Das Umfeld
Wenngleich ich ihn zwar nie persönlich kennengelernt hatte, war und ist Ferdinand Karl Kittel ein aus dem erweiterten Familienumfeld stammendes für mich aufgrund von erhalten gebliebenen Dokumenten und Unterlagen gut nachvollziehbares Beispiel für die angespannte wirtschaftliche Situation der Zwischenkriegszeit im Österreich der 1930er Jahre mit 4 1/2 Jahren Arbeitslosigkeit zudem während seiner besten Jahre, die zu den bekannten Ereignissen, Stichwort „Anschluß“ ab 1938 und in Folge in den Zweiten Weltkrieg führte.
Aus einer plötzlich positiven Wendung seiner wirtschaftlichen Situation wurde nach bzw. aufgrund des Krieges letztlich eine nicht verkraftbare gesundheitliche Entwicklung die leider zum vorzeitigen Tod führte.
Ein Ableben, das meine „Tante Franzi“, Frau Franziska geb. Forster, verwitwet (geschieden?) nach Resuzka und Kittel zudem zur Witwe und damit für fast 40 weitere noch verbleibende Lebensjahre alleinstehend machte.
Auch, und insbesonders ihr ist ein weiterer Erinnerungseintrag gewidmet.
Lebensstationen von Ferdinand Kittel
Ereignis | Zeit | Ort | Sonstiges | Dokument |
Geburt | 28.6.1906 | Wien | ||
Lehre Schlosser Franz Kolaus | 15.1.1921 – 15.1.1924 | Wien | Lehrvertrag | |
Bundesheer | 7.4.1926 – 31.1.1934 | |||
Trauung 1 | 14.2.1932 bis 14.2.1936 | Wien | Anna Pein, verweis auf Kittel Karl Schlossermeister Wien 8, Klamat Robert, Kanonier Wien 11, | Trauungsschein/Scheidung |
Schlosser | 4.7.1938 – 30.9.1938 | Staatsfabrik/Ostmarkwerke | Zeugnis | |
Deutsche Wehrmacht | 9.1.1939 – 10.2.1939 | Frankfurt/Oder | Entlassung aus dem Heer als Obergefreiter | Führungszeugnis |
Deutsche Wehrmacht | 10.11.1939 – 31.8.1940 | Annahme Polen mit anschließender Abrüstung nach dem Frankreichfeldzug (?) | ||
Deutsche Wehrmacht | 15.9.1940 – 4.4.1945 | Ostfeldzug ? | ||
Gefangenschaft | 5.4.1945 – 5.1.1946 | Wo? | ||
Schlosser Schnitzer | 28.1.1946 – 10.5.1946 | Wien 17 | Zeugnis | |
Schlosser Josef Böhm | 20.5.1946 – 11.3.1950 | Wien 17 | Zeugnis | |
Schlosser Putz | 27.3.1950 – 10.10.1958 | Wien 7 | Zeugnis | |
Ministerium Landesverteidigung | 15.10.1958 – | Wien | Dienstvertrag als Schlosser. Als Invalide versichert (!) | |
Trauung 2 | 1958 – | Wien |
Der Künstler ?
Nicht selbstverständlich sind die erhalten gebliebenen Zeichnungen aus seiner wohl Berufsweiterbildung beim damals noch österreichischen Bundesheer 1931 aber auch den Stunden in denen er sich arbeitslos die Zeit vertreiben musste.
Ehelichung mit Anna Pein
Ferdinand Kittel war zuvor vom 14.2.1932 bis 14.2.1936 mit Anna Kittel, geborene Pein, Hausbesorgerin verheiratet. (Scheidungszeugnis).
Auf ein Kind (1961 wird Erich Kittel genannt) wird darin nicht eingegangen.
Zu dieser Zeit lebte er Arbeitslos mit ihr in Wien 4, Margarethenstrasse 31.
Ehelichung mit Franziska Forster,
„Immer schon“ wohnhaft in Wien 16, Rankgasse 19/Stiege 1/13 in einer kleinen geschätzt 30 m² großen Küche Zimmer Wohnung, zum Zeitpunkt ihres Einzuges in den 1930er Jahren relativ gesehen kostengünstig da schon außerhalb des Wiener Gürtels und sogar noch weiter außerhalb der Wattgasse mit der einstigen Stadtbahnlinie liegend subjektiv am „Ende von Wien“ liegend.
Eine Substandard Wohnung wie man spätestens ab den 1970er Jahren sagen würde als Wohnungsmodernisierungen nach und nach angesagt waren.
Das Vermächtnis – als Schriftgut (gemischt mit Nachlaß Franziska Kittel, geb. Forster sowie Marie Kittel)
- Starkkarton Künstlermappe
- 18 x Werkzeichnung aus 1931/32 sowie Stilblüten 1937
- Brief Magistrat der Stadt Wien, Wr. Zentralfriedhof an Frau Kittel vom 12.6.1962:
- Dazu Hinweis auf Grabstelle von Marie Kittel, seiner Mutter Gruppe 183-A-Nr. 78, 22 184
- 2 A 665/61-4 In amtlich sachlich, fast scharfen Ton der Beschluß des Bezirksgerichts betreffend der Verlassenschaft im Wert von rund öS 3.000,- Schilling und wie die Witwe damit zu verfahren hat. Die bisherige Arbeitgeber die Leitung der Waffenanstalten, Verwaltungsstelle (R) , Wien 14, Leyserstraße 19, wird angewisen die Beträge freizugeben.
- 1995 Eine Grußkarte der Koglers an Tante Franzi, Die Briefmarken hat sie für wem auch immer da schon ausgeschnitten gehabt
- Rechnung samt Durchschlag der Wiener Stadtwerke zu den Bestattungskosten für Ferdinand Kittel vom 3.8.1961 über öS 5.838,30 Schilling
- Amtsquittung an Ferdinand Kittel aus 30.11.1969 zur Verlängerung der Grabstelle aus 1944 von Marie Kittel bis zum 21.12.1969 für öS 160,- Schilling.
- Zahlungsquittung an Franziska Rezucha über öS 1.943 Schilling für ein Produkt von Elektrolux vom 31.12.1957
- Bedienungsanleitung für den Electrolux Modell 70 Staubsauger – Der Superreiniger der Zukunft
- Reparaturrechnung zu Elctrolux vom 13.1.1972 über öS 670,- Schilling
- Empfangsschein über öS 79,35 Schilling vom 28.9.1961 an den Notar Dr. Viktor Müller, Wien
- Infozettel der MA 43, Wr. Zentralfriedhof zur Beerdigung von Ferdinand Kittel am 28.7.1961; Verweis auf Beerdigungstag von Marie Kittel am 28.12.1944
- Sterbeurkunde samt Stempelmarken, zweifach zu Ferdinand Karl Kittel 23.Juni 1906 bis 24.Jili 1961, Todesursache: Myocardleasion
- 12 x Feldpost Vordruckzettel A5 unbeschrieben
- 12 x Bank Austria Kontoauszuüge aus 1995/96
- 2 x Papierbogen gefaltet unbeschrieben A2 Format OE 1660, Ocean-Export-Kanzlei 70x100cm 60kg in Schutzumschlag
- Ehrenurkunde 40 Jahre Gewerkschaftsbund, Franziska Kittel, 1992, A3 gefaltet,
- Rote Mappe A4 40 ÖGB
- Umschlag mit Kohlepapier, Blaupapier udn Lohnabrechnung von Unbekannt, Öst. Nationalbank
- Postkarte ungeschrieben zu Ein frohes Jahr
- Shell Österreich Plan , Wien Plan gefaltet
- Wienplan Vienna gefaltet
- s/w Foto Mädchen sitzend mit Katze, unbeschriftet
- Postkarte: Österreichische Bundeshymne, Ostmärkisches Weihelied, ungelaufen
- A4 Schreibblock ungecshrieben div. Blätter
- Konvolut Briefpapier, Luftpost, Kuverts etc. in Folie
- Karton A4 mit A3 Text: Eine alte Frau aus unserem Bezirk erzählt (ohne Datum)