Der EUMIG TV310 Volksfernsehapparat aus Österreich, Gerätevorstellung und Reparatur

Werbeblatt zum EUMIG TV310    

Bild: Als EUMIG zum einsetzenden Verkaufsboom des auch in Österreich beginnenden Fernsehens ein günstiges jedoch letztlich von den Käufern in Summe verschmähtes Gerät schuf. Quelle: EUMIG Werbefolder zur Verfügung gestellt aus dem Elektronikmuseum 1220 Wien

EINLEITUNG:

Dies ist ein mehrteiliger inhaltlich sich überschneidender Beitrag zusammengestellt als Autorenteam mit Herrn Josef Hollaus, Herrn Bernhard Schleser und Wolfgang Scheida abgedruckt und als verkürzte Erstveröffentlichung erschienen im RADIOBOTE Jubiläumsheft 100 aus Mai-August 2023.

 

Inhalt:

  1. Einleitung

  2. Der EUMIG TV310

  3. Damaliger Zeitgeist zur Erinnerung

  4. Geräteeckdaten

  5. Spurensuche nach über 60 Jahren Fertigungsende

  6. Die Schaltungstechnik

  7. EUMIGs Werbestrategie

  8. Damalige Lieferketten

  9. Frühe Modultechnik

  10. Das vorläufige Résumé

  11. Quellen und Literaturnachweis

  12. Weitere Lesetipps des Autors

Das überlebende Eumig TV310 Baumuster 37 nach dem händeringenden udn erfolgreichen Versuch ihm wieder neues Leben einzuhauchen Quelle: Team Schleser/Hollaus 

Bild: Das überlebende EUMIG TV310 Baumuster 37 nach dem händeringenden und erfolgreichen Versuch ihm wieder neues Leben einzuhauchen. Quelle: Team Schleser/Hollaus.



Der EUMIG TV310, 36cm s/w Fernsehempfänger 


Vor einigen Jahren hatte ich die einmalige Gelegenheit, gleichsam einem  Astronom der die Entstehung eines Sterns beobachtet, tieferen Einblick in den Werdeprozess eines Fernsehgerätes aus den späten 1950er Jahren zu gewinnen.


Die Rede ist vom TV 310, einem Erzeugnis der einstigen österreichischen Traditionsfirma EUMIG. Einem durchaus nicht allzu selten in Sammlerhand befindlichen 14 Röhren schwarz/weiß VHF Fernsehempfänger mit kleiner AW36-80 Bildröhre aus der Saison 1958 bis 1960/61 [7].

Selbst bis Finnland dürfte es die Geräte verschlagen haben wie ein Inserat belegt. Ob als einstiges Gebrauchsgerät oder "nur" als Sammlerobjekt bleibt unbeantwortet [4].

 

 

Damaliger Zeitgeist - Zur Erinnerung:

Im August 1955 war der Beginn des österreichischen Versuchsfernsehens.

So richtig als Massenereignis in Verbindung gestiegender wöchentlicher Programmstunden ging es dann um 1958 los.


Das Besondere nun aber war, dass ich gleich zwei Geräte aus der nur 50 Stück umfassenden Vorserie, einen davon gar mit zugehörigem Originalkarton erwerben konnte. Es sind dies die Mustergeräte Nr. 37 und 48.

 

EUMIG TV310 Muster 37

 

Bild: Muster mit Wert. Das erhalten gebliebene TV310 37. Mustergerät 


Noch tiefer wäre man wohl nur mehr dann in die Materie eingetaucht wenn noch einer der kolportierten 10 Stück Labormuster die noch vor der Vorserie entstanden sind erhalten bzw. zugänglich geblieben wäre.


Auch die Hauptserie des Modells selbst bot dann noch zwei Ausführungen: 

Die erste Serie bis Geräte Nr.: 689.561; die zweite Serie ab Geräte Nr.: 689.562 [1]. 

Insgesamt sollen lt. [2] 14.000 Stück TV310 gebaut worden sein.

Eckdaten:


Spurensuche über 60 Jahre nach der Fertigung:

 

Was erzählen uns diese Geräte? Was sind die Unterschiede und Modifikationen im Vergleich zur eigentlichen Hauptserie?

Zum Hinterfragen von Details haben wir auch eine Anfrage beim EUMIG Museum in Wiener Neudorf gemacht deren Antworten wir hier einfließen lassen. 

Hiermit sprechen wir zudem eine Danksagung an alle Zeitzeugen und Mitwirkenden des Museums aus, insbesondere denen, die, soweit es Erinnerungen zulassen uns hier helfen konnten.


Als Triebfeder aller Radio- und späterer Fernsehentwicklungen galt bei EUMIG Herr Ing. Leopold Kreutz. Für die praktische Bearbeitung der Themen hat man auch zusätzliche Techniker aufgenommen und die Radioabteilung wurde dazu umorganisiert.

Es wurden dann noch weitere Typen entwickelt, Die Erfahrungen im Bereich der Entwicklung waren groß.


Motivation:

Auf Basis des großen Erfolges ab 1955 bei der Eumigette, einem formschönen voll funktionalen MW/UKW Radiogerät zum damaligen Kampfpreis von nur öS 999,- Schilling wollte man ein in ebenso dieser Klasse befindliches sehr günstiges Fernsehgerät anbieten und hoffte auf einen vergleichbaren Erfolg.

 

Später versuchte man sich auch mit der gerade aufkommenden PAL Farbfernsehtechnik. Dazu hat man auch eine kleine Musterserie mit zehn Stück Farbfernsehgeräten entwickelt. Es blieb aber bei den Mustern.

Zudem wurde 1962 (Stichwort HEA Trixi) die EUMIG Radiofertigung zugunsten des Ausbaus der damals erfolgreicheren Super 8 Amateurfilmtechnik eingestellt.

Somit mit drei EUMIG TV Modellen TV310, Excellent TV311 & Excellent TV312 in eben diesen frühen 1960er Jahren dieser an Endkunden gerichtete Geschäftszweig sein Ende fand.

 

Wir stellten folgende Fragen an die EUMIG Sammlerkollegen:

  


Der EUMIG TV310 im Spiegel seiner Zeit


Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen:


Eumi

1957/58 war nicht ohne Grund die Saison, weshalb nun auch für EUMIG der Einstieg in das boomende Geschäft mit Fernsehgeräten verlockend erschien.

 

 

 

Zu verführerisch müssen die stetig steigenden Verkaufszahlen im Umfeld des neuen Mediums gewesen sein.

 

Mit 1. August 1957 wurden bereits 8.546 angemeldete ORF Fernsehteilnehmer gezählt. 

Und das obwohl es in Kärnten, Vorarlberg und in Tirol noch gar keinen österreichischen Fernsehsender gab! [15]

 

Es folgten 1958 weitere 30.000 verkaufte Fernsehgeräte [12].

1961 würden es bereits 163.175 ORF Fernsehteilnehmer sein [16]. 

 

So führt der “ERM-Handel” für März 1958 [10] bereits erste Fernsehtypen um öS 6.400,- Schilling als die neuen Preisbrecher an.

 

Die magische Grenze von öS 6.000,- Schilling würde die Akzeptanz der Kunden erhöhen und damit neue Käuferkreise anziehen können. Dies war verbunden mit der Warnung das es dann keinen Weg mehr zurück zu höheren Preisen geben würde.


Es folgt der entscheidende Hinweis, wonach ein öS 6.000,- Schilling Gerät natürlich nicht die gleichen Empfangseigenschaften wie ein öS 10.000,- Schilling Gerät erfüllen kann und dann selbst Käuferkreise mit genügend Geld auf die ihrer Wohnsituation angepassten kleineren Geräte warten würden. (Anmerkung: kleiner als 43cm) und als Stadtbewohner mit guter Senderversorgung keine besonderen Anforderungen an die Empfangstechnik stellen würden [11]. 


Die (zumeist gestiegene) Kaufkraft lag 1957 mit einem monatlichen netto Durchschnittseinkommen bei öS 1.652,- Schilling gemäß [Statistiknachweis]. 


Der mehr als verlockende Konsumenten Kaufpreis von nur öS 3.990,- Schilling [3] beim EUMIG TV310 sollte nun sein übriges tun um somit auch den geringer verdienenden Einkommensschichten die Erstausstattung mit einem Fernsehgerät zu ermöglichen.

Der Wettbewerb war hier in der Einstiegsklasse dann jedoch mit attraktiveren 43 cm Geräten bei öS 5.485,- (Siemens Stadinette) bis etwa öS 5.990,- Schilling präsent. 


WSW Siemens Stadinette 43 cm TV

Bild: Werbeschaltung um 1959 für die WSW-SIEMENS Stadinette. Mit ös 5.400,- Schilling gab es erstaunlicherweise mehr Bild für mehr Geld.


Andererseits war mit Ausnahme von zuvor 1951/52 in Westdeutschland sowie auch noch später in den Ländern des Ostblocks die Akzeptanz eines nur 36 cm Bildschirms sehr verhalten. ([9] Führt 1957 für die Tschechoslowakei 100.000 Fernsehteilnehmer mit 27 cm (!) Bildröhren an, die nun von 36 cm Bildröhren abgelöst werden).

Der erste Testlauf für den EUMIG TV310 war wohl die Wiener Herbstmesse 1958 auf der das Gerät erstmals vorgestellt wurde [13].


Wiener Frühjahrsmesse von 1959 an, die den EUMIG TV 310 gewissermaßen "unter die Lupe" genommen haben 

 

Bild: Bis zu 100 Personen am Stand als ein interessiertes Publikum am Bildrohr wie auch vor dem Chassis. Quelle: EUMIG Lupe 1958


Die EUMIG Hauszeitschrift “EUMIG Lupe” führt Werksintern selbst die Rückmeldung der Messebesucher von der Wiener Frühjahrsmesse von 1959 an, die den EUMIG TV 310 gewissermaßen "unter die Lupe" genommen haben [14]:

 

 

Bild: Der am Puls seiner Zeit durchgestaltete Messestand in Wien mit einer extra TV310 Vorführnische. Quelle: EUMIG Lupe 1958

 

Besucherecho: “Es zeigt weniger als das größere Rohr” waren das geäußerten Zweifel am 36cm Bildrohr. Da halfen auch Hinweise auf eine größere Zeilendichte nichts, ebensowenig die Empfehlungen zum richtigen Betrachtungsabstand.

“Wenn ich mir schon einen Fernsehempfänger kaufe, dann riskiere ich die öS 1.000,- Schilling mehr, und habe ein größeres Gerät”.

 

Die seitens EUMIG angestellte Gleichung wonach man nach dem großen Erfolg mit der kompakten UKW/MW Eumigette Radiogerät um öS 999,- nun auf ein viermal so teures ebenso kompaktes Fernsehgerät umlegen wollte scheiterte.  

EUMIG Eumigette W 1956
Bild:
Titelseite auf der EUMIG LUPE Hauszeitschrift 1956 nur zwei Jahre zuvor als sich die EUMIGETTE aufmachte der Renner zu werden

Vielleicht deshalb, nebst kolportierten Anlaufschwierigkeiten zum Weihnachtsgeschäft 1958, einem sich oftmals wiederholendem Thema bei EUMIG, wurde die erwartete Käufer Akzeptanz nicht erreicht [6][19]. 

Die für das moderne Wohnzimmer empfohlene EUMIG multimedia Ausstattung um 1959. EUMIG 3D Radio-Phono-Kombi und oben darauf der TV310.

Bild: Die für das moderne Wohnzimmer empfohlene EUMIG multimedia Ausstattung um 1959. EUMIG 3D Radio-Phono-Kombi und oben darauf der TV310 um öS 7.420,- Schilling. Quelle: EUMIG Werblatt Sammlung Elektronikmuseum Wien

 

So tickten die potentiellen Käufer:

 

Nicht ohne Grund führte seinerzeit das österreichische kabarettistische Musikerduo >Pirron & Knapp< in deren Lied “Mir hab'n an Fernsehapparat” an, wonach es nicht auf die Type ankäme, sondern nur darauf, dass er größer als der vom Nachbarn sein muß.

Da wurde es bei nur 36cm Bildschirmdiagonale schon etwas eng.

 

In den österreichischen Bundesländern, allen voran auch das Umland des am 31. Oktober 1958 in Betrieb genommenen Großsenders Jauerling in Niederösterreich, bleibt der Restzweifel inwieweit Händler ein Gerät mit etwas verminderten Empfangsleistungen in diesen topografisch anspruchsvollen Gegenden ihren Kunden empfohlen haben.


 ORF FS 1 (untere Antenne) ab Ende der 1950er Jahre im Bereich Jauerling empfangen zu können. Hier am Beispiel der topografisch schwierigen Lage in Hardegg NÖ. ORF Sender Jauerling

Bild: VHF Band I Antennen sprichwörtlich größer als das Haus selbst” um ORF FS 1 (untere Antenne) ab Ende der 1950er Jahre im Bereich des Senders Jauerling an der Donau empfangen zu können. Hier am Beispiel der topografisch schwierigen Tallage in Hardegg NÖ als Zeitzeugnis um 2020 noch erhalten. Am Sender Jauerling fehlen die nicht mehr benötigten Band I Antennen schon. Quelle: Bildarchiv Scheida



Die Labormodelle selbst wie auch die Musterserie (Vorserie) wurden teilweise im neuen Werk Wiener Neudorf (errichtet ab 1957) mit Beteiligung von Fremdfirmen (Gehäuse) angefertigt.

Durch die Marktbeobachtung ergab es eine (technische) Neuigkeit nach der anderen die auch durch die Chefs gewünscht umgesetzt werden wollten.


Die Schaltungstechnik


Der EUMIG TV310 ist elektrisch gesehen ein eher einfach gehaltenes Fernsehgerät in der damals üblichen Allstrom Ausführung, wovon die starke Wärmeabstrahlung des kombinierten Vorwiderstands für den P-Röhren Heizkreis wie auch der Anodenspannung zeugt.

"Wenn es gilt der Leistung zu Widerstehen" mittels dem Leistungsvorwiderstand

Bild: "Wenn es gilt der Leistung zu Widerstehen" mittels dem Leistungsvorwiderstand. Quelle: Team Schleser/Hollaus


Dies wird durch die Kompaktheit des EUMIG TV 310 noch verstärkt. 

Das hatte zur Folge, dass der Zeilentrafo fast verdampfte bzw. abbrannte. 

Auch die Toleranzen der Bauteile bei erhöhter Temperatur brachten einige Probleme wie auszugsweise dem Synchronisieren der Zeilenfrequenz und der Bildfrequenz über das sich wechselnde Temperaturband [20].

Der Zeilentransformatorkäfig
Bild: Der Zeilentransformatorkäfig. Quelle: Schleser/Hollaus

Für die damalige Fernsehgerätegeneration im Allgemeinen zwar nichts seltenes. Es gibt aber eine eigene umfangreiche Beschreibung wie der defekte Zeilentransformator auszútauschen ist. Eine verringerte ZF Stufenfolge mit nur drei EF80 Bild ZF Verstärker Röhren, zu im Vergleich PHILIPS-HORNYPHON und anderen mit damals üblicherweise vier Stufen, lässt das Gerät eher im Bereich von Sender nahen Feldstärke Bereichen wie damals auszugsweise dem Sender Wien-Kahlenberg VHF Kanal 5 oder Graz-Schöckl VHF Kanal 7 beheimatet sehen.


Nicht als Module, sondern als >Baugruppe< bezeichnet EUMIG selbst die acht verschiedenen Baugruppen die auch in den Bauteil Lageplänen schön aufgeschlüsselt sind.



Der technische Fortschritt


Die uns vorliegende Reparaturanleitung geht auf einige Änderungen innerhalb der Fertigungsperiode ein.

So wird zwischen den Geräten bis Serien Nummer 689.561 und ab 689.562 unterschieden.  


Anmerkung:
EUMIG vergab die Seriennummern für deren gesamte Modellreihe sequentiell. Siehe bekannte Modellzuordnungen beim EUMIGETTE Beitrag des Autors.

EUMIG’s Werbestrategie von 1958 im Jahr 2024 auf den Zahn gefühlt:


Als etwas weit hinaus gelehnt darf man die Werbe-Textpassage unter "Weitere beachtliche Vorteile:" bewerten, wonach das Gerät somit letztlich als tragbar beworben wird (neudeutsch Portable), den man zu Kosten eines Straßenbahn-Gebäckfahrscheines ins “Weekend-Haus” mitnehmen kann.

 

Infoblatt zum EUMIG TV310

 

Bild: Beiblatt mit etwas "altklugen" Kaufargumenten. Quelle: EUMIG Werbefolder zur Verfügung gestellt aus dem Elektronikmuseum 1220 Wien

 

Hier griff man wohl etwas sehr tief in die Wunschkiste.

Waren doch 1959 Weekendhäuser in Verbindung mit einem wiederkehrenden Herumführen von (teuren und empfindlichen) Fernsehgeräten als Teil der zumeist telegenen Erstausstattung in Österreich wohl bestenfalls nur Wunschdenken. 


[Zugegeben, der Autor der Zeilen hat gute 25 Jahre später ebenfalls seinen allerersten zudem gebrauchten 36cm NORDMENDE Farb Portable per Straßenbahn nach Hause gekarrt.

Es hatte aber wohl seinen Grund dies nur einmal getan zu haben. Und nein, es lag nicht nur am fehlenden Wochenendhaus! ;-) ]

 

in den 1960er Jahren erschlossenen DOK - Donau Oder Kanal Badegewässersiedlung vor den Toren Wiens. Damals fuhr in diese Gegend sogar tatsächlich noch bis 1970 die Straßenbahnlinie 317

 

Bild: Dies gehört zu den Themenrecherchen dazu: Tatsächliche 2024 noch existierende Erstgeneration an echten Wochenendhäusern am Beispiel der in den 1960er Jahren erschlossenen DOK - Donau Oder Kanal Badegewässersiedlung vor den Toren Wiens. Damals fuhr in diese Gegend sogar noch bis 1970 die Straßenbahnlinie 317 für die, da außerhalb der Stadtgrenze fahrend, eine Extraaufzahlung gefordert war.

 

Die bis dahin bekannten echten Schrebergärten hingegen dienten da im Sinne ihres Erfinders, Moritz Schrebers, mit vollem Arbeits- und Zeiteinsatz eher noch der reinen Abdeckung der Lebensmittelversorgung mit selbst gezogenem Gemüse und Obst samt zugehörig zeitaufwendiger Verarbeitung.

Zudem diese zumeist von einer Bevölkerungsschicht bearbeitet wurden für die auch öS 3.990,- nicht unbedingt in die Rubrik "günstig" gefallen wäre.

Weiters waren viele dieser Schrebergärten mitunter noch gar nicht an ein erforderliches Stromnetz angeschlossen.

 

Schrebergartenhaus Wien 2 Gründerzeit

 

Bild: Symbolbild für ein echtes originales Schrebergartenhaus der Kleingartenvereins-Gründerzeit oder zumindest das was davon um 2010 noch übrig geblieben war in Wien 2 nahe den Praterauen. Damals noch stromlos mit handgeschlagenem Brunnen mitsamt einer Handpumpe für die Bewässerung.

 

Mit etwas Phantasie kann man den Teergeruch der Dachpappe in der Nase haben wenn man an sommerliche Übernachtungen in der einstigen Dachkammer denkt.

Einen EUMIG TV310 aber kann man sich in diesem Umfeld da um 1960 nur sehr schwerlich vorstellen.

Anders war dies dann mit den späten ausklingenden 1960er Jahren, mehr ab Mitte der 1970er bis frühen 1980er Jahre als zunehmend billige japanische Transistorfernsehgeräte in die dann schon wirklich in den netzstromversorgten Kleingartensiedlungen selbst bei 12 V Tauglichkeit Einzug hielten.

 

Der mit, wie auch ohne Radioteil häufig verkaufte japanische Crown Erzeugnis, hier vermarktet über den QUELLE Versandhandel als UNIVERSUM Modell

 

Bild: Der mit, wie auch ohne integriertem Radioteil häufig verkaufte japanische CROWN Fernsehportable, hier vermarktet über den QUELLE Versandhandel als UNIVERSUM FK-100R, Artikel-06665.

 

Der wurde aber dann schon in den ersten oder zweiten Auto's der "Weekend-Haus" Besitzer herumgeführt und hatte letztlich "mehr Kilometer denn Betriebsstunden" am Buckel wie die vielen überlebten Exemplare dieser Art auf Onlineportalen belegen.

 

 

Selbst Siedlungshausanlagen als Hauptwohnsitze am Stadtrand bekamen einen solchen zum Teil erst nach und nach in den 1950er Jahren selbst in der Großstadt Wien (Wien 22, Siedlung Resedaweg etc. wie mir Zeitzeugen berichteten).

Als weiteres Gegenargument spricht der Wettbewerb in dieser "portablen" Geräteklasse den es da etwa zeitgleich Ende der 1950er Jahre am Markt gab:

 

 Radione Radioneskop

 

Bild: Beworben als erster österreichischer Kofferfernsehempfänger.

Ein handlich wie auch mechanisch stabiler Fernseher, der wie man hörte auch gerne von Radio- und Fernsehreparaturbetrieben für deren Antennenbau und den dort nötigen Einstellung vor Ort beim Kunden eingesetzt wurde.

EKCO TX275 Portable TV 1957

Und dann der echte 9" (22 cm) Portable mit zudem schon zusätzlichem 12 V Betrieb mittels integriertem Zerhacker, der englische Import TV EKCO

Vision TX 275 von der EK Cole Inc., Fernseher der dieses Segment noch professioneller aber auch mit rund ös 10.000,- Schilling deutlich teuer abdeckte.

 

 

 


 

 

 

Hinzu kam das etwas schale Argument wonach der verschleißbedingte Austausch der Bildröhre nach Jahren des Betriebes bei einem nur 36 cm Bildrohr gar um mehr als die Hälfte günstiger wäre als bei einer 53 cm Bildröhre.

Der Werbetexter wäre in diesem Fall wohl besser in der Politik aufgehoben gewesen.


Lieferketten - damalige Hersteller


In unseren Tagen aktueller denn je stellt sich die Frage nach Lieferketten und deren Auswirkungen im Fall von Unterbrechungen oder zumindest bei Verzögerungen.


Der EUMIG TV310 bietet uns als repräsentatives Beispiel eines österreichischen Unternehmens welches zwar sehr wohl eine tiefe wertschöpfende Eigenfertigung von Teilen hatte, dennoch aber im nicht unerheblichen Maße von Zulieferern der Branche abhängig war.

Die Reparaturanleitung führt uns zusammengefasst folgendes Who-is-Who der Bauteile Fertigungsbetriebe des Jahres 1959 aus [21]:


Tabelle der erfassbaren Lieferanten zum EUMIG TV310 gemäß Bauteilauflistung aus den Schaltungsunterlagen 1959


Herstellerland

Firma

Bauteileart

Info

Österreich

EUMIG Eigenfertigung

Spulen & Transformatoren sowie Metallformteile


Österreich

Unbekannter Zulieferer

Holzgehäuse

Zumeist Zukauf, noch  unbestätigt


Unbekannter Zulieferer

Röhrenfassungen

Noch unbekannt

Österreich

Ingelen

Kohleschicht Widerstände, Drahtwiderstände, Keramische Rohr-kondensatoren, Perlkondensator, Potentiometer


Österreich/Wien

König=Kondur

Flachwickel-Kondensatoren



Philips

Rohrelko, RC-Kombination, Bildröhre, Röhrensatz


Österreich

Siemens oder Czeija-Nissl

Styroflex Kondensatoren


Deutschland

Rosenthal

Drahtwiderstände & Durchführungs-kondensatoren



Vitrohm

Widerstand isoliert (Hochohm)



Morganite

Widerstand


Österreich/

Vorarlberg

Berger

Drahtwiderstand

Anmerkung: Eine Firma, die ein eigenes Portrait verdienen würde!

Deutschland

Preh

Drahtpotentiometer



Fulham

Scheibchen-Kondensator



Valvo

Halbleiterdioden

Unbestätigt

 

Frühe oder gar erste Modultechnik bei Fernsehgeräten?

EUMIG Modultechnik

Bild: Beispiel eines ZF Modules (links) im EUMIG TV310. Quelle: Das 689780 Gerät aus dem Elektronikmuseum 1220 Wien


Das Besondere jedoch ist der lt. [2] etwas vollmundige EUMIG Anspruch, wonach es sich gar um das erste modular aufgebaute Fernsehgerät der Welt handeln soll. 

ZF Module sind in gebogenem Stahlblech gearbeitet und mechanisch in einem Metallgußrahmen aus fixiert. 


Module oder Baustufen die aber letztlich so im Gerät verschaltet sind, sodass ein Servicefreundlicher Nutzwert in Form eines eleganten Herausnehmens und Wechselns oder auch nur eines externen Reparierens nicht wirklich zum Tragen kommt.

Gußrahmen

 

Bild: Viel Spaß beim Modultauschen was mit der Verdrahtung etwas "anspruchsvoller" ist als es scheint.

Zu sehr sind diese “Module” schaltungstechnisch fest verdrahtet im Gerät als dass dies auch nur ansatzweise mit den uns später bekannten Anfangs zumeist per Messerzungenleiste herauslösbaren Module verwandt wäre.

 

EUMIG TV310 Modultechnik

Bild: EUMIG Werbeblatt das vollendete Technik propagiert

Das Gerät selbst, wie auch die Module sind zudem noch alle handverdrahtet. 


Die Technik jener Tage möchten wir uns zudem ohne Verklärung vergegenwärtigen:


So führt [20] an, das alle Fernsehgeräte von damals mit vielen Ausfällen zu kämpfen hatten. So wollte man den Kabelbaum und die Module entsprechend betroffener Baugruppen möglichst einfach tauschen können.


Um den werkseigenen Reparaturdienst zu entlasten bzw. auch schneller im Sinne für den Kunden reagieren zu können erhoffte man sich durch die Modultechnik eine leichtere und schnellere Reparatur mit den jeweiligen Händlern vor Ort.

Als Beispiel sei hier ab 1961 die Firma Hans Höbel, in Graz als EUMIG Vertragswerkstätte genannt [18].


Da auch dieses “Modul tauschen” entsprechende Fachkenntnisse erforderte, gab es auch hier immer wieder Probleme und es wurden in Folge im EUMIG Service die Händler und Techniker geschult.


Da die gewünschte beliebige Austauschbarkeit bei den Modulen aufgrund der recht großen Toleranzen der Bauteile nicht wie gedacht von statten ging, wechselte man daher im EUMIG Folgemodell (Excellent TV 311 1961) auf ein Leiterplatten Konzept über.

Das Nachfolgemodell mit modernerem 1960er Design, größerer Bildröhre. Der EUMIG Excellent TV 311

Bild: Das Nachfolgemodell im bereits modernerem 1960er Design und größerer Bildröhre. Der EUMIG Excellent TV 311

Zu teuer und aufwändig war vermutlich auch die mit der Modultechnik einhergehende Mechanik.

Stellvertretend eine Printbaugruppe am EUMIG Excellent TV 311 Nachfolgemodell. Quelle: EUMIG Lupe

Bild: Stellvertretend eine Printbaugruppe am EUMIG Excellent TV 311 Nachfolgemodell des TV310. Quelle: EUMIG Lupe

 

Modultechnik im Vergleich:

Lassen wir hier nur geteilte Chassis sowie austauschbare Einzelstufen wie den obligatorischen Tunerbaustein weg, so sind uns bis dato (2024) für die relevante Zeit nur folgende Hersteller mit Modultechnik bekannt:

 


Bild:
Die tschechoslowakischen TESLA 4001A/4002A Fernsehgerätechassis ab 1953 mit fünf erkennbaren Baugruppen die man auch Module nennen könnte. Die waren aber hinter dem Eisernen Vorhang "versteckt".
 

Der Sache mit den Modulen auf den Grund gehend führte zu einer Anfrage in einschlägigen Deutsch- wie auch englischsprachigen Sammlerforen mit den wenigen Rückmeldungen wonach keine weiteren bekannten Geräte ans Tageslicht kamen.  

 

Das echte auswechselbare Tuner Steckmodul des deutschen E1 Einheitsfernsehers aus 1939

 

Bild: Das echte auswechselbar angedachte UKW/VHF Tuner Steckmodul des deutschen E1 Einheitsfernsehers aus 1939

……. 



Unser Sammlerkollege "Monsieur Télévision" als langjähriger Kenner der europäischen Fernsehtechnik äußerte sich dankenswerterweise auszugsweise zum Thema der Modultechnik wie folgt:

"Ich habe eine große Sammlung französischer Fernsehempfänger, fast 40 Stück, die meisten mit runder Bildröhre. Das muß nicht bedeuten, das es sowas nicht gegeben hätte, ist aber unwahrscheinlich.
Gleiches gilt für Italien, Spanien und Portugal. Unter Berücksichtigung der Fernsehempfänger meiner Sammlung und meiner Literatur aus diesen Ländern kann man eine solche (Modul-)Technik in diesen Ländern eher ausschließen.

.........

Das gleiche gilt für Skandinavien (Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland).

.....
Module sollten möglichst gesteckt sein (z.B. beim LORENZ Splitchassis), oder wie bei Tesla durch das Ablöten einiger Drähte leicht gewechselt werden können.
Ansonsten würde jeder GRUNDIG oder TELEFUNKEN der in den späten 1950er Jahren bereits teilweise mit Platinen bestückt war (nach Baugruppen) zum Modulgerät."

Die praktische Wiederinbetriebnahme


Es war die Substanz beim “Muster 37” zwar schlechter erhalten, aber meinem Empfinden nach technisch interessanter und ich begann aus den beiden, teilweise unvollständigen Geräten das Muster 37 neu aufzubauen.
Ein weiterer Grund dafür war, dass bei dem Gerät mit der Nummer 48 vermutlich das Gehäuse getauscht wurde.
Grund für meine Annahme ist ein teilweise im Gehäuse erhaltener Aufkleber eines Radiohändlers und eine handschriftlich notierte sechsstellige Seriennummer. Im krassen Gegensatz zum Muster 37 waren im Gehäuse keine auf ein Muster hindeutenden Beschriftungen zu finden.

Dabei zeigte sich der alles andere als servicefreundliche Aufbau der

Reparaturbericht zum EUMIG TV 310 S/N: 687 980 aus 1959. Aufgearbeitet im Sommer 2015 

Das Gerät wurde über willhaben.at um Euro 100,- erworben. Es handelt sich folglich um die erste Serie.

Bei der ersten Inbetriebnahme war keine Stromaufnahme vorhanden. Beide Sicherungshalter waren sehr stark oxydiert. Die Sicherungshalter wurden mittel Handschleifer aufpoliert und beide Sicherungen erneuert. 

Beim Hochfahren über einen Regeltrenntrafo zeigte sich ein Raster mit zu geringer Bildhöhe. 

Das Fernsehgerät wurde einer gründlichen Reinigung unterzogen und bei dieser Gelegenheit der Zeilentrafo ausgebaut und mehrmals mit Plastik 70 Spray imprägniert. 

Nach dem Einbau des Zeilentrafos blieben alle Röhren kalt. Grund dafür war ein Drahtbruch im Heizkreis beim Zeilenkäfig und wurde durch den Ausbau- und Einbau des Zeilentrafos verursacht. 

 

Heizkreisunterbrechung durch Drahtbruch 

Dieses EUMIG Fernsehchassis lässt sich samt allen Komponenten aus der Kassette herausziehen. Die vier Schrauben des Kanalwähler sind nur zu lockern, dann lässt sich der Kanalwähler anheben und aus den Schlüssellöchern heben, sodass der Kanalwähler zum Ausfädeln aus der Kassette schräg gestellt werden kann. 

Aufwendige Servicestellung:

Im ersten Moment wirkt das Gerät recht servicefreundlich. Weniger servicefreundlich ist aber das Chassis. Sehr viele Bauteile sind erst erreichbar, wenn die Bildröhre ausgebaut wird. Bei ausgebauter Bildröhre sind wiederum Testarbeiten unmöglich. 

Da die Röhre schon ausgebaut war, wurde die Gelegenheit verwendet, um die Schutzscheibe und den Bildschirm zu reinigen. Das Gewebeband und die Dichtung zwischen Schirm und Schutzscheibe wurde dabei erneuert. 

Sicherheitshinweis: 

Beim Aus- und Einbau der Bildröhre ist besondere Vorsicht und entsprechende persönliche Schutzausrüstung geboten, da es sich bei der Bildröhre noch um die implosionsgefährdetere Ausführung mittels Spannbandmontage handelt! 

Maske. Quelle Schleser/Hollaus 

 

Abbildung: Maske. Quelle Schleser/Hollaus 

Nachdem die Unterbrechung im Heizkreis behoben war wurde die fehlende Bildhöhe bei einem abgebrochenen Fuß eines Potentiometers im Vertikaloszillator lokalisiert „Linearität oben“ R164. 

Dass dieses Potentiometer auf Endanschlag eingestellt war, könnte darauf hinweisen, dass seinerzeit ein Servicetechniker die fehlende Bildhöhe korrigieren wollte, aber durch den Defekt des Potentiometers keine Korrektur möglich war.

Das Gerät wurde anschließend außer Dienst gestellt.

Das Potentiometer ist eine Spezialbauform, daher wurde vorerst versucht, den abgebrochene Anschluss mittels Hohlniet zu reparieren. 

Es gibt zwar schon genug Nieten im Land. Wir haben dennoch eine weitere hinzugeführt. Defektes Potentiometer R164 "Linearität oben"  

 

Abbildung: Es gibt zwar schon genug Nieten im Land. Es wurde dennoch eine weitere hinzugeführt. Defekter Trimmer R164 "Linearität oben" Quelle: Schleser/Hollaus

Die Papierkondensatoren im Vertikalteil wurden erneuert, detto der Boosterkondensator und ein Entstörkondensator hinter dem Hochspannungskäfig. 

Jetzt konnte festgestellt werden, dass bei größer werdendem Signalpegel das Bild immer dunkler wird, bei geringerer Signalstärke setzt das Rauschen ein. 

Das deutete auf einen Fehler in der automatischen Regelspannung. 

Nach einer Arbeitsunterbrechung funktionierte der Apparat wieder nicht. Die Röhren heizen, keine Funktion, keine Hochspannung, leicht überhöhte Stromaufnahme (0,9A) und nach kurzer Zeit trat Rauch aus dem Zeilenkäfig. 

Es wurde vermutet, dass die Zeilenendstufe nicht arbeitet, an der PL81 fehlte die negative Spannung am Steuergitter. 

Das Oszilloskop zeigte, dass auch der Zeilenoszillator nicht arbeitete. 

Fast hätte eine intensivere Fehlersuche am Zeilenoszillator begonnen, da wurde ein Anschlussdraht der Zeilenoszillatorspule auffällig.

Diese Spule ist am Chassis montiert und ein Draht zeigte zum verzinkten Chassisblech. Eine Lötstelle befindet sich ein wenig weiter daneben. Der Anschlussdraht dürfte während der Reparaturarbeiten abgerissen sein.

 

"Wickel haben" im TV310 - Drahtbruch und Reparatur an der Spule 

 

Abbildung: "Wickel haben" im TV310 - Drahtbruch und Reparatur an der Spule 

Die selbe Situation betrifft auch die automatische Regelspannung. Auch hier ist ein Draht von Triode der PCL84 zur Zeilenendröhre vor dem 1n5 Keramikkondensator abgebrochen. 

(Der Kondensator sitzt lt. Schaltplan direkt an Pin 2 der Triode, im Gerät ist der Kondensator an der Röhrenfassung der PL81 angelötet). 

Nun arbeitete der Zeilenoszillator und auch die AVR funktionierte wieder. 

Auffällig waren noch ein sogenannter Bauchtanz in beiden Richtungen und leichte Linearitätsfehler.

Letztere konnten durch eine neue Röhre im Bildoszillator und Justagen der Potentiometer behoben werden. 

Zur Beseitigung des Bauchtanzes wurden die Ladeelkos mit gleichwertigen überbrückt. 

Um die höhere Netzspannung (>230 statt vormals 220V) zu berücksichtigen, wurde ein 1,8 Ohm Zementwiderstand dem originalen 10 Ohm Siebwiderstand vorgeschaltet.

 

Abbildung 10: Instandgesetztes Chassis 

Bei den ersten Probeläufen ist aufgefallen, dass das Bild im Laufe der Erwärmung immer wieder durchzulaufen begann, d.h. der Vertikaloszillator zeigte Drift.

Mit Hilfe des Bildfangreglers an der Frontseite konnte das Bild wieder zum Stillstand gebracht werden, bis infolge weiterer Erwärmung der Bildfangregler nicht mehr in der Lage war, das durchlaufende Bild zu fangen. 

Der Vorgang konnte immer wieder nach diesem Schema wiederholt werden. Beim Einschalten im kalten Zustand musste der Bildfangregler ebenfalls eingestellt werden. 

Durch Anwärmen mittels Fön konnte das reparierte Potentiometer R164 mit 200kOhm als Fehlerquelle lokalisiert werden. Diese Potentiometer wurde durch eines neuerer Bauform ersetzt. 

Damit war die Drift des Vertikaloszillators behoben. Ein acht Stunden dauernder Probelauf konnte erfolgreich durchgeführt werden.

 

"Nur eine Nummer" - Nachgebildete Nummernanzeige für die Bedienregler. Quelle: Schleser/Hollaus "Nur eine Nummer" - Nachgebildete Nummernanzeige für die Bedienregler. Quelle: Schleser/Hollaus  

 

Abbildung: "Nur eine Nummer" - nachgebildete Nummernanzeige für die Bedienregler. Quelle: Schleser/Hollaus 

 

Vorläufiges Resume:

ein Gerät das sich seinen Platz in der genetischen Ahnenreihe früher österreichischer Fernsehgeräte der zweiten Geneneration verdient hat. Der erhoffte Massenmarkt vergleichbar mit dem Eumigette Radiogerät selbst heruntergebrochen auf das Verhältnis Radiohaushalte und Fernsehhaushalte ist es aber nicht geworden. Erhaltenswert aber allemal. Zudem mit nur 36 cm auch für kleinere Haushalte noch Sammlertauglich.

 

Sicherheitshinweis! 

 

Der Lautsprecherkorpus führt Netzspannung! Der wenige Millimeter breite Spalt zwischen Korpus und Lautsprechergitter ist als Isolation unzureichend.

Es wurden zwei Lagen Kunststofffolie zwischen Lautsprecher und Lautsprechergitter eingelegt.

Es waren bei beiden TV310 ein Kunststoffkantenschutz auf den Lautsprecherkörben vorhanden.

Scheinbar geht dieser u.U. verloren, wodurch das Lautsprechergitter potentiell Netzspannung führen kann.

Hinweise

Bei der ORF-Lange Nacht der Museen im Jahr 2015 war der Apparat im Rahmen der Sonderausstellung >60 Jahre Fernsehen in Österreich< im Elektronikmuseum ausgestellt und bewährte sich im Dauerbetrieb von 17:00 h - 01:00 h!



Gesichtete Literatur & Daten




 


Suchbegriffe: EUMIG TV310, Volksfernseher, wann in Österreich das Fernsehen begann, TV311, TV312, Jauerling, VHF,  


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© Textzusammenstellung Beginn: 5.11.2021 / Bearbeitung 21.2.2023 & 11.3.2023 WS/ 11/2024; W. Scheida/Wien Medienhistoriker, zu  www.scheida.at gehörend

Letzte Überarbeitung: 28.12.24