Bild: Ein eleganter, mit den STUZZI RKF Baugruppen handgefertigter "Bastler"Radio aus den frühen 1950er Jahren
Das regelmäßige Betrachten der Radioangebote auf Online Plattformen brachte 2024 ein unspektakulär offeriertes Radio, im Raum Graz stehend zum Vorschein.
Erst der geschulte Blick erkannte am zusätzlich angeforderten Foto der Skala die Beschriftung RKF mit der Type "DKM22" worauf es innerlich gleich "Klick" machte und mir die vielen angebotenen Selbstbau Radio-Zubehörteile des Wiener Unternehmens RKF von Ing. Viktor Stuzzi in Erinnerung kamen.
Eine kurze Recherche brachte auch gleich die ersten Detailinformationen zur hier eingesetzten vollständigen Abstimmeinheit hervor.
Viele Monate später folgte mit unserem Sammlerkollegen Josef H. eine organisierte Abholung und die Bestätigung, das es sich fernab eines einfachen Notradios der ersten Zeit nach dem Krieg schon um etwas "besseres" in Konstruktion, Bauteilwahl und Ausstattung handeln dürfte.
Ing. Viktor Stuzzi entstammte fachlich aus der KAPSCH Kaderschmiede, wo er unter seinem uns vielfach bekannten "Lehrmeister" Josip Sliskovic während der Kriegszeit arbeitete.
Die unmittelbare Nachkriegszeit ließ ihn an die jeweils vorhandenen Bauteile der Radiobastler die sie "irgendwie ergattert" hatten, wie unter anderem auch ehemalige Wehrmachtsbestände, universell anpassbare Selbstbauanleitungen für Radios wie auch Meßmittel in Zusammenarbeit mit der Redaktion der beliebten Zeitschrift "Österreichischer Radio-Amateur" erstellen.
Auch sein einfacher und weit verbreitete "Schulfunkempfänger" ist nach wie vor in so mancher Sammlung präsent.
Bekannt wurde er zudem mit den ersten eigenen Radiozubehörprodukten wie den "Auto-Oszillatoren", vorgefertigten Eingangskreisen und Bandfiltern und eben auch mit vollständigen Abstimmeinheiten mitsamt einer beleuchteten Skala was hier das Thema sein wird.
Bild: Werbeschaltung von RKF STUZZI 1947 in der Radiotechnik Fachzeitschrift
Diese Teile wurden dann vielfach in obig genannter Zeitschrift beworben und unter dem STUZZI Markenzeichen RKF - damals für Radio-Kino-Fernsehen stehend vertrieben (siehe auch im LINK).
Das Ing. Stuzzi auf dem Gebiet des Fernsehens letztlich nicht mehr aktiv wurde ist ein anderes Thema.
Direkt unter dem Familiennamen und Markennamen STUZZI kennen wir die erfolgreich vermarkteten Tonbandgeräte die sich lange im harten Wettbewerb mit dem Platzhirschen PHILIPS und anderen auch schon Importmarken wie GRUNDIG behaupten konnten.
Für die damaligen Radiobastler war zwar die Fertigung eines einfachen vielleicht auch als primitiv zu bezeichnenden Radioholzgehäuses möglich.
Ebenso war eine einfache Metallbearbeitung wie sie z.B. am Küchentisch am dort eingespannten Schraubstock per Feile und handbetriebener Bohrmschine erfolgte denkbar.
Komplexere Baugruppen und Teile wie das exakte Wickeln von HF Spulen, insbesondere bei den höherwertigen Superhet- also Überlagerungsempfängern war dann schon ein wesentlich komplexeres Thema. Mehr noch galt dies für die Mechanik und die Fertigung einer (halbwegs geeichten) Glasskala für die Senderabstimmung.
Hier bot der Markt an Zubehörteilen dem Bastler was sein Herz begehrte bzw. was seine Hobby-Brieftasche zu leisten vermochte:
Wir kennen im inländischen Vergleich dazu die selbst heute (2024) noch häufig anzutreffenden Produkte der Anbieter von reinen Abstimmskalen (ohne HF Filter) sowie Filterbaugruppen u.a. von
SM - Skarits Matthias Wien (siehe LINK)
ALKA-Radio, Wien,
Ferrocore Präzisionsspulen von Ing. Heinz Richter, sowie ähnliche Bausätze wie etwa von
RULI Radioskala (Vertrieb Wien-SCHALL)
und eben auch RKF STUZZI hier mit dem DKM 22 Aggregat ab 1949
1949 wurde deren Neuheit wie folgt im "Österreichischer Radio-Amateur, Nr. 3" umfangreich vorgestellt.
Eingeleitet von einem weiteren schriftlichen Zeitzeugnis dafür wonach der langsam aber stetige Aufstieg der österreichischen Industrie weg von den Notzeiten schon im Laufen war:
"So wie in den übrigen Wirtschaftszweigen, so wird die Frühjahrsmesse (1949) auch auf dem Sektor der Radiotechnik ein erfreuliches Bild der hohen Qualität der österreichischen Industriebetriebe und Werkstätten geben. Daß auch die RADIOTECHNIK (Zeitschrift) mit dieser Entwicklung Schritt hält, soll unser Messestand auf seinem alten Platz in Halle IV beweisen, und wir werden uns freuen, unsere Leser und Freunde aus dem In- und Ausland auf der Messe in Wien begrüßen zu dürfen."
"Seit langem besteht in Amateurkreisen der Wunsch nach einem Spulenaggregat, das mit Wellenschalter, Drehkondensator und Skala zu einer Einheit zusammengebaut ist.
Dieses Problem hat „RKF“ in sehr zweckmäßiger Form gelöst. Vor uns liegt ein solches Aggregat mit der Bezeichnung „DKM 22“. Auffallend sind vor allem die geringen Abmessungen (Höhe 115, Breite 85, Tiefe 70 mm), wodurch dieser Bauteil besonders für Kleinstsuper und tragbare Geräte in Allstrom- oder Batterieausführung geeignet erscheint.
Auf einer senkrechten Grundplatte aus Metall ist der kleine Zweigang-Luft- drehkondensator, die Skalenscheibe mit Feintrieb, ein zweifarbiges Skalenglas, ein Wellenbereichsanzeiger, der Wellenschalter und die vier Spulengruppen, mit zugehörigen Trimmern montiert.
Ein vollkommen neuer Weg wurde für die Wellenbereichsumschaltung gefunden, welche mit dem Knopf des Feintriebes erfolgt.
Der Knopf wird zu diesem Zweck ganz wenig hineingedrückt und greift in zwei Klauen ein, welche den Wellenschalter betätigen.
Der Wellenbereich ZF-Bandfilter 417 bestreicht das Kurzwellenband von 14,5 bis 52 m (~6 MHz - ~20,5 MHz) und das Mittelwellenband von 195 bis 585 m (~510 kHz - ~1.500 kHz).
Die beiden Eingangs- sowie die Oszillatorspulen sind mit kleinen Schraubtrimmern ausgerüstet, welche so angeordnet wurden, daß deren Nachstellung auch im fertig verdrahteten Gerät möglich ist.
Das Aggregat wird stationsgeeicht und präzise abgeglichen geliefert, wodurch der Bau von Überlagerungsempfängern auch minder geübten Amateuren keine Schwierigkeiten bereiten dürfte.
Bohrschablone und Anschlußschema werden mitgeliefert.
Zu dem Drehkondensatoraggregat „DKM 22“ werden ebenfalls in Kleinstausführung Zwischenfrequenzbandfilter mit der Typenbezeichnung „ZB 417“ geliefert.
Diese sind mit hochwertigen Topfkernen und verlustarmen Parallelkapazitäten aufgebaut. Der Güte- (Q-) Wert liegt zwischen 140 und 150. Die Abmessungen des quadratischen Bechers betragen 28 x 28 x 57 mm.
Zum Anschluß dienen vier verschiedenfarbige Drähte. Die Befestigung erfolgt am Boden des Bechers mit zwei Schrauben, welche mit dem Bohrplan und dem Anschlußschema mitgeliefert werden.
Für Überlagerungsempfänger mit niedriger Zwischenfrequenz (um 129 kHz) werden ähnlich der bereits bekannten Ausführung „ZB 402“ Bandfilter erzeugt. Diese tragen die Bestellnummer „ZB 116 a“ und „ZB 116 e“. Entsprechend der Verwendung in der ersten und zweiten Stufe eines Empfängers ist der Kopplungsgrad verschieden eingestellt. Die Güte dieser Bandfilter liegt über 250.
Bild: Das Superaggregat DKM22, Ansicht von vorne und hinten aus [Aus Österreichischer Radio-Amateur Heft 3 1949]
Die verlustarme Hochfrequenzdrossel „HDr 25“ sowie zwei- und vierpolige Buchsenleisten werden nunmehr serienmäßig erzeugt.
Hersteller: Ing. V. Stuzzi, Wien, VII., Neubaugasse 71".
Quelle: [Aus Anno Zeitschrift "Radiotechnik 3/1949]
Damit der Radiobastler (es war damals ein fast ausschließlich männliches Metier) sein technisches Gebilde auch optisch formschön präsentieren konnte bot der Radiozubehörhandel wahlweise Überschußbestands Gehäuse früherere Saisonen der lokalen Radioindustrie an, oder eben auch wie hier ebenso die Fa. STUZZI ein zum Spulensatz passendes kompaktes Fertiggehäuse.
Dieses wurde nicht als RKF Erzeugnis beworben, da es wohl ein reiner Zukaufartikel von Tischlereibetrieben zum Zweck der besseren Vermarktung der selbst gefertigten und Gewinnmarge einbringenden reinen Technikkomponenten diente.
Bild: Das in vier Farben erhältliche zu obig beschriebenem DKM 22 Skalenspulensatz passende formschöne Holzgehäuse um öS 72,- Schilling [Aus Werbeschaltung in Österreichischer Radio-Amateur: Heft 8 1949].
Gemeinsam mit Sammlerfreund Josef H. begutachteten wir seine erworbene Errungenschaft und waren mehrfach erstaunt über die schiere Menge an eingesetzten Bauteilen.
Das Gehäuse kann nur eine vorgefertigte zudem hochwertig verarbeitete Holzkassette sein (Siehe Werbeschaltung oben, jedoch etwas abgewandelt).
Die passgenau in die Kassette gehörende Rückwand hat ebenso augenscheinlich gewerblich-industriell gleichmäßig angebrachte Lüftungsbohrungen.
Die Vorderfront gibt sich etwas "wuchtig" durch die letztlich nur sehr kleine Skala die in einem Holzrahmen eingebettet ist.
Drei Dreheinstellorgane lassen schon grundsätzlich den vermuteten Fertigungszeitraum vor der Einführung der Tastenaggregate ab etwa 1953 zumindest etwas eingrenzen.
Getrübt war das Ganze nur durch die mechanisch aus der Führung gefallenen Glasskala die deshalb unten etwas zerkratzt und zudem der untere Teil der Skala verwischt ist.
Lediglich die nicht beschrifteten Bananensteckeranschlußbuchsen sowie die zwar gebohrten jedoch nicht ausgeführten Erdungs- bzw. Massebuchsenanschlüsse wie auch das Fehlen jeglicher Marken oder Typenangaben weisen das Gerät in die Rubrik "Bastlergerät" bzw. bestenfalls einer Kleinserie eines Fachbetriebes.
Nachtrag: Es dürfte sich um eine Spartrafo Version, also ohne einer echten Netztrennung handeln was auch das weglassen von "Masseanschlüssen" erklärt.
Letzteres ist jedoch eher unwahrscheinlich, da die Bauteilmenge und der Fertigungsaufwand wohl auch schon damals als es ab 1948/49 wieder nach und nach die Radio Industriefertigungen zudem leistbar gab dieser Aufwand durch einen kommerziellen Verkauf wohl kaum darstellbar gewesen wäre. Siehe dazu unten.
Alternativ in Frage kommt eher noch eine Studenten, Schüler, Radiomechaniker-Gesellen oder vielleicht Meisterarbeit als Qualifikationsnachweis für den Konstrukteur.
Bild: "Lieber gleich PHILIPS" - Permanentmagnetischer A 206 Rundlautsprecher aus 1950
Der vorgefundene PHILIPS Lautsprecher datiert mit Woche 14/1950 läßt schon einmal eine etwas genauere Zeitzuordnung zu was auf etwa Anfang der 1950er Jahre für die Gesamtkonstruktion hindeutet.
Überraschend waren wie erwähnt eben die schiere Bauteilmenge im wohl selbst gebogenen Aluminiumchassis verbaut die vom Aufwand her einem zeitgenössischen Industriegerät kaum nachstehen, eher noch dieses großzügig ein wenig übertreffen könnte.
Selbst im Eigenbau mitunter gerne eingesparte zusätzliche Abblock- oder Sieb-bzw. Filterkondensatoren sind hier großzügig verbaut worden.
NF Kabelleitungen sind gar als Panzerleitung metallisch geschirmt ausgeführt.
Zwei Potentiometer sind mit einem Schalter, einmal für das Netz, und einmal ohne einer Schaltfunktion ausgeführt was auf die Verwertung von Bestandsmaterial hindeutet.
Herzstück des Gerätes ist die genannte RKF DKM 22 Zweiband MW-KW Abstimmeinheit die bereits fertig abgeglichen von RKF Stuzzi erworben werden konnte (Siehe oben).
Wie im Promotionsartikel beschrieben, findet sich als insbesondere für Bastler praktisch der Kombiknopf für die Senderabstimmung, der bei Hineindrücken einrastet und die Band- sowie Phonoumschaltung ermöglicht.
Das sparte damals wahlweise einen eigenen Knopf für ein von der Abstimmung getrenntes Spulenschaltaggregat bzw. eines auf Basis einer Doppelachse erforderlichen Doppelknopfes die zudem schwieriger in der Anschaffung und Bearbeitung gewesen wären.
Als zeitgemäße Komfortfunktion gibt es noch die Flutlicht Skalenbeleuchtung zu erwähnen.
Dazu passen die beiden ebenso mit einer RKF Erzeugnis Wasserabziehbildbeschriftung versehenen Type an ZF Bandfiltern, die hier jedoch in einem mechanisch etwas größeren Rundbecher eine andere Type denn die im Werbetext empfohlene sein dürften.
In Frage käme hierfür der "RKF-Bandfiltersatz ZB402" der Fertigungszeit aus 1948 bis 1952.
Bild: Das Radiochassis mit dem angenommenen RKF Bandfiltersatz ZB402. Gut zu erkennen die selbstbewußte Vermarktung und die "Corporate Identity" mit dem auch optisch ansprechenden Wasserbildlogo anno 1949.
Bild: Werbeschaltung zum hier verbauten ZF Filter, dem ZB402.
Technisch betrachtet handelt es sich um einen Vierröhrensuperempfänger. Die fünfte Zweiweggleichrichterröhre wurde damals nicht mitgezählt.
An Röhren wird man damals nachvollziehbar verschiedene Konstellationen auch für Allstrom verwendet haben.
Etwas durchwachsen und für österreichische Verhältnisse nicht Alltäglich finden wir hier
eine TRIOTRON RADIO ECH4 als Oszillator und Mischstufe
eine VALVO EBF2 als ZF Verstärker und Demodulationsstufe sowie angenommen der Regelspannungsgewinnung
eine (britische) MULLARD "rote" EF39 Pentode dient als NF Treiberstufe und
eine PHILIPS Miniwatt EL3(N) stellt mit Ptot 4,5 Watt eine ernsthafte NF Endstufe die den eher kompakten PHILIPS Rundlautsprecher in Verbindung mit dem augenscheinlich leistungsstarken Netzteil mitunter überfordern könnte.
Hier handelt es sich nicht um die "üblichen billigen weil einfacheren" Allstromsuper, sondern um ein richtig ausgeführtes Wechselstromnetzteil mit einer AZ1 Außenkontaktsockel-Gleichrichterröhre und einer Siebdrossel.
An Passivbauteilen finden sich ebenso PHILIPS Komponenten bei den mindestens drei Elkos. INGELEN Widerstände und eben auch ausgeschlachtete Wehrmachtsbauteile die an dem Wasserbild mit einer ehemals angebrachten Bauteilnummer auszumachen sind.
Bild: Vollgeräumtes Chassis; unser Sammlerfreund bekam was für sein Geld. SATOR Widerstände und KONDUR Kondensatoren. Ebenso auch hochwertige Porzellan SIKAPROP Kondensatoren "für die Ewigkeit". Unten links sind die Padding/Trimmerkondensatoren für den Zweipunktabgleich zu sehen. Links oben dürfte eine gelbe SATOR Sperrkreisspule verbaut sein.
Die Schaltung selbst könnte eine fertige Nachbauanleitung sein wie sie entweder RKF selbst angeboten oder einfach mitgegeben haben mag, oder aber sie in jenen "PRAKTIKER" bzw. RADIOAMATEUR Beilagen damals abgedruckt waren oder auch als Bastelanleitung ggen öS 3,- Schilling zu kaufen waren.
Bei Gelegenheit wird sich sicher eine solch passende finden und wird dann hier ergänzt.
Sehen wir uns an, was es in Österreich (auszugsweise) an vergleichbaren industriell gefertigten kompakten Tischradios mit HOLZGEHÄUSE, ausgestattet als Superhet mit mindestens MW und KW Empfang sowie einem Phono Eingang um 1949/50 so gab.
Um öS 595,- gab es den NOVAK Superdyn mit nur drei Röhren und nur Mittelwelle als Allstromgerät
Um öS 699,- gab es den EUMIG 322U mit vier Röhren und nur Mittelwelle als Allstromgerät
Um öS 820,- gab es den Dreiband Allstromradio von Czeija Nissl, den Damino 303-1
Erst ab öS 860,- gab es den EUMIG 325W Dreibandwechselstromsuper.
Weitere Modelle waren dann alle in der öS 1.000,- Schilling Klasse und höher!
Tabelle 1 zeigt eine fiktive Aufstellung was der Selbstbau möglicherweise rein vom direkt erforderlichen (nachvollziehbaren) Materialeinsatz gekostet hätte.
Inwieweit vereinzelt Ausschlachtteile und anderweitig "Organisiertes" die einstige Rechnung im Detail entspannte kann hier bestenfalls angenommen aber nicht gesichert dargestellt werden.
Auch wenn die Arbeitszeit, zudem die für sich selbst eingesetzte damals "Nichts" oder nur sehr wenig kostete so ist von der Freude am Basteln abgesehen die Rechnungsbilanz für einen zudem hochwertigen Eigenbauradio insbesonders in den Folgejahren in denen ab 1953 zudem auch noch die komplexere UKW Technik aufkam immer schwerer aufgegangen.
Menge | Fiktive Nachkalkulation für den geschätzt um 1951 gebauten Amateurradioempfänger | Einzelpreis ca. um 1950/51 | Summe | Quelle |
1 | Holzkassette | 72,00 | 72,00 | Radioamateur 1949 |
1 | RKF DKM 22 Spulensatz mit Skala | 192,00 | 192,00 | RKF Werbung |
1 | ZF Filter | 58,50 | 58,50 | RM org |
1 | AZ 1 Röhre | 19,00 | 19,00 | |
1 | EL3(N) Röhre | 28,00 | 28,00 | Radiotechnik 1951 |
1 | ECH4 ZF Röhre | 32,00 | 32,00 | |
1 | EBF2 Demod. & ZF Röhre | 32,00 | 32,00 | |
1 | EF39 NF Röhre | 26,00 | 26,00 | Radiotechnik 1952 |
5 | Röhrenfassungen | 2,50 | 12,50 | |
1 | Netztrafo | 49,00 | 49,00 | Radiotechnik 1951 |
1 | Netzdrossel | 6,00 | 6,00 | Radiotechnik 1951 |
1 | Ausgangsübertrager | 18,00 | 18,00 | Radiotechnik 1951 |
1 | Philips Lautsprecher | 34,50 | 34,50 | |
2 | Netzelkos | 13,50 | 27,00 | Radiotechnik 1951 |
1 | Elko | 3,00 | 3,00 | |
20 | Widerstände | 0,20 | 4,00 | |
1 | Leistungswid. | 4,50 | 4,50 | Radiotechnik 1952 |
1 | SATOR Sperrkreis | 5,00 | 5,00 | |
1 | Diverses | 5,00 | 5,00 | |
3 | Bedienknöpfe | 1,50 | 4,50 | |
2 | Potentiometer mit Schalter | 16,00 | 32,00 | Radiotechnik 1951 |
10 | Kondensatoren | 1,00 | 10,00 | |
1 | Alu Chassis | 10,00 | 10,00 | |
1 | Bauplan | 3,00 | 3,00 | |
Angenommen wenn alles gekauft werden musste | 687,50 | öS |
Waren in Österreich, allen voran Entwicklungen aus Wien in einer Vielzahl als universelle Allstromgeräte dem Umstand der ebenso noch vorhandenen Gleichstromnetze geschuldet, so bringt uns obige Röhrenbestückung am ehesten zu einem Blick ins Ausland.
PHILIPS Niederlande, sowie Hersteller aus Italien, Frankreich und weiteren Ländern boten Radios mit diesem Röhrensatz an. Lediglich die EF39 war dort zumeist als EF9 bestückt.
Einmal eine die leider ausscheidet aber mit diesem Röhrensatz gar ein abstimmbares Eingangsbandfilter (!) per Dreifachdrehkondensator realisiert hatte war der PHILIPS 256A, 554A und 681X aus der Saison 1947/48 mit eben diesen Röhren, die (dort) nicht mehr auf dem neuesten Stand waren.
Die empfangsmäßige "Holzklasse" als "Bastlerradio" gab die Niederländische Schaltung des ebenso als "Bausatzradios" angebotenen AMROH "Pin-up" Super MK4349 (aus 1949). Beschrieben war die Schaltung im dortigen Fachmagazin "RADIO Bulletin No. 9-1950.
Auch dort finden wir ebenso fertig erwerbbare Spulenaggregate wenn auch nicht von RKF.
Bild: Wenn auch (noch) nicht 1:1 ident mit unserem STUZZI RKF, so kommt diese Schaltung des AMROH "Pin-up" Super MK4349 aus 1949 recht nahe. Weiteres werden die Detailuntersuchungen ergeben.
Ebenso ist zwar nicht erwiesen das hier, wir nehmen an in gegenseitiger Übereinstimmung die Schaltung übernommen wurde, so lag aber auch damals ein wechselseitiger Austausch von Informationen zwischen den Fachverlagen selbst wenige Jahre nach dem Krieg nahe.
Bild: Die einstige STUZZI Bewerbung zeigt zumindest den Original gedachten Eingangskreis. Hier der UKM27 ohne integriertem Drehko.
Ein augenscheinlich sehr hochwertig und überlegter Aufbau in zudem formschön herzeigbarer Aufmachung.
Lediglich ein fehlendes magisches Auge z.B. eine EM34, sowie das nicht vorhandene, da in Österreich nicht mit Sendern belegte Langwellenband macht den Unterschied zum absolut vollwertigen Industrie-Radiogerät seiner Zeit.
Was das Gerät technisch im Detail heute (noch) kann, darüber wird unser Fachkollege bei Gelegenheit berichten dürfen.
ANNO: Radiofachzeitschriften um 1949 zu RKF STUZZI
Radiomuseum zu Stuzzi DKM22
Selbstbaugerät aus dem Großraum Graz Steiermark um Anfang der 1950er Jahre in einer Wiener Privatsammlung 2024
Suchbegriffe:
Selbstbauradioskalen, Bastlerradio, Notradio, RKF Stuzzi, Valvo,
©
Letzte Überarbeitung:
17.08.24
Lesetipps aus dem
Repertoire des Autors:
Die Eumig Eumigette 382W - Ein Radio als Beitrag zum
österreichischen
Wirtschaftswunder
Alles zum DDR Fernsehen
Der PHILIPS LC2000 Videoprojektor und frühere professionelle
Videoprojektionstechnik
All meine frühere Unterhaltungselektronik
für Freunde der Geschichte des Satelliten TV in Europa
TV DX und das Testbild - Für die denen lokale Fernsehprogramme auch
über Antenne nie genügt haben
Analoge Antennennostalgie in Wien und in der Wachau in
Niederösterreich