Vielleicht nur mehr Monate,
möglicherweise wenige Jahre trennen uns vor dem allumfassenden Abschalten aller herkömmlichen analogen
Radioausstrahlungen zugunsten neuer digitaler Übertragungsformen. Noch bleibt
uns die Zeit um die praktische Verwendbarkeit und Empfangseigenschaften anhand
von Radio-Sammlergeräten und solche die es noch werden können in der Gegenwart
nochmalig zu erforschen, zu reparieren und auszuprobieren. Begleiten Sie mich
auf dieser Zeitreise durch die Technikepochen und mehr....
Bild: Der SONY ICF-SW7600 LW/MW/SW/FM Stereoreceiver Taschen Weltempfänger
Doppelsuperhet, ZF AM 455 kHz / FM 10,7 MHz
Betriebsarten: A1 mit BFO, AM (A3), FM (F3)
Frequenzbereiche: UKW 76 bis 108 MHz, AM (150 kHz - 29,995 MHz)
Digitalfrequenzanzeige, Abstimmschrittweite 9/10 kHz (MW), FM 100 kHz
Frequenzspeicher: 10
Signalstärkeanzeige: LED
Ausstattung: Tonschalter, Uhr / Timer
Stromversorgung Netzbetrieb: 110, 220 V mit Netzadapter Akku / Batteriebetrieb: 4 x 1,5 V (UM-3)
Lautsprecher: 77 mm Durchmesser
Dimensionen 191 x 118 x 32 mm,
Gewicht 0,6 kg
Fertigung: Anfang der 1990er Jahre
Damit meine ich nicht die mechanische Öffnung, denn diese habe ich weiter unten beschrieben, sondern das Überwinden von Grenzen und Einschränkungen die auf nationale Exportmärkte zurück zuführen sind:
In unseren Breiten wird das Model
West Deuschland (Womit die Entwicklung des Gerätes automatisch in die Vorwendezeit gefallen sein muss)
wohl am ehensten zu finden sein.
Zwar schon mit der Freiheit einer Kurzwelle bis 29,999 MHz anstelle des bisherigen 26,1 MHz Korsetts zum Unterbinden des gar so gefürchteten 11m Band 27 MHz CB Funks als wahrhaftiges "Privatradio" zum öffentlich rechtlichen Rundfunk.
Mehr noch, es fehlt die aus FTZ Gründen entfallene Eingangsbuchse für eine externe Antenne samt Umschalter:
Dies um zu vermeiden, dass die Nutzer das Gerät an die Rundfunk Antennenbuchse des Bundesdeutschen Kabelfernsehnetzes anschließen und gar über die eingebaute Teleskopantenne diese Programme wieder neu abstrahlen.
Um die Nutzer auch nur vor dem versehentlichen Begehen einer solch frevelhaften Tat zu bewahren gab es gleich einmal gar keine Buchse dafür.
Das in Folge auch die Eingangsschaltungen ein wenig modifiziert sind sei nur so am Rande erwähnt.
Die politischen Hintergründe hier beiseite geschoben, muss man zugeben, das bei einem wenig mehr als handtellergroßen Reiseradio die tatsächliche Notwendigkeit für den Anschluß einer stationären Antenne, und sei es nur Langdraht oder eine "Whip" also Außenteleskopantenne eher kaum gegeben ist. Und für Urlauber die mit einer am Balkon gespannten Antenne etwas ausprobieren wollen fand sich auch damals schon eine Krokodilklemme zum Anschluß an der Teleskopantenne.
Wie bereits andernorts von mir gerne Beschrieben, fertigt(e) Japan seine Gerätschaft für den gesamten Weltmarkt.
Somit gibt es laut Schaltplan den Sony ICF-SW7600 in den Versionen:
AEP Typ 1: Darf alles und kann alles: Also externer Antennenanschluss, sowie die AM Bänder durchgehend von 150 kHz bis 29,995 MHz aber auch UKW schon von 76,0 MHz was Japanisches FM einschließt aber auch mögliche frühere analoge Funkdienste.
AEP Typ 2: ist bei FM dann schon eingeschränkt und beginnt erst beim 87,5 MHz CCIR UKW Bandanfang.
Italien: Dort wollte man ebenso keine externe Antennenbuchse so wie in Deutschland.
Saudi Arabien: Die rigoroseste Einschränkungen findet man in der Saudi Arabien Version:
Hier will man wohl das Mithören von SSB Sendungen wie eben Amateurfunker sowie kommerzielle Funkdienste verhindern und hat den SSB Teil gleich "eingespart".
Ebenso gibt es das Langwellenband nur limitiert bis auf 285 kHz, während Bürger anderer Nationen bis auf 528 kHz, also schon der Mittelwelle durchstimmen dürfen.
Die Kurzwelle endet bei 26,100 MHz. Früher wäre man hier in guter Gesellschaft mit Deutschland gewesen.
Frei hingegen ist die Wahl des AM Rasters im MW Bereich mit 9 bzw. 10 kHz per im Batteriefach verstecktem Schalter einzustellen.
Bild: Geräterückseite. Batteriefach geöffnet. Zu sehen der Bandbreitenschalter
FOLGT
Nichts neues unter der Sonne gilt als Beschreibung, was den erforderlichen Austausch von ausgelaufenen oder sonstig defekt gewordenen SMD Elkos betrifft.
Auf den Verkaufsplattformen werden zu diesem Zweck gleich ganze Austauschsets angeboten.
Ich habe mir meinen aus einer Webempfehlung über den Bauteileanbieter Reichelt selbst zusammengestellt. Soweit verfügbar habe ich dazu 105°C Panasonic Elkos gewählt.
Ebenso an den Austausch denken, weil defekt, gilt die Display Beleuchtung per zuschaltbarer weißer LED.
Sowie der "Gold Cap" Speicher Kondensator der am vorliegenden Gerät nur mehr ca 50% seiner Kapazität aufweist.
Generell möchte ich für mich festhalten, dass so eng aneinanderliegende SMD Bauteile für den Gelegenheitselektroniker mit zwar ernsthafter aber nicht für SMD ausgestatteter Werkstattausrüstung an die Grenze des Machbaren bringt.
Am vorliegenden Gerät hat es von einem Vorbesitzer bzw. einer beauftragten Werkstatt schon einmal eine Elko Kur gegeben.
Aber entweder wurden diese wieder defekt und sind ausgelaufen, oder man hat, was ich nicht glauben möchte, vergessen den ausgelaufenen Elektrolyten weg zu reinigen.
Bild: In Webshop als "Set's" zusammenstellt: 26 Stück Premium Panasonic Elkos mit den besseren 105°C Typen denn den ursprünglichen 85°C Typen
Bild: Print mit geöffneten DC-DC Wandler. Zu sehen der ausgelaufene Elko. Ebenso erkennbar der Lautstärkeschieberegler
Bilder: Weitere teilweise schwer erreichbare Orte für den Austausch der SMD Elkos. Zu sehen sind auch die Elektrolyt Schäden am Print
Eigengerät W.Scheida, Serien# 243275
Die Verwendung von Markennamen und Logos dient hier lediglich erklärendem historischen Charakter, und verweist der Autor ausdrücklich auf die jeweiligen Rechteinhaber.
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© Textzusammenstellung 3-2022/7/2023; W. Scheida/Wien Medienhistoriker
zu www.scheida.at/scheida/televisionen.htm gehörend
Updated: 09.05.24