Erinnerungen an unsere beiden FIAT 128 Familiare & Panorama Kombis

Der FIAT 128 Familiare im Alltag der 1970er Jahre

Bild: Der Wagen war der Fiat 128 Familiare bis 16.11.1979 und mit 80.500 km. Dem Facelift entsprechend muß er nach dem Baujahr 1972 gewesen sein. Aufnahme mit den damals obligatorischen Dachträger für Transporte von und zu unserer Oma im Berghaus

Einleitung:

Nachstehende Schilderung gibt meine Erinnerungen als Kind an unsere beiden FIAT 128 Familiare & FIAT 128 Panorama Kombis wieder. Nicht alles an (negativen) Eindrücken zu den Fahrzeugen mögen dabei dem Hersteller direkt zuzuschreiben sein!

Die Mutter aller Kompaktwagen?

Was aber meiner Meinung nach darüber hinaus mit der dem VOLKSWAGEN Konzern zugeschriebenen typischen "Golfklasse" werbewirksam ab 1974 begründet wurde, findet sich eigentlich bereits beim 1970 vorgestellten FIAT 128 Familiare. Dies nebst anderen mittlerweile in Vergessenheit geratenen Fahrzeugen wie auch dem französischen SIMCA 1100, dem Italienischen AUTOBIANCI, oder gar schon der RENAULT R4 & R5 usw.

Subjektiv verkürzt zusammengefasst stand für die "Golfklasse":

Im Wesentlichen ein PKW mit Frontmotor und mit Frontantrieb sowie einer Heckklappe in Vollausführung für alle Arten von Ladetätigkeit mitsamt umklappbarer Rückbank wenn erforderlich.

Dabei war es natürlich etwas mehr, dass den FIAT 128er zum 128er machte. Und für sein Debüt 1969, im Jahr darauf 1970 wurde zum Auto des Jahres gekürt und er bis 1983 vom Band lief.

Innovativ waren damals seine Ansätze die für die gesamte 128er Modellfamilie galten.

Auszugsweise angeführt sind hier der:

 

Inhalt:

  1. Einleitung

  2. Der 128er - Die Mutter aller Kompaktwagen?

  3. Unser erster FIAT 128 Familiare

  4. Papas Upgrade am 128er

  5. Wartungsarbeiten von Papa

  6. FIAT's in unserem damaligen Umfeld

  7. Der Unfall

  8. Motoraufarbeitung am Balkon

  9. Unser zweiter FIAT 128 Panorama

  10. #Abgrenzung:

  11. Quellen und Literaturnachweis

  12. Weitere Lesetipps des Autors

Unser erster FIAT 128 Familiare

 

Da war er nun der gebrauchte FIAT im schönem Rot lackiert.

Ein Auto bei dem in meinen Augen die hinteren beiden Türen "fehlten". Auch die für mich ungewöhnliche "Kombiausführung" war im Vergleich zur eleganten FORD Cortina Limousine "nichts".

Begründet wurde der Kauf von Papa damit, das es für uns Kinder sicherer sei wenn hinten keine Türen wären. Als ob wir jemals vorher selbst ausgestiegen wären.

Das einzige kritische Erlebnis war zudem mit einer sich während der Fahrt öffnenden Vordertür. Letztlich wiederum einem mechanischen Defekt nach einem Unfall zuzuschreiben

Weiters wurde von ihm der praktisch große Kofferraum und die Umklappmöglichkeit der hinteren Sitze gelobt. Das ohnehin der Kofferraum schon beim FORD Cortina sehr groß war verschwieg er in diesem Zusammenhang.

Diese FIAT Type ist heute so gut wie vollständig vom Straßenverkehr, wie natürlich auch der FORD Cortina, verschwunden.

Der FIAT zeichnete sich damals durch die obligatorische Rostanfälligkeit und einer FIAT typischen Verschleißfreudigkeit aus. Zudem stellt der Wagen auch für eine breitere Sammlergemeinschaft zumindest in Österreich und Deutschland kaum etwas besonderes dar.

Nur sehr selten taucht so etwas noch wo auf. So letztens auf der Tullner Oldtimermesse in 200    was mich bei allen technischen Oldtimer-, in diesem Fall eher Youngtimer-Gefühlen leider fast nur meine (kindlichen) negativen Erinnerungen an das Fahrzeug hochkommen ließ.

Im Dezember 2023 gibt es gerade einmal EINEN auf der Willhaben Verkaufsplattform, hingegen die FIAT Parallelmodelle wie der 126, -127, und 131 etc. deutlich häufiger anzutreffen sind.Im Dezember 2023 gibt es gerade einmal EINEN auf der Willhaben Verkaufsplattform, hingegen die FIAT Parallelmodelle wie der 126, -127, und 131 etc. deutlich häufiger anzutreffen sind..

FIAT's in meinem einstigen Umfeld:FIAT's in meinem einstigen Umfeld:

In der Erinnerung fuhren aber damals auch viele die damalige FIAT 124 Lizenzfertigung als LADA 1200 (LADA 2101) als zudem sehr günstiges Auto.

 

Das folgende, oder zumindest einiges davon wäre, wenn es denn den FORD Cortina oder welchen Wagen auch immer noch gegeben hätte natürlich auch passiert und das waren::

 

Inwieweit unser Fiat nun den 1.116 ccm³ Motor mit 33 kW/ 45PS oder gar mit 40 kW mit 54 PS hatte weiß ich nicht..

 

Das Ende unseres ersten FIAT`s - Der Unfalll

Unterwegs mit Papa und Mama am Wiener Gürtel, ich saß natürlich hinten ohne Sicherheitsgurt, die waren damals noch nicht vorhanden bzw. es war noch absolut unüblich welche anzulegen, standen wir in der innersten Spur hinter einem anderen Fahrzeug, wartend auf das Umschalten der roten Ampel auf grün..

Das Umschalten auf Grün kam, und ebenso das etwas ungestüme Kennenlernen des uns unmittelbar darauffolgenden hinten auffahrenden künftigen "Unfallgegners", der wiederum nur mehr die grüne Ampel, nicht jedoch die beiden vor ihm stehenden Fahrzeuge sah..

So schob er uns in das vor uns stehende Fahrzeug hinein, was eine kleine "Massenkarambolage" zur Folge hatte..

"Können Sie noch Fahren?" war dann die Frage der Herbeigerufenen oder sonstwie dazugestoßenen Polizeistreife. Nein, denn es ist der Verteiler gebrochen..

Exkurs für meine auswärtigen Leser::

"Der Wiener Gürtel, berühmt und berüchtigt im Wandel der Jahrzehnte, war und ist eine der wesentlichsten Verkehrsadern der Stadt. Zudem waren in den, unter der mittig führenden Stadtbahnlinie, ehe sie als U-Bahnlinie weitergeführt wurde u.a. Lager wie auch noch Möbelgeschäfte untergebracht die auch wir zu entsprechenden Anlässen damals noch aufsuchten, ehe die später mehr und mehr üblichen Möbelhäuser auf der freien Wiese aufkamen.""

Ehem. Stadtbahn, Teilbereich der heutigen U6 (129023) IMG 8535

Bild:: Typische Silhouuttee an der Nebenstraße zumWiener Gürtellin dem betreffenden Abschnitt mit seinen Sichtziegelgemauerten Rundbögen und aller Artt sich im Laufe der Jahrzehnte wechselndenGeschäften darin.. Bildquelle: Wikipedia User "Tokio"

Was bei der Unfallerörterung unausgesprochen blieb, man befürchtete den möglichen Vorwurf wir wären dann ebenfalls schon in den vorausfahrenden PKW hineingefahren und wären dann mit einer Teilschuld belegt worden, war, dass der Fahrer vor uns noch einen in Bundesheer Kleidung ausgestatteten Beifahrer schon bei Grün noch hat aussteigen lassen..

Ich stand derweil der Amtshandlung mit Mama am Gehsteig und aß bzw. kaute Kaugummizigaretten, die es damals, interessanterweise auch bei uns als Nichtraucherfamilie gab. Für mich war es zudem der erste Autounfall den ich aktiv miterlebt hatte..

AAn das Gespräch am Gehsteig erinnere ich mich noch, da ich damals, eigentlich gar nicht sonst zu "uns" passend eben diese Kaugummizigaretten mit hatte. Also wie Zigaretten geformter Kaugummi den man in ähnlich lässiger Art wie einen Glimmstängel im Mund haben konnte bis er immer kleiner wurde..

Ich fragte in diesem besonderen "Einsatzfall" sogar noch Mama ob ich mir eine nehmen darf was sie bejahte..

Zur Erinnerung::

Das war auch noch die Zeit, als man ungefragt als Kind und Jugendlicher Alkoholika in den Märkten kaufen konnte..

Was uns allen damals noch an Erfahrung fehlte, dass war das wir nicht gleich ins Spital zur Untersuchung, nicht zuletzt für ein Schmerzensgeld gegangen sindd bzw. uns per Rettung einliefern ließen.

Sowohl Unkenntnis wie auch ein "Nicht wehleidig" sein war damals bei uns noch vorherrschend. Zumindest bei meinen Eltern kamen dann ab dem nächsten Tag die echten Folgewirkungen des "Peitschenschlagsyndroms" zum Spüren wo sie aber ebenso wiederum meinten jetzt sei es zu spät für eine "Reklamation" beim Arzt..

Nennen wir es einfach die Lernkurve in einem Autofahrerleben..

Wie im Detail das Fahrzeug dann wieder zu uns nach Hause kam entsinne ich mich nicht mehr..

Ebenso hatte der Wagen am fahrerseitigen Kotflügel irgendeinen Vorschaden der mit viel Spachtelmasse kaschiert und lackiert war, und wo Papa meinte ich soll das wegschleifen um damit seitens des Versicherungsgutachters eine optimalere Bewertung zu ermöglichen..

Um das Ganze besser dastehen zu lassen - sprich mehr Geld erhoffen zu können sollte dieser früherer ausgebesserte Schaden am fahrerseitigen Kotflügel "verschwinden"..

Das Ganze war eine umfangreiche Spachtelarbeit die anstelle von einer fachlich einwandfreien Blechreparatur entweder schon bdurch apaa beauftragt der noch von einem Vorgbesitzerh"ingeflicktt" wordenwar..

Papa begann und übergab dann mir den Auftrag per Hand mit Schleifpapier solange die zentimeterdicke Spachtelmasse wegzuschleifen um den wertmindernden Vorschaden verschwinden zu lassen..

Die öde Arbeit des Schleifens mit einem Schleifpapier wie auch das letztlich sinnlose Unterfangen so das Ganze kaschieren zu können ließen mich an Sinn und Wert dieser mühseligen Arbeit schon recht bald zweifeln wie auch die Arbeit selbst einstellen..

Es gab keine weitere intensivere Forderung von Papa dahingehend, da wohl absehbar war, das jeder noch so "schlampige" Gutachter dies erkennen musste..

Zwar vorne wie auch hinten sichtlich ramponiert war der FIAT noch eingeschränkt (wieder) fahrtauglich..

Die Versicherung sah dies wohl anders und das Fahrzeug wurde auf eigener Achse (ohne das es die Polizei gesehen hätte) zuu Oma aufs Landdgebracht wo es für die nächsten Jahre improvisierend auf Holzbalken aufgebockt im "Großen Garten" ganz oben abgestellt wurde..

Kaum dort angelangtt,begann Papa mit dem Demontieren der für ihn gedanklich relevanten Teile, die er dann im nächsten teilweise, jedoch nicht vollständig baugleichen FIAT 128 "Panorama", gebaut ab 1976 gebrauchen würde können..

Die Seitenspiegel gehörten dazu. Die Räder samt Reifen ohnehin. Die Batterie und letztlich auch der Zylinderkopf samt dem Motorblock die jeweils nach und nach allesamt nach Wien verbracht wurden.

Damit wurde das Auto zu meinem bzw. zu unserem Auto wo wir darin spielen konnten. M

it dem Ausbau und der Mitnahme der Autobatterie nach Wien in den Keller wurde gleich einmal die Elektrik "tot" gemacht..

Im Nachhinein verständlich, damals so schmerzlich das ich weinend bei Oma und Mama darüber klagte das Papa jetzt anfange das Auto "bis auf den Boden auszubarnln" (auseinanderzunehmen/auszuschlachten), was auf "Erwachsenenart" seinerzeit als logische Konsequenz des Vorhabens abgetan wurde..

Papa erklärte das dies ja im Sinn der Idee stand und er ja deshalb auch den unmittelbaren Nachfolger des Fiat 128 Kombi - eigentlich nur durch rechteckige Scheinwerfer und Kleinigkeiten unterscheidendd,wieder als "gGbrauchten" gekauft hatte um damit eine kostenlose Ersatzteilversorgung sicher zu stellen..

Ich wusste nicht so recht wie ich mich verhalten sollte, emotional zwischen "Leichenfledderei an meinem Auto" und dem technischen Interesse zu dem stehend was da drinnen eigentlich vor sich geht und wie es funktionieren könnte..

Der Blick für das ganze Zusammenwirken fehlte mir zwar noch, aber so lernte ich die einzelnen Teilkomponenten so nach und nach kennen..

In Folge baute auch ich über die Jahre die eine oder andere Lampe oder elektrische Einrichtung aus um sich damit zu beschäftigen. U.a. die netten kleinen 12V Lämpchen der Armaturentafel hatten es mir angetan. Auch die manuelle Scheibenwaschwasserpumpe und anderes. So verwahrte ich dann auch die Autoschlüssel wie bei einem richtigen Wagen..

 

Bild:: Kindheitserinnerungen an die Illuminierungg per steckbarer 12V Lämpchen inder Instrumententafell

"Fährt der Wolfgang manchmal zu schnell" war die Frage von OUroa an meine Schwester die wir da schon selbst als Kinder gar ein wenig lächerlich fanden..

Das eigentliche Vorhaben von Papa, mit dem alten FIAT 128 ein stetes kostenloses Ersatzteillager für unser Nachfolgemodell zu heben hat sich letztlich so gut wie kaum befriedigend erfüllt..

Schlußendlich war es auch für ihn (uns) nur unnötige Arbeit und Schlepperei. Von der Lagerhaltung und Platzverbrauch bei uns im durchaus großzügigen Kellerabteil ganz zu schweigen..

Bild: Ein Blick in den damaligen sehr kompakten "Maschinenraum". Gut zu erkennen das jedesmal mühselig herauszunehmende Reserverad sowie der immer benötigte Wagenheber. Markant auch der Lüftungskasten sowie der damals nicht selbstverständliche Elektrokühlermotor.

Dies, da eben Außenanbauteile wie auch die Scheinwerfer etc. einem "Facelift" entsprechend im 128er "Familiare" Nachfolgemodell 128er "Panorama" anders waren..

Eine der Arbeiten bezog sich auf die Reifen, die mit primitiven Werkzeugen wie etwa einem Krampen in durchaus aufwendiger manueller Gemeinschaftsarbeit von Papa, Oma etc. von den Felgen gezogen worden sind, anstelle zu einer Werkstatt zu fahren..

Motorüberholung am Balkon und im Kellerr

Etwas anders lief die Geschichte mit dem FIAT Z128 ylinderkopf und dem Motorblock..

Papa hatte sich da durchaus Pläne gemacht was den alten Motor betraf und kaufte für das eigenständige (!) Aufarbeiten des Motors das eine wie auch andere Spezialwerkzeug wie Ventilplattenheber oder Drehmomentschlüssel sowie einen kompletten Motorüberholsatz um glaube ich damals öS 800,- Schilling.

FOLGT  

Bild: Der Ventilplattenheber sowie der damalige Drehmomentschlüssell

 

So wurde der Zylinderkopf bei uns am Balkontisch aufgearbeitet. Ich bekam dabei u.a. die Aufgabe die bei FIAT üblichen Distanzplättchen zur Ventilspieleinstellung wenn sie denn nicht genau passten mit Schleifpapier so lange zu bearbeiten bis mit der Ventillehre gemessen der vorgegebene Wert passte..

X-mal musste dazu mit dem Ventilhebelschlüssel die Plättchen herausgehoben und wieder neu eingesetzt werden. Wie weit ich dabei letztlich die Maße genau getroffen habe entsinne ich mich nicht mehr..

Der überarbeitete Zylinderkopf aber fand nach einer Einlagerung im Keller letztlich in zeitlich nahem Abstand einen Käufer aus dem persönlichen Bekanntenkreis, einem der damaligen Zeit geschuldeten jungen Polen "Mirek" der zumindest temporär wärend des polnischen Kriegsrechts um 1980 in Österreich lebte und auch arbeitete..

So bekam der Zylinderkopf letztlich ein neues Leben im Auto unseres früheren Kurzzeituntermieters "Mirek", der sich vom polnischen Saporoshez Fahrer zum in Österreich arbeitenden Fiat Besitzer gewandelt hat..

Ich dachte zwar er kaufte sich einen LADA, da dieser dann später auch in Polen weit verbreitet sein würde bzw. als Polski FIAT dort in Lizenz gefertigt wurde. öS 3.500,- Schilling hatte er Papa gebracht..

Zwar vermutete ich, dass der FIAT immer einen Zahnriemen, der LADA aber eine Steuerkette hatte, aber wie auch immer.....

Arbeit für den Schrotthaufen (und der Erinnerung daran)::

Ein leider gänzlich anderes Schicksal hatte der Motorblock::

Ebenso wurde auch dieser umfangreich aufgearbeitet. U.a. sind von uns die Kolbenringe erneuert worden. In welchem Umfang auch weitere Lager oder Dichtungen mit dabei waren sei dahingestellt..

In jedem Fall lagerte der Motorblock ewige Jahre fortan im Keller, denn auf das wiederholt in der lokalen Bezirkszeitung geschaltete Inserat meldete sich leider nie ein Interessent..

Papa sagte uns, das er wenn er in den Keller gehe er regelmäßig an der Kurbelwelle (Kupplungsplatte) einmal drehe, damit der Motor nicht festrosten würde. Dies, da sich Vis-a-Vis unseres Kellerabteiles die feuchte Waschküche befand..

Es half alles nichts::

Eines Tages wurde wieder einmal die jährliche Sperrmüllentsorgung angekündigt und Papa beschloß mit mir naheliegenderweise diesen schweren Motorblock auf seiner Holzplatte stehend aus dem Keller zu schieben wonach er fortan über die Hausverwaltung entsorgt wurde..

Ähnlich, wenngleich weniger Spektakulär und ohne zusätzlichem Zeit- und Kostenaufwand fanden die FIAT Kleinteile wie eben die Spiegel etc. mangels Bedarfs nach und nach ihren Weg in die Mülltonne, insbesondere, als wir auch den zweiten FIAT ab 1984 nicht mehr hatten..

Die anderen Teile des Autos wurden bis auf die Felgen und Reifen nicht gebraucht und lagen endlos im Keller herum was einmal mehr den Sinn von Lagerungen und aufheben von Gegenständen aller Art hinterfragen lässt..

Inwieweit der Generator, Starter und der Vergaser und anderes noch eine Verwertung fand? Wer weiß??

In unserem Werkzeugfundus aber hielt sich noch sehr sehr viele Jahre die originale FIAT Autowerkzeugbox. Zwar schon kanibalisiert, aber immerhin..

Der Hintergrund dazu ist mir entfallen, vielleicht aber war es die Situation oder auch nur der penetrante ölige Dreck an den Fingern und unter den Fingernägeln sowie der ewige Rost der mich davon fernhielt letztlich auch in der Berufswahl den KFZ-Mechanikerberuf zu ergreifen..

FIAT 128 Familiare Bordwerkzeugset

Bild:: Das damals typische FIAT Bordwerkzeug.. Allzu viel umfangreicher war Papas Werkzeugfundus leider auch sonst nicht.Symbolbild..

Upgrade am Auto::

Als letztlich einziges nachträglich angebrachtes Accessories montierte sich Papa selbst einen Drehzahlmesser um verbrauchssparend den richtigen Gang-Schaltpunkt am Vierganggetriebe zu treffen.montierte sich Papa selbst einen Drehzahlmesser um verbrauchssparend den richtigen Gang-Schaltpunkt am Vierganggetriebe zu treffen.

Bild: So ähnlich sah dies mit dem nachgerüsteten Drehzahlmesser in unserem FIAT 128 Familiare aus. Der hatte aber noch die runden Luftausläße!

In den Nachfolgewagen kam dieser dann nicht mehr hinein sondern blieb im Keller auf Lager ehe er einem Freund der Familie geschenkt wurde..

Auch sonstiges wie etwa ein Autoradio hatten wir zu dieser Zeit noch in keinem Auto..

Immerhin, nicht nur Papas beruflich bedingte Alltagsfahrten, auch die häufigen Fahrten zu Oma mit "Sack und Pack" sowie Urlaubsreisen bis nach Italien/Jugoslawien schafften die FIAT Wagen letztlich ebenso..

Unser zweiter FIAT 128 Panorama mit 25.500 km ab 12.1979 bis km 108.035 in 10.1983;

 

FIAT 128 Panorama CL  FIAT 128 Panorama CL

Bild: Der FIAT 128 Panorama CL; Quelle: FIAT Prospekt 1970er Jahree. Anklicken für den Gesamtprospekttext!

Wie beschrieben, nach der über die Versicherung des Unfallverursachers abgewickelte Abgeltung des Restwertes kaufte Papa einen fast ähnlichen, zudem in gleichem Weinrot Farbton ausgeführten weiteren gebrauchten FIAT 128 nun benannt als "Panorama" in der 1976er Facelift Version..

Für uns in der Praxis war es mehr oder weniger das idente Auto wie zuvor. Ob er motorisch besser oder gar stärker war weiß ich nicht..

Viele Anbauteile, wie eben die Scheinwerfer wenn sie denn wirklich einmal getauscht werden hätten müssen passten vom alten nicht mehr, das es nun rechteckige Ausführungen im Gegensatz zu den Rundleuchten des Altmodells waren u.s.w..

Bild: Zwar nicht von Papa, aber damals dann von mir ausgebaute Seitenblinker die aber am neuen Facelift 128er nicht mehr verwendet werden konnten  

Wartungsarbeiten am Auto::

Für mich als Kind verwischen sich hier die Konturen zwischen den beiden FIAT's. Ich nehme aber an, dass der Löwenanteil die Erfahrungen unseren zweiten FIAT betraf:Erfahrungen unseren zweiten FIAT betraf:

Um Geld zu sparen versuchte Papa kleinere Reparaturen wie Bremsbelagerneuerungen selbst zu machen was ja nicht abwegig ist.

Bild: Symbolbild der Hinterradbremsbacken als übliches Verschleißteil

Und da ich immer schon technisch interessiert war wollte ich natürlich dabei sein..

Vereinzelt wurde ich später auch von der Mama aufgefordert dem Papa doch helfen zu gehen..

Es kam aber auch oft vor, das er unten an der Sprechanlage der Wohnung anläutete und nachdrücklich einforderte ich solle ihm dieses und jenes Werkzeug vom Balkon, wo es einen alten Küchenkasten mit Werkzeugladen noch vom Großvater stammend gab, zu bringen.

Der Ablauf war in etwa folgender: Er nahm sich für Freitag, Samstag oder Sonntag wenn wir zuhause und nicht auf einem Ausflug, bei der Oma oder in einer Veranstaltung waren diese oder jene Arbeit am Auto vor bzw. wurde er durch das Auftreten eines Defekts dazu genötigt.

Dann ging er mit Ersatzteilen wenn er sie denn schon hatte hinunter zum Parkplatz Nr. 48 in direkter Sichtweite von unserer Wohnung aus und begann mit dem Bordwerkzeug und dem Wagenheber z.B. das Rad herunterzunehmen.

Bild:: "Hatte schon so manchen Kilometer drauf" - Der FIAT Wagenheber zum rauf- und runterkurbeln

Weitere Arbeiten waren dann verrostete Schrauben oder Muttern zu lösen was mit einem Rostlösespray und stets ungenügendem weil alten, falschen oder billigen Werkzeug fortgeführt wurde..

Wenn der Aktion Glück beschieden war, dann war die Reparatur erfolgreich..

 

Kleine Wartungsarbeiten wie Bremsbelagwechseln vorne, Bremsbacken wechseln hinten, löchrige Auspuffteile mit einer Art Auspuffkit abdichten, wahrscheinlich auch das Zündkerzenwechseln machte Papa da noch selbst..

Dies meist unter Zuhilfenahme von mir für das oft mühevolle heranschaffen des nötigen Werkzeuges mit all dem zugehörigen Frust was aber eine eigene Geschichte wäre....

Ob er da auch noch den Ölwechsel selbst durchführte weiß ich nicht mehr. Der markante Luftfilter jedoch und das Reinigen vom runden Filter bzw. das Tauschen ist mir aber noch in Erinnerung.ist mir aber noch in Erinnerung.

Auch empfand ich den Lagerort des Ersatzreifens wie auch des Wagenhebers im Motorraum immer schon als hinderlich, wenngleich FIAT platztechnisch gesehen hier einst eine interessante Lösung schuf.

Ich fragte mich immer schon als Kind, ob ein Ersatzreifen im heißen Motorraum wirklich gut und richtig gelagert ist.

Reparaturen und Schäden am Auto::

Als trauriges "High-Light" des mich persönlich treffenden Ärgernisses mit diesem FIAT, ich möchte schon fast von einem Trauma sprechen, war ein Defekt an der Heckklappenmechanik..

Bild: War vielleicht doch nicht immer so zuverlässig - die FIAT 128 Heckklappenhalterung

An einem Sonntag, wir luden bereits den Wagen wieder mit allen Gartenerzeugnissen vom Besuch bei Oma voll, ließ sich die offene Heckklappe plötzlich nicht mehr schließen. Ich hängte mich mit meinem kindlichen Gewicht noch dran was ebenso nichts brachte.An einem Sonntag, wir luden bereits den Wagen wieder mit allen Gartenerzeugnissen vom Besuch bei Oma voll, ließ sich die offene Heckklappe plötzlich nicht mehr schließen. Ich hängte mich mit meinem kindlichen Gewicht noch dran was ebenso nichts brachte.

Mit der Klappe, mit Seilen gesichert, wurde dann halboffen nach Hause gefahren ehe ein lokaler "Pfuscher" während der nächsten Tage die wohl defekten oder sonstig ausgehängten oder verbogenen Torsionsstäbe der Heckklappenscharniermechanik wie auch immer repariert hatte.

Dazwischen gab es einmal den Vorfall eines plötzlich stotternden Motors, ebenso auf der Heimfahrt von Oma Richtung zu Hause in Wien. Papa sprach was von einem möglichen Motorschaden.

In Gedanken wünschte ich mir dies auch damit wir endlich zu einem anderen, hoffentlich besseren Auto kämen..

Die Ursache war aber scheinbar lediglich ein verschmutzter bzw. leicht verlegter Benzinfilter, da nach dem baldigen Tankstopp, damals noch im Umkreis der Landstraßenabfahrt Korneuburg/Tuttendörfel, ehe die Autobahn gebaut war, und der Motor gleich wieder normal lief.

Das Ende der FIAT's in unserem Haus::

Es muß ebenso ein Unfall gewesen sein, der unseren zweiten FIAT 128 Panorama Wagen zumindest versicherungstechnisch als Totalschaden abkanzelte..

Wie und welche Umstände habe ich nicht mehr in Gedanken..

In jedem Fall ging es damals auch noch darum, dass die Vorderreifen schon etwas an der zulässigen 1,6 mmm Reifenrofilgrenze angelangt waren und Papa dringlich zwei gebrauchte, man sollte eher sagen Abfallreifen, letztlich bei einem großen Reifenhändler von dessen Altreifenhaufen, dass war die Zeit wo sie sonst nur in den Zementbrennofen und noch nichtt etwanach Ghanaa in Afrikaverschifft wurden, zwischengelagert waren..

Letztlich stand eine Versicherungsvergütung in welcher Höhe auch immer fest und Papa inserierte den Unfallwagen bzw. kontaktierte einen Altfahrzeughändler der sich auch bald fand jedoch nicht und nicht kam um den Wagen abzuholen..

Er sei witterungsbedingt, es gab bekanntlich damals noch richtigen Schnee, nicht über den Berg aus welcher Gegend auch immer aus Niederösterreich gekommen bzw. wollte oder konnte das Risiko nicht eingehen, ehe er letztlich es doch schaffte und den Wagen mit einem professionellen Abschleppwagen mit nahm..

Exkurs::Auch ich fuhr einmal rund 20 Jahre später die Wiener "Westeinfahrt" mit einem beladenen Abschleppwagen vom Knoten Steinhäusel kommend. Und auch mit sicher einem modernerem LKW und bei Schönwetter war diese Fahrt den Berg hinauf (auch bei Hinterbrühl) eine Qual..

 

"Den dama Herrichten"

Das waren die Worte eines entfernteren Nachbarn aus unserer Wohnsiedlung, der uns eigentlich nur als ewiger "Sozialhilfeempfänger/Notstandshilfeempfänger" bekannt war und entsprechend Tagesfreizeit hatte..

Zu der Zeit fuhr er einen wohl neuwertigen MITSUBISHI Pajero Geländewagen der einige Autos weiter am Mietparkplatz abgestellt war, was mitunter auf seine Nebenbeigeschäfte in Sachen privatem Autohandel und Reparaturen zumindest hindeutete...

So empfahl er meinem Vater eben, das sicher durchaus mögliche karossierietechnische Herrichten des FIAT's, was aber über diesen Kontakt betreffend meine Mutter strikt ablehnte..

Auch Papa dürfte da eher vom FIAT und den ewigen Reparaturen ohnehin schon genug gehabt haben und entschied sich für den da scheinbar möglich gewordenen Neukauf einesmöglich gewordenen Neukauf eines MITSUBISHI Lancer F 1400 GLX.

Siehe die eigene Geschichte dazu!!

 

Die Nachfolgeversion des FIAT 128 Familiare war erkennbar an rechteckigen anstelle der runden Scheinwerfer wie beim Ersten, unserer war zudem wie der Erste ebenfalls rot, aber in hellrot entgegen dem Kirschrot.

Die Suche nach diesem Foto im Internet beweist zudem, das diese spezielle Version wirklich nicht sehr oft vorhanden war im Gegensatz zu den anderen 128er Versionen die es Zuhauf gab..


Mängel und Reparaturen::

  1. Zündverteiler: Eine dienstlich veranlasste Reise ließ Papa das Auto bei Oma, wohin er uns für die Zeit gebracht hatte, ebendort abgestellt halten, da er mit einem Arbeitskollegen zum Flugplatz geführt wurde usw. Das Auto wurde mit Einverständnis der Nachbarn auf einem unter dem Haus gelegenen Weise, wiederum auf zwei Holzlatten aufgefahren geparkt. Nachdem Papa geschätzt nach einer guten Woche wieder gekommen war, sprang der Wagen nicht mehr an. Ursache: Die Verteilerkappe war gebrochen (wie ebenso beim beschriebenen Unfall beim ersten FIAT). Mit dem Moped der Oma fuhr Papa in die nächsten Ortschaften um bei einem Mechaniker das damals durchaus gängige Ersatzteil zu kaufen und wir in Folge die Heimreise antreten konnten. 

     

Bild: Symbolbild der damals üblichen (zumeist orangefarbenen) Verteilkappen als Verschleißteil.

  1. Auf unserer Campingurlaubsreise, ob nach Italien oder Jugoslawien entsinne ich mich nicht im Detail, natürlich ebenso vollbepackt mit allem was es so gibt, verloren wir den, bzw. brach der Auspuff unten ab. Der ARBÖ Pannendienst ermöglichte eine provisorische Weiterfahrt zu einer Werkstatt, wahrscheinlich in Klagenfurt wo wir einmal endlos vor augenscheinlich weiteren gestrandeten PKW Fahrern warten mussten bis wir dran kamen und zugleich, da wir ja all unsere Sachen im Auto hatten beim Auto bleiben mussten. Letztlich nach einigen Stunden Verzögerungen und einem neuen Auspuff (ob vollständig oder nur der Endtopf ?) konnten wir weiterfahren. Ein Schnäppchenpreis wird es zudem ebenso kaum gewesen sein.

Bild: FIAT 128er Auspufftopf den wir wohl auf der Autobahn verloren hatten. Symbolbild    

Anekdote:

Die FIAT's hatten einen manuellen Choke Seilzugschalter für die Motorkaltlaufregelung..

Ich kann mich nicht entsinnen, das Papa diesen je verwendet hatte??

Dazu passt auch sein Unverständnis, als meine Tante ihren 1970er LADA uns vorstellte und natürlich auf die dort bauähnliche Handhabung mit eben dem zu betätigenden Choke hinwies da er selbst diesen nicht benötigte..


 

FIAT 128 Familiare - Panorama - Pro und Kontra aus meiner Sichtt

Anmerkung::

Die als Kind wahrgenommenen Umstände zu den Mängeln und Reparaturen aber auch obligatorischen Wartungsaufwendungen verschleiern ein wenig den realen Blickk auf die mögliche Qualität und Zuverlässigkeit der 128er Modellserie.

Wäreden das Fahrzeug, wenn es immer bei einer Fachwerkstatt serviciert und repariert worden wäree womöglich etwas besser in der Erinnerung geblieben?

So aber wurde mitunter innicht allzu qualifizierter Weise darann, zudem stets etwas ngeduldig,da man ja gunmittelbar dannach leich wieder damit fahren mußßte,herummgeschraubt.

Pro::

+Sicher brauchbares Gesamt Preis-Leistungsverhältniss

+Großer Kofferraum und Lademöglichkeitt

+Guter Rundumblickk

Kontra::

-Letztlich innen doch eher eng für alle Mitfahrenden (5 Personen))

-Unbequemes Einsteigen für die Fondpassagiere mit den vorderen Klappsitzenn

-Hinten keine öffenbaren Fenster (Version Panorama))

-"Überschaubare" Motorleistung, insbesondere wenn man wie wir oft voll beladen warenn

 


 

Alle Daten zum FIAT 128 Familiare, BJ ab 1970, ab 1976 "Panorama""

Modell/Type    
Ausführung    
Baujahrr ca..  
Treibstoff Benzin (Normalbenzin))
Antrieb Vorderradd  
Getriebe Manuell 4 Gangg  
Ausstattung    
Hubraum 1.116 cm³³
Leistung 33 kW/ 45 PS bei 6.000 UPMM
Motortype    
Verbrauch  L/100km (Normangaben::
Tankvolumen  LL  
Bauartgeschwindigkeit ca. 135 km/hh  
Batterie  Ah, Wechselstrom LIMAA  
Eigengewicht/zul. Gesamtgewicht   kg/  kgg  
Anhängerlast gebremst/ungebremst   kg / kgg  
Abgasklasse kein Katalysator/ Vergasermotorr  
Generatortype Wechselstromgenerator   
Reifendimensionen  



Abgrenzung:

Der Autor schildert nur seine persönlichen Wahrnehmungen und gibt KEINE Anleitung oder Empfehlung für Dritte ab! Ich übernehme KEINE Verantwortung für das Tun Dritter!!

Die Verwendung von Markennamen und geschützten Bezeichnungen erfolgen ausnamslos nur in beschreibender Weise und macht sich der Autor diese NICHT zu eigen sondern verweist auf die jeweiligen Rechteinhaber..

 


Quellen & Nachweise:

  1. Einstige Familienfahrzeuge BJ 19770er Jahre
  2. Familienfotoalbum
  3. FIAT 128 Panorama Prospekt


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© Textzusammenstellung 12/2023; W. Scheida/Wien als private Erinnerung und Erlebnisbericht, zu   www.scheida.attgehörendd

Letzte Überarbeitung:: 08.02.24