Der analoge MAINBOW Videosynthesizer von Chroma Cauldron aus Kanada im Test

   Bestückter Print des Mainbow Chroma-Caultron

Bild: Das (fast) vollbrachte Werk der Printbestückung mit über 400 Komponenten

 

Gekauft und Zusammengelötet. Was wird der MAINBOW Chroma Cauldron Synthesizer an Überraschungen beim Zusammenbau, den Effekten, der Bedienungshaptik, den praktischen Videoglitches und mehr bringen?

"Graben wir aus unsern Kaiser, kaufen wir ihm einen Synthesizer..." handeln wir hier frei nach dem einstigen Liedtext der Austropopgruppe EAV.

Anmerkung: Artikel noch im Aufbau !

 

EINLEITUNG:

Auf meine allgemeine Einführung zu meinem persönlichen jüngsten Zugang zu diesem Thema der ANALOGEN Videosynthesizer sehen Sie auch meinen Einführungsartikel (Folgt) der wiederum seine Intension indirekt vom Vater der Videokunst dem gebürtigen Koreaner Nam June Paik erhielt.

So fand sich der MAINBOW von Chroma Cauldron, frei übersetzt mit einem "Farbspektrum" das aus einem Farbenkessel gezogen oder gar gezaubert wird was auch die bisher bekannten Bilder belegen. Gewissermaßen "Ein Kessel Buntes" in Analogie der gleichnamigen einst im Osten beliebten DDR Unterhaltungsfernsehshow.

Wie dort angeführt, war es die Oberflächengestaltung wie auch die Bedienhaptik die sich aus den Webangebot herauslesen ließ und die mich nebst einem günstig erscheinenden Kaufpreis hier zugreifen ließ.

Einmal etwas nicht aus China, was ich zugegeben erst später mitbekam. Stammt es doch aus Kanada wo sich der Entwickler Mr. Russell Kramer und scheinbar auch Erzeuger oder zumindest der Zusammensteller des Bausatzes als "One Man Show" auftritt.

Auf die Idee dass es sowas zu diesem Thema gibt war ich da gar nicht mehr eingestellt.

Nach nur 10 Kalendertagen einschließlich dem Bestelltag war das Paket eingelangt.

Kosten:

Zu den knapp € 155,- Euro für den vollständigen Nachbausatz (2024) gesellen sich noch knapp € 27,- Euro für den Österreich bzw. letztlich Europa Versand.

€ 230,- Euro plus Porto wären fällig wenn jemand nicht zum Lötkolben greifen will.

Ob dies gut gespartes Geld war wird der eigene Aufbau im Text zeigen.

Mir geht es beim Selbstzusammenbau aber nicht um die gesparten Euro sondern um den Spaß an der Freude und um so gleich etwas tiefer in die Technik und dem Aufbau wie auch in die Philosophie und Handwerkskunst des Entwicklers vorzustoßen.

Der damit erkaufte, besser gesagt vermeintlich ersparte Nachteil ist, das man auf eigenes Risiko zusammenbaut, hingegen beim Fertiggerät höchstwahrscheinlich ein vom Meister persönlich geprüftes Gerät erhält.

Etwas sauer stoßen aber die zum Kaufpreis etwas deftig wirkenden Bearbeitungsgebühren in denen Einfuhrumsatzsteuer (20%) sowie Zoll und eine Post Bearbeitungsgebühr beinhaltet sind. Selbst die Zustellung war nicht gegeben, sondern ich musste mit dem "Gelben Zettel" zur Post um meinen Obolus leisten.

Man hat das Gefühl das ein wesentlicher Teil der Produktwertschöpfung hier in der Distribution von denen der Erzeuger eigentlich nichts hat "hängen" bleibt. Macht also zusammen € 226,50 Euro was letztlich im Marktvergleich immer noch passen dürfte.

Die Verpackungsschachtel wirkt dabei ein wenig sehr intensiv am Transportweg "studiert" was das Gefühl aufkommen ließ ob denn nun noch alles darin vorhanden sein wird. (Ja, war es.)

Irgendwie wünscht man sich das man zu vernünftigen Tarif und Aufschlag das Ganze auch über Amazon oder Ebay innerhalb Europas kaufen kann ohne diesen Zoll und Spesenoverhead.

Ob die Nachfrage das hergibt kann ich naturgemäß nicht beantworten. Ich vermute aber, das es sich hier um einen überschaubaren Kundenkreis und ebensolche Stückzahlen handeln wird.

 

 

Inhalt:

  1. Einleitung

  2. Inhalt des Mainbow Pakets

  3. Nachbauanleitung

  4. Zur Schaltung

  5. Inbetriebnahme

  6. Bedienung

  7. Quellen und Literaturnachweis

  8. Weitere Lesetipps des Autors

 

Zum Inhalt des Pakets

Die Schachtel liefert gleich auf vier farblich unterscheidbaren stärkeren A4 formatigem Papier all die Bauelemente. Dazu in weißem Papier verpackt die beschriftete Alu Frontplatte sowie der doppeltkaschierte Print etwa im Format 264 mm x 128 mm bei rund ca. 30 mm Höhe. (109 mm Höhe beim Print selbst)

Packung

Die Übersicht über alle Bauteile in Menge und Spezifikation ist einwandfrei.

Zu erkennen ist allerdings die Wahl wohl selektierter aber günstiger China Bauteile. Zumindest die Potentiometer und insbesonders die Elkos sprechen diese Sprache.

Mit dabei ist eine leichte aber nicht wirklich störende Geruchsaura nach Pfeifentabak riechend den Materialien und der Verpackung anhaftend.

Als diskrete und zudem nicht lesbare Bauteile mache ich derzeit nur vier im Manual als N-Kanal J-FET J113 Transistoren beschrieben aus die mit rotem Lack als Kennzeichnung überstrichen sind und für die hier zur Anwendung gelangenden Spannungen selekiert wurden.

Ganz passt es nicht, da die Bauform der Anschlußdrähte ebenso anders ist und damit auf eine andere Type (?) hindeutet. Aber was solls.

Auch wird der € 2,- PIC Typ PIC16F15354-I/SP Mikrocontroller eine Programmierung erhalten haben die nicht einfach ohne tiefere Kenntnisse selbst auf weitere Typen übertragbar wäre.

Das ist aber für meine Anwendung als Gerätenutzer ohne jeden Belang. Lediglich im Fall eines Defekts wird es dann schwierig bis unmöglich an einem fiktiven Tag X in der Zukunft an diese spezifischen Ersatzteile bzw. an die Nachprogrammierung für den PIC heranzukommen.

Umgekehrt als Schaltungsentwickler würde ich wohl ebenso hier meine "Hand draufhalten" wenngleich man zumindest als Hobbytechniker ohnehin auch den Print nicht so ohne einfach kopieren könnte.

Nachbauanleitung und technische Beschreibung:

Als Aufbauanleitung und Manual gibt es nur die .pdf online Version zum eigenständigen Herunterladen.

Das bedeutet das es ist keinen 104 Seiten Ausdruck von zudem farbigen Seiten beigelegt gibt bzw. man sich dies im Bedarfsfall selbst zu organisieren hat.

Zumindest mein Webbrowser hat aber nachdrücklich die angeführte URL zudem mit Nachdruck als nicht vertrauenswürdig zurückgewiesen.

Erst als ich alle Sicherheitsbedenken über Bord geworfen hatte gelang der Download. Ich will hoffen meine Bedenken für die Freigabe waren unberechtigt.

 

Zur Schaltung:

Mir liegt die Version v2.0 vor die es lt. Manual im Vergleich zur Version v1.0 aus dem Mai 2021 in Details verbessert hat.

Der Print selbst ist die Version v2.2 was auch immer dann erneut etwaige Unterschiede sind.

Die Softwareversion des PIC wiederum wird mit 2.5 angegeben.

Printplatte

Bild: Die v2.2 Printplatte - Alles schön beschriftet

In jedem Fall kündet dies von einem Kümmern über einen längeren Zeitraum seitens des Entwicklers was einmal mehr Vertrauen schaffen kann denn ein Eintagsangebot aus der "Bastelkiste".

Angeführt für Verbesserungen werden u.a.

Für die Funktionsgeneratoren wird der uns Technikern seit Jahrzehnten bekannte NE555 Baustein verwendet.

Ein Déjà-vu für mich, hatte ich doch als Schüler damit einen ersten Morsegenerator in einer Quick & Dirty Lochrasterplatinenausführung nicht ohne Stolz, zudem funktionierend gar zweimal für mich und einen CB Funkfreund gebaut.

Der Aufbau selbst ist wohl für (fast) alle die mit einem ca. 30 W Lötkolben umgehen können machbar.

Und damit ist es als fiktives Onkel-Neffe und weiblicher Pentants Geschenk und sicher auch vielen anderen geeignet damit der bzw. diejenige "nicht immer nur was mit Computern macht".

PRO: Es gibt KEINE SMD Bauteile was es auch für ungeübte und ältere Semester einfach macht.

Als Messmittel, wenn überhaupt ist bestenfalls ein einfaches Voltmeter bekanntlich ab € 10,- Euro zu haben erforderlich.

Eine Pinzette oder Spitzzange sowie ein wirklich guter Seitenschneider sind obligatorisch.

Ich habe zudem zweimal eine Handentlötsaugpumpe bzw. alternativ Sauglitze gebraucht.

Alle Bauteile sind mit einheitlich 10 mm Lochabstand versehen was es einfach macht sie z.B. mit einer Biegelehre genau abzukanten.

Zur Not wie der Entwickler zeigt tun es auch die Finger, sieht aber nicht ganz so schön aus.

Gleiches die Frage ob man alle Widerstands-Farbringausrichtungen einheitlich ausführt. Für mich war es die Kür "zur Pflicht", aber nicht wirklich entscheidend.

Umgekehrt, auch mit der Fehlersuchanleitung wünsche ich mir eher keinen Defekt in der Schaltung wo man sich wohl selbst "ein Ei" gelegt haben wird, so alias einem Lötzinnschluß oder ein falsch gesetztes Bauteil das zwangsläufig mindestens ein zweites ebenso falsch bestückt haben muß.

Von Haus aus bietet die aktuelle MAINBOW Version die PAL wie auch NTSC Farbträger Kompatibilität mittels zweier mitgelieferter und in einer Fassung steckend auswechselbaren Quarze.

Hier fühle ich mich wieder zurückversetzt in das damals noch weitgehend analoge Fernsehzeitalter als ich mich mit dem Thema das ohnehin eine Art Steckenpferd war für PHILIPS Professionelle Elektronik Wien tätig auseinandersetzen durfte.

Die Gerätschaft die allesamt eher teuer und hochwertig u.a. aus dem Hause PHILIPS BTS aus Dänemark stammte.

Was hier nicht hervorgeht ist, wonach eben PAL 4,43 MHz bei 625/50 für alle Europäischen Länder gemeint sein wird.

NTSC hingegen für 3,56 MHz US Standard 525/60 Hz steht.

Mehr Frage ich mich wie die Schaltung mit YOUTUBE 480 Zeilen Zuspielungen umgehen wird.

Kann sein das meine Videoeffektexperimente den Wechsel der Fernseh-Standards notwendig machen und sich dann eher ein Umschalter denn ein physischer Quarztausch als Empfehlung macht. Wir werden sehen.

Die Bauteile:

Alleine Quantitativ erhält man so einiges.

In Summe sind das 468 Komponenten für die man eigentlich froh sein wird sie nicht selbst alle zusammensuchen zu müssen.

Ich weiß wovon ich bei noch größerer Bauteilmenge und Verschiedenheit spreche wenn ich an den ROETEST Röhrenmeßcomputer denke was aber eine andere Liga auch preislich darstellt.

Kein EURORACK

Was NICHT dabei ist, ist eben ein Rack oder Gehäuse wofür man auf das standardisierte EURORACK verwiesen wird in dem sich das -12 V und +5 V Netzteil für jeweils max. 240 mA befinden würde.

Mit dem externen Einspeisen wird eine Stecklösung nötig da ich díe originalen 8 bzw. 16 poligen Steckklemmanschlüße nicht besitze.

Ebenso fehlen mir die 3,5 mm Patchleitungen die ich parallel in Ermangelung akzeptabler Angebote selbst auf Amazon letztlich auch über Ali-Express bestellte.

Achtung: Herkömmliche 3,5 mm Klinkenstecker wie bei Kopfhöreranschlüßen gehen hier nicht da sie um das gewisse Etwas im Kunststoffteil zu dick sind.

Das Mini-Netzteil am Print besitzt keine Kühlkörper. Ich werde beobachten ob hier eine Nachrüstung im Fall höherer Eingangsspannungen nötig wird. In jedem Fall verwende ich Wärmeleitpaste für die beiden Festspannungsregler.

Inwieweit das "thermische Vernichten" von 12 V - 5 V = 7 V bei 200 mA nötig ist bleibt dahingestellt. Wahrscheinlich täte es eine 6,5 bis 7,5 V Spannungsversorgung des Prints ebenso. Zumindest die Festspannungsregler könnten es.

Positiv ist dass ein Schaltungsauszug in der Anleitung all die direkte 5 V und 3,3 Volt Spannungsversorgung zeigt was es zum Messen und testen leichter macht.

 

Zu lernen gab es das alle Signale mit einer 1 V Logik arbeiten, mit der nachvollziehbaren Ausnahme der Audio-in Option zum Modulieren der Effekte.

Als Zeit gebe ich für etwas Geübte im Thema stehende grob einen guten Tag vor. Für Hobbybastler wird es ein Wochenende sein können ohne Netzteilthemen und Racks dabei zu behandeln.

 

Nichts wirklich kritisches aber erwähnenswert wenn wir uns schon damit so intensiv beschäftigen:

 

Die über 40 Stück 3,5 mm Klinkensteckerbuchsen zu denen sogar drei wohl nicht ohne Grund als einzige Mehrmenge noch extra zugepackt waren.

Bestückungsdetail Bild: Erkennbare Bauteilkolission im Zehntelbereich

Diese sind wirklich exakt gerade auszurichten. Zudem selbst die Annahme von Lötzinn eine zumindest kleine Prozedur war, bzw. erforderte es wiederholt Korrekturen bei der Bestückung.

Wer lesen kann ist im Vorteil! Ist doch klar beschrieben, dass diese Buchsen erst ganz am Schluß zu bestücken sind und erst nachdem die Deckplatte zur korrekten Ausrichtung testweise montiert wurde diese verlötet werden sollen. Aha.

Deren eher billig wirkende Kunststoffbauart wird womöglich wirklich intensives Patchen nicht allzu lange überstehen. Aber das ist derzeit eine reine Mutmaßung.

Keine Mutmaßung und auch keine Falschbestückung aber war die Notwendigkeit zwei Buchsen mit der Feile passend zu machen da geschätzt auf 1/3 mm diese mit der IC Fassung kollidierten und dann schief und somit unbrauchbar eingelötet worden wären.

3,5 mm Buchse Bild: Was nicht passt wird passend gemacht

Das war dann der Punkt nach dem vielhundersten Bauteil der mich gedanklich an den damals verwendeten japanischen Bestückungsroboter im GRUNDIG Fernsehwerk Wien-Meidling in den 1980er Jahren führte als wir Lehrlinge zum "Schnuppern" in die Fertigung ins Werk "mussten" und ich mir wünschte so wie damals nur einen Bauteilegurt dazu bestücken zu müssen.

LED's:

Wirklich klar geht die Einbaurichtung für mich nicht hervor. Ich hielt mich daher genau an das in der Anleitung gezeigte Foto wie der Entwickler die Symbolbildkerbe hinsichtlich Katode-Anode interpretiert hat. Deren Leuchten bestätigt den korrekten Einbau.

 

Widerstandsmatrixen:

Bisher kannte ich nur Matrixen die an einem Ende alle Widerstände zusammenführten.

Hier ist das nicht der Fall. Es sind jeweils 3x 1 kOhm die man beliebig einbauen kann. Sicherheitshalber "studierte" ich dies nach.

Prognosen im Reparatur und Störungsfall:

Der doppelt kaschierte Print wird das Auslöten von vielpoligen Bauteilen wie die Schiebeschalter zur Herausforderung werden lassen. Ebenso die Potis mit je fünf Anschlüßen, davon zwei zur mechanischen Befestigung.

Oder sechspolige Druckschalter.

 

Inbetriebnahme:

Es kam leider vor das eine IC Fassung verkehrt eingelötet wurde was an sich bedeutungslos wäre, ja wenn man nicht der dann falschen Führungsnase beim Einstecken des IC's folgen wurde. Ein Überstrom der 12 V auf 5 V Versorgung zeigte wo es lang geht.

Ein Fehler der zudem auch deshalb vermeidbar gewesen wäre da ALLE IC's auf nur eine Seite ausgerichtet sind.

Vermeidbar auch, weil der Entwickler auf genau dieses Thema in der erst später gelesenen Anleitung eingeht und mein Schicksal wohl auch andere getroffen haben dürfte.

Da es der mehrfach verwendete IC mit vier OP's ist tauschte ich bis zur Nachbestellung des Centartikels bei einem Elektronikdistributer den von einem Generatorschaltkreis von denen es ja vier gibt.

Als "Rack" dienen erst einmal zwei Rahmenhölzer für den nötigen Tisch-Modulabstand.

Zukünftig wird eine bessere Lösung vermutlich als eine Teilkomponente in einem Koffer stattfinden.

 

Wackeliger Quarz:

Was gleich zu Beginn störend auffällt, dass ist der Systemquarz der den PIC zum Arbeiten bringt und der aus seiner Fassung stets herausfällt. Ob verzinnen hilft oder ein festes verkleben falls es fix bei PAL 625 bleibt wird sich noch zeigen.

Keine Funktion des Audioverstärkers:

Was mir leider (noch) nicht gelungen ist, und hier bemühte ich dann gar noch mein Oszilloskop um zu verstehen warum angelegte Audiosignale keine steuerbare Rückwirkung über den PIC und OP Verstärker haben.

Testweise werde ich auch diesen OP einmal tauschen und berichten.

 

Bedienung:

Für EURORACK Anwender wird je Gerätekomponente eine möglichst kompakte Bauweise sinnvoll sein. Ist dieses Gerät doch womöglich nur eines von sehr vielen Verwendeten die mitunter auch als DJ und VJ (Video-Jokey) zu Veranstaltungsorten herumgetragen oder zumindest geführt werden müssen.

Für nicht mehr ganz Junge wäre ein größeres Panel mit mehr Abstand zwischen den Steckbuchsen und Reglern wohl wünschenswert.

"Wünschenswert" ist noch vorsichtig ausgedrückt, denn auch mit eher klein- bis mittelstarken Fingern und den gleichzeitig mehrfach eingesteckten Patch- und RCA Steckern wird das stetige Nachdrehen der Regler ein wenig aufwendig.

Als vorläufige Lösung hab eich RCA Winkeladapter bestellt um wenigstens die Cinchkabel etwas von den Fingern zu bekommen.

Ich werde dies später mit meinem mehr oder weniger parallel gebauten FBAS-VGA-FBS Videosynthesizer Vergleichen dessen mechanische Ausnehmungen ich ja weitgehend selbst gestalten kann.

Umgekehrt, wenn man an sich für mehr als nur eine Sache im Leben interessiert ist, kommen schnell zuviele und zugleich zuviel Platz beanspruchende Gegenstände zusammen die dann eine kompakte Bauweise wiederum befürworten lassen.

Die eierlegende Wollmichsau hat eben noch niemand erfunden.

Der Vollständigkeit halber erwähnt, jedoch mit Verlust der schön gestalteten Alu Deckplatte, ist der Print mit einer Solltrennstelle versehen, mit der man den Funktionsblock mit den vier (!) Signalgeneratoren vom eigentlichen Bild und Chromabearbeitung per bereits vorgesehener Steckverbindung trennen kann.

Wie gesagt, der Verlust des Frontplattendesigns wird einem davon eher Abstand nehmen lassen.

Der Testaufbau:

Mein bereits ausrangierter TOPFIELD PCR 5500 SD Festplattensatreceiver darf seine schon fast vergessenen Aufnahmen als linealglatte 625/50 PAL FBAS Zuspielung übernehmen.

Ein wegen parallel geplanten Effekten besorgter 12 cm s/w Monitor erwieß sich als ungeeignet, weshalb kostenlos, sieht man erheblichen Zeitaufwand ab ein 25 cm JVC TM-10E PAL Videomonitor organisiert wurde.

Die Idee einen alten zudem guten VGA Monitor als Sichtgerät zu verwendet scheiterte zuerst am nicht (unmittelbaren) funktionieren des FBAS auf VGA Konverters was ein eigenes Thema ist.

Ein 12 Euro Ersatz zeigte diese grundsätzliche Funktion. Ob wirklich besser als am Bildröhrenmonitor wird sich zeigen.

Es gilt u.a. "Glitches", also bewußte Bildstörungen und Kantenausreißer als gewolltes neues oder überlagernde Bildmuster zu generieren.

Etwas wie beschrieben einem Techniker schwerer denn einem echten Künstler fällt.

Die vier Generatoren sind alle mit H & V Sync versehen. Wahlweise von dem das Gesamtsystem steuernden PIC frei getaktet bzw. ist dieser mit dem Videozuspielmaterial synchronisiert.

Unterschied zu Hardware-bending - Gerätemodifikationen

Hier wie ich denke trennt sich auch die Streu vom Weizen, da so manches Selbstbaugerät bzw. Geräteadaptionen von z.B. Mischpulten dann mitunter die neu hinzugekommenen Effekte eben nicht synchron haben was vermehrt die Synch Impulse durchlaufen läßt.

Als Techniker ein NoGo, der Künstler wird sagen es sei ein gewünschter Effekt.

Entwicklungswünsche gleich zu Beginn mit dem MAINBOW

Was in jedem Fall gleich aufkommt, ist der Wunsch in einen Farbkanal direkt eingreifen zu können was hier nur bedingt möglich ist da wir nicht auf Komponentenebene also RGB oder YUV unterwegs sind, sondern im zusammengesetzten PAL bzw. NTSC Videosignal.

Abgewandelter Gebrauch alter Technik ?

Hier kommt gleich die Erinnerung an die Frühzeit der S-Video Technik, von uns angehenden Technikern und auch dannach stehts S-VHS Eingangsbuchse genannt wenngleich sie auch für SONY's Hi-8 verwendbar war.

Zur Vermeidung von Chross-Color Effekten und der Erweiterung des Luminanzsignals kam es u.a. zur getrennten Luminanz und Chrominanzsignalverarbeitung.

Die S-Videokameras hatten diese neue dafür eingesetzte Hosiden Buchse, damalige Fernsehgeräte jedoch noch nicht.

Diese hatten die erst 1983 eingeführten Scart Buchsen die nebst dem FBAS auch die RGB Signale gewissermaßen als Abfallprodukt der obligatorisch gewordenen RGB Bildröhrenansteuerung.

Diese war wiederum das Ergebnis im Zusammenspiel mit neuen Extrafunktionen wie den Videotext/Teletext, Uhreneinblendungen, ersten Heimcomputern oder gar BTX Bildschirmtextanwendungen wo das FBAS Signal sinnvollerweise gleich umgangen werden konnte.

 

Anekdote: Wie sie sehen, sehen sie nichts

Ein von der Berufschule organisierter Besuch der Wiener Messe, der HIT wie sie damals hieß, ließ uns die elektronisch-technischen Neuerungen wohl um ca. 1987/88 in Augenschein nehmen.

Zugegeben, außer dem Schlagwort S-VHS blieb mir wenig an Wahrnehmung dazu über.

So folgte die Frage am nächsten Berufschultag die Woche darauf wie denn das mit dem S-VHS Video so war und welcher Unterschied erkennbar gewesen sei.

"Wir haben keinen Unterschied erkennen können" hieß es.

"Konntet ihr auch gar nicht, den die (JVC) Monitorwand war lediglich mit FBAS Video beschaltet gewesen" wie der Fachlehrer als Begründung angab.

Womit er uns indirekt "gerettet" hatte, da wir wohl damals auch anderes im Sinne eines freien Nachmittags "zu tun" hatten denn diese Feinheiten für die uns zumeist noch jeder Blick fehlte aufzuspüren.

 

Privat wurde ich vom mittlerweile leider schon verstorbenen "Sepp" dem Versicherungsmakler in der Familie im Besitz der PHILIPS Matchline S-VHS Videokamera um eine Lösung ersucht damit er eben S-Video Qualität an seinem Fernseher sehen könne.

Damals wusste ich nur von einem ELV Bausatz, dem S-VHS-RGB-Konverter SVR 7000 aus 1988 der S-Video in RGB wandeln und somit diesen Zweck erfüllen konnte. Zu einem Nachbau und einer Weiterverfolgung des Themas kam es (im Nachhinein leider) nicht mehr.

Der ELV RGB-FBAS-Konverter RFK 7000 aus 1989 wie auch der ELV FBAS-RGB Konverter FRK 7000 ergänzten seitens ELV das Thema der Videokonvertierung das mit dem ELV Flaggschiff ab 1991 den Weg zu der Version des Multinorm Decoder MSD 7000 wies.

Damals für mich hochinteressant aber dann doch zu teuer um dies nur als als Nebenbeispielerei zu beschaffen.

Erst jetzt 2024 erfahre ich, das es sowohl ohnehin von PHILIPS den RGB Signal Converter 22AV5181/00, von JVC den RGB Signal Converter KM-V7EG und von CANON den RGB Converter RGB-100 als Fertiggeräte für diese Anwendung gab. Andere Markenanbieter boten wohl ebensolches an.

Häufig wird nach einiger Zeit für Kunden und S-Video Anwender entweder ein Mischpult was mitunter ebenso diese RGB Ausgabe hatte oder gar ein neuer Fernseher die Lösung dargestellt haben.

Für mich als angehender "Videokünstler" aber sind diese Konverter nun ein Thema, erlauben sie doch den Eingriff in den analogen RGB Videozweig eines FBAS Signals.

Doch braucht man das heute bei selbst analogen Komponentenzuspielgeräten noch in dieser Art?

Kann man nicht dort schon alle Effekte erstellen und dann einfach das RGB Fertigprodukt auf FBAS Codieren falls man es nicht gleich auf der Komponentenebene für Youtube oder heutige Digitale Aufnahmeverfahren verwendet?

Fragen über Fragen die es zu klären gibt.

 

Literatur & Nachweise

 
  1. Eigengerät als Selbstaufbau gekauft in 11-2024

  2. Anleitung des Entwicklers als PDF sowie dessen Webangebot, abgerufen am 28. November 2024

  3. Angebote zu S-Video auf RGB Umsetzer auf Willhaben, Ebay und Kleinanzeigen

  4. ELV Datenblätter online Abrufbar


Suchbegriffe: Mainbow Chroma Cauldron, NE555, Effektgenerator, analog Synthesizer, PAL, NTSC, FBAS,


Lesetipps aus dem Repertoire des Autors:

 

Die Eumig Eumigette 382W - Ein Radio als Beitrag zum österreichischen Wirtschaftswunder
Alles zum DDR Fernsehen
PHILIPS LC2000 LCD Großbildprojektor 1994 Der PHILIPS LC2000 Videoprojektor und frühere professionelle Videoprojektionstechnik
Meine erste Unterhaltungselektronik in den 1980ern All meine frühere Unterhaltungselektronik
  für Freunde der Geschichte des Satelliten TV in Europa
TV DX und das Testbild - Für die denen lokale Fernsehprogramme auch über Antenne nie genügt haben
Analoge Antennennostalgie in Wien und in der Wachau in Niederösterreich

 


© Textzusammenstellung 11/2024; W. Scheida/Wien Medienhistoriker, zu  www.scheida.at gehörend

Letzte Überarbeitung: 07.12.24