzenleistung. Im normalen
Radiobetrieb mit dem eingebauten elliptischen 10,5 x 19 cm Lautsprecher
"nur" 5 Watt Spitzenleistung.
Bild:
Schaltungsauszug
NF Verstärker:
Bedienung:
Die Front:
Die Oberseite des Geräts:
Rechte Seite:
Die linke Seite:
Rückseite:
Der Geräteboden:
Dies soll
bewusst keine unreflektierte Wiedergabe von Werbeaussagen und Prospektjargon
von damals sein.
Auch
werden sich einstige und auch aktuelle Fachautoren wie Nils Schiffhauer und
andere sicher bereits mit deren expertise zum Gerät, wahlweise als Neukauf
Mitte der 1970 Jahre oder dann wieder als Rückblick zu
Youngtimerweltempfängern geäußert haben.
Daher
folgt hier meine rein persönlich subjektive Wahrnehmung:
Die Technik:
Die Schaltung:
Allgemein:
Signalwege HF:
Der UKW/FM Teil (86,5) 87,5 -
108 MHz:
Signalwege HF:
Der AM Teil:
Kurzwelle:
Signalweg AM
Bandbereiche MW 530 kHz - 1.605
kHz sowie Marine Band 1,6 - 4,5 MHz.
Signalwege NF:
Schaltungsweg: FM Signalstärke
Anzeige (Tuning Meter)
AM Signalstärke Anzeige (Tuning
Meter):
Sonderfunktionen:
Batterieanzeige:
Siehe FM (AM) Tuning
Stromversorgung:
Die von
mir angefertigte Schaltungsbeschreibung würde viele weitere Seiten füllen,
weshalb ich sie in Rahmen dieses Beitrages nicht ausführe sondern lediglich
einen Teilauszug, relevant für allgemein bekannte Fehler wie auch Fehlern am
vorliegenden Gerät zudem verkürzt wiedergebe.
Dazu dient
das Blockschaltbild welches die Grundfunktionen erläutert:
Als
Referenz dient das Gerät mit der Serien Nummer N09762
Das Gerät
hat zwar übliche Gebrauchsspuren wie Schrammen und leichte Kratzer. Auch
erkennt man an der Schlitzschrauben, dass da schon wer "dran war".
Inwieweit
dies ein Thema werden kann lassen wir uns überraschen!
Der Fokus
wird einmal darauf liegen das Gerät direkt mit extern eingespeisten 7,5 Volt
zu versorgen und zu testen.
Je nach
Ergebnis folgt dann die Untersuchung des Netzteils.
Entgegen der Zusicherung, funktionierte der Batteriebetrieb, in meinem Fall
mit Regelnetzteil und zurückgedrehter Strombegrenzung nicht. Ursache war
eine eher "geklebte" denn gelötete Minusleitung. Nach korrekter Verlötung
arbeitete das Gerät einmal.
Zu 1 stellte sich heraus, dass ein Vorbesitzer aus unbekannten Gründen eine
nicht originale Euro-8 Netzanschlußbuchse als Ersatz der originalen Typ C1
eingebaut hatte. Diese war mechanisch schlampig und nicht korrekt eingebaut
worden. Die Buchse hat auch nicht den geforderten Batterie/Netz
Umschaltkontakt sondern nur einen Ruhekontakt.
Dies fiel nicht weiter störend auf, da ohnehin das Netzteil defekt war da am AC117 Längsregler PNP Transistor der Emitteranschluß direkt am Transistorboden abgebrochen war.
Es gelang einen Lötpunkt sowie eine höher
flexible Litze anzubringen. Da eine originale C1 Buchse samt Umschalter kaum
aufzutreiben ist, besorgte ich eine C8 Buchse mit Umschaltkontakt und
stellte kaum merklich vom Original die Funktion wieder her.
Bild: AC117 mit abgerissenem Emitteranschluß
Bild: Ersatzweise eingebaute Netzbuchse durch Vorbesitzer
Zu 2 war ersichtlich, dass bisweilen eine Anzeige der Feldstärke adäquat zur
angelegten Spannung erfolgte. Fallweise blieb der Zeiger des
Drehspulinstruments stecken und führte seine Ablenkung mehr oder weniger
zufällig später wieder aus. Ob statische Ladung oder Verschmutzungen die
Ursache sind lässt sich nicht zweifelsfrei erkunden. Ein kurzer Blick ins
Innere des eigentlich nicht reparierbaren billig Teils des Zulieferers AGFA
bestärkte mich den verklebten Deckel wieder zu schließen und es dabei sein
zu lassen. Selbst ein Reinigen mit sanfter Druckluft ließ mir das Risiko
einer nachhaltigen Beschädigung zu groß zu sein.
Bild: Halb geöffnetes AGFA Kleinanzeigeinstrument
Zu 5: Hier gibt es eine eigene Scheibe die mit dem UKW Skalenzug angetrieben
wird und einen Schleifer der, sichtbar hinter einer eingeklebten bzw.
sonstig mechanisch fest verbundenen Plexiglasscheibe, an einer kreisförmigen
Widerstandsbahn den entsprechend anliegenden Spannungswert abnimmt. Dieses
Bauteil sitzt hinter der Hauptplatine die zuerst vollständig abmontiert
werden müsste. Auch hier mit der Gefahr, durch mechanisches Lösen der
Plexiglasscheibe die Andruckfeder nicht mehr korrekt und dauerhaft fixieren
zu können ließen mich diese "geringfügige" Maßnahme aussetzen.
Das Bohren eines kleinen Loches zum Hineininjizieren von z.B. Kontaktspray
wäre noch eine Option die aber hinsichtlich einer Nachhaltigkeit Fragen
offen lässt.
Bild: Transparentes UKW Abstimmpotentiometer
Das Aussetzen war wie Messungen ergaben kein auch nicht hochohmiger
Plattenschluß. Es war der parallel an der Gegenverzahnung der Antriebsachse
angebrachte Masseschleifer der stellenweise Unterbrechung hatte. Erst ganz
dünne Reinigungsstäbchen konnten hier Abhilfe schaffen.
Bild: Schwer erreichbare Massekontaktschleifer seitlich der
Rotorplattenpaare
- Nichts Weltbewegendes: Zwei durchgebrannte Osram 7V 100mA Lämpchen mit
Bajonettfassung. Auch wenn nicht mehr alltäglich so sind diese noch zu
bekommen. Alternativ bietet sich ein LED Umbau innerhalb der defekten
Lampensockels an.
Bild: Osram Skalenlämpchen mit Bajonetsockel
8: Die hohe Lautstärke bei vollständig abgedrehten LS Pot in AM Stellung war auf starke Störeinstrahlungen von Schaltnetzteilen im Haushalt zurückzuführen.
Es blieb daher bei Kontroll- und Testmessungen.
FOLGT
Bild: Das komplex aufgebaute LS Potentiometer mit Mehrfachabgriffen
lässt sich leider nicht mit überschaubaren Methoden, wie z.B. lösen von Rasterschiebern auseinandernehmen um ein Reinigen der Kontaktfedern zu ermöglichen.
Von oben verwehrt der eigentlich geschlossene Aggregatsaufbau ein Herausziehen.
Unten befindet sich das Chassis, was ein Herauslöten und Zerlegen und des kompletten Aggregats sowie dann das Aufbiegen von Metalllaschen etc. als Reparaturansatz bedeuten würde.
Alles mit unbestimmten Ausgang hinsichtlich
einer dann besseren Funktion. So beließ ich es bei einer Behandlung mit dem
rückstandsfreien Tunerreiniger 600.
Bild: Tastenaggregat, vergeblicher Versuch einer
vollständigen zerstörungsfreien Öffnung
Es zeigte sich, dass die Kunststoffhalterung in der die beiden Haupthülsen der Antennen eingepresst und gegen ein Verdrehen gesichert sind brüchig geworden war und damit ein Drehen der ausgezogenen Antennen die angelöteten HF- bzw. Gegengewichtsanschlüsse abrissen.
Kleben war
zuerst keine Option, weshalb ich das Anlöten eines etwa
4mm² Elektrodrahtes an der mechanisch am Chassis, jeweils entsprechend
isoliert angedacht hatte. Es blieb bei der Überlegung, bis mir erst kürzlich
der Zweikomponentenkleber JB-Weld (Weld steht für schweißen) bekannt
geworden ist. Nach entsprechendem entfetten habe ich, siehe Bilder, die
Kunststoffhalterung mit den beiden Antennenstabführungen "verschweißt". So
sollte es auch kein Thema mit HF Kurzschluss gegen Gehäusemasse etc. geben.
Bild: Aufgerissene Kunststoffführung der mit leichter Rasterung versehenen
Antennenhülsen
Weiters:
Die Stabilyt Schaltung wurde augenscheinlich bereits vor längerem durch
gleich drei in Serie geschaltete 1N4007 Si Dioden ersetzt die nun 1,8 V
Spannungsabfall ergaben.
Bild: Stabilyt Nachbildung mit hier drei 1N4007 Si Dioden
Da die FM Netzteilspannung mit 5,5 V gegenüber den geforderten 4,8V zu hoch
erschien wurde die Stabylit Nachbildung mit nun 2 x 1N4848 und damit um eine
Diode verkürzt was nun die 1,5 V bildet. Durchgeführte Messung mit dem Oszi
ergaben zumindest bei diesem Gerät keine praktisch sichtbaren Verbesserungen
bei Parallelschaltung eines ca. 100 µF Elkos wie in einschlägigen Foren
beschrieben, weshalb es bei den Dioden blieb.
Die 1,6A Mittelträge Sicherung war durch eine neuzeitliche 1,25A Träge
getauscht gewesen. Auch sie wurde wie die 50mA Netzsicherung durch den
angeführten Nominalwert wie auch dem Ansprechverhalten ersetzt.
Insbesondere wenn 2021 und schon viele Jahre zuvor die benötigten Teile nicht mehr beim SABA Ersatzteilservice nachbestellt werden können, war, da die Funktionen ja gegeben waren ein tiefgehendes Zerlegen mit dem Risiko von Totalausfällen für mich nicht angesagt.
Zudem diese Art der
Kunststoffbauteile mit zum Teil hohen mechanischen Druck- und Zugkräften
ausgesetzt sind was ein nur "verkleben" oder ähnliches nicht als Lösung
anboten. Lediglich ein bereits vorhandener Totalausfall eines solchen
Bauteils hätte mich zu erhöhter Risikobereitschaft animiert.
Bei all
dem eingesetzten Engagement in Verbindung mit dem Schaltungs- und
Gerätestudium, den Reparatur und Abgleichvorgängen, lud die Liste an
"Abweichungen" vom Neuzustand letztlich dazu ein, einen pragmatischen Umgang
mit den im praktischen Betrieb kleinen Unzulänglichkeiten zu suchen und zu
finden.
Auch zum Zeitpunkt seiner Debüts wird das Gerät nicht gerade als Servicefreundlich eingestuft gewesen sein. Mit nur vier zu lösenden Schrauben hat man zwar gleich das Chassis vor sich stehen. Weitere vier Schrauben lösen den Lautsprecher der nochmals vertiefend Platz und Einsichten freigibt.
Damit
war es das aber auch schon. Der Großteil aller elektrischen wie auch
mechanisch betätigten Baugruppen befindet sich eingepfercht innerhalb des
Metallchassis, welches so eine große Stabilität, insbesondere im Portable
sowie KFZ Anwendungsbereich garantiert, ein Arbeiten daran aber zu
"gebrochenen Fingern" führt.
Auch das
Risiko beim Abnehmen der Skalenblende die feinen Perlondrähte der
Skalenzeigerführungen zum Reißen zu bringen hinterlässt ein ungutes Gefühl.
So bleibt
dieses Gerät ein Zeitzeuge am Ende des Zenits des Westdeutschen
Wirtschaftswunders und ein würdiger Repräsentant für so gut wie alles was
damals Rundfunktechnisch machbar und wirtschaftlich für ein Konsumgerät
vertretbar war.
Das
elegante Design, der gute Klang, wie auch die praktische Nutzbarkeit mit
UKW, sowie Abends auch der AM Bänder hinterlässt auch über 50 Jahre nach
seinem Marktdebüt bei uns Sammlern eine gute Figur.
Alle Bilder © Wolfgang Scheida/Wien wenn nicht anders gekennzeichnet
©
Wolfgang
Scheida/Wien 11/2021
zu www.scheida.at/scheida/televisionen.htm
gehörend
Alle Bilder wenn nicht anders angeführt © W.Scheida
Letzte Überarbeitung: 11.11.24