Der KIA Picanto 1.1 EX Active AT in der Praxis

 

 

Bild: KIA Picanto 1.1 EX Active AT, BJ 2009, Ausführung BA

Einleitung:

Es musste leider alles sehr schnell gehen. Mein schon länger in Verwendung stehender, zudem durchaus brauchbare Hyundai Accent 1.3 AUT, BJ 2002 war unfallbedingt 2021 von der Straße, und ich benötigte einen günstigen fahrbaren Untersatz.

In Frage kommende Angebote in jenen wenigen Tagen der Entscheidung erwiesen sich allesamt als Blender bzw. schon schadhaft am Start bei der Probefahrt.

Es betraf dies u.a. einen Renault Clio, eine Mercedes E-Klasse sowie einen Hyundai Getz in Wien-Simmering stehend. Bei letzteren warf mich gar der Händler hinaus, da ich die defekte Klimaanlage bemängelte. Ein schon abgeranzter alter Volvo wiederum schien vergessen zu haben wo er eigentlich seine ursprünglichen 140 PS gelassen hatte.

Meine weitgehend positiven Erfahrungen mit dem Hyundai Fahrzeug, zu dessen Markenfamilie auch KIA gehört ließen mich diese Marke ebenso zur Auswahl hinzunehmen.

Das war aber nicht immer so, was diese Persiflage zum einstigen Markenimage aus der TV Serie der SIMPSONS belegt:

©The Simpsons - Videoausschnitt aus Youtube

So fand sich als letzte mögliche Option an diesem Tag das Gebrauchtwagenhändlerangebot zu einem KIA Picanto 1.1 EX Active Automatic mit rund 70 TKM, BJ 2009, für wohlfeile € 4.000,-.

Automatikgetriebe als "Pflicht":

Meinem Fahrprofil im morgendlichen und abendlichen Stop and Go Pendlerverkehr entsprechend, kommt seit Jahren nur ein Automatikfahrzeug in Frage. Alles andere wäre eine echte Qual, da ich im Alltag kaum Autobahnen oder sonstige freie Straßen wohnortbedingt als Alternative erreichen kann. 


 

Inhalt:

  1. Einleitung

  2. Automatikgetriebe als "Pflicht"

  3. Starker Ölverbrauch

  4. Kia Picanto 1.1. - Pro und Kontra

  5. Wartungsarbeiten

  6. Tausch der Autobatterie

  7. Scheibenwischer Wechsel

  8. Automatikgetriebeölwechsel - Getriebeölspülung "Light"

  9. Reparaturen

  10. Startermotor Tauschen

  11. Defekte Lichtmaschine - Generator?

  12. Mein vorläufiges persönliches Fazit zum KIA Picanto

  13. Abgrenzung

  14. Quellen und Literaturnachweis

  15. Weitere Lesetipps des Autors

 

 

Was nicht im Anzeigentext stand und auch auf den Fotos nicht erkennbar war, dass war der Hinweis auf den sehr deutlich erkennbaren Hagelschaden.

Die vollmundige Anpreisung vom "problemlosen Fahren" etc. lasse ich hier ebenso beiseite.

Dabei war ein glaubhaftes Serviceheft der Vorbesitzerin. Leider nicht von KIA Servicepartnern durchgeführt und ein frisches "ehrliches" §57A Pickerl. Genau genommen waren es letztlich zwei "Pickerl", da in Unkenntnis für den Verkäufer dieses als aktuelles Prüfgutachten bei den Unterlagen schon dabei war und er parallel eine weitere Überprüfung in Auftrag gab.

Wenn auch aus dem ländlichen Marchfeld in Niederösterreich stammend bzw. dort eingesetzt, werden solche Kleinwagen wie ja auch von mir selbst eben vorzugsweise für den Kurzstreckenbetrieb verwendet. Würde ich täglich Wien - Salzburg pendeln wäre wohl eine Mercedes S-Klasse oder ähnliches angesagt was aber bei meinem gegenwärtigen Fahrprofil relativ wenig Sinn macht.

 

Der Öleinfülldeckel wies im Ventildeckel starke Öl/Teer-Verkrustungen auf, was zwar das jährliche Service mit Ölwechsel glaubhaft machte, dazwischen aber wohl auf den Ölfüllstand von der Vorbesitzerin nicht allzu viel geachtet worden sein dürfte.

Was auffiel, das war weiters ein etwas müdes Starten, was einer schon in die Jahre gekommenen Batterie in selbigen Zustand zuzuordnen war.

Diese, der Händler wies auf die "Nichtgarantie" von einer Summe an angeführten Verschleißteilen hin, tauschte ich bald daraufhin, um startsicher im Winter, zudem "fern der Heimat" unterwegs nicht liegen zu bleiben.

Ebenfalls war, wenn auch nur kurz nach dem Starten ein deutlich hörbares Ventilklappern zu vernehmen.

Bild: Wieder einen alten "Klapperkasten" erwischt. Hier die Form der Rollenkipphebel. Trotz Einstellung aller 12 Ventile gab es kaum eine Verbesserung. Nicht immer - aber immer öfter bzw. auffälliger hörbar.

In Erinnerung an eine ähnliche Erfahrung mit meinem ersten Mercedes hätte mich das als Chronik von hohen Kosten bzw. Aufwendungen warnen sollen. Ich brauchte aber dringlich einen (günstigen) Ersatzwagen und kaufte ihn nach einer wenig aussagekräftigen Probefahrt durch die 30er Zonen in jener Gegend des Verkaufsplatzes an der Triesterstraße zur Zeit des Hauptabendverkehrs.

Modifikationen:

Starker Ölverbrauch?

 

Der starke Ölverbrauch, (insbesondere bei Bergabfahrten) die bevorzugt mit der Motorbremse durchgeführt wurden deutete auf vermutungsweise dem Verschleiß der Kolbenringe oder der Ventilschaftdichtungen hin.


Kolbenringe tauschen aber ist eine komplexe Geschichte für sich.


Was realistisch schien, das war der Tausch der Ventilschaftdichtungen.


Idealerweise wird dazu der Zylinderkopf abgenommen und auf der Werkbank mit entsprechendem Werkzeug werden die Ventil(federn) gelöst und die Dichtungen getauscht.

Dann folgt der Rückzusammenbau was das Neu-Spannen des Zahnriemens etc. mit beinhaltet.


Eine Möglichkeit sich diese Prozedur zu sparen war das Tauschen der Ventilschaftdichtungen im eingebauten Zustand des Zylinders Blockes.


Hierzu muß der jeweils zu bearbeitende Zylinder per Druckluft am unteren Totpunkt stehend beaufschlagt werden, um die Ventile auch bei abgenommenen Ventilkeilen und entspannten Ventilfedern nicht in den Zylinderraum fallen zu lassen.

Zuvor ist die Ventilkipphebel Anordnung ab zu montieren. Im Fall des KIA G4HG Motors mit 5 Stück M12 Schrauben die im WEICHEN Alu Zylinderkopf eingedreht sind. 


Kurz geschildert: Die Keile waren leicht gelöst. Einer aber sprang mir selbts mit Nutzung eines Magneten aber "irgendwohin" neben das Auto, ein anderer in eine Ölkanal Bohrung im Zylinderkopf. Mit weiteren Magnetsonden gelang es diese wieder zu finden. Das Risiko, dass ein solcher Keil irgendwo im Motoröl dann mitschwimmt und Schäden verursacht, wäre zu groß gewesen.


Nach dem einzelnen Entfernen der Ventilfedern kann die alte harte Ventilschaftdichtung entfernt werde und werden mit dem den Dichtungen beiliegenden “Verhüterli” Werkzeug, einem Art Kratzschutz der ein Einreißen beim Überstülpen verhindern soll wieder auf den Ventilschaft aufgezogen.


Soweit so gut.


Eine Spielerei war dann mit einem günstig angeschafften Spezialwerkzeugsatz das erneute Spannnen der Ventilfedern, um am Schluß hinter dem Ventilteller die beiden Ventilkeile wieder korrekt einzulegen. 

Hier büßt man seine “Sünden” ab.


Operation gelungen - Patient tot

 

Was dann aber das eigentliche Scheitern der Mission verursachte, man darf es ja fast nicht erwähnen, dass war das nun die Ventilkipphebel Anordnung wieder auf dem Zylinderkopf zu verschrauben waren.

Das tat weh: 


Und hier passierte das entscheidende Mißgeschick. Nicht täglich in der Materie, sprich in den KFZ Werkzeug nutzenden Arbeitsabläufen stehend, war mein wenig in Verwendung stehender Drehmomentschlüssel versehentlich in der “Lock” also gesperrten Stellung stehend. Zwar stellte ich akribisch die lt. Anleitung geforderten 27 NM ein, und überzog in Unwissenheit dann aber die Gewinde, die sich “wie Butter" in das weiche Alu des Zylinderkopfes schnitten, sprich dieses umgehend zerstörten. Ehe ich meinen Fehler bemerkte war es aber schon zu spät.


Versuche mit M10/M8 Gewindeeinsätzen etc. zu experimentieren scheiterten an ausreichend präzisen Bohrwerkzeugen bzw. der Möglichkeit diese richtig am Kopf ansetzen zu können etc. 

Auch lag unmittelbar (siehe Foto) neben dem Gewinde der Ölspülkanal für die Kipphebelwelle etc., den ich so höchstwahrscheinlich mit aufgebohrt hätte.





Nach der entstandenen Schockstarre und dem Ärger dass dies Geschehen ist, gelang es einen wie es hieß gesunden KIA G4HG gebrauchten Komplettmotor für nur € 300,- zu beschaffen, dem ich den Zylinderkopf abnahm, und auch dort die Ventilschaftdichtungen, nun in der üblichen Weise auf dem Werktisch tauschte und, nun natürlich mit abgenommenem Zahnriemen alles wieder Vice Versa rückbaute.


Es gab dann noch eine kurze Zeit nach dem einwandfreien Sofortstart eine graue Ölemulsion, da sich beim Umbau das ausgetretene Kühlwasser in die Ölkanäle vermischte, ehe dieses Verdampfte, also keine defekte (zudem Neue) Zylinderkopfdichtung vorlag.


Der Zylinderkopf wurde natürlich nach Vorgabe der Anordnung der Schrauben sowie gemäß den geforderten Drehmomenten 2x verschraubt.


Fazit - Viel Aufwand - Wenig Nutzen: 


Ich ersparte es mir aufgrund meines Fehlers letztlich nicht, den Zylinderkopf mit allen erforderlichen peripheren Arbeitsschritten abnehmen zu müssen.


Was eine "Mega Prozedur" für mich war, das war die kaum lösbare Motor Kurbelwellenschraube die dann erst die Riemenscheibe lösen ließ, um überhaupt zum Zahnriemenritzel zu gelangen.

Erst ein gekaufter pneumatischer Schlagschrauber ließ die Schraube zudem dann auch nicht gleich endlich lösen. 


Herkömmliches einfaches Verkeilen der Kurbelwellenriemenscheibe mit alten Keilriemen etc. wie ich es beim Hyundai Accent praktizierte, nützen hier so gut wie nichts!


Für die “ganz gescheiten”: Einen Getriebegang konnte man bei der Wandlerautomatik natürlich nicht einlegen, um die Welle zu blockieren!


Dies bedingte dann auch die Erneuerung der Zylinderkopfdichtung. Ebenso aufwändig war das Lösen des Wasserpumpenantriebes um freien Zugang für die Zahnriemen Lauffläche zu erhalten.

Das Abnehmen der Ansaugbrücke mit gefühlt 1000 Schrauben zu denen man zudem kaum hinkommt. Detto beim Auspuffkrümmer unten vorne.


Das KIA-Manual gibt hier die Demontage der kompletten hinteren Ablage im Motorraum vor, was ich mir aber “sparen” wollte und auch tat.


Wie geschildert, lief schlussendlich der Motor. 

Die reinen Materialkosten in Form des Ersatzmotors mit einwandfreien Zylinderwänden und sauberen Zylinderkopf innen, jedoch mit Ölkohle versifft zwischen Ventildeckel und oberem Zylinderkopf was auf “vergessenes” Ölnachfüllen und Ölkohlebildung hindeutet sowie der Dichtungssatz mit der Zylinderkopfdichtung samt den Ventilschaftdichtungen über den freien Markt hielten sich in Grenzen. Selbiges für das (einfache) Spezialwerkzeug auf dem Qualitätsniveau “Gelegenheits Hobbyschrauber”.


Ersatzteilbeschaffung:


Immer noch günstig, aber letztlich Aufwendig war der Bezug der Original Ventilkeile beim KIA Vertragshändler mit den zwangsweise Vorort Bestellen und Vorab Bezahlen und dann erst wieder nur persönlichem Abholen.

Wiewohl es der “Einheitsmotor” für KIA, Hyundai (steht sogar am Motor drauf) und meines Wissen sauch beim CHEVROLET(Daewoo) Spark ist, bekommt man beim mir näher liegenden Hyundai Händler die Teile nicht, da er angeblich keinen Zugriff auf die Datenbank und Teilenummer Verzeichnisse hat.


Ventilspiel Einstellen beim KIA Picanto:


Wiewohl ich natürlich gemäß KIA Vorgabe das Ventilspiel eingestellt hatte, war “in Null komma nichts”, also nur geschätzt 20 km später das Ventilklappern auch nach dem ganzen Prozedere wieder da. Also alles für die Katz!


Einige Monate später wiederholte ich das Einstellen des Ventilspiels erneut mit letztlich gleichem Resultat (Die Einstellschraubenmuttern waren immer alle fest).


Was beim KIA verwundert, gemäß KIA Manual ist das Ventilspiel immer bei heißem Motor einzustellen und nicht im kalten Zustand. (Er klappert, wenn er kalt ist, fast ebenso wie wenn er warm ist). Dies macht das hantieren am heißen Motorblock aber entsprechend heikler.


Die Rollenkipphebel sind frei und gefühlt ohne Laufspiel. Die Nockenwelle, die ja mit dem Zylinderkopftausch getauscht wurde, war ebenso augenscheinlich ohne Abnutzungsspuren.


Einen Unterschied zeigt dann die Nutzung unterschiedlicher Ölsorten und Hersteller KIA Öl, Manol Öl, 5W-30 oder 0W-30, die das Klappern zwar nicht verhindern, aber fast unhörbar bzw. kaum störend hörbar machen.


Was hätte man besser machen können ?:


Womöglich hätte ich mir das alles sparen sollen und nur das Ventilspiel einstellen und unterschiedlichen Ölsorten probieren sollen, denn wo hier der Verschleiß und das Klappern herkommt weiß ich immer noch nicht. “Schwurbler” in allen KIA Foren geben dazu ebenso nichts Konkretes her.

"Beiträge" enden jeweils immer nur mit der Feststellung des Klapperns selbst.


Ölverbrauch II:

Ich denke, dass es nach dem Wechsel der Ventilschaftdichtungen mit nur unmerklich weniger Ölverbrauch dies auf die verschlissenen Kolbenringe eines Zylinders im Speziellen mit etwas weniger Kompression versehen hindeutet.

Das nochmalige Zerlegen des Motors, dann auch noch zudem von unten möchte ich mir aber eigentlich sparen bzw. ist mir diesen Aufwand der Wagen der sich der 100.000km Nutzung nähert dann wahrscheinlich doch nicht wert. Oder vielleicht doch?


Bild: Dreiventiltechnik

KIA G4HG Motor

Bild: Der offene Originalmotorblock mit doch deutlich sichtbaren Ablagerungen an den Kolben.

 

 

Bild: Ventildeckel mit ebenso erkennbaren Ölkohleresten

 

KIA Picanto 1.1 Automatic - Pro und Kontra aus meiner Sicht

Pro:

+Angemessener/akzeptabler Benzinverbrauch

+Gute Bremsen (4 x Scheibe) auch in der Dosierung

+Gute Beschleunigung im Stadtverkehr bis etwa Tempo 80

+"Raumwunder" wenn man die Rückbank umlegt

+Gute Austattung: u.a. 4 Fensterheber, Nebelscheinwerfer, gutes CD/AUX/Autoradio mit USB Anschluß, ABS, ESP, 4 x Airbag,

+Gute Rundumsicht

+Einfaches Parken möglich

+Spurtreue, gute elektrische Lenkhilfe

+Vorne ausreichend brauchbare Sitze, ausreichend Platz in Breite und Höhe

Kontra:

-Auffälliger Ölverbrauch (rund 0,5 L/100km)

-Starkes Ventilklappern zum Teil auch noch bei warmen Motor

-Starke Motoren- und Fahrtgeräusche jenseits 80 km/h, insbesondere aber jenseits 100 km/h. Kaum akzeptabel wenn man 130 km/h fährt.

-Keine Kühlmitteltemperaturanzeige. Auch keine Indikatorlampe dazu

-Keine beheizbaren Außenspiegel machen es im Winter teilweise schwierig!

Bild: Bitte weitergehen - Wie Sie sehen, sehen Sie nichts!

-Klimaanlage wirkt in der Leistung ungenügend. Brauchbare Wirkung erst nach gut 20 Min. Fahrt. Bei hohen Außentemperaturen wird eine dezente Idealtemperatur kaum erreicht. Häufiges manuelles Nachregeln nötig.

-Heizung zwar besser als die Klima wirkend aber ebenso etwas unterbemessen. Ebenso ist häufiges manuelles Nachregeln nötig.

-Tankvolumen mit rund 30 Liter und rund 400 km Reichweite etwas ungenügend

-nach 14 Jahren doch schon merklicher Prüfgutachtenrelevanter Rost an der Fahrzeugunterseite (Fahrwerk) sowie an der Fahrertüre außen

-Sehr kleiner Kofferraum - fast nur mit umgeklappter Rückbank wirklich nutzbar

-Kein Reserve-/Notrad dabei

-Für Selberschrauber ist im Motorraum alles auch mit eher "kleinen Händen" sehr eng bzw. zum Teil etwas schwierig zugänglich

-Ersatzteilpolitik von KIA in Österreich für Privatkunden: Ersatzteile können nur bei lokalen Händlern per Tel. oder Email angefragt werden. Dann muss bestellt und vorab und Vorort bezahlt werden. Dann 1-2 Tage später persönlich abgeholt werden. Es gibt keinen Online Ersatzteilshop wo Preise etc. direkt bekannt gegeben werden oder ein Versand erfolgt. Bestimmte Motorteile z.B. gibt es aber leider z.T. nur Original und nicht am freien Markt!


 

Wartungen

Bild: Bildung- oder nur Einbildung: Beim ersten Ölwechsel auf KIA 5W-30 war das Ventilklappern dannach STÄRKER zu vernehmen denn zuvor. Beim 2. Wechsel auf KIA 0W-30, dazwischen nahm ich MANOL 5W-30, blieb es beim "leiseren" Ventilklappern. MANOL wiederum verbrauchte mehr Öl als zuvor das KIA Öl. 

Tausch der Autobatterie

Es wäre kaum eine Erwähnung wert, da es eine absolute Routinearbeit ist.

Was dann doch anders ist, es passt nur eine ganz bestimmte Type, zudem in der Kapazität und Baugröße sehr kleine Autobatterie in die Halterung.

Ebenso war es nötig an der Batteriepolklemme herumzufeilen, da diese sonst nur sehr locker, selbst bei angezogener Schraube angeschlossen gewesen wäre.

Motorluftfilter tauschen:

Bild: Der Austauschluftfilter

Einfach zu erreichen per Schnappverschlüssen und zu tauschen. Ebenso einfach kann man das Gehäuse innen reinigen falls erforderlich. 

Scheibenwischer:

Ebenso 08/15 Routine.

Ich habe aber scheinbar das "Glück" generell bei meinen Autos bei den Scheibenwischern quer aller Marken wie Valeo, Bosch etc. diese auch nach dem Austausch schon sehr bald wieder mit Streifen und Schlieren an der Windschutzscheibe vorzufinden.

Automatikgetriebeölwechsel - Getriebeölspülung "Light"

Die Herstellerangaben, falls überhaupt welche vorhanden sind zum empfohlenen Austausch des Getriebeöls ATF sowie des Filters schenke ich mir.

Nach gut 70 tkm kann es bei einem für Kurzstrecken genutzten Fahrzeug nichts zu überlegen geben.

Ich habe zwischenzeitlich mehrfach das Fluid gewechselt.

Der positive Unterschied ist merklich im schneller und kaum spürbaren "flutschigerem" Schalten der Gänge spürbar.

Mein Vorgang:

  1. Ablassen des Fluids an der Getriebeölwanne. Neuauffüllen mit Getriebeöl durch die Einfüllöffnung oben.

  2. Wie oben, jedoch einmal mit Austauschen des Getriebeölfilters durch abnehmen und reinigen des Getriebeöldeckels.

  3. "Spülen", durch abziehen des Getriebeölkühlerschlauches vorne unten. Ev. provisorisches verlängern der Schläuche (kaum Öldruck vorhanden)

    Bild: "Abzapfen" direkt am Automatikölkühleranschluß mit Adapterstücken und Schläuchen. Anschließend folgt ein ATF "Ablaßhandel". Besser man macht dies mit Meßbechern!

    1. Meßbehälter unter die Schläuche und Motor starten.

    2. Im Stand laufen lassen bis rund 2L abgeflossen sind. Motor stoppen.

    3. Neu nachfüllen von 2L ATF

    4. Vorgang wiederholen bis gut alle 6,5 L getauscht sind bzw. Fluid Farbe konstant rot und frisch bleibt.

    5. Getriebe NICHT leerlaufen lassen!

    6. Ev. bei warmen Getriebeöl die Gänge im STAND mit angezogener Bremse und LEERLAUF durchschalten

    7. Dannach Fahrzeug warmfahren und Getriebeölstand prüfen. Sollte jedenfalls die Minimummarke bei "HOT" erreichen.

    8. ACHTUNG: Das Messen ist nur bei laufenden Motor in P bzw. N Stellung möglich. Anders als beim Motorölmeßstab ust der Füllstand am Peilstab meiner Meinung nach nur SEHR SCHWER korrekt erkennbar. Man muß erst ein Gefühl dafür entwickeln. 

 

Innenraumluftfilter tausch

Der Vergleich mit dem Hyundai Accent beruhigte mich hier.

Alles ist hier leicht und schnell zugänglich und mit spürbarer Führung in den Schacht einschiebbar.  Der Innenraumluftfilter wirkt auch bei Umluftbetrieb.

 

Bild: Kleines Wartungsset mit MANN Filtern - Wirklich nur für MÄNNer ? Wie auch immer, er hatte es nötig: KIA Innenraumluftfilter und Typen u.a. der alte von Bosch dazu. Ersatztype u.a.MANN CU1910


 

Reparaturen:

Startermotor

2022, also nach knapp 14 Jahren setzte fallweise der Starter aus. Erst ein X faches erneutes Drehen am Zündschlüssel ließen den Startermotor ausrücken bzw. dann erst vollständig und spürbar schwergängig durchdrehen.

Da sich so ein Totalausfall langsam ankündigte bestellte ich einen neuen.

Der Startermotor wurde getauscht (rund 1h Arbeit alles zusammen) wobei man sich aufgrund der Enge fast "die Hände dabei brach". Es genügten Unterfahrböcke um dazu zu kommen. Den Motor sollte man aber zuvor schon auskühlen lassen um sich nicht die Finger zu verbrennen!

 

Bilder: Starter Alt- und NEU im Vergleich. Der alte mit OE-Nummer 3610002560 als VALEO made in Korea. Der neue made in China. Beide mit 0,8 kW und 8 Zähnen. Eingebaut wenn auch eng!

Die Batterie ist dabei abzuklemmen um ein versehentliches zudem dann wirklich gefährliches Kurzschließen über die Dauerplusleitung des Starters zu vermeiden.

Um aber das lästige Neueinstellen der Uhr, der Autoradiosender sowie des adaptiv angelernten und gespeicherten Getriebeschaltverhaltens wie auch des Verlustes der Tageskilometerzähler zu ersparen schließe ich eine 12V Netzteil, Strombegrenzt limitiert auf rund 30 bis 50 mA an das KFZ zum Puffern an.

Bei 50mA im Kurzschlußfall wäre meiner Meinung kein Schaden zu erwarten, außer, das dann wie auch beim Trennen der Batterie selbst ein Speicherverlust sich einstellen würde.

Üblicherweise haben Automatikfahrzeuge, da sie den Wandler mitdrehen müssen und nicht per Kupplung beim Startvorgang entlastet werden können zumeist eine stärkere Motorleistung. Hier ist dies nicht der Fall.

 


Defekte Lichtmaschine ?:

Während und nach dem Starten gibt das Fahrzeug stets ein erbärmlich anzuhörendes Quitschen von sich.

Das Nachziehen der Generatorkeilriemenspannung selbst, wie auch der Wechsel der Riemen auf neue Conti Markenware brachte nichts bzw. nur sehr kurzzeitigen Erfolg.

Bild: Es nützt nichts auch wenn "er" sich am Riemen reißt, sprich zudem mehrfach der zudem neue Riemen nachgespannt wird. Rechts die Type für den Klimakompressor. Links WAPU und Generator.

Noch ist nicht klar ob es nur der Generator, das Wasserpumpenlager oder sonstiges ist. Auch ein Mikrofontest an den Quellen ergab letztlich nur Vermutungen und nichts genaues.

Die Ladespannung des Generators selbst ist Einwandfrei bis 14,4 Volt (Wenn er nicht quitscht). Bei Zuschalten der Verbraucher, die el. Lenkhilfe gehört da schon dazu, wird das Quitschen stärker (da hohe Stromaufnahme) ehe es mit zunehmender Drehzahl, Fahrt und Erwärmung langsam bis zum nächsten Fahrtantritt (fast) verschwindet.

Der Generator hat KEINEN Freilauf, der sonst in Frage kommen könnte.

Lampentausch

Scheinwerfertausch front

Bilder: Ansichtssache - Knick in der Optik als Riß und Erblindung im oberen Teil ließen mich beide Scheinwerfer gegen Neuware, made in Taiwan (nicht China) Erstausrüsterqualität tauschen. Achtung: Diese Modellausführung ist etwas schwieriger in Onlineshops zu finden. Ebenso gibt es Scheinwerfer OHNE der Reichweitensteuerung!

Anzeigelämpchen Heckscheibenheizung

Bilder: Mit gelber Gummifolie überzogenes 12V Indikator-Glühlämpchen und seine Fassung im Tastschalter der Heckscheibenheizung. Wiewohl diese in der Regel eher wenige Betriebsstunden aufweist, war dieses Lämpchen durchgebrannt. Ich tauschte es pragmatisch gegen das der Dauerhintergrundbeleuchtung.

Hintere Nummerntafelbeleuchtung

Bild: Nach der einfachen Abnahme der Kunststoffabdeckung an der Heckklappe kommt man an die beiden Nummerntafelbeleuchtungslampen zum Austausch 


Rostbehandlung am Fahrwerk

Beim letzten "Pickerl" wurde ich vom Prüfer an der Hebebühne auf den zunehmenden Rost am Fahrwerk hingewiesen und das dies beim nächsten Mal Mängeltragend werden könnte.

Es empfahl sich ein mechanisches Entfernen des Rosts soweit dies mit Kratzwerkzeug, Drahtbürstenaufsätzen etc. möglich war und es folgte eine Grundbehandlung mit dem NIGRIN Rost-Stopp, 200 ml, Korrosionsschutz, nach der Prozesszeit selbigen folgte die Behandlung mit dem LIQUI MOLY Zink-Alu Spray, 400 ml, Korrosionsschutz, Rostlöser, Art.-Nr.: 1640 und anschließend LIQUI MOLY Seilfett, 500 ml., Schmierfett, Karosserieschutz, Unterbodenschutz, Art.-Nr.: 6135 einsprühen.

Bilder: Behandelte Stellen am Fahrwerk. Das jetzt noch "Rostfarbene" ist aber nur die Farbe des Seilfetts!

Ruckeln des Motors im Leerlauf

Ich bin überzeugt, ein "normaler Fahrer" würde dies kaum feststellen. Fallweise, die Zusammenhänge erschließen sich mir bis heute noch nicht, gibt es ganz leichte kaum fühlbare mutmaßliche "Verbrennungsaussetzer" im Leerlauf. Eine subjektiv spürbare Verbesserung dürfte der LIQUI MOLY Motorsystemreiniger Benzin, 300 ml, Benzinadditiv, Art.-Nr.: 5129 bringen, den ich etwa 2 x im Jahr dem Tank auf zwei Teile zumische. Vollständig verschwindet das "Kurzzeithusten" des Motors dennoch nicht.

Ein Zündkerzentausch und anderes versuchtes brachte keine merkliche Besserung.

KIA Nockenwellensensor

Bilder: Der Nockenwellensensor und der Leerlaufregler (hier schon gereinigt)


 

Mein persönliches vorläufiges Fazit zum KIA Picanto 1.1 EX Active AT

Ich bekam das Fahrzeug mit rund 70.000 km als 12 jährigen Gebrauchten und fahre ihn aktuell.

Gefühlt ist es ein Fahrzeug der "oberen Einstiegsklasse" mit für damalige Verhältnisse in Summe vieler Extras.

Achtung: Nicht alle Picanto's haben diese vielseitige Ausstattung!

 

 

Zeitachse meiner Erhaltungsinvestitionen (Auszug):

Folgt

 

Alle Daten zum KIA Picanto 1.1 EX Active AT, BJ 2009

Modell/Type KIA Picanto 1.1 EX Active AT      
Ausführung BA      
Baujahr 2009      
Treibstoff Benzin (95)
Antrieb Vorderrad      
Getriebe Automatik 3 Gang mit Overdrive      
Ausstattung ABS, ESP, 4 x Airbag, 4 x E-Fensterheber, Zentralveriegelung mit Funkschlüssel,  Nebelscheinwerfer, man. Klima, 4 x Scheibenbremsen,        
Hubraum 1.086 cm³
Leistung 48kW/65 PS bei 5500 UPM
Motortype G4HG      
Verbrauch Zumeist Kurzstrecke 7,49 L/100km (Normangabe: 5,8L)
Bauartgeschwindigkeit 145 kmh      
Batterie 40Ah, Typ A13      
Eigengewicht/zul. Gesamtgewicht 915 kg/1350 kg      
Anhängerlast gebremst/ungebremst 400 kg / - kg      
Abgasklasse Katalysator/weißes Pickerl      
Zündkerzentype        
         
Motorraumluftfilter        
Innenraumluftfilter        
Zahnriementype/Intervall        
Generatortype        
Startertype Originalteilnummer:      
Generatorkeilriemen        
Klimakeilriemen        
Reifendimensionen 155/70 R13 75T; 165/60 R14 75H 175/50 R15



Abgrenzung:

Der Autor schildert nur seine persönlichen Wahrnehmungen und gibt KEINE Anleitung oder Empfehlung für Dritte ab! Ich übernehme KEINE Verantwortung für das Tun Dritter!

Die Verwendung von Markennamen und geschützten Bezeichnungen erfolgen ausnamslos nur in beschreibender Weise und macht sich der Autor diese NICHT zu eigen sondern verweist auf die jeweiligen Rechteinhaber.

 


Quellen & Nachweise:

 

  1. Eigenes Fahrzeug BJ 2009
  2. KIA Servicemanual (Webkopie)


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© Textzusammenstellung 10/2023; W. Scheida/Wien als private Erinnerung und Erlebnisbericht, zu  www.scheida.at gehörend

Letzte Überarbeitung: 08.02.24